Power & Cooling Silencer MK III 1200W

Mit dem PC Power & Cooling Silencer MK III hatte OCZ vor Kurzem ein neues, leistungsstarkes 1200 Watt Netzteil vorgestellt.

Das Netzteil kommt mit einer 80 PLUS Platinum Zertifizierung. Dies spricht für einen sehr hohen Wirkungsgrad. Wie sich das Netzteil in unserem Test schlägt und welche Besonderheiten es mit sich bringt, erfahrt ihr in diesem Review.

Technische Details:

  • Farbe: Weiß
  • AC Input: 15A, 50/60Hz
  • +5V: 20A
  • +3,3V: 20A
  • +5V & +3,3V combined: 100W
  • +12V 99,5A / 1194W
  • -12V: 0,5A
  • +5VSB: 2,5A
  • Total Output: 1200W
  • Größe: 180 mm x 150 mm x 86 mm (LxBxH)
  • Lüfter: 140mm
  • 80PLUS PLATINUM
  • Garantie: 7 Jahre
  • MTBF: 100,000 Hours
  • Gewicht: 2,88kg

Anschlüsse:


1 x 20+4 Pin


2 x P4 (4+4 Pin)


6 x 6+2 PCI-E


12 x SATA


4 x Molex


1 x Floppy

Lieferumfang:

  • OVP
  • Power & Cooling Silencer MK III 1200W
  • 4 x PCI-E Stromkabel
  • 3 x SATA Stromkabel
  • 1 x Molex Stromkabel
  • 1 x Molex auf Floppy Adapter
  • Schrauben
  • Kabelbinder
  • Stromkabel
  • Anleitung

Design und Verarbeitung:

Das MK III Netzteil wird in einer großen weißen Verpackung geliefert. Die Verpackung ist mit einem wuchtigen, jedoch recht blassen MK III Schriftzug versehen. Die maximale Leistung von 1200 Watt wird hingegen durch einen dunkleren Schriftzug hervorgehoben.

Neben der Produktbezeichnung sind auf der OVP zusätzlich noch die wichtigsten Eckdaten des Netzteiles und er Kabellängen abgedruckt.

Nach dem Öffnen der OVP findet man das Netzteil in einem weißen Beutel eingehüllt. Neben diesem befindet sich ein schwarzer Beutel, der die modularen Kabel enthält. In diesem Beutel sind insgesamt acht modulare Kabel und ein Floppy-Adapter zu finden. Somit ist der Lieferumfang so üppig ausgelegt, dass alle modularen Anschlüsse des Netzteiles bestückt werden können. Zu den modularen Kabel gehören vier PCI-E 6+2 PIN, drei SATA und ein Molex Kabel.

Das separat verpackte Netzteil fällt mit einer Länge von 180mm nicht gerade kurz aus. Man sollte vor dem Kauf also auf jeden Fall einmal einen Blick in das eigene Gehäuse werfen, um zu schauen ob dieses Monster dort hinein passt.
Das MK III ist überwiegend in weiß gehalten. Es verfügt an der Unterseite über einen schwarzen 140-mm-Lüfter, welcher von einem schwarzen Lüftergitter geschützt wird.

Auf der Oberseite befindet sich ein Aufkleber, welcher die Spezifikationen des Netzteiles wiedergibt.

Die beiden Seitenwände sind ebenfalls mit einem Aufkleber versehen worden. Dieser ist mit dem Power & Cooling Silencer MK III 1200W Schriftzug bedruckt.

Die beiden Aufkleber auf den Seiten sind jedoch um 180° gedreht aufgeklebt. Somit ist bei jeder Einbaurichtung ein Aufkleber auf den Kopf gedreht.

Durch den Umstand, dass das Netzteil nicht direkt bedruckt wurde, können designbewusste Nutzer die Aufkleber ohne Weiteres entfernen und haben somit im Handumdrehen ein gecleantes Netzteil, welches sich sehr schon in weiße Gehäuse einpasst.
Auf der Rückseite des Netzteiles befindet sich neben dem obligatorischen Stromanschluss und Netzschalter noch ein weiterer kleiner Schalter.

Mittels dieses Schalters kann man zwischen Silent- und Normal-Modus umschalten. Im Silent-Modus fängt der Lüfter erst ab einer Last von ca. 50% an zu drehen. Somit dreht dieser erst bei einer Leistungsaufnahme von ca. 600 Watt los. Das Netzteil agiert also auch bei noch so leistungshungriger Hardware z.B. während des normalen Desktop-Betriebes völlig lautlos. Die Geschwindigkeit variiert dann je nach Last und Temperatur. Im normalen Modus dreht der Lüfter, sobald der PC eingeschaltet wird.
Im normalen Modus ist die Drehzahl des Lüfters ebenso temperaturgeregelt.
Verbaut wurde nicht wie bei vielen Netzteilen üblich ein 120-mm-Lüfter, sondern ein 140-mm-Lüfter, welcher mit einem doppelten Kugellager ausgestattet ist.

Anschlussseitig werden ein 24 PIN ATX Kabel, zwei EPS/ATX 12V 4+4 Pin und zwei PCI-E 6+2 Pin Kabel aus dem Netzteil geführt. Diese Kabel verfügen über ein schwarzes Kabelsleeving, welches jedoch nicht ganz blickdicht ist.

Da es sich bei diesem Netzteil um ein teil modulares Netzteil handelt, verfügt das Netzteil natürlich über entsprechende Anschlüsse.
Dies sind acht Stück an der Zahl. Die modularen Anschlüsse ähneln jedoch nicht wie bei den meisten modularen Netzteilen üblich PCI-E Buchsen, sondern sind kreisrund und haben ein Außengewinde aus Metall. Im Inneren befinden sich entsprechende Pins, welche den Strom zu den modularen Kabel führen.

Die modularen Kabel verfügen über eine entsprechende Buchse, welche in die am Netzteil vorhandenen Stecker eingesteckt werden kann. Am Netzteil befinden sich zwei verschiedene Arten an Stecker. Die eine Version ist mit vier Pins ausgestattet, die zweite Variante verfügt über fünf Pins.
Erstere ist zum Anschließen der PCI-E Kabel geeignet. An letztere werden SATA und Molex Kabel angeschlossen.
Die runden Stecker sind im Inneren mit einer kleinen Nase versehen, welche eine Falschpolung verhindert. Um die modularen Kabel in den Steckern zu justieren, verfügt jede Buchse über eine Überwurfmutter, welche auf das Außengewinde des gewählten Steckers verschraubt wird. Somit ist ein Abrutschen des Kabels zu 100% unterbunden.

Durch die ca. 1cm abstehenden Stecker und die recht steifen Buchsen an den modularen Kabel sollte man noch ca. 5cm mehr Platz hinter dem Netzteil einplanen.
Bei den modularen Kabel handelt es sich um Flachbandkabel, welche über kein Kabelsleeving verfügen. Alle Adern und Stecker dieser Kabel sind schwarz.

Diese Anschlüsse bringen jedoch einen großen Nachteil mit sich. Werden die Schutzkappen nicht wieder auf ungenutzte Anschlüsse gesteckt,

oder das Netzteil direkt ohne diese betrieben, so besteht durch die verbauten Stecker eine Kurzschlussgefahr. Dieses Problem hätte man durch einfaches Tauschen der Anschlüsse zwischen Netzteil und Kabel lösen können. Wären am Netzteil anstatt der Stecker Buchsen verbaut, so wären keine offenen, Strom führende Pins vorhanden.
Wer ein Quad SLI oder Crossfire System aufbauen möchte, bei dem jede Grafikkarte zwei 6-Pin oder 8-Pin Anschlüsse hat, muss auf entsprechende Adapter zurückgreifen. Mit nur sechs PCI-E Anschlüssen ist das Netzteil für ein 1200-Watt-Netzteil leider etwas mager ausgestattet.

Innenleben

Wie das Netzteil von außen schon erahnen lässt, wurden auch im Inneren hochwertige Komponenten verbaut.
Neben Kondensatoren mit bis zu 105°C wurden auch diverse Schutzschaltungen integriert, um eine Überspannung oder auch eine Überlastung des Netzteils zu vermeiden.

Test:

Power Good Signal

Im ersten Test überprüfen wir die PG Time. Das Power Good Signal muss gemäß der ATX-Norm nach mindestens 100 und maximal 500 ms kommen. Das Signal signalisiert dem Mainboard, dass das Netzteil bereit ist, alle Spannungen passen und der Computer gestartet werden kann. Kommt das Signal nicht innerhalb dieses Zeitraums, ist das Netzteil defekt und muss getauscht werden.

Das Power Good Signal kam bei unserem Testkandidaten nach 300 ms und liegt damit im erlaubten Bereich.

Testsystem

Wir haben das Netzteil mit unserem I7 Testsystem getestet.

Das Testsystem besteht aus:

I7 975EX @ 4,3GHz
Rampage III Extreme
ATI HD5970
Nvidia GTX470
24GB (6 x 4048MB DDR3 1866MHz)
Areca 1880ix
4 x 300GB Seagate SAS im Raid 5

Das o.g. System inkl. Netzteil weist einen Strombedarf von etwa 180 Watt (IDLE) bis ca. 720 Watt (Volllast) auf. Diese Spannungen können jedoch je nach verwendetem Netzteil unterschiedlich sein. Unter Volllast wird besonders auf die Stabilität der Spannungen geachtet.
Um Netzteile auszulasten, welche mehr Leistung liefern, als unser Testsystem benötigt, stehen sechs separate Peltierelemente zur Verfügung. Diese haben eine Leistungsaufnahme von je 100W. Die Peltierelemente können einzeln zugeschaltet werden. Die Stromversorgung wird über Adapter hergestellt, welche an die PCI-E Anschlüsse angeschlossen werden.
Somit ist eine maximale Leistungsaufnahme von ca. 1300 Watt möglich.
Ausgelesen werden die Spannungen mithilfe eines Multimeters (VOLTCRAFT VC830).
Um das System zu 100% auszulasten, wird die Software Prime 95 und der Benchmark 3DMark 11 eingesetzt und wenn nötig entsprechende Peltierelemente zugeschaltet. Die Testprogramme werden parallel ausgeführt, damit CPU und Grafikkarte gleichzeitig unter Volllast laufen und so der maximale Stromverbrauch erreicht wird.

Spannungen

Die ATX-Norm gibt die Spannungstoleranzen für Netzteile detailliert vor: Auf 3,3 Volt, 5 Volt und 12 Volt sind je 5% nach oben sowie nach unten erlaubt.

Spannungstest

Die Spannungen sollten nach Möglichkeiten auch bei einem Lastwechsel möglichst gleich bleiben und nicht nach oben oder unten ausbrechen.

Aus diesem Grund haben wir den Lastwechsel in vier Stufen aufgeteilt.
Zum Darstellen der ersten Last läuft unser Testsystem mit dem verbauten Netzteil im Idle-Mode.
Die zweite Laststufe wird unter Volllast des Systems simuliert. Das System ist hierbei nicht übertaktet.
Die dritte Laststufe wird dann mittels eines übertakteten Testsystems erreicht.
Die vierte Laststufe wird dann mittels eines übertakteten Testsystems und Zuschaltung der Peltierelemente erreicht. Es werden so viele Peltierelemente zugeschaltet, dass das Netzteil bei etwa 100% Auslastung arbeitet.

3,3V

5V

12V

Alle Spannungen des neuen Silencer MK III Netzteiles bleiben innerhalb des erlaubten Bereichs. Die einzelnen Spannungen sind fast perfekt. Bei einer plötzlichen Zuschaltung von 500W hat ein leichter Spannungsabfall stattgefunden. Dieser war jedoch für die Hardware nicht schädlich und befand sich innerhalb des erlaubten Bereiches.
In den übertakteten Zustand wurde mittels ROG Connect im laufenden Betrieb umgeschaltet.

Ohne zugeschaltete Peltierelemente saugte das Netzteil diese Spannungen aus der Steckdose:

Fazit:

OCZ hat mit dem PC Power & Cooling Silencer MK III ein sehr leistungsstarkes Netzteil auf den Markt gebracht. Das Netzteil kann neben einer sehr guten Verarbeitungsqualität auch mit einem sehr guten Lieferumfang glänzen. Neben allen benötigten Montagematerialien befinden sich genügend Kabel im Lieferumfang um, das Netzteil komplett zu bestücken.
Die Spannungen sind durchweg im erlaubten Bereich und zeigten nur bei einem extremen Lastanstieg eine kleinen Einbruch. Dieser war bei einer plötzlichen Zuschaltung von 500 Watt aber zu erwarten und befand sich noch problemlos im Toleranzbereich. Der Silent-Modus kann voll und ganz Überzeugen. Das Netzteil lies den Lüfter bei einer Leistungsaufnahme von 583 Watt anlaufen. Bis zu diesem Zeitpunkt arbeitete das Netzteil vollkommen lautlos. Auch bei einer Leistungsaufnahme von ca. 1200 Watt verrichtete das Netzteil seine Arbeit noch relativ leise. Etwas getrübt wird der Gesamteindruck des Netzteiles durch die vorhandene Kurzschlussgefahr. Wird das Netzteil mit allen Kabeln bzw. Kappen betrieben, ist die Gefahrenstelle beseitigt. Den Preis sollte man nicht aus dem Auge verlieren, auch wenn man durch den recht geringen Stromverbrauch im Gegensatz zu anderen Netzteilen Einsparungen macht. Ein Betrieb mit einer Leistungsaufnahme von 1239 Watt war über den Testzeitraum von 1,5 Stunden ebenfalls kein Problem für das MK III.

Pro

  • Sehr gute Verarbeitung
  • Silent-Modus
  • Geringe Leistungsaufnahme
  • Stabile Spannungen
  • Lieferumfang

Contra

  • Kurzschlussgefahr
  • Preis

Verarbeitung

Leistung

Spannungsstabilität

Leistungsaufnahme

Ausstattung

Lautstärke

Modding

Lieferumfang

Preis

Ein besonderer Dank geht an ocztechnology.com/ für die Bereitstellung des Testmusters.