Plextor – M9PeG 512 GB M.2 SSD

Mit der M9PeG 512 GB haben wir heute eine schnelle M.2 SSD aus der gerade erst in Las Vegas vorgestellten M9Pe Serie von Plextor im Test, welche nicht nur mit einer schicken Optik, sondern auch mit einer sehr hohen Performance überzeugen möchte.

Welche Leistung in der neuen M9PeG M.2 SSD steckt und wie sich Plextors neuste NVMe SSD in unserem Test geschlagen hat, erfahrt ihr in diesem Review.

Technische Details:

  • Kapazität: 256 GB / 512 GB / 1 TB
  • Cache: 512 MB LPDDR3
  • Controller: Marvel 88SS1093
  • NAND Flash: Toshiba BiCS 3 TLC (3D, 64 Layer)
  • Sequenzielle Lesegeschwindigkeit: Bis zu 3.200 MB/s
  • Sequenzielle Schreibgeschwindigkeit: Bis zu 2.000 MB/s
  • Random Read: Bis zu 340.000 IOPS
  • Random Write: Bis zu 280.000 IOPS
  • Schnittstelle: PCIe 3.0 x4, NVMe 1.1
  • Formfaktor: M.2
  • MTBF: 1,5 Millionen Stunden
  • TBW: 320 TB
  • Betriebstemperatur: 0 °C bis +70 °C
  • Garantie: 5 Jahre

Lieferumfang:

  • Plextor – M9PeG M.2 SSD (in gewählter Größe)
  • Schraube

Design und Verarbeitung:

Die neue M9PeG 512 GB M.2 SSD wird von Plextor in einer kompakten Verpackung geliefert, welche auf der Vorderseite in einem recht bunten Design gehalten ist. Neben einem kleinen Ausschnitt, welcher einen ersten Blick auf die enthaltene SSD erlaubt, wurde auf einer Seite ein Lüfter angedeutet und auf der anderen Seite die Modellbezeichnung abgedruckt. Diese beiden Aufdrucke sind nicht nur besonders bunt ausgeführt, sondern wurden auch dreidimensional hervorgehoben.

Neben diesen Aufdrucken wurde auch noch die Speicherkapazität, die Garantiezeit und eine Auflistung der wichtigsten Features abgedruckt.
Auf der Verpackungsrückseite findet man eine Auflistung der technischen Details vor.

Innerhalb der Verpackung ist die SSD in einer Blisterverpackung untergebracht, welche sich ganz einfach öffnen lässt.

Entnimmt man die M9PeG M.2 SSD aus seiner Verpackung, so hat man eine 80,15 mm lange und 22,15 mm breite SSD vor sich liegen. Mit einer Stärke von 4,6 mm fällt deutlich dicker aus, als viele andere M.2 SSDs auf dem Markt.

Im Vergleich zu einer normalen SATA-SSD im 2,5″-Format befindet sich das PCB der SSD nicht in einem schützenden Gehäuse, sondern ist in der Regel vollkommen ungeschützt. Im Gegensatz zu den meisten anderen M.2 SSDs hat Plextor die M9PeG jedoch auf der Oberseite mit einem Kühlblech ausgestattet. Diese wurde mit einem welligen Aufbau versehen, durch welchen nicht nur ein besonders Design erreicht wird, sondern auch eine größere Oberfläche erzeugt wird.

Um eine möglichst gute Wärmeübertragung des verbauten NAND Speichern sowie dem eingesetzten Controller zu erreichen, wurde zwischen diesen Komponenten und dem verbauten Kühlblech ein durchgehendes Wärmeleitpad angebracht.

Unterhalb des Kühlbleches findet man im vorderen Bereich mit dem Marvell 88SS1093 einen altbekannter Controller vor, welche über acht NAND-Kanälen verfügt.
Neben dem Controller ist ein 512 MB großer Low Power DDR3 Cache verbaut.
Bei den eingesetzten 3D-NAND-Speichern setzt Plextor auf 3D-TLC-Speicher mit 64 Layer von Toshiba. Im Vergleich zu 2D-NAND Speicher kann durch die übereinanderliegenden Schichten der 3D-TLC-Speicher nicht nur eine Leistungssteigerung, sondern auch eine bessere Effizienz erzielt werden und zudem eine größere Speicherkapazität auf dem gleichen Platz verbaut werden, wodurch langfristig höhere Kapazitäten möglich sind.

Auf der Rückseite des PCBs hat Plextor keinerlei Komponenten verbaut. Hier ist neben einem Aufkleber, welcher die Modellbezeichnung sowie die Speicherkapazität bereithält nur ein Siegel zu finden, welches die Demontage des verbauten Kühlbleches verhindern soll.

Die M9PeG M.2 SSD unterstützt den Stromsparmodus L1.2, welcher für eine hohe Energieeffizienz der SSD sorgt. Diese Technologie ist vor allem beim Einsatz in Notebooks und Ultrabooks interessant, da hierdurch die Akkulaufzeit erhöht werden kann.
Währen des Datentransfers ist die Samsung M9PeG jedoch nicht ganz so genügsam, wie eine herkömmliche SATA SSD, denn hier gönnte sich unser Testmuster im Durchschnitt 5,6 Watt. Unter Volllast können es schnell mal knapp 7 Watt werden.

Plextor setzt bei der M9PeG zudem auf die LPDC (Low Density Parity Check) Fehlerkorrektur, durch welche der eingesetzte TLC-Flash Speicher eine ähnlich hohe Lebenserwartung aufweisen soll, wie hochwertigerer MLC-Speicher. Hierdurch soll die von uns in diesem Test herangezogenen M.2 SSD eine TBW (Total Bytes Written) von 320 TB erreichen.
Die M9PeG M.2 SSD ist, wie die Modellbezeichnung schon vermuten lässt, mit der aktuellen M.2 Schnittstelle ausgestattet, welche mit dem Z170 Chipsatz von Intel großflächig Einzug in den Consumer-PC-Markt gefunden hat und in der Zwischenzeit auf fast jedem aktuellen Mainboard zu finden ist.

Die Anbindung erfolgt mittels des NVMe Protokolls und somit über PCI Express 3.0 x4, wodurch die SSD viel höhere Übertragungsraten erzielen kann, als es mit dem 2004 eingeführten AHCI Protokoll, welches eine Anbindung per SATA erfordert, möglich ist. Das NVMe Protokoll bringt jedoch einen kleinen Nachteil mit sich, welchem man jedoch erst bemerkt, wenn man nicht auf ein Windows 8.1 oder Windows 10 Betriebssystem setzt, denn erst ab Windows 8.1 wird das NVMe Protokoll nativ unterstützt. Für Windows 7 bietet Microsoft einen entsprechenden Hotfix an. Einen proprietären NVMe-Treiber bietet Plextor im Vergleich zu manch anderem Hersteller aktuell noch nicht an. Ein solcher Treiber kann die Leistung der SSD noch einmal steigern.

Die Verarbeitung wurde seitens Plextor sauber ausgeführt und gibt und keinen Anlass zur Kritik. Durch das verbaute Kühlblech wird die SSD recht gut gekühlt. Leider passt die SSD genau durch dieses jedoch nicht mehr in jedes Notebook. Da Plextor dieses Problem jedoch schon im Vorfeld bekannt war, hat man mit der M9PeGN Serie eine weitere M.2 Serie eingeführt, welche bis auf das eingesetzte Kühlblech baugleich mit der M9PeG Serie ist.

Testablauf:

Das wichtigste Kaufargument ist bei einer SSD ist zweifelsohne nicht das Design, sondern die Leistung, welche erbracht werden kann.
Aus diesem Grund schicken wir die SSD nicht nur in verschiedene Benchmarks, sondern werden uns auch ein genaues Bild über die Geschwindigkeit in alltäglichen Bereichen machen.

Um die volle Leistung aus den von uns getesteten SSDs heraus zu holen, werden diese auf unserem Intel Core i7 System getestet.

Dieses besteht aus:

  • Prozessor: i7-6950X
  • Mainboard: Asrock X99 Extreme11
  • Grafikkarte: Zotac GTX 980Ti
  • Arbeitsspeicher: 16GB HyperX Savage (4 x 4GB DDR4 3000MHz)
  • Systemlaufwerk: OCZ – RevoDrive 3 (240GB)
  • Netzteil: Power & Cooling Silencer MK III 1200W
  • Betriebssystem: Windows 10 Pro 64Bit

Das Testlaufwerk ist dabei als sekundäres Laufwerk eingerichtet. Das Betriebssystem befindet sich somit auf dem verbauten RevoDrive 3. Dies gilt jedoch nur für die durchgeführten Benchmarks und nicht für die Softwaretests.

Getestet wurde die Plextor – M9PeG M.2 512GB SSD mittels dieser Benchmarks:

  • AS SSD Benchmark
  • AS SSD Kopierbenchmark
  • ATTO Disk Benchmark

AS SSD Benchmark

Der AS SSD Benchmark wurde, wie der Name vermuten lässt, speziell für SSDs entwickelt. Durch die Verwendung von inkompressiblen Daten stellt dieser Benchmark für komprimierende Controller praktisch ein Worst-Case-Szenario dar.

Mit einem Blick auf das erreichte Testergebnis ist zu erkennen, dass die M9PeG M.2 SSD zwar eine sehr hohe Geschwindigkeit erreichen konnte, die seitens Plextor angegebenen Werte jedoch nicht ganz erreicht wurden.

AS SSD Kopierbenchmark

Neben diesem Performancetest beinhaltet, der AS SSD Benchmark auch noch einen Kopierbenchmark, mittels welchem ermittelt werden kann, wie schnell Daten innerhalb des Laufwerkes kopiert werden können.
Die verwendeten Muster entsprechen typischen Szenarien: ISO (zwei große Dateien), Programm (viele kleine Dateien), Spiel (große und kleine Dateien gemischt).

Bei dem aus drei Teilen bestehenden Kopierbenchmark konnte die M9PeG M.2 SSD ebenfalls ein gutes Ergebnis erzielen und liegt mit der erreichten Leistung in etwa gleich auf mit den aktuellen Modellen von Samsung.

ATTO Disk Benchmark

Der ATTO Disk Benchmark ermöglicht es einem die SSDs mit einer höheren Abfragetiefe zu beanspruchen. Wir haben die SSD somit mit einer Queue Depth von 10 getestet.


Mit einem Blick auf das Testergebnis ist sehr schön zu erkennen, dass auch die M9PeG M.2 SSD, was die Leistung angeht, wie alle anderen SSDs von einer höheren Abfragetiefe profitieren kann. Es ist in unserem Test jedoch ersichtlich, dass die erreichte Geschwindigkeit nach einer kurzen Zeit etwas einbricht. Dies ist auf die hohe Controllertemperatur zurückzuführen, welche trotz des verbauten Kühlbleches bei einer starken Belastung der SSD erreicht wird.

Neben den Messungen mit diesen Benchmark Tools wollen wir jedoch auch nicht die Geschwindigkeitsvorteile im alltäglichen Betrieb aus dem Auge verlieren, denn gerade auf diese kommt es im Endeffekt an, da die durch die Benchmarks aus dem Laufwerk gekitzelten Maximalwerte im Normalfall kaum erreicht werden.

Softwareinstallation

Wie die Überschrift schon verlauten lässt, werden wir in diesem Test anhand der Software PCMark 8, Acrobat Reader und OpenOffice die Zeit stoppen, in welcher die Software auf der SSD installiert werden konnte.

Softwaretest

In diesem Test werden wir die Geschwindigkeit messen, in welcher die SSD es schafft eine WinRAR Datei von einem GB zu entpacken, einen vollständigen Systemscan mit AntiVir absolviert und wie lange ein auf der SSD installiertes Windows 7 benötigt, um zu booten.
Da sich in unserem Testsystem zu den Onboardkomponenten noch ein Hardware Raidcontroller befindet, welche eine Weile braucht, um alle Festplatten zu initialisieren, werden wir die Zeit erst nach dem Verlassen des Bios stoppen.

Wie es in der Zwischenzeit auch von anderen M.2 SSDs bekannt ist, zeigte auch die M9PeG M.2 SSD in unserem Test unter einer dauerhaften Belastung eine Drosselung bei der Übertragungsgeschwindigkeit. Im Vergleich zu manch anderer SSD konnten wir die M9PeG jedoch länger beschreiben, bis sich die Drosselung deutlich bemerkbar machte. Hier macht sich ganz klar das verbaute Kühlblech bemerkbar.

Fazit:

Mit der M9PeG Serie hat Plextor eine SSD-Serie in sein Sortiment aufgenommen, welche in unserem Test trotz des schon etwas älteren Controllers mit guten Leistungswerten punkten konnte. Gegen die hitzköpfige Eigenschaft des eingesetzten Controllers geht Plextor mit dem verbauten Kühlblech vor, durch welches der Controller über einen längeren Zeitraum hinweg eine hohe Leistung erreichen kann. Betrachtet man einmal die erbrachte Leistung der SSD, so wird einem schnell klar, dass sich die neue M9PeG M.2 SSD mit den 960 PRO Modellen von Samsung messen kann. Je nachdem, welches Testszenario abgerufen wird, ist sie hier etwas schneller bzw. etwas langsamer. Dank der eingesetzten Technik kann jedoch nicht nur eine hohe Performance erreicht werden, sondern auch eine hohe Lebenserwartung, welche sich in der Garantiezeit von fünf Jahren widerspiegelt. Die neue M9PeG M.2 SSD ist zwar schon mit allen drei erhältlichen Speicherkapazitäten im Preisvergleich gelistet, jedoch wird hier noch kein Verkaufspreis angegeben. In den USA wird der Verkaufspreis des von uns getesteten 512 GB großen Modells bei knapp 220 Dollar liegen. Die Preisgestaltung in Deutschland wird wohl recht ähnlich aussehen, wodurch die M9PeG deutlich günstiger ist, als ein vergleichbares Modell von Samsung.

Pro

  • Sehr hohe Geschwindigkeit
  • Sehr gutes Preis/Leistungsverhältnis
  • Verarbeitung
  • Garantiezeit

Contra

  • Passt durch den verbauten Kühler nicht in jedes Notebook

Verarbeitung

Kompatibilität

Geschwindigkeit

Lieferumfang

Preis

Wir danken Plextor sehr für die Bereitstellung des Testmusters.