Noctua – NH-U9S chromax.black CPU-Kühler im Test

Mit dem NH-U9S chromax.black haben wir heute eine komplett schwarze Variante des vielfach ausgezeichneten NH-U9S CPU-Kühler 🛒 von Noctua im Test, welcher neben einer guten Kompatibilität und Kühlleistung auch durch ein elegantes Design überzeugen möchte.

Welche Details in dem neuen NH-U9S chromax.black stecken und wie sich der kompakte Noctua Kühler in unserem Test geschlagen hat, erfahrt ihr in diesem Review.

 

Technische Details:

Kompatibilität: Intel LGA2066, LGA2011-0 & LGA2011-3 (Square ILM), LGA1200 LGA1156, LGA1155, LGA1151, LGA1150 & AMD AM2, AM2+, AM3, AM3+, FM1, FM2, FM2+ (Backplate erforderlich), AM4
Abmessungen: 125 x 95 x 68mm (H x B x T)
Abmessungen (mit einem Lüfter): 125x 95 x 95mm (H x B x T)
Gewicht (ohne Lüfter): 524 g
Gewicht (mit Lüfter): 618 g
Material: Kupfer (Boden und Heat-Pipes), Aluminium (Kühlrippen), verlötet & vernickelt
Lüfter-Kompatibilität: 92x92x25
Garantie: 6 Jahre
Lüfter: NF-A9 PWM chromax.black
Lagertyp: SSO2
Max. Umdrehungsgeschw. (+/-10%):  2000 RPM
Max. Umdrehungsgeschw. mit L.N.A. (+/-10%): 1550 RPM
Min. Umdrehungsgeschw. (PWM):  400 RPM
Max. Volumenstrom:  78,9 m³/h
Max. Volumenstrom mit L.N.A.: 62,6 m³/h
Max. Geräuschentwicklung: 22,8 dB(A)
Max. Geräuschentwicklung mit L.N.A.: 16,3 dB(A)
Leistungsaufnahme: 1,2 W
Betriebsspannung: 12 V
MTBF: > 150.000 h

 

Lieferumfang:

 

Design und Verarbeitung:

Der neue NH-U9S chromax.black wird in einer Verpackung geliefert, welche in einem schwarzen Design gehalten ist. Die Verpackungsvorder- als auch Oberseite wurde neben der Modellbezeichnung sowie einem Produktbild auch mit einer kurzen Beschreibung bedruckt.

Eine detailliertere Beschreibung ist auf der Verpackungsrückseite zu finden. Die technischen Details wurden auf der rechten Verpackungsseite abgedruckt.

Innerhalb der OVP ist das Zubehör getrennt vom Kühler untergebracht. Noctua hat dieses jedoch nicht wie bei viele anderen Herstellern üblich in getrennten Kunststoffbeuteln untergebracht, sondern in einem separaten Karton.
In einem solchen befindet sich zudem auch der Kühlkörper selbst. Dieser ist speziell gefaltet und schützt den Kühler zusätzlich.

Entnimmt man den Kühler aus der Verpackung, so hält man einen vormontierten Tower-Kühler vor sich stehen, welcher in einem komplett schwarzen Design gehalten ist.

Nimmt man den vormontierten Lüfter von den Kühlfinnen ab, so ist zu erkennen, dass der NH-U9S chromax.black im Verhältnis zu den meisten anderen Tower-Kühlern auf dem Markt recht breit ausfällt.

Dank der asymmetrischen Bauform, bei welcher die aus hochwertigem Kupfer gefertigte Bodenplatte nicht mittig unter den Kühlfinnen platziert, sondern leicht zu einer Seite versetzt wurde, ragt der Kühler auch mit einem montierten Lüfter nicht in den Bereich der Arbeitsspeicher hinein.

Der Lamellenturm besteht aus insgesamt 43 Aluminiumfinnen, welche alle in einem mattschwarzen Finish gehalten sind. Die einzelnen Aluminiumfinnen sind hierbei auf sechs ebenfalls schwarz ausgeführte 6-mm-Kupferheatpipes gesteckt und verlötet.

Die Heatpipes durchlaufen die zweiteilige Bodenplatte u-förmig gebogen. Die fünf vernickelten Heatpipes weisen jedoch nicht alle die gleiche Bauform auf. Die vorderen drei Heatpipes verlaufen senkrecht von der Bodenplatte bis durch die oberste Aluminiumfinne hindurch. Die beiden hinteren Heatpipes hingegen sind etwas zur Außenseite gebogen und werden somit erst im hinteren Bereich in den Lamellenturm hineingeführt.

Innerhalb des Lamellenturmes sind die Heatpipes so angeordnet, dass sie zwar nicht alle, jedoch zum größten Teil im direkten Luftstrom stehen.

Die Unterseite der Bodenplatte wurde zudem mit einer glänzenden Nickelschicht versehen. Die Oberseite der Bodenplatte dient zugleich als Aufnahmepunkt für das SecuFirm2™ Montage-Kit, welches wir schon vielen Kühlern aus dem Hause Noctua kennen.

Schaut man sich einmal das Design der Kühlfinnen an, so stellt man schnell fest, dass Noctua nur den beiden Außenseiten die gleiche Bauform gegeben hat. An den Außenseiten des Kühlers wurden die einzelnen Aluminiumfinnen an zwei kleinen Stellen nach unten gebogen, wodurch die Stabilität der Finnen erhöht wird. An den beiden Ecken zu den Stirnseiten des Kühlers hin wurden Haltenasen für die Lüfterklammern in die Aluminiumfinnen eingearbeitet.

Auf beiden Stirnseiten sind im linken und rechten Bereich der Aluminiumfinnen jeweils drei kleine Zacken eingearbeitet worden. Auf der Vorderseite des Kühlers sind die Finnen zudem zur Kühlermitte hin leicht verjüngt worden.

An der Rückseite wurde in der Mitte der Kühlfinnen eine halbrunde Aussparung eingearbeitet, durch welche die am Montagekit vorinstallierte Schraube besser erreicht werden kann.

Mit einem Blick auf die Oberseite des Kühlers kann man nicht nur die Anordnung der einzelnen Heatpipes innerhalb der Kühlfinnen erkennen, sondern auch ein eingeprägtes Noctua Logo. Neben diesem Logo wurde in jede Aluminiumfinne eine Bohrung eingearbeitet, durch welche das Montagekit montiert und demontiert werden kann.

Bei dem mitgelieferten Lüfter handelt es sich um den NF-A9 PWM chromax.black 🛒. Hierbei handelt es sich um einen 92-mm-Lüfter mit einer Bauhöhe von 25 mm, welcher passend zum Design des Kühlers nicht in den von Noctua bekannten Erdtönen, sondern in einem vollständig schwarzen Design gehalten ist.

Als Rahmensystem kommt auch bei dem NF-A9 PWM chromax.black 🛒 das mit dem NF-F12 von Noctua eingeführte AAO Rahmensystem zum Einsatz.

Noctuas AAO (Advandced Acoustic Optimisation) Rahmen ist so ausgelegt, dass man diesen mit Entkopplern versehen kann. Noctua hat den mitgelieferten Lüfter mit schwarzen Entkopplern ausgestattet. Für den Fall, dass man es lieber etwas bunter mag, bietet Noctua die NA-SAVP5 Entkoppler auch in fünf weiteren Farben an 🛒.

Schaut man sich den Lüfterrahmen noch etwas genauer an, so findet man weitere Details, welche vom NF-A9 PWM übernommen wurden. Eines dieser Details ist das Stepped Inlet Design.

Die abgestufte Einlaufstruktur des Stepped Inlet Designs ist eine innovative Konstruktionstechnik, welche erstmals mit Noctuas NF-F12 🛒 eingeführt wurde. Sie erleichtert den Übergang von laminarer zu turbulenter Strömung und hat eine ähnliche Wirkung wie die Dimple-Struktur eines Golfballs: In beiden Fällen wird ein besseres Flow Attachment, d. h. ein besseres Anhaften der Strömung am umströmten Volumenkörper erzielt. Durch die besser am Rahmen anliegende turbulente Strömung kann der Rotor mehr Luft ansaugen und eine höhere Förderleistung erzielen.

Zusätzlich zu dieser aerodynamischen Optimierungsfunktion reduziert das Stepped Inlet Design tonale Zulaufgeräusche, zumal der durch die Abstufung turbulent werdende Zustrom ein breitbandigeres Geräuschprofil erzeugt als laminarer Zulauf. So trägt das Stepped Inlet Design zu einer weiteren Verbesserung der akustischen Qualitäten des Lüfters bei, lässt dessen Laufgeräusch schneller im Hintergrundlärm untergehen und macht diesen angenehmer für das menschliche Ohr.

Zudem ist der Lüfterrahmen noch mit der Inner Surface Microstructures, einer Mikrostruktur im Innenbereich des Lüfterrahmens ausgestattet.
Hierbei handelt es sich um eine neuartige aerodynamische Optimierungsmaßnahme, die ebenfalls erstmals mit Noctuas NF-F12 Lüfter 🛒 eingeführt wurde. An den winzigen Einkerbungen an der Innenseite des Rahmens entsteht beim Vorbeigleiten der Lüfterblätter eine turbulente Grenzschicht. Bei der Bewegung der Blattspitzen durch diese Grenzschicht kommt es zu einer deutlich reduzierten Wirbelablösung von der Saugseite der Lüfterblätter. Da saugseitige Wirbelablösungen bei Axiallüftern maßgeblich zur Gesamtschalleistung beitragen sowie signifikante Einbußen bei Druck und Luftstrom zur Folge haben können, ermöglichen Inner Surface Microstructures zugleich eine niedrigere Lärmemission und höhere Leistung. Durch die Reduktion unerwünschter, durch saugseitige Wirbelablösung bedingter Turbulenzen tragen die Inner Surface Microstructures dazu bei, dass Noctuas neueste Lüfter neue Bestmarken in Sachen Effizienz setzen können.

Der Impeller des NF-A9 PWM chromax.black 🛒 ist saugseitig mit sogenannten Flow Acceleration Channels ausgestattet.

Durch die Beschleunigung des Luftstroms in den kritischen äußeren Regionen der Lüfterblätter werden saugseitige Wirbelablösungen verringert, was zu einer höheren Effizienz und einer niedrigeren turbulenzbedingten Lärmemission führt.

Der Lüfter ist mit der weiter optimierten zweiten Generation von Noctuas bewährtem SSO-Lagersystem ausgestattet. Bei SSO2 sitzt der rückseitige Magnet näher an der Lüfterachse und bewirkt so eine noch bessere Stabilisierung, was zu einer weiter verbesserten Präzision und Haltbarkeit führt.

Befestigt ist der Impeller an vier geradlinig zum Lüfterrrahmen verlaufenden Stegen.

Die Verarbeitung des NH-U9S chromax.black wurde seitens Noctua sehr sauber und optisch ansprechend ausgeführt.

 

Montage:

Der Kühler verfügt über das von Noctua bekannte SecuFirm2 Multisockel-Montagesystem. Dieses ermöglicht eine schnelle und dennoch sehr stabile Montage mit einem hohen Anpressdruck. Im Vergleich zu manch anderen Herstellern kommt hierbei jedoch keine Multisockelbackplate zum Einsatz, wodurch bei der Montage auf einem AMD-Mainboard die werksseitig montierte Backplate weitergenutzt wird.

Ist die bei einem Intel 115x / 1200 Sockel benötigte Backplate montiert oder die werksseitigen Montagestege entfernt, kann die jeweilige Backplate mit den passenden Abstandshaltern bestückt werden. Diese werden dann zusammen mit den Metallbügeln aus dem Lieferumfang auf dem Mainboard verschraubt.

Anschließend kann der Kühler auf die mit Wärmeleitpaste bestrichene CPU aufgesetzt werden. Der Kühler wird dann über die zwei Schrauben, welche an den Montageschienen angebracht sind, an den beiden Montageschienen befestigt. Da sich diese beiden Schrauben jedoch unterhalb des vorinstallierten Lüfters befindet, muss dieser vor der endgültigen Montage vom Kühler abgenommen werden.

 

Testsystem:

Als Testsystem kommt neben einem Sockel 1151 Testsystem auch ein aktuelles AM4 Testsystem zum Einsatz, wodurch Nutzer von AMD als auch Intel Systemen einen Überblick über die Leistung auf den jeweiligen Sockeln erhalten. Beide Systeme werden im nicht übertakteten Zustand betrieben.

Das Intel-Testsystem besteht aus diesen Komponenten:

  • ASRock – Z170 Extreme3
  • HyperX – Savage 16 GB Kit 3000 MHz
  • Intel® – Core i7-6700K
  • Zotac – GTX 780 TI AMP Edition

Das AMD-Testsystem besteht aus diesen Komponenten;

  • AMD – Ryzen 1600
  • ASUS – Crosshair VI Hero
  • 2 x 8 GB Corsair Vengeance LPX Black 2666 MHz
  • Zotac – GTX 780 TI AMP Edition

 

Testablauf:

Da es sich bei dem verwendeten Lüfter um einen PWM-Lüfter handelt, welcher seine Geschwindigkeit selbst anpasst, haben wir die PWM-Steuerung während des Tests deaktiviert.

Die Testergebnisse sind bei einer Raumtemperatur von ca. 21 °C (zu Beginn der Testphase gemessen) entstanden. Protokolliert wurde der maximale Mittelwert aller CPU Cores nach einem 30 minütigen Prime95 Stresstest, welchem zum aufwärmen eine Idle time von 45 Minuten voraus ging.

Wir nutzen bei unseren Tests immer die ARCTIC MX-2 Wärmeleitpaste, um auch hier etwaige Schwankungen ausschließen zu können.

Die erreichten Temperaturen sind abhängig von dem genutzten System und können auch auf ähnlichen Systemen abweichen, vor allem, wenn noch eine zusätzliche GPU in dem System verbaut wird. Jedoch lassen sich die Kühler untereinander gut vergleichen, da alle die gleiche Testgrundlage haben.

Mit einem Blick auf das erreichte Kühlergebnis ist zu erkennen, dass sich der neue NH-U9S chromax.black nur einen der hinteren Plätze in unseren Kühlercharts sichern konnte. Bei dem erreichten Ergebnis handelt es sich jedoch keinesfalls um ein schlechtes Ergebnis. Schaut man sich das restliche Testfeld einmal etwas genauer an, so wird man schnell feststellen, dass fast alle anderen von uns getesteten Kühler über mindestens einen 120-mm-Lüfter Verfügen und somit auch bedeutend größer ausfallen. Man kann somit von einer guten Kühlleistung sprechen, mittels welcher man den Kühler nicht nur in einem Office-System, sondern auch in einem Mainstream-Gaming-System einsetzen kann. Wie wir es vom NH-U9S kennen, kann man im Bedarfsfall auch den NH-U9S chromax.black mit einem zweiten Lüfter ausstatten und die Kühlleistung somit noch etwas steigern.

 

Fazit:

Mit dem NH-U9S chromax.black hat Noctua nun auch den NH-U9S in seine chromax.black Serie aufgenommen und dem beliebten Kühler somit ein neues und sehr schickes Design verpasst. Punkten konnte der neue NH-U9S chromax.black in unserem Test jedoch nicht nur durch die schicke Optik, sondern auch durch seine Kompatibilität sowie einer für die geringen Abmessungen ordentlichen Kühlleistung. Zwar kann man durch die kompakten Abmessungen in Kombination mit dem eingesetzten 92-mm-Lüfter keine Overclockingrekorde erzielen, jedoch schafft es der kleine NH-U9S chromax.black auch Kühler in den Schatten zu stellen, welche mit einem 120-mm-Lüfter ausgestattet sind. Dank der kompakten Abmessungen eignet sich der Kühler perfekt für den Einsatz in einem kleinen Mini-ITX-System, in welchem er auch eine performantere CPU gut kühlen kann. Die Verarbeitungsqualität liegt auf einem sehr hohen Niveau, welches Noctua bei seinen Produkten schon seit vielen Jahren beibehält. Preislich liegt der neue NH-U9S chromax.black CPU-Kühler aktuell bei knapp 65€ 🛒, womit der Kühler etwa 10€ teurer als die “normale” Vesion des NH-U9S.

Wir danken noctua.at/ sehr für die Bereitstellung der Testmusters.

Noctua - NH-U9S chromax.black CPU-Kühler

9.1

Kühlleistung

9.0/10

Verarbeitung

10.0/10

Montage

10.0/10

Kompatibilität

10.0/10

Lautstärke

8.5/10

Modding

7.0/10

Lieferumfang

10.0/10

Preis

8.0/10

Pro

  • Sehr gute Verarbeitung
  • Einfache und sichere Montage
  • Kühlleistung
  • Sehr hohe Kompatibilität
  • Lieferumfang
  • Design