Noctua – NH-L9a-AM5 chromax.black Low-Profile CPU-Kühler im Test

Mit dem NH-L9a-AM5 chromax.black haben wir heute die schwarze Version des für den AM5-Sockel ausgelegten Variante von Noctuas bekannten Low-Profile-Kühler im Test, welche neben einer sehr guten Kompatibilität auch mit einer schicken Optik überzeugen möchte.

Welche Details in dem noch recht neuen NH-L9a-AM5 chromax.black Low-Porfile-Kühler stecken und wie sich der besonders kompakte Kühler von Noctua in unserem Test geschlagen hat, erfahrt ihr in diesem Review.

 

Technische Details Kühlkörper:

Kühler:  
Sockel-Kompatibilität: AMD AM5
Höhe (ohne Lüfter): 23 mm
Höhe (mit Lüfter): 37 mm
Breite: 114 mm
Tiefe: 92 mm
Gewicht (ohne Lüfter): 390 g
Gewicht (mit Lüfter) 465 g
Material: Kupfer (Boden und Heat-Pipes), Aluminium (Kühlrippen), verlötet & vernickelt
Lüfter-Kompatibilität: 92x92x14mm, 92x92x25mm
Garantie: 6 Jahre
Lüfter:
 
Modell: Noctua NF-A9x14 HS-PWM chromax.black
Lagertyp: SSO2
Max. Umdrehungsgeschw. (+/-10%): 2500 RPM
Max. Umdrehungsgeschw. mit L.N.A. (+/-10%):
1800 RPM
Min. Umdrehungsgeschw. (PWM, +/-20%):
600 RPM
Max. Volumenstrom:
57,5 m³/h
Max. Volumenstrom mit L.N.A.:
40,8 m³/h
Max. Geräuschentwicklung:
23,6 dB(A)
Max. Geräuschentwicklung mit L.N.A.:
14,8 dB(A)
Leistungsaufnahme:
2,52 W
Betriebsspannung:
12 V
MTTF:
> 150.000 h

 

Lieferumfang:

  • NH-L9a-AM5 chromax.black Kühlkörper
  • NF-A9x14 HS-PWM chromax.black
  • NA-RC7 Low-Noise Adapter (L.N.A.)
  • NT-H1 High-End Wärmeleitpaste
  • SecuFirm2™ AM5 Montage-Kit
  • Schrauben für 92x92x25mm Lüfter
  • Noctua Case-Badge aus Metall
  • Inbusschlüssel

 

Design und Verarbeitung:

Der NH-L9a-AM5 chromax.black wird in einer Verpackung geliefert, deren Design man in der Zwischenzeit schon von vielen anderen Produkten aus dem Hause Noctua kennt.
Die OVP ist somit überwiegend in den Farben Schwarz und Braun gehalten und wurde auf der Oberseite neben der Modellbezeichnung auch mit den wichtigsten Details bedruckt.

Wo die technischen Details auf der linken Verpackungsseite abgedruckt wurden, findet man auf der Verpackungsrückseite eine kurze Beschreibung des Kühlers vor.

Entnimmt man den Kühler aus seiner Verpackung, so wird einem als Erstes das vergleichbar hohe Gewicht auffallen, denn der schwarze Kühlkörper bringt mit seiner geringen Bauhöhe von nur 23 mm ein Gewicht von 390 g auf die Waage.

Schraubt man den Lüfter einmal vom Kühler ab, so sind die 67 Aluminiumfinnen zu erkennen, welche eine Stärke von einem Millimeter aufweisen und mit einer mattschwarzen Beschichtung versehen wurden.

Auf den Stirnseiten wurde der Kühler zudem mit 2 mm starken Abschlusslamellen ausgestattet.

Mit einem Blick auf die Oberseite des Kühlers wird man feststellen, dass die beiden Abschlusslamellen in den vier Kühlerecken um 90° umgebogen und mit Montagegewinden für den vorinstallierten 92-mm-Lüfter ausgestattet wurden.

Betrachtet man den Kühlkörper aus diesem Blickwinkel einmal etwas genauer, so kann man durch die Lamellen hindurch zwei Heatpipes erkennen, welche die Kühlfinnen U-förmig gebogen durchlaufen. Die beiden Kupferheatpipes wurden passend zum Design ebenfalls mit einer schwarzen Beschichtung versehen und sind mittig auf die Kupferbodenplatte gelötet.

Die Bodenplatte ist im Gegensatz zu fast allen anderen Kühlern auf dem Markt nicht nur in der Größe der eigentlichen Auflagefläche auf der CPU gefertigt, sondern sie hat eine Länge von ca. 108 mm und erstreckt sich somit über die gesamte Fläche, auf welcher sich die 67 Aluminiumlamellen verteilen.

Durch diese Konstruktionsweise sind alle 67 Lamellen nicht nur mit den beiden Heatpipes, sondern auch mit der Bodenplatte verlötet.

Mittig wurde die Bodenplatte mit einem erhöhten Bereich ausgestattet, welcher den direkten Kontakt zur CPU herstellt und somit der einzige Bereich ist, bei dem Noctua auf eine schwarze Beschichtung verzichtet hat. Links und rechts von der Auflagefläche wurden schon die beiden Montageklammern vorinstalliert.

Durch die kompakten Abmessungen von 114 x 92 mm hält der Kühler exakt die Maße ein, um in die Keep-Out Zonen des Sockels zu passen. Somit kann er nicht mit anderen Komponenten wie Grafikkarte oder Speicherriegel in Berührung kommen.

Als Lüfter kommt der NF-A9x14 HS-PWM chromax.black.swap zum Einsatz, welchen wir schon einem ausgiebigen Test unterzogen haben.

Da der NF-A9x14 HS-PWM chromax.black.swap der chromax.black.swap Serie angehört, ist der Lüfter nicht in den von Noctua bekannten Erdtönen gehalten, sondern er wurde vollständig aus schwarzem Kunststoff gefertigt.

Als Rahmensystem kommt das mit dem NF-F12 von Noctua eingeführte AAO Rahmensystem zum Einsatz.

Noctuas AAO (Advandced Acoustic Optimisation) Rahmen ist so ausgelegt, dass man diesen mit Entkopplern versehen kann. Wo man diese bei den größeren Lüftern einfach aufstecken kann, sind sie bei dem schlanken 92-mm-Lüfter schon auf den Rahmen aufgeklebt.

Schaut man sich den Lüfterrahmen noch etwas genauer an, so findet man weitere Details, welche vom NF-F12 Lüfter übernommen wurden. Eines dieser Details ist das Stepped Inlet Design.

Die abgestufte Einlaufstruktur des Stepped Inlet Designs ist eine innovative Konstruktionstechnik, welche erstmals mit Noctuas NF-F12 eingeführt wurde. Sie erleichtert den Übergang von laminarer zu turbulenter Strömung und hat eine ähnliche Wirkung wie die Dimple-Struktur eines Golfballs: In beiden Fällen wird ein besseres Flow Attachment, d. h. ein besseres Anhaften der Strömung am umströmten Volumenkörper erzielt. Durch die besser am Rahmen anliegende turbulente Strömung kann der Rotor mehr Luft ansaugen und eine höhere Förderleistung erzielen.

Zusätzlich zu dieser aerodynamischen Optimierungsfunktion reduziert das Stepped Inlet Design tonale Zulaufgeräusche, zumal der durch die Abstufung turbulent werdende Zustrom ein breitbandigeres Geräuschprofil erzeugt als laminarer Zulauf. So trägt das Stepped Inlet Design zu einer weiteren Verbesserung der akustischen Qualitäten des Lüfters bei, lässt dessen Laufgeräusch schneller im Hintergrundlärm untergehen und macht diesen angenehmer für das menschliche Ohr.

Zudem ist der Lüfterrahmen noch mit der Inner Surface Microstructures, einer Mikrostruktur im Innenbereich des Lüfterrahmens ausgestattet.
Hierbei handelt es sich um eine neuartige aerodynamische Optimierungsmaßnahme, die ebenfalls erstmals mit Noctuas NF-F12 Lüfter eingeführt wurde. An den winzigen Einkerbungen an der Innenseite des Rahmens entsteht beim Vorbeigleiten der Lüfterblätter eine turbulente Grenzschicht. Bei der Bewegung der Blattspitzen durch diese Grenzschicht kommt es zu einer deutlich reduzierten Wirbelablösung von der Saugseite der Lüfterblätter. Da saugseitige Wirbelablösungen bei Axiallüftern maßgeblich zur Gesamtschalleistung beitragen sowie signifikante Einbußen bei Druck und Luftstrom zur Folge haben können, ermöglichen Inner Surface Microstructures zugleich eine niedrigere Lärmemission und höhere Leistung. Durch die Reduktion unerwünschter, durch saugseitige Wirbelablösung bedingter Turbulenzen tragen die Inner Surface Microstructures dazu bei, dass Noctuas neueste Lüfter neue Bestmarken in Sachen Effizienz setzen können.

Der Impeller des NF-A9x14 HS-PWM chromax.black.swap ist saugseitig mit sogenannten Flow Acceleration Channels ausgestattet.

Durch die Beschleunigung des Luftstroms in den kritischen äußeren Regionen der Lüfterblätter werden saugseitige Wirbelablösungen verringert, was zu einer höheren Effizienz und einer niedrigeren turbulenzbedingten Lärmemission führt.

Der Lüfter ist mit der weiter optimierten zweiten Generation von Noctuas bewährtem SSO-Lagersystem ausgestattet. Bei SSO2 sitzt der rückseitige Magnet näher an der Lüfterachse und bewirkt so eine noch bessere Stabilisierung, was zu einer weiter verbesserten Präzision und Haltbarkeit führt.

Befestigt ist der Impeller an vier geradlinig zum Lüfterrahmen verlaufenden Stegen.

Die Verarbeitung des NH-L9a-AM5 chromax.black wurde seitens Noctua sehr sauber und hochwertig ausgeführt und gibt uns keinen Anlass zur Kritik.

 

Montage:

Da der neue NH-L9a-AM5 chromax.black lediglich auf einem AM5-Sockel montiert werden kann, gestaltet sich die Montage besonders einfach.
Im ersten Schritt muss man die aus Kunststoff gefertigten Montageelemente, an welchen man normalerweise den Boxed-Kühler befestigen kann, demontieren.
Anschließend kann der Kühler schon auf die mit Wärmeleitpaste bestrichene CPU aufgesetzt und von der Rückseite aus verschraubt werden. Da im Vergleich zum Vorgängermodell auf die werksseitig am Mainboard vorinstallierte Backplate zurückgegriffen wird, gestaltet sich die Installation noch einfacher als bei der AM4-Version des NH-L9a.

Möchte man auf dem Kühler lieber einen 25 mm dicken 92-mm-Lüfter verwenden, so ist dies dank der vier längeren Schrauben, welche sich im Lieferumfang befinden, problemlos möglich.

Um in einem kompakten Gaming-System, welches über eine gelochte Seitenwand verfügt, eine noch bessere Kühlleistung erreichen zu können, hat Noctua mit der NA-FD1 eine passende Luftführung in seinem Sortiment.

Die NA-FD1 Luftführung besteht aus sieben EVA-Schaumstoffteilen, welche sich bis zu einer Höhe von 45 mm auf alle Noctua-Kühler der NH-L9i und NH-L9a Baureihen aufstecken lassen, wodurch man einen entkoppelten Rahmen bis zu den seitlichen Lufteinlässen eines ITX-Gehäuses führen kann.

 

Testsystem:

Als Testsystem kommt in diesem Test ein AM5 System zum Einsatz, welches aus diesen Komponenten besteht:

 

Testablauf:

Die Testergebnisse sind bei einer Raumtemperatur von ca. 21 °C (zu Beginn der Testphase gemessen) entstanden. Protokolliert wurde der maximale Mittelwert aller Performance-Cores während eines 30-minütigen Prime95 Stresstests.

Kommen bei einem getesteten Kühler Lüfter zum Einsatz, bei denen es sich um PWM-Lüfter handelt, welche ihre Geschwindigkeit selbst anpassen, so wird die PWM-Steuerung während des Tests deaktiviert.

Wir nutzen bei unseren Tests immer die ARCTIC – MX-5 🛒 Wärmeleitpaste, um auch hier etwaige Schwankungen ausschließen zu können.

Die erreichten Temperaturen sind abhängig von dem genutzten System und können auch auf ähnlichen Systemen abweichen. Jedoch lassen sich die Kühler untereinander gut vergleichen, da bei unseren Tests alle Kühler die gleiche Testgrundlage haben.

Als Referenz dienen alle Kühler, welche wir bis jetzt auf diesem System getestet haben. CPU-Wasserkühler werden in Kombination mit einem Alphacool NexXoS ST30 Full Copper 360mm Radiator getestet.

Mit einem Blick auf das Testergebnis ist schnell zu erkennen, dass auch unter der Verwendung des NH-L9a-AM5 chromax.black die CPU in unserem Test ins TJMax-Limit von 95 °C gelaufen ist. Da dieses Limit die Maximaltemperatur vorgibt, welche in eine 24/7 Betrieb erzielt werden darf, ist ein Betrieb auf dieser doch recht hohen Temperatur auf den ersten Blick problemlos möglich.
Wie wir es schon aus unserem Test des NH-L9a-AM5 kennen, konnte die CPU bedingt durch das erreichen dieses Limits nicht durchweg mit der maximalen Leistung arbeiten, sondern wurde kurz vor dem erreichen des Limits heruntergetaktet, wodurch sich der Takt bei 4,99 GHz einpendelte. Laut AMD Ryzen Master-Übertaktungstool verbrauchte die CPU in diesem Zustand 102 Watt, was mit einem Blick auf die geringen Abmessungen des NH-L9a-AM5 chromax.black für eine beachtlich hohe Kühlleistung spricht.
Um die gebotene Kühlleistung erzielen zu können, musste der Kühler in unserem Test jedoch mit der maximalen Lüftergeschwindigkeit arbeiten, was zu einer Geräuschkulisse führt, mit welcher der Kühler auch aus einem geschlossenen Gehäuse heraus zu hören ist. Da der NH-L9a-AM5 chromax.black eher in kompakten ITX-Systemen und nicht in einem Gaming-System zum Einsatz kommen wird, wird der besonders flache Kühler im Regelfall nur selten eine solch leistungsstarke CPU kühlen müssen. Sollte man gerade in einem kompakten ITX-Gehäuse eine hohe Kühlleistung benötigen, so kann man je nach eingesetztem Gehäuse auf die NA-FD1 Luftführung zurückgreifen, mittels welcher der eingesetzte Kühler direkt frische Außenluft ansaugen kann.

 

Fazit:

Mit dem NH-L9a-AM5 chromax.black hat Noctua seinen kompakten NH-L9 Kühler in einer optisch ansprechenden und speziell für den neuen AM5 Sockel ausgelegten Version in sein Sortiment aufgenommen. Bedingt durch die sehr kompakten Abmessungen spricht der Kühler vor allem Nutzer von kleinen ITX-Systemen an, in welchem kein Platz für einen Top-Flow-Kühler oder gar eine AiO-Wasserkühlung vorhanden ist. Auch wenn der Kühler von der Kühlleistung her nicht mit großen Kühlern mithalten kann, konnte der sehr kompakte Kühler unser Testsystem bei einem minimal reduzierten Takt auch unter einer andauernden Belastung auf einer Temperatur halten, welche einen reibungslosen 24/7 Betrieb zulässt. Für alle Nutzer, die noch mehr Leistung aus dem Kühler herausholen wollen, liegen dem Lieferumfang zusätzliche Schrauben bei, mittels welchen man einen stärkeren 92 x 92 x 25 mm großen Lüfter montieren kann. Zudem besteht die Möglichkeit, den Kühler mit der NA-FD1 Luftführung ausstatten und so für eine direkte Frischluftzufuhr sorgen zu können. Wie wir es in der Zwischenzeit auch von anderen Noctua Produkten her kennen, wurde auch der noch recht neue NH-L9a-AM5 chromax.black sehr hochwertig verarbeitet. Preislich liegt der hochwertig und optisch ansprechend verarbeitete NH-L9a-AM5 chromax.black aktuell bei knapp 50 € 🛒, wodurch der Kühler knapp 10 € 🛒 teurer ist als die normale Version des NH-L9a-AM5 Kühlers.

Wir danken Noctua sehr für die Bereitstellung des Testmusters.

Noctua – NH-L9a-AM5 chromax.black Low-Profile CPU-Kühler

8.8

Kühlleistung

8.5/10

Verarbeitung

10.0/10

Montage

9.5/10

Kompatibilität

10.0/10

Lautstärke

9.0/10

Modding

6.0/10

Lieferumfang

10.0/10

Preis

7.5/10

Pro

  • Sehr gute Verarbeitung
  • Einfache und sicher Montage
  • Kühlleistung
  • Optik
  • Lieferumfang

Contra

  • Nur zu AM5 kompatibel