Lian Li – DAN Cases A4-H2O Mini-ITX Gehäuse im Test

Mit dem A4-H2O haben wir heute ein besonders kompaktes Mini-ITX Gehäuse aus einem Gemeinschaftsprojekt von Lian Li und DAN Cases im Test, welches neben einer sehr hochwertigen Verarbeitungsqualität auch mit einem ausgeklügelten Innenraum überzeugen möchte.

Welche Details in dem A4-H2O stecken und wie sich das in einem Gemeinschaftsprojekt von Lian Li und DAN Cases entwickelte Mini-ITX Gehäuse in unserem Test geschlagen hat, erfahrt ihr in diesem Review.

 

Technische Details:

Maße: 140 mm x 244 mm x 326 mm (B x H x T)
Material: Aluminium (eloxiert, sandgestrahlt) / Stahl (lackiert)
Gewicht: 2,9 kg
Volumen: 11 l
Formfacktor: ITX
Farbe: Silber / Schwarz
Lüfter insgesamt möglich: 2x 120 mm Lüfter (Deckel)
Radiatoren möglich: 1x 290 x 125 x 30 mm (L x B x H, Deckel, max. 55 mm Höhe mit Lüfter)
AiO Kompatibilitätsliste: ASUS ROG Ryuo 240
ASUS ROG Strix LC 240
ASUS TUF Gaming LC 240
be quiet! Pure Loop 240mm
Cooler Master MasterLiquid ML240 (Alle Versionen)
Corsair Hydro Series H100x
Corsair Hydro Series iCUE H100i RGB Pro XT
Corsair iCUE H100i Elite Capellix
EK Water Blocks EK-AIO 240 RGB/Basic
Enermax Liqmax III ARGB 240
Fractal Design Celsius+ S24
Fractal Design Lumen S24
NZXT Kraken X52
NZXT Kraken X53
NZXT Kraken X53 RGB
Phanteks Glacier One 240MP
Phanteks Glacier One 240MPH
Laufwerksschächte: 1x 2,5 Zoll (Boden)
Netzteil: SFX oder SFX-L (optional)
Erweiterungsslots: 3
I/O-Panel: 1x USB 3.1 (Type C, USB 3.2 Gen 2, max. 10 Gbit/s, interne Anbindung)
1x USB 3.0 (Type C, USB 3.2 Gen 1, max. 5 Gbit/s, interne Anbindung)
2x Audio (3,5 mm Klinke, In / Out)
Besonderheit: PCIe-4.0-Riser-Kabel für GPU-Montage
Maximale CPU-Kühler-Höhe: 55 mm
Maximale Grafikkartenlänge: 322 mm
Maximale Grafikkartenhöhe:  3-Slot (60 mm)

 

Lieferumfang:

  • A4-H2O (in gewählter Farbe)
  • Kabelbinder
  • Schraubenset
  • Montageanleitung
  • Ersatzclip für Gehäusedeckel / Seitenwand

 

Design und Verarbeitung:

Das A4-H2O Mini-ITX Gehäuse wird von Lian Li in einer neutralen Verpackung geliefert, welche auf der Vorder- und Rückseite lediglich mit der Modellbezeichnung sowie dem Lian Li und DAN Cases Logo bedruckt wurde.

Einen Hinweis auf die enthalte Farbvariante erhält man über einen kleinen Aufdruck auf der linken Verpackungsseite. Eine Auflistung der technischen Details oder einer Skizze des enthaltenen Gehäuses sucht man auf der kompakten Verpackung vergeblich.

Innerhalb der OVP wird das Gehäuse durch zwei Styroporpolster geschützt und übersteht den Transport zum Käufer somit auch ohne eine weitere Umverpackung unbeschadet.

Äußeres Erscheinungsbild

Entnimmt man das A4-H2O aus seiner Verpackung, so hat man in unserem Fall ein weitestgehend in Silber gehaltenes Mini-ITX Gehäuse vor sich stehen, bei welchem einem neben den großflächigen Lufteinlässen als erstes die kompakten Abmessungen ins Auge fallen.

Lian Li hat das mit DAN Cases in einem Gemeinschaftsprojekt entwickelte A4-H2O in der von uns für diesen Test herangezogenen Version auf vier der sechs Gehäuseseiten mit sandgestrahlten und silber eloxierten Aluminiumelementen ausgestattet.
Um dem Gehäuse das vom DAN Cases A4-SFX Gehäuse bekannte und geliebte schlichte Design zu verpassen, kommt auch bei dem A4-H2O eine geschlossene Frontblende zum Einsatz.

Anders als man es von den meisten Gehäusen her kennt, verbirgt sich hinter der nur auf den Gehäusekorpus aufgesteckten Frontblende kein Montageplatz für optionale Lüfter, sondern eine große Aussparung, welche die Montage einer großen Grafikkarte erleichtern soll.

Auf der linken und rechten Gehäuseseite wurde das A4-H2O mit Seitenwänden ausgestattet, welche neben einem großflächigen Lufteinlass auch noch mit einer im vorderen Bereich eingelassenen v-förmigen Aussparung ausgestattet wurden.

Wo diese Aussparung auf der rechten Gehäuseseite nur zur Zierde dient und somit einen ersten Blick auf den aus schwarz lackierten Stahlblech gefertigten Gehäusekorpus zulässt, wurde dieser Bereich auf der linken Gehäuseseite mit dem I/O-Panel ausgestattet.

Neben einem kleinen Power-Schalter, welcher sich im oberen Bereich der Aussparung befindet, wurde das I/O-Panel auch noch mit zwei 3,5-mm-Klinkeanschlüssen sowie einem USB 3.0 Typ A und einem USB 3.1 Gen 2 Typ C Anschluss ausgestattet.

Wie wir es schon von den beiden abnehmbaren Seitenwänden her kennen, wurde auch der ebenfalls nur auf den Gehäusekorpus aufgesteckte Gehäusedeckel mit einer Vielzahl an Bohrungen ausgestattet, welche an dieser Stelle als Luftauslass dienen.

Unterhalb des aus Aluminium gefertigten Gehäusedeckels hat Lian Li das A4-H2O mit einem Montagerahmen ausgestattet, welcher die Montage von zwei 120-mm-Lüftern bzw. einem bis zu 240 mm großen Radiator erlaubt.

Auf schützende Staubfilter wurde jedoch leider an den seitlichen Lufteinlässen sowie auch dem an der Gehäuseoberseite befindlichen Luftauslass verzichtet.

Mit einem Blick auf die Gehäuserückseite fällt einem als erstes das mit beiden Hersteller Logos versehene Aluminiumemblem auf.
Im weiteren Verlauf der Gehäuserückseite ist ein fest in den Gehäusekorpus integrierter Kaltgräteanschluss zu finden, über welchen die Stromverbindung für das im Inneren eingesetzte Netzteil hergestellt wird.

Anders als man es von den meisten Gehäusen her kennt, hat Lian Li die Slotblenden für die eingesetzte Erweiterungskarte nicht unterhalb des Ausschnitts für das I/O-Shield positioniert, sondern neben dieser Aussparung und somit auf der Rückseite des Mainboardschlittens. Um die hier verbaute Grafikkarte besser mit Frischluft versorgen zu können, wurden die drei integrierten Erweiterungsslots zudem um 180° gedreht angeordnet.

Mit einem Blick auf die Gehäuseunterseite ist neben den beiden großflächigen und gummierten Standfüßen auch ein weiterer Lufteinlass zu finden, welcher im Gegensatz zu den restlichen Lufteinlässen nicht mittels runder Bohrungen, sondern mittels Langlöchern realisiert wurde.

In dem herausnehmbaren Boden hat Lian Li zudem noch vier gummierte Montagebohrungen für die Montage eines 2,5″-Laufwerks integriert.

Blick ins Innere:

Da das A4-H2O werksseitig nicht über ein eingearbeitetes Sichtfenster verfügt, erhält man erst nach der Demontage der beiden Seitenwände einen Blick ins Gehäuseinnere.

Im Gegensatz zu den meisten anderen Gehäusen am Markt wurden die beiden Seitenwände des A4-H2O nicht einfach nur mittels Schrauben am Gehäusekorpus befestigt, sondern auch mittels kleiner Metallstifte, welche in allen vier Ecken der beiden Seitenwände eingearbeitet wurden.

Hat man die beiden Seitenwände sowie auch den Gehäusedeckel vom A4-H2O abgenommen, so wird ein Blick in auf den schwarz lackierten und in drei Bereiche unterteilten Innenraum möglich.

Von der linken Gehäuseseite aus blickt man im vorderen Bereich auf den modularen Montagerahmen für das eingesetzte SFX- oder SFX-L Netzteil.

Der fest in der Gehäusemitte integrierte Mainboardschlitten wurde mit integrierten Abstandshaltern sowie einer flexiblen Riser-Kabel ausgestattet, welches in unserem Testmuster als PCIe 4.0 Version ausgeführt wurde. Für Nutzer, welche die hohe Performance von PCIe 4.0 nicht benötigen, sondern auch mit der Übertragungsgeschwindigkeit von PCIe 3.0 zufrieden sind, bietet Lian Li das A4-H2O auch zu einem deutlich günstigeren Preis mit einem entsprechenden PCIe 3.0 Riser-Kabel an.

Von der rechten Gehäuseseite aus wird ein Blick auf den Montageplatz der eingesetzten Grafikkarte ermöglicht. Dieser Montageplatz wurde so ausgeführt, dass die Grafikkarte kopfüber mit dem Anschluss nach oben zeigend verbaut wird, was eine direkte Frischluftzufuhr durch den seitlichen Lufteinlass ermöglicht.

Oberhalb des Mainboardschlittens wurde das A4-H2O mit einer zusätzlichen Kammer ausgestattet, in welcher man einen bis zu 240 mm großen Radiator einer AiO-Wasserkühlung verbauen kann.

Die Verarbeitung des A4-H2O wurde sehr sauber und mit einer durchdachten Raumaufteilung ausgeführt. Einzig die fehlenden Staubfilter haben uns nicht so gut gefallen.

 

Montage:

Um die Hardware in dem sehr kompakten A4-H2O Mini-ITX Gehäuse verbauen zu können, sollte man im ersten Arbeitsschritt die beiden Seitenwände, die Gehäusefront sowie den Gehäusedeckel vom Gehäuse abnehmen.

Anschließend hat man einen freien Zugang zu allen Bereichen des Gehäuses und man kann mit der eigentlichen Montage beginnen. Hierbei kann man sich den ersten Arbeitsschritt sparen, denn Lian Li hat die zur Mainboardmontage notwendigen Abstandshalter schon fest mit dem Mainboardschlitten verbunden. Somit kann man das Mainboard ohne weitere Vorbereitungen in dem Gehäuse montieren.
Durch die in den Mainboardschlitten eingelassene Aussparung kann die Montage des gewünschten CPU-Kühlers auch im Nachhinein erfolgen. Hierbei sollte man jedoch darauf achten, dass das flexible Riser-Kabel, welches werksseitig schon hinter dem Mainboardschlitten vorverlegt ist, nicht beschädigt wird.
Da das A4-H2O Mini-ITX Gehäuse auf den Einsatz einer AiO-Wasserkühlung konzipiert wurde, fällt der Montageplatz für den eingesetzten Kühler mit 55 mm recht kompakt aus. Dennoch gibt es einige wenige Top-Flow-Kühler am Markt, welche sich für den Einsatz in dem Gehäuse eignen.
Setzt man auf eine AiO-Wasserkühlung, so kann der bis zu 240 mm große Radiator dank der vorinstallierten Montageschiene außerhalb des Gehäuses vorbereitet und dann mittels vier Schrauben am Gehäusekorpus verschraubt werden.
Die eingesetzte Grafikkarte darf bis zu 322 mm lang und 60 mm (tripple-Slot) dick sein. Dank des im Lieferumfang enthaltenen Riser-Kabels erfolgt die vertikale Grafikkartenmontage so, dass eine direkte Frischluftzufuhr durch die rechte Seitenwand ermöglicht wird.
Verbaut man in dem A4-H2O nur eine Dual- oder Single-Slot-Grafikkarte, so kann man das vorinstallierte Riser-Kabel auch um einen Slot weiter zur Gehäuseaußenseite hin versetzen, was wiederum die Luftführung positiv beeinflusst.
Im modularen Netzteilkäfig kann man wahlweise ein SFX oder SFX-L Netzteil verbauen. Auch wenn die Netzteilmontage dank der in den Netzteilkäfig eingelassenen Montagebohrungen in zwei Richtungen erfolgen kann, sollte man darauf achten, dass man das Netzteil so verbaut, dass es kühle Außenluft durch die linke Gehäuseseite ansaugen kann.
Aufgrund der geringen Abmessungen kann man in dem A4-H2O nur eine einzige 2,5″-Festplatte verbauen. Die hierzu vorgesehenen Montagebohrungen befinden sich am Gehäuseboden und wurden mit Gummientkopplern ausgestattet.

Durch das geringe Platzangebot sowie den fehlenden Haltepunkten für die Befestigung von Kabelbindern muss man sich beim Kabelmanagement etwas mehr Mühe geben. Dank des sehr gut aufgeteilten Innenraums kann man jedoch sowohl beim Einsatz eines Luftkühlers als auch beim Einsatz einer AiO-Wasserkühlung einen guten Luftstrom im A4-H2O erreichen.

 

Messungen:

Neben der Verarbeitung sowie der Ausstattung kommt es bei einem Gehäuse auch auf eine bestmögliche Kühlung und somit auf einen guten Luftstrom an.

Das hierzu eingesetzte Testsystem besteht aus diesen Komponenten:

Die Testergebnisse sind bei einer Raumtemperatur von ca. 21,0 °C (zu Beginn der Testphase gemessen) entstanden. Die eingesetzten Lüfter werden bei maximaler Drehzahl betrieben. Protokolliert wurde der maximale Mittelwert aller CPU Cores nach einem 30 minütigen Prime95 Stresstest.

Wir nutzen bei unseren Tests immer die ARCTIC MX-5 Wärmeleitpaste 🛒, um auch hier etwaige Schwankungen ausschließen zu können.

Die erreichten Temperaturen sind abhängig von dem genutzten System und können auch auf ähnlichen Systemen abweichen, vor allem dann, wenn andere oder weniger Lüfter im System verbaut werden. Da wir in alle Gehäusetests die gleiche Testplattform einsetzen, lassen sich die Messwerte jedoch gut miteinander vergleichen.

Mit einem Blick auf das Testergebnis ist zu erkennen, dass man dank der großflächigen Lufteinlässe sowie der gewählten Raumaufteilung, bei welcher die eingesetzte Grafikkarte in einer anderen Kammer als das Mainboard untergebracht ist, auch ohne zusätzliche Gehäuselüfter eine gute Kühlleistung erzielen kann. Verbaut man in der oberen Kammer zwei 120-mm-Lüfter bzw. eine 240-mm-AiO-Wasserkühlung, so kann die Kühlleistung zusätzlich gesteigert werden.

 

Fazit:

Mit dem A4-H2O hat Lian Li zusammen mit DAN Cases ein sehr kompaktes Mini-ITX Gehäuse entwickelt, welches ein Volumen von gerade einmal 11 Liter hat, aber dennoch ausreichend Platz für ein potentes Mini-ITX-System bietet. Dank der großflächigen Luftein- bzw. Auslässe, welche sich auf gleich vier der sechs Gehäuseseiten befindet, kann die eingesetzte Hardware zudem auch ausreichend gekühlt werden. Dies kann nicht nur mittels eines kompakten Top-Flow-Kühlers geschehen, sondern das Gehäuse bietet einem auch eine zusätzliche Kammer, in welcher eine 240-mm-AiO-Wakü verbaut werden kann. Dank der Aufteilung in unterschiedliche Kammern wird zudem auch eine gute Aufteilung der Komponenten erzielt, welch sich positiv auf die Kühlung auswirkt. Einen kleinen Wermutstropfen gibt es mit einem Blick auf die Luftein- und Auslässe dennoch, denn durch die fehlenden Staubfilter kann störender Staub fast ungehindert in das Gehäuse gesaugt werden. Abgesehen von den nicht vorhandenen Staubfiltern wurde die Verarbeitung des A4-H2O sehr sauber und hochwertig ausgeführt. Neben der von uns in diesem Test herangezogenen silbernen Version gibt es das A4-H2O auch in einer noch etwas schlichteren schwarzen Version. Für Nutzer, welche keine PCIe 4.0 Anbindung benötigen, gibt es das A4-H2O auch noch in einer deutlich günstigeren Version mit einem flexiblen PCIe 3.0 Riser-Kabel. Preislich liegt die von uns in diesem Test herangezogene Version des sehr kompakten Mini-ITX Gehäuse aktuell bei knapp 155 € 🛒.

Wir danken Lian Li für die Bereitstellung des Testmusters.

Lian Li - DAN - Cases A4-H2O Mini-ITX Gehäuse

8.4

Verarbeitung

9.5/10

Kompatibilität

9.0/10

Kühlmöglichkeiten

8.5/10

Ausstattung

8.5/10

Lieferumfang

9.0/10

Modding

6.0/10

Preis

8.5/10

Pro

  • Hochwertige Verarbeitung
  • In verschiedenen Farben erhältlich
  • Entkoppelte Festplattenmontage
  • Gute Kühleigenschaften
  • Modularer Aufbau
  • Mit PCIe 3.0 oder 4.0 Riser-Card erhältlich

Contra

  • Keine Staubfilter