LC-CC-120-X3 – Twin-Tower-Kühler

Mit dem LC-CC-120-X3 haben wir heute einen Twin-Tower-Kühler für 120-mm-Lüfter von LC-Power im Test, welcher nicht nur durch eine sehr hohe Kühlleistung, sondern auch durch die besondere Entkopplung der Lüfter punkten will.

Welche Leistung in dem neuen LC-CC-120-X3 steckt und wie er sich in unserem Test geschlagen hat, erfahrt ihr in diesem Review.

Technische Details:

  • Abmessung Kühler: (H x B x T) 158 x 170 x 140 mm
  • Abmessung Lüfter: 120 x 120 x 25 mm
  • Gewicht (Kühler): 1,170 kg
  • Nennspannung: 12V DC
  • Anlaufspannung: </= 9,6V
  • Eingangsleistung: 4,2W (5,4W max.)
  • Lüfterdrehzahl: 600 – 1800 UpM (+/- 10%)
  • Luftdurchsatz: 6,6 – 96,6 CFM (+/- 10%)
  • Luftdruck: 0,72 – 3,88 mm/H2O
  • Schallpegel: 24,7 dB(A) max.
  • Lager: hydrodynamisches Gleitlager
  • Anschluss: 4-Pin PWM
  • TDP (Thermal Design Power): 200W
  • Kabellänge: 30 cm
  • Anzahl Heatpipes:
  • Material:
    Kühlkörper: Aluminium
    Heatpipes: Kupfer
    Lüfter: Kunststoff / Silikon
  • Kompatibilität:
    Intel LGA 775/1150/1155/1156/1366/2011
    AMD FM1/FM2/AM2/AM2+/AM3/AM3+
  • Garantie: 3 Jahre

Lieferumfang:

  • 1 x Kühlkörper
  • 3 x 120mm-Lüfter mit Silikonrahmen
  • 1 x Wärmeleitpaste
  • 1 x Rückplatte
  • 1 x Montagematerial
  • 1 x Benutzerhandbuch

Design und Verarbeitung:

Der neue LC-CC-120-X3 Twin-Tower-Kühler wird von LC-Power in einer weißen Verpackung geliefert, welche für einen Twin-Tower-Kühler auf den ersten Blick recht klein ausfällt.
Auf der Vorderseite der OVP wurde neben einer kurzen Produktbeschreibung auch noch die Modellbezeichnung sowie ein großes Produktbild abgedruckt.

Die wichtigsten Features sind auf der Verpackungsrückseite aufgelistet und anhand eines Produktbildes erklärt.

Die technischen Details wurden auf der linken und rechten Verpackungsseite aufgedruckt. Diese Aufteilung entsteht durch die zwei Sprachen, in denen sie abgedruckt sind.

Entnimmt man den LC-CC-120-X3 aus seiner Verpackung, so hat man einen vormontierten Twin-Tower-Kühler vor sich stehen, welcher sich in einem dunklen Gewand zeigt.

An dem Twin-Tower-Kühler wurden schon drei 120-mm-Lüfter aus der neuen AiRazor-Lüfter-Serie von LC-Power vormontiert.
Die vormontierten Lüfter weisen einen recht besonderen Aufbau auf. Dieser entsteht durch den verbauten Silikonrahmen. Hierbei handelt es sich um einen Überzug für den eigentlichen Lüfterrahmen.

Dieser ist vollständig aus schwarzem Silikon gefertigt und kann bei Bedarf z.B. zur Reinigung vom Lüfter abgezogen werden. Durch diesen Silikonrahmen soll der Lüfter bestmöglich vom Gehäuse, Radiatoren oder CPU-Kühlern entkoppelt werden.

Auf zwei Seiten des Silikonrahmens wurde das LC-Power Logo eingelassen.

Auf den zwei anderen Seiten ist das AiRazor Logo zu finden.

Diese Logos sind in einem kontrastreichen Weiß gehalten.
Passend dazu ist auch der eigentliche Lüfterrahmen auf weißem Kunststoff gefertigt. Dieser verfügt über keinerlei große Besonderheiten.

Die verbauten Stege, welche den Impeller in Position halten, wurden geradlinig von den vier Ecken des Lüfters zur Lüftermitte geführt.

Schaut man sich den verbauten Impeller einmal etwas genauer an, so wird einem schnell klar, dass dieser vom Design her nicht dem eines gängigen 120-mm-Lüfters entspricht.
LC-Power hat dem Lüfter 11 Lüfterblätter spendiert, welche in einem geschwungenen Design gefertigt sind. Durch dieses soll der Luftfluss verbessert und der Geräuschpegel reduziert werden.

Die Anschlusskabel fallen erfreulicherweise recht kurz aus. Um alle drei Lüfter an einem PWM-Anschluss anschließen zu können, legt LC-Power dem Kühler einen entsprechenden Adapter bei.

Dieser sowie auch die Anschlusskabel verfügen jedoch leider nicht über eine Kabelsleeving, sondern sind als schwarze Flachbandkabel ausgeführt.

Montiert sind die drei Lüfter durch Metallklammern, welche auf beiden Seiten des Kühlers eingehakt sind. Durch den Silikonrahmen werden die Lüfter nicht nur an der Stelle vom Kühler entkoppelt, an der sie auf den Kühlfinnen aufliegen, sondern auch an den Stellen, an denen die Klammern mit dem Lüfter in Kontakt kommen.

Um diese Lüftermontage zu gewährleisten, sind beide Kühltürme auf Ihren Außenseiten mit entsprechenden Nasen versehen. Diese wurden direkt in die 43 Aluminiumfinnen beider Kühltürme eingearbeitet.

Um die Kühlfinnen an diesen Stellen zu verstärken, wurden die Lamellen an den beiden Außenseiten nach unten umgefaltet, wodurch an diesen Stellen zudem ein geringer Unterdruck innerhalb des Kühlers entstehen kann, durch welchen die durch die Lüfter bewegte Luft zusätzlich beschleunigt werden kann.
Die einzelnen Kühlfinnen sind mit einer schwarz glänzenden Nickelschicht überzogen, wodurch sie optisch an die verbauten Lüfter angepasst wurden. Zudem verfügen Sie an ihren Außenseiten über ein geschwungenes Design.

Dieses geschwungene Design findet man jedoch nicht nur an den Außenseiten der beiden Lamellentürme, sondern auch auf den Stirnseiten wieder.

Diese werden zur Mitte hin leicht verjüngt, verfügen jedoch genau in der Lamellenmitte über einen etwas hervorstehenden Bereich.
Schaut man sich die Kühlfinnen auf der Stirnseite der beiden Kühltürme einmal im oberen Bereich ganz genau an, so ist zu erkennen, dass hier ein paar Lamellen an den Außenseiten etwas verbogen sind. Dies kommt durch die Schrauben, mit welchen die Abschlusslamelle befestigt ist. Diese waren bei unserem Testmuster etwas zu fest angezogen, wodurch es diese Lamellen mit nach oben gezogen hat. Nachdem wir die Schrauben eine halbe Umdrehung herausgeschraubt und somit etwas gelockert hatten, verschwand die Spannung auf den Lamellen und sie gingen in ihre normale Form zurück. Die Abschlusslamelle sitzt auch nach diesem kleinen Fix noch fest auf dem Kühler.

Das wichtigste Designmerkmal des neuen LC-CC-120-X3 ist jedoch die verbaute Abschlusslamelle. Diese fällt um einiges dicker aus, als die eigentlichen 43 Kühlfinnen und zieht sich über die gesamte Fläche des Kühlers. Die Abschlusslamelle wurde von ihrer Form her an die Form der eigentlichen Kühlfinnen angepasst, wodurch ein schickes Gesamtdesign entsteht.

In die Oberseite dieser Abschlusslamelle ist zudem das Cosmo Cool Logo eingeprägt.

Die sechs verbauten Heatpipes durchlaufen die Bodenplatte, welche aus hochwertigem Kupfer gefertigt ist, u-förmg gebogen und sind innerhalb der Kühlfinnen parallel zueinander angeordnet. Durch diesen Aufbau steht jede Heatpipe im direkten Luftstrom, wodurch ein Teil der Abwärme direkt an den Heatpipes abgeführt werden kann, ohne dass sie erst noch an die Aluminiumfinnen weitergegeben werden muss.

Auch die Bodenplatte sowie die Heatpipes sind mit einer schwarzen Nickelschicht überzogen. Einzig und allein die Auflagefläche der Bodenplatte wurde nicht vernickelt.

In die Oberseite der Bodenplatte wurden 13 recht dicke Kühlfinnen eingearbeitet, welche auf die linke und rechte Seite unterteilt sind. Dazwischen befindet sich der Bereich, in dem der Montageträger zur Kühlermontage platziert wird. Diese zusätzlichen Kühlfinnen sollen dafür sorgen, dass ein Hot Spot direkt über der Bodenplatte vermieden wird.

Die Verarbeitung ist weitestgehend sehr gut und sauber ausgeführt. Die etwas zu fest angezogenen Schrauben der Abschlusslamelle hatten bei unserem Testmuster für minimal verbogen Kühlfinnen gesorgt, diese richteten sich von selbst, als man die Schrauben etwas löste. Was uns jedoch fehlt, ist ein Kabelsleeving. Gerade wo durchgehend auf ein optisch aufeinander abgestimmtes Design geachtet wurde, macht sich das fehlende Sleeving auch bei den schwarzen Kabeln schnell bemerkbar.

Montage:

Im ersten Arbeitsschritt muss die mitgelieferte Backplane an dem Mainboard befestigt werden. Dies ist auch dann notwendig, wenn ein AMD-Mainboard zum Einsatz kommt. Lediglich bei einem Sockel 2011 System kann dieser Arbeitsschritt übersprungen werden, da bei diesem Sockel schon eine fest verbaute Backplane angebracht ist.
Durch die Backplane werden von der Rückseite aus vier Bolzen geschoben, auf welche an der Vorderseite des Mainboards vier Abstandshalter geschraubt werden. Über diese werden wiederum die Montageschienen für den jeweiligen Sockel gestülpt und mittels den mitgelieferten Muttern verschraubt. Bei den Montageschienen wird zwischen Schienen für ein AMD-System oder ein Intel-System unterschieden.
Anschließend kann der Kühler auf die mit Wärmeleitpaste bestrichene CPU aufgesetzt werden.
Nun muss der Montagesteg in die Aussparung der Bodenplatte gelegt und mit den Montageschienen verschraubt werden. Um diesen Arbeitsschritt zu erleichtern und einen guten Anpressdruck erreichen zu können, sollte man den mittleren Lüfter vor diesem Arbeitsschritt aus dem Kühler ausbauen.

Testsystem:

Um die neusten CPU-Kühler vergleichbar und realitätsnah testen zu können, ist es erforderlich hochwertige und leistungsstarke Hardware als Grundlage zu haben.
Aus diesem Grund kommt ein Sockel 2011 System zum Einsatz.

Das Testsystem besteht aus:

  • Intel i7 3930K
  • AsRock Extreme 11
  • 4 x Corsair 8GB 1866MHz
  • EVGA GTX Titan Hydro Copper

Die komplette Hardware wird @ Stock also nicht übertaktet betrieben.

Um eine Verfälschung der Temperaturen durch andere Hardwarebauteile weitestgehend auszuschließen, wird die gesamte restliche Hardware mit Wasser gekühlt.

Testablauf:

Da es sich bei dem verwendeten Lüftern um zwei PWM Lüfter handelt, welche ihre Geschwindigkeit selbst anpassen, haben wir die PWM Steuerung während des Tests deaktiviert.

Die Testergebnisse sind bei einer Raumtemperatur von ca. 21,3°C (zu beginn der Testphase gemessen) entstanden. Protokolliert wurde der maximale Mittelwert aller CPU Cores nach einer Idle time von 45 Minuten und nach einem anschließendem 30 minütigen Prime95 Stresstest. Ausgelesen wurden diese Werte mit Aida64 Extreme Edition.

Wir nutzen bei unseren Tests immer die ARCTIC MX-2 Wärmeleitpaste, um auch hier etwaige Schwankungen ausschließen zu können.

Die erreichten Temperaturen sind abhängig von dem genutzten System und können auch auf ähnlichen Systemen abweichen. Jedoch lassen sich die Kühler untereinander gut vergleichen, da alle die gleiche Testgrundlage haben.

Als Referenz dienen alle Kühler, welche wir bis jetzt auf diesem System getestet haben.
Dies erlaubt es uns, zusätzlich CPU Wasserkühler auf diesem System zu testen.

Mit einem Blick auf die erreichte Kühlleistung ist sehr schön zu sehen, dass sich der neue LC-CC-120-X3 einen der vorderen Plätze in unserem Testfeld ergattern konnte. Lediglich Twin-Tower-Kühler, welche mit 140-mm-Lüftern ausgestattet sind, erzielen eine höhere Kühlleistung.

Fazit:

Mit dem LC-CC-120-X3 hat LC-Power einen Twin-Tower-Kühler in sein Sortiment aufgenommen, wie man ihn in der Zwischenzeit schon von verschiedenen Herstellern kennt. LC-Power setzt hier jedoch nicht auf die an diesem Kühlertyp eigentlich eingesetzten 140-mm-Lüfter, sondern auf 120-mm-Lüfter. Durch diese Lüftergröße fällt der gesamte Kühler etwas kleiner aus, was die Kompatibilität erhöht. Die Kühlleistung ist dennoch nicht viel geringer als es bei größeren Modellen anderer Hersteller der Fall ist. Die Verarbeitung ist durch die schwarze Nickelschicht optisch auf einem hohen Level gehalten. Bis auf die etwas fest angezogenen Schrauben der Abschlusslamelle ist sie zudem auch sehr gut ausgeführt. Leider wurden die Anschlusskabel nicht mit einem zur Optik passenden Kabelsleeving ausgestattet. Den neuen LC-CC-120-X3 gibt es für knapp 65€ 🛒 zu kaufen.


Pro

  • Gute Verarbeitung
  • Einfache und sicher Montage
  • Sehr gute Kühlleistung
  • Entkoppelte Lüfter
  • Lieferumfang


Contra

  • Kein Kabelsleeving
  • Abschlusslamelle etwas zu fest angeschraubt (Kann ein Einzelfall sein)

Kühlleistung

Verarbeitung

Montage

Kompatibilität

Lautstärke

Modding

Lieferumfang

Preis

Wir danken lc-power.de für die Bereitstellung des Testmusters.