XMG NEO-Laptops erhalten BIOS-basiertes CPU-Undervolting mit einfacher Fallback-Option via Hotkey

XMG bringt mit der neuesten BIOS-Version für die XMG NEO-Serie CPU-Undervolting zurück – unabhängig vom verwendeten Betriebssystem und jeglicher Software. Dank einer komfortablen Reset-Möglichkeit der Tuning-Einstellungen spricht die Umsetzung auch Einsteiger an: selbst bei zu forsch gewählten Werten bleibt der Laptop immer zurücksetzbar, statt nicht mehr zu booten. Welche Vorteile mit moderatem Undervolting einhergehen und wie ein verringerter Energiebedarf für höhere Boost-Takte und mehr Performance sorgt, belegt XMG anhand eigener Benchmarks.

BIOS-Undervolting für die XMG NEO-Serie

Über ein BIOS-Update auf die neueste Version stellt XMG für seine beiden aktuellen High-End-Laptops NEO 16 und NEO 17 (Modellgeneration E23) mit Intel Core i9-13900HX umfangreiche Undervolting-Optionen zur Verfügung. Für Laptops mit einer GeForce RTX 4090 und 4080 steht die Datei bereits im Download-Bereich der Webseite bereit, ein Update für XMG NEO-Notebooks mit einer RTX 4070 oder RTX 4060 folgt voraussichtlich bis Ende dieser Woche.

Ausführliche Einzelheiten zum Verwenden der Voltage-Offsets präsentiert XMG in einem lesenswerten, unter dem folgenden Link erreichbaren Ratgeber auf der eigenen Webseite: https://go.xmg.gg/undervolting. Der Beitrag bietet detaillierte Undervolting-Informationen und Hilfestellungen nicht nur für die aktuelle XMG NEO-Serie, sondern auch für weitere Laptops aus der Modellgeneration 2023. Er spannt außerdem den historischen Bogen rund um die Entwicklung von Laptop-CPU-Undervolting seit 2019 und führt eine umfangreiche Liste auf, welche älteren Laptops die Möglichkeit zum Absenken der CPU-Spannung unterstützen.

Die für die XMG NEO-Serie einstellbaren Werte unterliegen den folgenden Obergrenzen:

 

CPU Voltage-Offset-Bereich

Maximal einstellbar

Erklärung

P-core Voltage Offset

-250 mV

Anpassung gilt für P-Core und E-Cores

E-core L2 Voltage Offset

-150 mV

Anpassung gilt für L2-Cache, nicht die E-Cores

Ring Voltage Offset

-200 mv

Anpassung gilt für weitere CPU-Bereiche

Uncore (SA) Voltage Offset

-50 mV

Anpassung gilt für den Speicher-Controller

Der Clou: Über die Tastenkombination „Strg+B“ ist es jederzeit möglich, das manuelle Tuning zurückzusetzen. Der Anwender läuft somit im Gegensatz zu Laptops ohne Reset-Hotkey nicht Gefahr, das Gerät zu bricken und anschließend nicht mehr booten zu können.

Um Interessierten einen besseren Überblick über die im Regelfall zu erzielenden Ergebnisse zu geben, sammelt XMG derzeit Undervolting-Resultate aus der Community. Diese stellen ausdrücklich keine Garantie für zu erzielende Resultate dar, geben aber einen guten ersten Anhaltspunkt.

Vorteile von Undervolting auf BIOS-Ebene

Gegenüber Software-basiertem Undervolting im laufenden Betriebssystem (Run-time Voltage-Offset) bietet die direkte Implementierung der Funktionen im BIOS (Boot-time Voltage-Offset) mehrere Vorteile. Die Einstellungen sind mit Ausnahme von BIOS-Updates persistent und werden somit weder durch einen Systemneustart noch durch herkömmliche Software-Updates überschrieben. Sie funktionieren ungeachtet des verwendeten Betriebssystems und der dafür verfügbaren Tuning-Software – also auch unter Linux-Distributionen oder in Live-Betriebssystemen.

Als Standard-Funktion des offiziellen BIOS steht Undervolting automatisch auf jedem XMG NEO 16 oder NEO 17 (E23) zur Verfügung, auch wenn zukünftig im Rahmen der Produktpflege neue BIOS-Versionen erscheinen. Es handelt sich weder um eine einmalige Modifikation noch um ein spezielles Overclocking-BIOS. Ab Werk liefert XMG die Laptops mit den von Intel spezifizierten regulären Spannungswerten aus, Undervolting ist somit eine optionale Funktion für diejenigen, die eine entsprechende Anpassung vornehmen möchten.

Benchmarks und Benefits

Das Ziel des Absenkens der CPU-Spannung in Laptops besteht in der Verringerung des Stromverbrauchs, je nach Szenario sind auch geringere Betriebstemperaturen unter Last möglich. Daraus folgt in vielen Fällen mehr Leistung – etwa dann, wenn der Prozessor durch eine größere Dauer bis zum Erreichen von Temperaturmaxima länger einen hohen Boost-Takt abrufen kann.

Anhand des XMG NEO 16 (E23) mit einem Intel Core i9-13900HX und einer GeForce RTX 4090 im Overboost-Leistungsprofil zeigt XMG in zahlreichen Benchmarks und Verlaufskurven zum Taktverhalten, dem Energiebedarf sowie der Temperatur der CPU, welchen Nutzen der maßvolle Einsatz bringt.

Beim Testgerät arbeitet XMG mit in vielen Fällen realistisch erreichbaren Werten und senkt den P-Core Voltage-Offset um 150 mV sowie den E-Core L2 Voltage-Offset und den Ring Voltage-Offset um jeweils 100 mV ab – Einstellungen, die beim verwendeten NEO 16 selbst in intensiven, mehrstündigen Belastungstests von CPU, GPU und Speicher wie unter anderem durch eine Kombination aus dem AIDA64 System Stress Test und 3DMark Speed Way stabil liefen. Da mobile HX-Prozessoren aus der 13. Core-Generation auf Desktop-CPU-Chips basieren, zeichnen sie sich allgemein durch ein solides Undervolting-Potenzial aus.

Im zehnminütigen Multicore-Dauertest Cinebench R23 erreicht der Laptop mit den angegebenen Einstellungen 30.370 statt 27.333 Punkte und somit ein rund 11 Prozent bessere Ergebnis. Grund hierfür ist ein durchweg höherer Boost-Takt: Bei verringerter Spannung erreichen die P-Cores 4 statt nur 3,6 und die E-Cores 3,3 statt 3 GHz. In einem deutlich kürzeren Einzeldurchlauf des Benchmarks steigt das Ergebnis auf 32.903 statt 30.165 Punkte.

Der stark CPU-limitierte integrierte Benchmark von Shadow of the Tomb Raider zeigt in der nativen Auflösung des NEO 16 (2.560 x 1.600 Pixel) im Highest-Preset, wie sich die Spannungsreduzierung bei sehr hoher Last positiv auswirkt. Interessant ist vor allem die Verlaufskurve mit den Leistungs- und Verbrauchsparametern über den gesamten Durchlauf hinweg. Während einer langen Sequenz fällt die Leistungsaufnahme der CPU um knapp 20 Prozent (rund 12 Watt) geringer aus, in Folge bleibt der Prozessor etwas kühler. Gleichzeitig liefert er mehr Leistung – davon wiederum profitiert die Grafikkarte in Form einer besseren Ausnutzung. Das durchschnittliche Ergebnis des Benchmarks steigt mit Undervolting von 155 aus 159 FPS.