Fractal Design – Mood – ITX-Gehäuse im Test

Mit dem Mood haben wir heute das auf der Computex vorgestellte und ab heute erhältliche ITX-Gehäuse von Fractal Design im Test, welche nicht nur durch eine gute Kompatibilität, sondern auch durch eine elegante und schickte Optik überzeugen möchte.

Welche Details in dem neuen Mood stecken, und wie sich das Small Form Factor Gehäuse von Fractal Design in unserem Test geschlagen hat, erfahrt ihr in diesem Review.

 

Technische Details:

Abmessungen: 212 x 212 x 580 mm (L x B x H)
Gewicht: 4,6 Kg
Materialien:
Aluminium, Kunststoff
Formfaktor: mITX
I/O-Panel: 2 x USB 3.0 Type A
1 x USB 3.1 Gen2 Type C
1 x 3,5-mm-Klinke
Laufwerkseinschübe intern: 2 x 2,5″
1 x 3,5″
Lüftervorbereitungen: 2 x 120 / 140 mm
1 x 180 mm
Lüfter vorinstalliert:
1 x 180 mm Dynamic GP-18 PWM
Radiatormontageplätze:
1x 280 mm
Erweiterungsslots: 2
CPU Kühler Höhe (max.): 110 mm
Grafikkartenlänge (max.): 325 mm
Max Höhe GPU: 145 mm
Max Breite GPU: 60 mm (Ohne Staubfilter am Gehäuse)
58 mm (Mit Staubfilter am Gehäuse)
Netzteil: SFX-L / SFX

 

Lieferumfang:

  • Mood Gehäuse in gewählter Farbe
  • Schraubenset
  • Kabelbinder (Klett & Kunststoff)
  • 2 x 2,5″ SSD-Montagerahmen
  • Montageanleitung

 

Design und Verarbeitung:

Das Mood ITX-Gehäuse wird von Fractal Design in einer neutralen Verpackung geliefert, welche neben dem Fractal Design Logo lediglich mit der Modellbezeichnung bedruckt wurde. Einen Hinweis auf die enthaltene Farbvariante gibt einem ein kleiner seitlich angebrachter Aufkleber.

Innerhalb der OVP ist das Gehäuse durch zwei Schaumstoffpolster geschützt und übersteht somit den Transport zum Käufer auch ohne eine weitere Umverpackung unbeschadet.

 

Äußeres Erscheinungsbild:

Entnimmt man das Mood aus seiner Verpackung, so hat man ein kompaktes ITX-Gehäuse vor sich stehen, welches durch seine schwarz/graue Farbgebung sowie durch die geradlinige Form zwar sehr schlicht ausgeführt wurde, sich durch die verwendeten Materialien sowie den Aufbau jedoch deutlich von den meisten Gehäusen am Markt absetzt.

Bei einem ersten Blick auf das Gehäuse wird einem als Erstes die nur von wenigen anderen am Markt befindlichen Gehäusen bekannte Bauform ins Auge fallen.
Um das Gehäuse unauffällig in einem Wohnzimmer oder modern eingerichteten Büro unterbringen zu können, wurde das Gehäuse nicht nur mit einem Aufbau versehen, welcher einen an die Form eines aufgestellten Quaders erinnert, sondern Fractal Design setzt bei seinem neuen ITX-Gehäuse auch nicht auf aus Stahl oder Aluminium gefertigte Seitenwände.

Anstelle der sonst üblichen Seitenwände hat Fractal Design das Gehäuse mit einer abnehmbaren Blende ausgestattet, welche das Gehäuse auf gleich fünf Seiten umgibt und dabei auf drei der vier Seiten mit einem sehr feinen Stoffbezug bezogen wurde.
Der eingesetzte Stoffbezug verleiht dem Gehäuse nicht nur einen ganz besonderen Look, sondern fungiert an der Gehäusefront auch als Staubfilter.

Im unteren Bereich wurde die Gehäusefront mit dem I/O-Panel ausgestattet. Neben dem obligatorischen Powerschalter wurden an dieser Stelle auch zwei USB 3 Anschlüsse sowie ein USB 3.2 Gen2 Type C Anschluss verbaut. Zudem wurde das I/O-Panel auch mit einer vierpolige 3,5-mm-Klinkebuchse ausgestattet.

Im Gegensatz zu den meisten Gehäusen am Markt verfügt das Mood somit nicht über getrennte Audioanschlüsse für Kopfhörer und Mikrofon, sondern nur über einem vierpoligen Klinkeanschluss. Da sich kein passender Adapter im Lieferumfang befindet, kann man jedoch nicht jedes Headset ohne zusätzliche Kosten für einen optionalen Klinkeadapter 🛒 mit dem I/O-Panel des Gehäuses verbinden.

Auf der Oberseite wurde das Mood mit einer Kunststoffblende ausgestattet, in welche ein feines Mesh-Gitter für den Luftauslass eingefasst wurde.

Im Auslieferungszustand hat Fratcal Design das Gehäuse an dieser Stelle schon mit einem 180 mm großen Dynamic GP-18 PWM Lüfter ausgestattet. Eine Möglichkeit, das Gehäuse an dieser Stelle mit kleineren Lüftern ausstatten zu können, gibt es jedoch nicht.

Mit einem Blick auf die Gehäuserückseite findet man ein großflächiges Lochgitter vor, welches ebenfalls als Lufteinlass dient.

Wo Fractal Design dem schlichten Design zuliebe auf der Vorderseite nur ein sehr kleines Logo im Bereich des I/O-Panels aufgedruckt wurde, wurde die modulare Blende an der unteren Kante mit einem etwas größeren Fractal Design Logo bedruckt.

Um den großflächigen Lufteinlass vor eindringendem Staub zu schützen, wurde die modulare Blende von der Rückseite aus mit einem abnehmbaren Staubfilter ausgestattet.

Mit einem Blick auf die Gehäuseunterseite findet man nicht nur einen umlaufenden Standfuß vor, welcher in seinen vier Ecken mit Gummifüßen ausgestattet wurde,

sondern Fractal Design hat in den Gehäuseboden auch die Aussparung für das I/O-Shild, zwei geschraubte Slotblenden sowie einen Kaltgeräteanschluss eingearbeitet.

Wo die Gehäusefront hinter dem Stoffbezug mit einem großflächigen Lufteinlass ausgestattet wurde, wurden die beiden Außenseiten hinter dem durchgehenden Stoffbezug aus geschlossenen Metallblenden gefertigt.

Anders, als man es von den meisten Gehäusen her kennt, lassen sich die linke und rechte Seitenwand nicht einzeln vom Gehäuse abnehmen, sondern die drei mit Stoff bezogenen Gehäuseseiten wurden zu einer Einheit mit dem in die Gehäuseoberseite eingefassten Luftauslass zusammen gefügt. Um die Hardwaremontage zu erleichtern, lässt sich diese Einheit ganz einfach an einem Stück vom Gehäuse abnehmen.

 

Blick ins Innere:

Da das Mood ITX-Gehäuse ohne jegliche Fenster daher kommt, erhält man erst nach der Demontage der aus mehreren Gehäuseseiten bestehenden Einheit sowie der daran befestigten Lufteinlassblende einen freien Blick in das Gehäuseinnere.

Um die aus Deckeleinheit vom Gehäuse abnehmen zu können, muss man im ersten Schritt die Lufteinlassblende auf der Gehäuserückseite abziehen.

Die umlaufende Deckeleinheit ist unterhalb dieser Blende ist mit zwei Schrauben fixiert und kann nach dem Lösen dieser beiden Schrauben nach oben hin vom Gehäuse abgenommen werden.

Sobald man das Gehäuse geöffnet hat, wird ein Blick auf den besonders designten Innenraum frei, bei welchem einem als ersten der auf der Oberseite vorinstallierte 180-mm-Lüfter ins Auge fällt.

Hinter der Gehäusefront hat Fractal Design das Mood mit einer modularen Lüfterblende ausgestattet, welche die Montage von zwei 120- bzw. 140-mm-Lüfter ermöglicht. Auch die Montage eines bis zu 280 mm großen Radiators ist an dieser Stelle möglich.

Die Montage eines 2. Lüfters bzw. eines entsprechend Radiators ist jedoch nur dann möglich, wenn man den ebenfalls modularen Festplattenrahmen, in welchem man eine 2,5″- oder 3,5″-Festplatte verbauen kann, von der Lüfterblende demontiert.

Nimmt man diese beiden Blenden vom Gehäusekorpus ab, so wird ein Blick auf den lediglich aus einem umlaufenden Rahmen gefertigten Mainboardschlitten

sowie den darüber befindlichen Montageplatz für das eingesetzte SFX-Netzteil frei.
Der Montageplatz für das SFX-Netzteil wurde mit sechs zur linken Gehäuseseite hin ausgerichteten Montagebohrungen ausgestattet und ermöglicht somit eine in zwei Richtungen ausgerichtete Netzteilmontage.

Der Mainboardschlitten dient zugleich als vertikale Blende, mittels welcher das Gehäuse in zwei unterschiedliche Bereiche unterteilt wird.

Um in dem kompakten Mood nicht nur ein multimediataugliches System, sondern auch ein schnelles Gaming-System unterbringen zu können, wird nicht nur das Mainboard so verbaut, dass die Anschlüsse zur Gehäuseunterseite hin ausgerichtet sind, sondern auch die Grafikkarte wird auf der Rückseite des Mainboards in diese Richtung ausgerichtet und darf dabei maximal zwei Slots breit sein.

Um die hier eingesetzte Grafikkarte mit dem Mainboard verbinden zu können, hat Fractal Design das Gehäuse schon mit einer flexiblen PCIe4 Riser-Card ausgestattet.

Die Verarbeitung des Mood mini-ITX Gehäuses wurde von Fractal Design sauber und optisch ansprechend ausgeführt. Vermisst haben wir an dieser Stelle lediglich die zweite Klinkebuchse, welche einen Klinkeadapter zum Einsatz der meisten Headsets überflüssig machen würde.

 

Montage:

Den ersten Arbeitsschritt kann man sich bei der Hardwaremontage sparen, denn Fractal Design hat die zur Mainboardmontage notwendigen Abstandshalter schon in den Mainboardschlitten eingedreht, wodurch man das Mainboard ohne weitere Vorbereitungen montieren kann.
Durch die in den Mainboardschlitten eingelassene Aussparung kann die Montage des gewünschten CPU-Kühlers oder einer M.2 SSD, welche auf der Mainboardrückseite verbaut wird, auch im Nachhinein durchgeführt werden. Bedingt durch die sehr kompakten Abmessungen ist man, was die Wahl des gewünschten Kühlers angeht, jedoch etwas eingeschränkt. Wo sich eine 240er- oder 280er-AiO-Wasserkühlung bei der Demontage des an der Lüfterblende befestigten HDD-Montageblende problemlos in dem Gehäuse verbauen lässt, lassen sich nur kompakte CPU-Kühler mit einer Höhe von maximal 110 mm in dem Mood verbauen.
Will man sein System mittels einer entsprechenden Wasserkühlung kühlen, so lassen sich mittels der beiden im Lieferumfang enthaltenen Blenden zwei 2,5″-Laufwerke in dem Gehäuse unterbringen. Setzt man auf ein luftgekühltes System, so kann man neben den beiden 2,5″-Laufwerken noch eine weitere 2,5″- oder 3,5″-Festplatte in dem Mood verbauen.
Das eingesetzte SFX- bzw. SFX-L-Netzteil kann dank der sechs Montagebohrungen zwar in zwei unterschiedliche Richtungen montiert werden, jedoch sollte man bei der Ausrichtung des Netzteils auch das innerhalb des Gehäuses verlegte Stromkabels achten, denn dieses lässt sich nicht in jeder Richtung perfekt verlegen.
Trotz der recht kompakten Gehäuseabmessungen lässt sich in dem Mood eine bis zu 325 mm lange Dual-Slot-Grafikkarte verbauen, welche dank der eingesetzten Riser-Card so in dem Gehäuse verbaut wird, dass die Grafikkarte frische Luft durch die Gehäuserückseite ansaugen und somit optimal gekühlt werden kann.

Auch wenn es bedingt durch die geringen Abmessungen stellenweise recht eng in dem Gehäuse zugeht, ist es Fractal Design durch die strategische Anordnung der einzelnen Komponenten gelungen, bestmögliche Kabelwege zu schaffen, wodurch es zu wenig Überlängen kommt und ein sauberes Kabelmanagement erzielt werden kann. Dennoch muss man sich wegen der geringen Gehäuseabmessungen hierzu etwas mehr Zeit als beim Aufbau eines herkömmlichen Systems im ATX-Formfaktor nehmen.

 

Messungen:

Neben der Verarbeitung sowie der Ausstattung kommt es bei einem Gehäuse auch auf eine bestmögliche Kühlung und somit auf einen guten Luftstrom an.

Das hierzu eingesetzte Testsystem besteht aus diesen Komponenten:

Die Testergebnisse sind bei einer Raumtemperatur von ca. 21,0 °C (zu Beginn der Testphase gemessen) entstanden. Die eingesetzten Lüfter werden bei maximaler Drehzahl betrieben. Protokolliert wurde der maximale Mittelwert aller CPU Cores nach einem 30 minütigen Prime95 Stresstest.

Wir nutzen bei unseren Tests immer die ARCTIC MX-5 Wärmeleitpaste 🛒, um auch hier etwaige Schwankungen ausschließen zu können.

Die erreichten Temperaturen sind abhängig von dem genutzten System und können auch auf ähnlichen Systemen abweichen, vor allem dann, wenn andere oder weniger Lüfter im System verbaut werden. Da wir in alle Gehäusetests die gleiche Testplattform einsetzen, lassen sich die Messwerte jedoch gut miteinander vergleichen.

Mit einem Blick auf das Testergebnis ist zu erkennen, dass das Mood dank der gewählten Raumaufteilung schon mit dem werksseitig verbauten Lüfter einen sehr guten Airflow erzielen kann. In Kombination mit den beiden großflächigen Lufteinlässen lässt sich sowohl die eingesetzte CPU als auch die verbaute Grafikkarte schon ohne optionale Lüfter gut kühlen.

 

 

Fazit:

Mit dem Mood hat Fractal Design ein kompaktes Mini-ITX Gehäuse in sein Sortiment aufgenommen, welches nicht nur ausreichend Platz für den Aufbau eines kleinen Gaming-Systems bietet, sondern die eingesetzte Hardware kann dank des gewählten Aufbaus auch gut gekühlt werden. Neben der Möglichkeit, einen doch nicht allzu kleinen CPU-Kühler verbauen zu können, ist hierbei auch der Einsatz einer bis zu 280 mm großen AiO-Wasserkühlung möglich. Der gewählte Aufbau trägt jedoch nicht nur zur guten Kühlung bei, sondern ermöglicht es einem auch, das Gehäuse recht unauffällig in ein modern eingerichtetes Wohnzimmer oder Office integrieren zu können. Wo einem für den Einsatz der Grafikkarte genügend Platz zur Verfügung steht, sieht dies bei dem Platzangebot für die Festplatten etwas anders aus. Diese können nur an modularen Blenden verbaut werden, welche sich durch ihre Positionierung nicht nur negativ auf den Luftfluss auswirken, sondern gerade dann, wenn man eine 3,5″-Festplatte verbauen möchte, muss man sich bei der Kühlung des eingesetzten Prozessors auf eine Luftkühlung beschränken. Bis auf diese Nachteile bei der Kompatibilität wurde das neue Mood ITX-Gehäuse sehr sauber und durchdacht gefertigt. Neben der von uns in diesem Test herangezogenen schwarzen Version gibt es das Mood auch in einer weißen Version. Preislich liegt die von uns in diesem Test herangezogene Version des kompakten ITX-Gehäuses aktuell bei knapp 150 € 🛒.

Wir danken Fractal Design für die Bereitstellung des Testmusters.

Fractal Design - Mood - ITX-Gehäuse

8.8

Verarbeitung

9.5/10

Kompatibilität

8.5/10

Kühlmöglichkeiten

8.5/10

Ausstattung

9.0/10

Lieferumfang

9.5/10

Design / Modding

8.0/10

Preis

8.5/10

Pro

  • Hochwertige Verarbeitung
  • In verschiedenen Farben erhältlich
  • Entkoppelte Festplattenmontage
  • PCIe 4.0 Riser-Kabel enthalten
  • Gute Kühleigenschaften
  • Staubfilter an allen Lufteinlässen

Contra

  • Keine Radiatormontage bei montierter 3,5"-Festplatte möglich
  • (Vierpoliger Klinkeanschluss)