DEEPCOOL Twin-Tower NEPTWIN im Test

Mit dem NEPTWIN stellte DEEPCOOL kürzlich einen Twin-Tower-Kühler vor, welcher eine hohe Kühlleistung verspricht.

Ob der Kühler die versprochene Leistung bringt und wie er sich in unserem Test schlägt, erfahrt ihr in diesem Review.

Technische Details:

  • Maße: 126X136X159mm (mit Lüfter)
  • Gewicht: 1109g
  • Lüfter: 1 x 120-mm-Lüfter + 1 x 120-mm-PWM-Lüfter
  • Luftdurchsatz: 53.65CFM / 60.29CFM
  • Geschwindigkeit: 1300±10%RPM / 900±150~1500±10%RPM
  • Lautstärke: 26.6dB(A) / 21.4~32.1dB(A)
  • Kompatibilität Intel: LGA2011/LGA1366/LGA1155/LGA1156/LGA775
  • Kompatibilität AMD: FM1/AM3+/AM3/AM2+/AM2

Lieferumfang:

  • Kühlkörper
  • 120-mm-PWM Lüfter
  • 120-mm-Lüfter
  • Wärmeleitpaste
  • Lüfterklammern
  • Montagekit Intel
  • Montagekit AMD
  • Fan Hub
  • Anleitung

Design und Verarbeitung:

Der NEPTWIN wird von DEEPCOOL in einer relativ schlichten Verpackung geliefert. Schon die Abmessungen der OVP lassen erahnen, das es sich bei dem Kühler nicht gerade um einen kleinen CPU-Kühler handelt.
Die Verpackung des NEPTWIN ist übergehend in weiß gehalten.

Auf der Vorderseite ist ein Produktbild des montierten Kühlers zu finden. Auf der Rückseite wurde der reine Kühlkörper sowie ein Detailbild der Bodenplatte abgedruckt.

Auf den beiden Seiten der OVP sind die Spezifikationen des Kühlers zu finden. Diese wurden in 13 Sprachen abgedruckt, zu welchen auch Deutsch gehört.
Innerhalb der OVP wird der Kühler nicht durch Schaumstoff, sondern durch einen umweltfreundlicheren Karton geschützt. Dieser ist so gefaltet, das Hohlräume entstehen, welche im Fall der Fälle als Pufferzone dienen können.
Öffnet man die OVP kann man als erstes einen kleinen Karton entnehmen, in welchem sich das gesamte Zubehör befindet. Unterhalb dieses Kartons ist dann der Kühler untergebracht. Am Boden befindet sich ein weiterer Karton, in welchem man einen der beiden Lüfter findet. Der zweite Lüfter ist in einem separaten Karton untergebracht, welcher sich mittig zwischen den beiden Kühltürmen des Kühlers befindet.

Ist der Kühler einmal von der OVP befreit, hat man einen ersten, freien Blick auf den mächtigen Twin-Tower.

Was einem als erstes auffällt ist die Tatsache, das die Bodenplatte nicht durch eine Schutzfolie geschützt wird.
Ein Twin-Tower-Kühler ist ähnlich aufgebaut, wie man es von den weitverbreiteten Tower-Kühlern kennt. Es kommen jedoch zwei Gruppen mit einer bestimmten Anzahl an Aluminiumlamellen zu Einsatz, welche mittels einer Heatpipe verbunden sind.
Diese beiden Türme bestehen bei dem NEPTWIN aus jeweils 40 Aluminiumfinnen.

Die einzelnen Finnen sind optisch in sieben Abschnitte unterteilt. Diese Unterteilung entsteht durch Einkerbungen in den Lamellen. An den Stellen, an denen sich die besagten Kerben befinden, sind die Lamellen leicht nach oben gebogen und erwecken den Anschein, das sie über eine Pfeilspitze gebogen wurden.
Diese Kerben und Biegungen sind jeweils auf der Vorder- sowie Rückseite der Lamellen zu finden.

Mittig in die Lamellen ist das DEEPCOOL Logo eingeprägt. Diese Einprägung befindet sich somit in dem mittleren Abschnitt. Links und rechts von dem Logo befinden sich jeweils drei weitere optische Abschnitte, durch diese wird mittig jeweils eine der sechs Heatpipes durchgeführt. Die pfeilartigen Biegungen befinden sich immer zentral zwischen zwei Heatpipes.
Durch diese Biegungen und Einkerbungen soll der Luftstrom verbessert und somit die Kühlleistung gesteigert werden.
An den beiden Außenseiten sind die beiden Lamellentürme weitestgehend offen gehalten. Diese sind nur an zwei kleinen Stellen pro Seite geschlossen. An diesen Stellen sind sie zur Stabilisierung ineinander gehackt.

Zur Befestigung von Lüftern befinden sich an den Seiten jedes Turmes zwei Kerben, in welche die Lüfterklammern aus dem Lieferumfang einrasten.
Verbunden werden die beiden Türme des Twin-Tower-Kühlers mittels sechs Heatpipes. Diese haben einen Durchmesser von je 6mm und bestehen aus unbehandeltem Kupfer.

Die Heatpipes durchlaufen eine vernickelte Bodenplatte aus Kupfer. Diese soll für eine hohe Wärmeabgabe sorgen.

Auf Direct-Touch-Heatpipes, wie wir sie von vielen anderen Herstellern und normalen Tower-Kühlern kennen, wird bei dem NEPTWIN verzichtet. Die sechs Heatpipes sind komplett von der Vollkupferplatte umgeben.

Die Bodenplatte dient zugleich auch als Halter für den Kühler und ist weitestgehend baugleich mit der Bodenplatte des K2 von Alpenfön.

Auf der Oberseite der Bodenplatten befinden sich ein paar etwas dickere, jedoch recht kurze Lamellen. Diese dienen zum Einrasten des Montagekits sowie zur Minderung eines auftretenden Hotspots.
Gerade Tower, sowie Twin-Tower-Kühler sind anfällig für Hotspots, da direkt über der Bodenplatte kaum eine Luftbewegung stattfindet und sich dort auch keine entsprechenden Lamellen zur Wärmeabfuhr befinden.

Bei den beiden Lüftern aus dem Lieferumfang handelt es sich optisch zwar um zwei gleiche Lüfter, jedoch bleibt es bei dem optischen Aspekt.
Beide Lüfter sind in der Farbkombination Schwarz, Blau und Silber gefertigt.

Der Rahmen des Lüfters besteht dabei aus schwarzem Kunststoff. In den vier Ecken der Lüfter ist jeweils eine Montagebohrung zur Unterbringung einer 5-mm-LED eingelassen. Um entsprechende Kabel zu diesen Einbauplätzen zu führen, sind alle vier Stege, an welchen der Rotor befestigt ist, mit einer Kerbe ausgestattet.

Durch diese lassen sich problemlos die Anschlusskabel der LEDs verlegen.
Der Rotor ist in einem hellen blau gehalten und besteht aus insgesamt neun Lüfterblättern. Jedes Lüfterblatt weißt drei kleine stromlinienförmige Erhebungen auf und hat eine leicht raue Oberfläche.
In der Mitte des Rotors befindet sich das DEEPCOOL Logo, welches in einem Alu Look daher kommt.
Soweit sind die beiden Lüfter aus dem Lieferumfang identisch. Mit einem Blick auf das Anschlusskabel fällt einem jedoch der erste Unterschied auf. Bei dem einen Lüfter handelt es sich um einen PWM-Lüfter, welcher mit einem 4-PIN-Anschluss ausgestattet ist, bei dem zweiten Lüfter handelt es sich um einen herkömmlichen Lüfter, welcher nur über einen 3-PIN-Anschluss verfügt.

Bei beiden Lüftern ist das Anschlusskabel aus grauen und schwarzen Adern gefertigt. Diese wurden nicht gesleevt und haben eine Länge von ca. 23cm.
Leider unterscheiden sich die Lüfter auch in ihrer Drehzahl. Der PWM-Lüfter kann mit einer Drehzahl von 900±150~1500±10%RPM arbeiten. Der normale Lüfter hingegen läuft mit einer konstanten Drehzahl von 1300RPM. Aus diesem Grund sollte man diesen an dem äußeren Kühlturm montieren, damit immer genügend frische Luft in den Kühler strömt.
Mit gerade einmal 23cm sind die Kabel der Lüfter nicht gerade sonderlich lang. Unter anderem liegt aus diesem Grund ein Fan Hub dem Lieferumfang bei.

Mittels dieses Hubs können bis zu vier PWM-Lüfter über einen PWM-Anschluss am Mainboard gesteuert werden. Das Anschlusskabel dieses Hubs hat eine Länge von 41cm und ist mit einem Gummisleeve überzogen. Leider lassen sich nur PWM-Lüfter über diesen Hub steuern, wodurch der normale Lüfter immer mit Vollgas läuft.

Der Kühler sowie die beiden Lüfter sind sehr gut verarbeitet. Leider befindet sich jedoch nur ein PWM-Lüfter im Lieferumfang.

Montage:

Dem Kühler liegt eine bebilderte Anleitung bei. Diese ist zwar nur auf Englisch beschrieben, jedoch sind die Bilder so detailliert dargestellt, dass die Montage auch ungeübten gelingt.

Wir zeigen euch die Montage in diesem Review anhand eines Mainboards mit AMD Sockel, da der Kühler bei diesem Sockel nur in zwei Richtungen montiert werden kann und somit eine eventuelle Engstelle an den Speicherriegeln oder anderen Bauteilen nicht so gut umgangen werden kann, wie es bei einem Intel Sockel der Fall wäre. Auf einem für Intel Prozessoren geeignetem Mainboard lässt sich der Kühler in vier Richtungen montieren.

Im ersten Schritt muss die original AMD-Backplane entfernt und die Backplane aus dem Lieferumfang vorbereitet werden.
Die neue Backplane muss als erstes mit vier Schrauben bestückt werden. Da diese Schrauben nur durch die Montagebohrungen in der Backplane gesteckt und nicht geschraubt werden, würden sie bei der Montage der Backplane schnell wieder herausfallen. Aus diesem Grund werden vier Gummikappen über die Ecken der Backplane gestülpt.
Durch diese sind die Schrauben vor dem Herausfallen geschützt und die Backplane kann nun an der Rückseite des Mainboards montiert werden.

Auf der Vorderseite des Mainboards können nun die Abstandshülsen aus schwarzem Kunststoff über die Schrauben gesteckt werden.

Auf diese werden nun zwei Trägerplatten montiert.

Sind diese Schritte abgeschlossen, muss nur noch der Kühler auf die mit Wärmeleitpaste bestückte CPU aufgesetzt und mittels einer weiteren Metallplatte an den beiden Trägerplatten befestigt werden.

Bei allen zur Montage nötigen schrauben handelt es sich um Rändelschrauben. Somit ist eine werkzeuglose Montage möglich. Um jedoch den besten Anpressdruck zu erreichen, sollte man die letzten beiden Schrauben mit einem Schraubenzieher festdrehen.

Die Lüfter werden durch Metallklammern am Kühler befestigt. Um Vibrationen zu vermeiden, müssen entsprechende Schaumstoffpads am Kühler befestigt werden. Diese sind selbstklebend und lassen sich recht einfach anbringen. Anschließend werden die Metallklammern in den Montagebohrungen der Lüfter eingehakt und in den Einkerbungen an den Aluminiumfinnen eingerastet.

Zusätzlich zu den zwei im Lieferumfang enthaltenen Lüftern kann noch ein dritter Lüfter montiert werden. Ein zusätzlicher Satz Lüfterklammern befindet sich im Lieferumfang.

Auf unserem Testboard ist der Kühler noch weit genug von den Speicherriegeln entfernt um hohe Speicherkühler zu verbauen. Sollte der Sockel jedoch einmal näher an den Speicherriegeln liegen, als bei unserem Testaufbau, so können schnell einmal Probleme mit entsprechenden Speicherkühlern auftreten.

Testsystem:

Um die neusten CPU-Kühler vergleichbar und realitätsnah testen zu können, ist es erforderlich hochwertige und leistungsstarke Hardware als Grundlage zu haben.
Aus diesem Grund kommt ein Sockel 1366 High End System zum Einsatz.

Das Testsystem besteht aus:

  • Intel Core i7 975 XE
  • Rampage III Extreme
  • 3 x 2GB 1600MHz CL6 Mushkin Copperhead
  • Sapphire HD5970

Die komplette Hardware wird @ Stock also nicht übertaktet betrieben.

Um eine Verfälschung der Temperaturen durch andere Hardwarebauteile weitestgehend auszuschließen, wird die gesamte restliche Hardware mit Wasser gekühlt.

Dies erlaubt es uns zusätzlich CPU Wasserkühler auf diesem System zu testen.

Testablauf:

Da es sich bei einem der verwendeten Lüfter um einen PWM Lüfter handelt, welcher seine Geschwindigkeit selbst anpasst, haben wir die PWM Steuerung während des Tests deaktiviert.

Die Testergebnisse sind bei einer Raumtemperatur von ca. 20,7°C (zu beginn der Testphase gemessen) entstanden. Protokolliert wurde der maximale Mittelwert aller CPU Cores nach einer Idle time von 45 Minuten und nach einem anschließendem 30 minütigen Prime95 Stresstest. Ausgelesen wurden diese Werte mit Aida64 Extreme Edition.

Wir nutzen bei unseren Tests immer die ARCTIC MX-2 Wärmeleitpaste, um auch hier etwaige Schwankungen ausschließen zu können.

Die erreichten Temperaturen sind abhängig von dem genutzten System und können auch auf ähnlichen Systemen abweichen. Jedoch lassen sich die Kühler untereinander gut vergleichen, da alle die gleiche Testgrundlage haben.

Als Referenz dienen alle Kühler, welche wir bis jetzt auf diesem System getestet haben.

Wie man den Testergebnissen entnehmen kann, liefert der NEPTWIN eine sehr gute Kühlleistung ab. Durch seine zwei Lüfter und dem Twin-Tower-Design kann der Kühler eine Kühlleistung erreichen, mit welcher er es auf den ersten Platz in unseren Kühler-Charts schafft.
Um dieses Ergebnis zu erreichen, arbeiten die Lüfter jedoch mit einem recht hohen Geräuschpegel.

Fazit:

Der DEEPCOOL Neptwin kann mit seiner Kühlleistung durchaus überzeugen. Ein dritter, optionaler Lüfter würde die Kühlleistung sicherlich noch einmal steigern, jedoch würde dies den Geräuschpegel zusätzlich noch einmal anheben. Die Verarbeitung des Kühlers ist auf einem sehr hohen Niveau. Durch die ineinander verhakten Aluminiumfinnen gewinnen die beiden Türme eine hohe Stabilität. Die vernickelte Bodenplatte weißt keinerlei Kratzer auf, auch wenn sie nicht durch eine separate Schutzfolie versehen ist. Der Kühler ist definitiv zur Kühlung übertakteter CPUs geeignet. In Verbindung mit zwei PWM-Lüftern könnte er auch Silentliebhabern gefallen.


Pro

  • Verarbeitung
  • Einfache und sicher Montage
  • Kühlleistung
  • Lieferumfang (zwei Lüfter, Fan Hub, drei paar Klammern)


Contra

  • Demontage der Original Backplane bei AMD-Systemen
  • Keine freie Ausrichtung auf AMD-Systemen
  • Nur ein PWM Lüfter

Kühlleistung

Verarbeitung

Montage

Kompatibilität

Lautstärke

Modding

Lieferumfang

Preis

Wir danken deepcool-us.com/ sehr für die Bereitstellung des Testmusters.