Deepcool Fiend Shark Top-Blow-Kühler

Mit dem Fiend Shark haben wir heute einen Top-Blow-Kühler von Deepcool im Test, welcher optisch sehr stark an den von uns schon getesteten Xilence M608 erinnert.

Welche Features der Fiend Shark bietet und wie er sich im Vergleich zu anderen Kühlern in unserem Testlabor geschlagen hat, erfahrt ihr in diesem Review.

Technische Details:

  • Maße: 157X156X131mm
  • Material: Kupfer, Aluminium, Gummi und Plastik
  • Gewicht: 1216g
  • Kühlertyp: Topblower
  • Lüfter: 1x 140 mm, 700 – 1400 RPM
  • Maximaler Luftdurchsatz: 80.28CFM
  • Geräuchpegel: 18.2~32dB(A)
  • Sockel AMD: FM1/AM3+/AM3/AM2+/AM2
  • Sockel Intel: LGA2011/LGA1366/LGA1155/LGA1156/LGA775

Lieferumfang:

  • Fiend Shark Kühler
  • 140mm PWM 2 Component Fan
  • AMD Montagematerial (inkl. Backplane)
  • Intel Montagematerial (inkl. Backplane)
  • Intel LGA2011 Montagekit
  • 2 x Halteklammern für 120mm Lüfter
  • Wärmeleitpaste
  • Montageanleitung
  • Abstandshalter und Unterlegscheiben
  • 12V Adapter
  • 7V Adapter
  • OVP

Design und Verarbeitung:

Der Fiend Shark wird von Deepcool in einer Retailverpackung geliefert, deren Design wir in der Zwischenzeit schon von Deepool kennen. Somit ist die Verpackung überwiegend in weiß gehalten. Auf der Vorder- als auch Rückseite ist der Fiend Shark Schriftzug in einem spiegelnden Chromlook aufgedruckt.

Auf der rechten Seite wurden die wichtigsten Features in Kombination mit kleinen Logos aufgedruckt. Die technischen Details findet man auf der linken Verpackungsseite. Innerhalb der OVP ist der Fiend Shark in einer an ihn angepassten Kunststoffschale untergebracht.

Nach dem Auspacken des Fiend Shark stellt man schnell fest, das Deepcool bei diesem Top-Blow-Kühler ein Design gewählt hat, welches stark von denen anderer Hersteller abweicht.

Normalerweise werden bei einem Top-Blow-Kühler die Heatpipes auf einer Seite des Kühlerbodens herausgeführt, verlaufen dann in einer “U-Form” in die Kühllamellen hinein und enden in diesen.

Deepcool geht bei dem Fiend Shark einen ganz anderen Weg. Der Kühler ist in zwei Lammellengruppen zu je 25 Lamellen aufgeteilt.

Zwischen den beiden Lamellengruppen ist auf beiden Seiten eine blaue Kunststoffabdeckung, welche verhindert, dass Luft zwischen den beiden Lamellengruppen entweichen kann, da diese einen Abstand von 35mm zueinander haben. Die beiden Kunststoffblenden sind mit dem Deepcool Logo bedruckt.

Dies ist jedoch nicht die einzige Aufteilung der Lamellen. Diese linke und rechte Lammellengruppe sind zusätzlich auch noch in drei weitere Lamellengruppen pro Kühlerseite unterteilt.

Somit besteht der Kühler aus insgesamt sechs Lamellengruppen zu je 25 Aluminiumlamellen mit einer Stärke von 0,5mm. Der Abstand der Finnen zueinander beträgt 1,9mm.
Die äußersten Lamellen der mittleren Lamellenblöcke ist zudem mit einem eingeprägten Deepcool Logo versehen.
Die einzelnen Aluminiumfinnen sind ineinander verhakt und an die Heatpipes angelötet. Durch jeden der Lamellenblöcke werden jeweils zwei Heatpipes geführt. Somit setzt Deepool bei dem Fiend Shark auf sechs 6-mm-Heatpipes.

Die sechs vernickelten Kuperfheatpipes sind wie ein zusammenhängendes “ZS” geformt und verlaufen durch den ersten Lamellenblock hindurch, in die eine Seite der Bodenplatte hinein, um auf der anderen Seite wieder herausgeführt zu werden und im Anschluss durch den zweiten Lamellenblock hindurch bis zu dessen Ende zu laufen.

Dies hat den Vorteil, dass sich die von der Bodenplatte aufgenommene Wärme gleichzeitig in zwei Richtungen ausbreiten kann und nicht in eine Richtung durch die gesamte Heatpipe hindurch bis zu deren Ende geführt werden muss.

Die Bodenplatte besteht wie die sechs Heatpipes aus vernickeltem Kupfer. Auf der Oberseite befindet sich eine zusätzliche Lamellenstruktur, welche durch den im Kühler frei gelassenen Luftkanal gut belüftet werden kann.

Die Nickelschicht auf der Unterseite des Kühlerbodens weißt hauch feine Rillen auf, welche mit dem bloßen Finger jedoch kaum wahrzunehmen sind.

Je nach Menge und Konsistenz der Wärmeleitpaste können sich die Rillen auf die Kühlleistung auswirken. Verwendet man zu wenig und zu flüssige Wärmeleitpaste bei einer etwas rauen Bodenplatte, kann es vorkommen, dass der Kühler keinen richtigen Kontakt zur CPU hat. Eben so kann es aber auch passieren, wenn bei einem Kühler mit einer polierten Bodenplatte zu viel oder zu feste Wärmeleitpaste verwendet wird, dass sich diese nicht mehr richtig verteilen kann, wodurch eine Erhöhung an dieser Stelle entstehen könnte und dann ebenfalls kein perfektes Kühlergebnis erbracht werden kann.
Der richtige Umgang mit der Wärmeleitpaste ist also entscheidend!

Auf eine Lüfterentkopplung direkt am Kühlkörper wird seitens Deepcool wegen dem verwendeten 2 Komponenten Lüfter verzichtet.

Bei dem verwendeten 2 Komponenten Lüfter handelt es sich um eine ganz spezielle Art von Lüftern. Der Lüfter selbst ist in den Farben Blau und Schwarz gehalten.

Hierbei ist die komplette Außenseite des Lüfterrahmens in schwarz und der Rotor sowie die Stege, an welchen der Rotor befestigt ist, sind in blau gehalten. Verwunderlich ist jedoch das die Innenseite des Rahmens blau und zudem noch aus einem anderen Material, als der restliche Rahmen gefertigt ist.

Bei dem Lüfter handelt es sich, wie schon kurz erwähnt, um einen zwei Komponenten Lüfter, welcher aus einer Zweikomponentenmaterialmix besteht.

Bei dem Deepcool 140mm PWM 2 Komponenten Lüfter sind Rotor, Stege und der innere Kern des Rahmens aus einem festen Kunststoff gefertigt. Der Kern des Rahmens ist zudem von einer schwarzen, gummiähnlichen Schicht überzogen, welche dem Lüfter seine endgültige Form gibt.

Diese Schicht soll Vibrationen bestmöglich abgefangen werden.

Eine weitere Besonderheit dieses 140mm Lüfter ist die allgemeine Form des Rahmens. Dieser ist nicht wie die meisten Lüfter quadratisch, sondern kreisrund und verfügt auf der Ober- und Unterseite über je vier kleine Ecken, in welchen sich die Montagebohrungen befinden.
Die Montagelöcher haben den Abstand, wie man sie normal bei 120-mm-Lüftern vorfindet.

Der Rotor besteht aus insgesamt neun Lüfterblättern. Jedes Lüfterblatt weißt drei kleine stromlinienförmige Erhebungen auf und hat eine leicht raue Oberfläche.

In der Mitte des Rotors befindet sich das Deepcool Logo, welches in einem Alu Look daher kommt.

Bei dem Anschlusskabel handelt es sich um ein Grau / Schwarzes 4-PIN PWM Kabel. Auf ein Kabelsleeving wird seitens Deepcool verzichtet.

Montage:

Zur Montage des Fiend Shark wird zuerst auf der Rückseite des Mainboards die zum entsprechenden Sockel passende Backplane montiert. Dies muss auch bei einem AMD-Mainboard gemacht werden, da die Befestigungsschrauben des Deepcool Kühlers einen geringeren Durchmesser als die Originalschrauben haben. Im Falle des Sockels LGA1366 setzt man hingegen auf vier kleine Gewindemuttern mitsamt runder Plastikhalterung. Letztere werden von der Rückseite aus anstelle der Backplane untergebracht und von der Vorderseite des Mainboards aus mit den Gewindemuttern verschraubt.
Nun muss noch das für den jeweiligen Sockel entsprechende Retention Modul am Kühler angebracht und Wärmeleitpaste auf die CPU aufgetragen werden. Im Anschluss kann der Kühler auf die CPU aufgesetzt und mit den Abstandshaltern verschraubt werden.
Dies gestaltet sich aufgrund der verwendeten Rändelschrauben recht einfach.

Auf einem AMD-Mainboard kann der Kühler nur in zwei Richtungen montiert werden. Auf einem Intel Mainboard hat man hingegen die freie Wahl, was die Ausrichtung des Kühlers angeht. Durch seine recht hochgezogenen Heatpipes können jedoch auch auf einem AMD-Mainboard hohe Speicherkühler verwendet werden.

Testsystem:

Um die neusten CPU-Kühler vergleichbar und realitätsnah testen zu können, ist es erforderlich hochwertige und leistungsstarke Hardware als Grundlage zu haben.
Aus diesem Grund kommt ein Sockel 1366 High End System zum Einsatz.

Das Testsystem besteht aus:

  • Intel Core i7 975 XE
  • Rampage III Extreme
  • 3 x 2GB 1600MHz CL6 Mushkin Copperhead
  • Sapphire HD5970

Die komplette Hardware wird @ Stock also nicht übertaktet betrieben.

Um eine Verfälschung der Temperaturen durch andere Hardwarebauteile weitestgehend auszuschließen, wird die gesamte restliche Hardware mit Wasser gekühlt.

Dies erlaubt es uns, zusätzlich CPU Wasserkühler auf diesem System zu testen.

Testablauf:

Da es sich bei dem verwendeten Lüfter um einen PWM Lüfter handelt, welcher seine Geschwindigkeit selbst anpasst, haben wir die PWM Steuerung während des Tests deaktiviert.

Die Testergebnisse sind bei einer Raumtemperatur von ca. 20,9°C (zu beginn der Testphase gemessen) entstanden. Protokolliert wurde der maximale Mittelwert aller CPU Cores nach einer Idle time von 45 Minuten und nach einem anschließendem 30 minütigen Prime95 Stresstest. Ausgelesen wurden diese Werte mit Aida64 Extreme Edition.

Wir nutzen bei unseren Tests immer die ARCTIC MX-2 Wärmeleitpaste, um auch hier etwaige Schwankungen ausschließen zu können.

Die erreichten Temperaturen sind abhängig von dem genutzten System und können auch auf ähnlichen Systemen abweichen. Jedoch lassen sich die Kühler untereinander gut vergleichen, da alle die gleiche Testgrundlage haben.

Als Referenz dienen alle Kühler, welche wir bis jetzt auf diesem System getestet haben.

Der Deepcool Fiend Shark platziert sich im guten Mittelfeld knapp hinter dem Ice Blade Pro 2 aus eigenem Hause. Dieser setzt zwar nur auf 4 Heatpipes, welche jedoch über einen Durchmesser von 8mm verfügen. Zudem handelt es sich hier um HDT-Heatpipes, wodurch die Heatpipes direkt auf der CPU Aufliegen und die Wärme so noch schneller abtransportieren können. Der Fiend Shark von Deepcool könnte sicherlich noch eine etwas höhere Kühlleistung erreichen, wenn er über einen geschlossenen Lamellenblock verfügen würde, denn so wird einiges an Luft, welche von dem Lüfter bewegt wird, ungenutzt auf das Mainboard geblasen.

Fazit:

Mit dem Fiend Shark hat Deepcool gezeigt, das es nicht immer ein sehr hoher Tower-Kühler sein muss, um eine ausreichende Kühlleistung für aktuelle CPUs zu erreichen. Jedoch verschenkt Deepcool durch den zweiseitigen Aufbau ein ganzes Stück Kühlleistung. Die Verarbeitung des Kühlers kann durchweg überzeugen, was auch die Montage des Kühlers einschließt. Hier ist es lediglich bei der Montage auf einem Sockel 1366 schade, dass keine Backplane zum Einsatz kommt, welche den Anpressdruck optimieren und ein Verbiegen des PCBs durch zu festes Anziehen der Schrauben verhindern würden. Durch die etwas geringeren Abmessungen bei der Kühlerhöhe eignet sich der Fiend Shark zudem auch besser als viele Tower-Kühler zur Montage in kleineren Gehäusen. Kommt ein solches Gehäuse zum Einsatz, können wir dem knapp 47€ 🛒 teuren Fiend Shark eine klare Empfehlung aussprechen, hat man jedoch genügend Platz in seinem Gehäuse, so sollte man eher einen Blick auf einen Tower-Kühler, wie den Ice Blade Pro werfen, welcher für knapp 27€ 🛒 zu bekommen ist.

Pro

  • Sehr gute Verarbeitung
  • Gute Lüfterentkopplung
  • Design

Contra

  • Mainboard muss auch bei vorhandener Backplane zur Montage ausgebaut werden
  • Geräuschkulisse bei 12V
  • Kein Kabelsleeving
  • Kühlleistung im Vergleich zu kleineren Tower-Kühlern

Kühlleistung

Verarbeitung

Montage

Kompatibilität

Lautstärke

Modding

Lieferumfang

Preis

Wir danken deepcool-us.com/ für die Bereitstellung des Testmusters.