Mit dem CH690 DIGITAL haben wir heute ein noch recht neues ATX-Gehäuse von DeepCool im Test, welches durch das angewandte Design sowie weitere technische Features besonders für Gamer geeignet sein soll.
Welche Details in dem neuen CH690 stecken und wie sich der Midi-Tower von DeepCool in unserem Test geschlagen hat, erfahrt ihr in diesem Review.
Technische Details:
Abmessungen: | 481 x 240 x 516 mm (L x B x H) |
Gewicht: | 9,8 Kg |
Materialien: |
Stahl, gehärtetes Glas, Kunststoff |
Formfaktor: | ATX / Micro-ATX / ITX |
I/O-Panel: | 1 x Audio 2 x USB 3.0 1 x USB 3.1 Type C |
Laufwerkseinschübe intern: | 3 x 2,5″ 1 x 3,5″ |
Lüftervorbereitungen: | Rechte Seite : 3 x 120 mm / 3 x 140 mm Rückseite: 1 x 120 mm / 1 x 140 mm Oberseite: 3 x 120 mm / 3 x 140 mm PSU-Tunnel: 3 x 120 mm / 3 x 140 mm |
Radiatormontageplätze: | Seite : 120/140/240/280mm Oberseite: 120/140/240/280/360/420mm PSU-Tunnel: 120/240/360mm |
Erweiterungsslots: | 8 |
CPU Kühler Höhe (max.): | 182 mm |
Grafikkartenlänge (max.): | 450 mm |
Netzteillänge (max.): | 180 mm |
Garantie: |
2 Jahre |
Lieferumfang:
- CH690 ATX-Gehäuse (in gewählter Farbe)
- Schraubenset
- Kabelbinder
- Montageanleitung
- Lüfterblende
- Mesh-Blende
Design und Verarbeitung:
Das CH690 ATX-Gehäuse wird von DeepCool in einer neutralen Verpackung geliefert, welche ohne große Aufdrucke daher kommt. Einen Aufschluss über das enthaltene Gehäuse sowie die technischen Details gibt einem ein Aufkleber, welcher sich von der Verpackungsvorderseite bis auf die linke Verpackungsseite erstreckt.
Innerhalb der OVP ist das Gehäuse durch zwei Schaumstoffpolster geschützt und übersteht somit den Transport zum Käufer auch ohne eine weitere Umverpackung unbeschadet.
Äußeres Erscheinungsbild
Entnimmt man das CH690 aus seiner Verpackung, so hat man einen Midi-Tower vor sich stehen, bei welchem einem durch die drei verbauten Glasscheiben auf den ersten Blick klar wird, dass das Gehäuse nicht für Officeanwender, sondern für Gamer designt wurde.
Die Vorderseite des geradlinig designten Gehäuses wurde in den oberen beiden Dritteln mit einer klaren Echtglasscheibe ausgestattet, welche auf drei Seiten mit einem schwarzen Rahmen bedruckt wurde. Auf der rechten Seite läuft dieser schwarze Aufdruck in die von DeepCool bekannten Pixelgrafik aus, wodurch ein weicherer Übergang erzielt wird.
Im unteren Drittel wurde die Gehäusefront mit einem schwarz lackierten Stahlblech ausgestattet, welches mittig mit einem grünen DeepCool Logo bedruckt wurde.
Um das Design der durchgehenden Gehäusefront nicht zu unterbrechen, wurde das I/O-Panel wie bei vielen anderen aktuellen Gehäusen von der Gehäusefront verbannt. Anders, als man es von den meisten Gehäusen her kennt, wurde das I/O-Panel jedoch nicht auf die Gehäuseoberseite verlegt, sondern in die linke Gehäuseseite.
Wie wir es schon von der Gehäusefront her kennen, wurde auch die linke Gehäuseseite im oberen Bereich mit einer gehärteten Echtglasscheibe und im unteren Bereich mit einem Stahlblech ausgestattet.
Mittig in dieses Stahlblech hat DeepCool einen Kunststoffstreifen eingearbeitet, in welchem man im vorderen Bereich das IO-Panel vorfindet. Dieses wurde neben einem Power- und Resetschalter auch mit zwei USB 3.0 Type Anschlüssen sowie einem USB 3.1 Type C Anschluss ausgestattet. Zum Anschluss eines Kopfhörers hat DeepCool am I/O-Panel zudem noch mit einem vierpoligen Klinkeanschluss verbaut.
Im Gegensatz zu den meisten Gehäusen am Markt verfügt das CH690 somit nicht über getrennte Audioanschlüsse für Kopfhörer und Mikrofon, sondern nur über einen vierpoligen Klinkeanschluss. Da sich kein passender Adapter im Lieferumfang befindet, kann man jedoch nicht jedes Headset ohne zusätzliche Kosten für einen optionalen Klinkeadapter 🛒 mit dem I/O-Panel des Gehäuses verbinden.
Neben dem I/O-Panel hat DeepCool in den eingelassenen Kunststoffstreifen auch noch ein Display eingearbeitet, welches einem mittels der zum Download bereitgestellte Software die wichtigsten Systemeigenschaften anzeigen kann.
Die Gehäuseoberseite wurde, wie es für die meisten ATX-Gehäuse üblich ist, mit einem direkt in den Gehäusedeckel eingelassenen Luftauslass ausgestattet.
Unterhalb des abnehmbaren Gehäusedeckels findet man neben Montagebohrungen, an welchen man wahlweise drei 120-mm- oder 140-mm-Lüfter montieren kann, auch Schrauben vor, mittels welchen die beiden Seitenwände fixiert wurden.
Mit einem Blick auf die Gehäuserückseite findet man einen Aufbau vor, welchen man in dieser Form nur von sehr wenigen Gehäusen am Markt kennt.
Wo man bei den meisten Gehäusen einen Luftauslass inkl. einer Montagemöglichkeit für einen Lüfter neben dem Ausschnitt für das I/O-Shield vorfindet, hat DeepCool das CH690 im Auslieferungszustand neben diesem Ausschnitt mit einem zweiteiligen Aufbau versehen.
DeepCool setzt hierbei neben einem vertikalen Luftauslass, welcher mittels kleiner in den Gehäusekorpus gestanzter Quadrate realisiert wurde, auf eine weiter Echtglasscheibe, welche wie auch die an der Gehäusefront verbaute Scheibe bedruckt wurde.
Wo dieser Aufbau designbewussten Nutzern in die Hände spielt, wird der Airflow durch die an der Rückseite verbauten Scheibe etwas verschlechtert. Für den Fall, dass man in dem CH690 den bestmöglichen Airflow erzielen möchte, liefert DeepCool eine gelochte Metallblende sowie einen Montagerahmen für einen 120 bzw. 140-mm-Lüfter mit, welche sich anstelle der rückwärtigen Scheibe verbauen lässt.
Im weiteren Verlauf der Gehäuserückseite sind acht gelochte Erweiterungsslots zu finden.
Der Einbauplatz für das ATX-Netzteil ist am Gehäuseboden zu finden. Auch hier geht DeepCool bei dem CH590 einen etwas anderen Weg und stattet das Gehäuse an dieser Stelle nur mit vier Montagebohrungen aus, wodurch das eingesetzte Netzteil nur in einer Richtung montiert werden kann.
Mit einem Blick auf die Gehäuseunterseite findet man einen großflächigen Lufteinlass vor, welcher mit einem abnehmbaren Staubfilter ausgestattet wurde.
Für einen sicheren und entkoppelten Stand sorgen beim CH690 vier rechteckige und mit Moosgummi ausgestattet Standfüße.
Einen weiteren Lufteinlass findet man mit einem Blick auf die rechte Gehäuseseite vor. Im Gegensatz zum Lufteinlass an der Gehäuseunterseite, wurde der direkt in die rechte Seitenwand eingelassene Lufteinlass jedoch nicht mit einem Staubfilter ausgestattet.
Blick ins Innere:
Auch wenn man durch die drei Glasscheiben schon einen sehr guten Blick ins Innere des CH690 werfen kann, kann man alle Details erst nach dem Abnehmen der beiden Seitenwände erkennen.
Mit einem Blick auf den Mainboardschlitten findet man neben einem großen Ausschnitt zur Kühlermontage auch weitere Öffnungen vor, welche nicht nur als Kabelführung dienen, sondern auch die Montage eines Mainboards mit zur Rückseite hin ausgerichteten Anschlüssen ermöglicht.
Zwischen dem Maiboardschlitten und der Gehäusefront hat DeepCool einen Montagerahmen für 120- und 140-mm-Lüfter verbaut, an welchem sich bis zu drei 120-mm- bzw. 140-mm-Lüfter verbauen lassen. Auch eine Radiatormontage ist an dieser Stelle möglich, jedoch liegt die maximale Größe in diesem Fall bei 280 mm.
Wie wir es schon von anderen Gehäusen das dem Hause DeepCool her kennen, wurde auch das CH690 neben dem Mainboardschlitten mit einem variabel einstellbaren Grafikkartenhalter ausgestattet.
Im unteren Bereich wurde das Gehäuse mit einem PSU-Tunnel ausgestattet. Im Gegensatz zu vielen anderen Gehäusen, welche über einen solchen PSU-Tunnel verfügen, hat DeepCool den hier verbauten PSU-Tunnel jedoch nicht nur mit Kabeldurchführungen ausgestattet, sondern auch mit einem großflächigen Luftdurchlass, an welchem sich bis zu drei 120- bzw. 140-mm-Lüfter bzw. ein bis zu 360 mm großer Radiator montieren lassen.
Direkt über der zur Kühlermontage eingelassenen Aussparung wurde am Mainboardschlitten eine Montageblende befestigt, welche die Montage einer 3,5″-Festplatte oder einer weiteren 2,5″-Festplatte ermöglicht.
Unterhalb dieser Aussparung wurde der Mainboardschlitten mit Montagebohrungen zur Befestigung von zwei weiteren 2,5″-Festplatten ausgestattet.
Der Netzteiltunel kommt ohne einen weiteren Festplattenkäfig daher und bietet daher ausreichend Platz für ein sehr langes Netzteil. Um eine entkoppelte Netzteilmontage zu ermöglichen, wurden am Gehäuseboden vier kleine Moosgummipuffer aufgeklebt.
Die Verarbeitung des CH690 wurde seitens DeepCool sauber und optisch ansprechend ausgeführt. Neben der Möglichkeit, das Netzteil in zwei Richtungen verbauen zu können, haben wir jedoch auch die Möglichkeit vermisst, Headsets mit getrennten Klinkeanschlüssen ohne einen optional zu erwerbenden Adapter anschließen zu können.
Montage:
Den ersten Arbeitsschritt kann man sich bei der Hardwaremontage sparen, denn DeepCool hat die zur Mainboardmontage notwendigen Abstandshalter schon in den Mainboardschlitten eingedreht. Somit kann man das gewünschte Mainboard ohne weitere Vorbereitungen in dem CH690 montieren.
Durch die in den Mainboardschlitten eingelassene Aussparung kann nicht nur die Montage des gewünschten CPU-Kühlers auch im Nachhinein durchgeführt werden, sondern es kann auch ein Mainboard montiert werden, bei welchem die Anschlüsse zur Rückseite hin ausgerichtet sind.
Mit einem Platzangebot von 182 mm kann man in dem CH690 alle gängigen Tower- und Twin-Tower-Kühler verbauen.
Die Montage einer internen Wasserkühlung ist auf Wunsch ebenso möglich. Für den Fall, dass man eine solche Wasserkühlung verbauen möchte, bekommt man am Gehäusedeckel einen bis zu 420 mm großen Radiator unter. Wo am verlängerten Mainboardschlitten einen bis zu 280 mm großen Radiator verbauen kann, kann man am Gehäuseboden noch einen bis zu 360 mm großen Radiator verbauen. Sollte einem die so erreichte Kühlleistung noch nicht ausreichen, so kann man an der Gehäuserückseite noch einen bis zu 140 mm großen Radiator verbauen.
Die eingesetzten Erweiterungskarten dürfen bis zu 450 mm lang sein. Aufgrund der verwendeten Schrauben muss man zu deren Montage jedoch auf einen Schraubenzieher zurückgreifen.
Die Montage von zwei 2,5″-Festplatten ist auf der Rückseite des Mainboardschlittens möglich. An der zur CPU-Kühler-Montage eingelassenen Aussparung wurde eine Montageblende angebracht, an welcher sich eine weitere 2,5″- oder eine 3,5″-Festplatte befestigen lässt. Eine entkoppelte Montage ist jedoch an keiner Stelle möglich.
Das eingesetzte ATX-Netzteil kann aufgrund der geringen Anzahl an Montagebohrungen nur so montiert werden, das es frische Luft durch den Gehäuseboden angesaugt. Dank der am Gehäuseboden angebrachten Moosgummiepolster erfolgt die Netzteilmontage vom Gehäuseboden entkoppelt.
Durch das auf der Rückseite des Mainboardschlittens gebotene Platzangebot lassen sich überschüssige Kabel sehr gut verstecken.
Auch wenn DeepCool das CH690 nicht mit vorinstallierten RGB- oder ARGB-Komponenten ausgestattet hat, lässt sich durch die drei verbauten Echtglasseitenscheibe ein schickes und dezentes Gaming-System aufbauen, in welchem man seine Komponenten gut zu Show stellen kann.
Passend hierzu können sich Gamer über das seitlich eingelassene Display die wichtigsten Systemparameter anzeigen lassen.
Um sich an dieser Stelle unterschiedliche Temperaturen, die Leistungsaufnahme der eingesetzten CPU sowie die Lüftergeschwindigkeit anzeigen zu lassen, muss das integrierte Display jedoch nicht nur an einen freien USB 2.0 Header angeschlossen werden, sondern es ist auch die Installation der bereitgestellten Software notwendig.
Über diese Software lässt sich das integrierte Display nicht nur aktivieren und deaktivieren, sondern man kann auch den Rotationsintervall der angezeigten Werte einstellen und auswählen, von welchen Sensoren man Infos angezeigt bekommen möchte.
Messungen:
Neben der Verarbeitung sowie der Ausstattung kommt es bei einem Gehäuse auch auf eine bestmögliche Kühlung und somit auf einen guten Luftstrom an.
Das hierzu eingesetzte Testsystem besteht aus diesen Komponenten:
- Mainboard: MSI – Z270 Gaming Pro Carbon 🛒
- Prozessor: Intel – Core i7 6700K 🛒
- Speicher: Crucial – 16GB Kit (2 x 8GB) DDR4-2666 🛒
- Grafikkarte: ATI-Radeon 5970
- Systemlaufwerk: FireCuda 530R SSD 2 TB mit Heatsink 🛒
- Kühler: NZXT T120 RGB Air Cooler 🛒
- Netzteil: NZXT C850 Gold ATX 3.1 🛒
- Wärmeleitpaste: ARCTIC – MX-5 🛒
Die Testergebnisse sind bei einer Raumtemperatur von ca. 21,0 °C (zu Beginn der Testphase gemessen) entstanden. Die eingesetzten Lüfter werden bei maximaler Drehzahl betrieben. Protokolliert wurde der maximale Mittelwert aller CPU Cores nach einem 30 minütigen Prime95 Stresstest.
Wir nutzen bei unseren Tests immer die ARCTIC MX-5 Wärmeleitpaste 🛒, um auch hier etwaige Schwankungen ausschließen zu können.
Die erreichten Temperaturen sind abhängig von dem genutzten System und können auch auf ähnlichen Systemen abweichen, vor allem dann, wenn andere oder weniger Lüfter in dem System verbaut werden. Da wir in alle Gehäusetests die gleiche Testplattform einsetzen, lassen sich die Messwerte jedoch gut miteinander vergleichen.
Mit einem Blick auf das Testergebnis wird man schnell erkennen, dass sich die entstehende Abwärme im Auslieferungszustand des CH690 trotz der großen Luftein- und Auslässe im Gehäuseinneren staut, wodurch keine optimale Kühlung der eingesetzten Komponenten möglich ist. Verbaut man am Mainboardschlitten sowie auch am Gehäusedeckel einen langsam drehenden Lüfter, so kann man die natürliche Konvektion dahingehend unterstützen, dass die eingesetzte Hardware schon deutlich besser gekühlt wird. Da sich in dem CH690 bis zu 10 Lüfter verbauen lassen, kann man mittels entsprechender optionaler Lüfter auch sehr potente Hardware auf einer angenehmen Temperatur betreiben.
Fazit:
Mit dem CH690 hat DeepCool einen von gleich drei Seiten einsehbaren Midi-Tower in sein Sortiment aufgenommen, welcher mit den gebotenen Features vor allem Gamer anspricht und in unserem Test mit einer guten Verarbeitung überzeugen konnte. Was das gebotene Design angeht, hat DeepCool das Gehäuse im Auslieferungszustand auf gleich der Seiten mit gehärteten Glasscheiben ausgestattet, und so ein Design geschaffen, welches es Gamern ermöglicht, ihre Hardware sehr gut zur Show stellen zu können. Dank der Modularität sowie der mitgelieferten Mesh-Blende lässt sich die Gehäuserückseite so umbauen, dass ein optimierter Airflow innerhalb des Gehäuses erzielt werden kann. Wo DeepCool auf eine bei Gamern und Casemoddern gern gesehene RGB-Beleuchtung verzichtet hat, wurde das Gehäuse mit einem seitlich eingelassenem Display ausgestattet, auf welchem man die wichtigsten Systemparameter angezeigt bekommt. Auf vorinstallierte Lüfter, welche für eine ordentliche Kühlung der eingesetzten Hardware unabdingbar sind, hat man seitens DeepCool hingegen vollständig verzichtet. Wo dies im Auslieferung für einen Wärmestau innerhalb des Gehäuses sorgt, punktet das Gehäuse jedoch mit weiteren Ausstatungsmerkmalen wie einem vorinstallierten Grafikkartenhalter sowie der Möglichkeit, Mainboards mit zur Rückseite hin ausgerichteten Anschlüssen verbauen zu können. Der sauber strukturierte Innenraum bietet einem zudem ein gutes Platzangebot, wodurch man in dem CH690 nicht nur potente Hardware unterbringen kann, sondern in Kombination mit optionalen Lüftern bzw. einer internen Wasserkühlung auch für eine gute Kühlung der eingesetzten Hardware sorgen kann. Lässt man einmal die lüfterlose Auslieferung außen vor, so wurde unser Testmuster seitens DeepCool sauber verarbeitet. Preislich liegt der noch recht neue CH690 Midi-Tower, welchen es neben der von uns in diesem Test herangezogenen Version auch in einer weißen Farbgebung gibt, aktuell bei knapp 85 € 🛒.
Wir danken DeepCool für die Bereitstellung des Testmusters.