Mit dem Portal haben wir heute das neuste Mini-ITX-Gehäuse von BitFenix im Test, welches nicht nur mit einem ganz besonderen Design daher kommt, sondern auch mit netten Features ausgestattet ist, welche das Gehäuse zu einem ganz besonderen Gehäuse machen sollen.
Welche Details in dem neuen Portal stecken und wie sich das neuste Mini-ITX-Gehäuse von BitFenix in unserem Test geschlagen hat, erfahrt ihr in diesem Review.
Technische Details:
- Maße ( ohne Standfuß ): 185 x 382 x 411 mm (W x H x T)
- Maße ( mit Standfuß ): 247 x 395 x 411 mm (W x H x T)
- Material: Aluminium, Stahl (SECC), Kunststoff (ABS), Acrylglas
- Gewicht: 5,81 kg
- Farbe: Schwarz
- Formfaktor: Mini-ITX
- Lüfter (vorinstalliert):
1x 120 mm (Vorderseite)
1x 80 mm (Rückseite) - Radiator-Mountings (Verzicht auf Lüfter-Slots):
1x 120 mm (Vorderseite) - Laufwerksschächte:
2x 3,5 / 2,5 Zoll (intern)
1x 2,5 Zoll (intern) - Netzteil: 1x SFX (optional)
- Erweiterungsslots: 2
- I/O-Panel:
2x USB 3.0
1x 3,5-mm-Kopfhörer-Anschluss
1x 3,5-mm-Mikrofon-Anschluss - Maximale Grafikkartenlänge: 300 mm
- Maximale CPU-Kühler-Höhe: 125 mm
Lieferumfang:
- Portal Gehäuse (in gewählter Variante)
- Schraubenset
- Kabelbinder
- Speaker
- Montageanleitung
Design und Verarbeitung:
Das Portal Mini-ITX-Gehäuse wird von BitFenix in einer neutralen Verpackung geliefert, welche auf der Vorderseite neben der Modellbezeichnung auch mit den Skizzen der beiden verfügbaren Modellvarianten bedruckt wurde. Auf der linken Verpackungsseite ist ein Hinweis darüber zu finden, welche Gehäusevariante sich in der Verpackung befindet.
Auf der Verpackungsrückseite sind fünf skizzierte Detailbilder abgedruckt, anhand welchem einen die wichtigsten Features näher gebracht werden. Die technischen Details wurden auf der rechten Verpackungsseite abgedruckt.
Innerhalb der Verpackung wird das Portal durch zwei große Styroporpolster geschützt und übersteht somit den Transport zum Käufer auch ohne eine weitere Umverpackung unbeschadet.
Äußeres Erscheinungsbild
Entnimmt man das Poartal aus seiner Verpackung, so hat man ein Gehäuse vor sich stehen, welches in einem sehr außergewöhnlichen Design gehalten ist. Wo in der Regel alle PC-Gehäuse über eine rechteckige oder quadratische Bauform verfügen, gibt es bei dem Portal keinerlei Kanten, denn BitFenix hat nicht nur die Gehäusevorderseite sowie den Gehäusedeckel in das Design mit einbezogen, sondern auch die anderen Gehäuseseiten.
Die Gehäusefront wurde aus einer schwarz eloxierten Aluminiumplatte gefertigt. BitFenix hat die hier verbaute Aluminiumplatte so gebogen, dass die Gehäusefront über eine runde Form verfügt.
Im unteren Bereich der Gehäusefront wurde ein großer Powerschalter eingearbeitet, welcher von der Power-LED umgeben ist.
Am Übergang zum Gehäuseboden sowie auch dem Gehäusedeckel wurde ein feines Mesh-Gitter verbaut, welches als Lufteinlass dient.
Das hier eingearbeitete Mesh-Gitter zieht sich durch die gewölbte Bauform der Gehäusefront bis auf die linke und rechte Gehäuseseite.
Wirft man einmal einen Blick auf die Gehäuseoberseite, so findet man auch hier ein geschwungenes Aluminiumelement vor. Bei der von uns in diesem Test herangezogenen Variante handelt es sich um die Window-Version des Portal, welche im Gegensatz zu der normalen Version über ein in den Gehäusedeckel eingearbeitetes Sichtfenster verfügt.
Das hier eingearbeitete Sichtfenster ist aus Acryl gefertigt und wurde leider nur auf der Oberseite mit einer Schutzfolie versehen. Durch den Zubehörkarton, welcher lose durch das Gehäuse purzelte, weißt das eingearbeitete Sichtfenster leider leichte Kratzer auf.
Betrachtet man das Gehäuse einmal von der Rückseite aus, so findet man auch hier stellenweise einen rundlichen Aufbau vor.
In das hier verarbeitete Aluminiumblech wurde eine große Aussparung eingelassen, durch welche man nicht nur Zugriff auf den Einbauplatz für das gewünschte SFX-Netzteil erhält, sondern auch auf die Aussparung für das I/O-Panel und die beiden PCI-Slots.
Mit einem 2. Blick auf die Gehäuserückseite wird man schnell feststellen, dass sich der Einbauplatz für das SFX-Netzteil zwar am Gehäuseboden befindet, die PCI-Slots jedoch nicht direkt darüber zu finden sind, sondern an der Gehäuseoberseite, wodurch einem schnell klar wird, dass das eingesetzte Mini-ITX-Mainboard um 180° gedreht eingebaut wird.
Neben dem Ausschnitt für das I/O-Panel wurden zwei Montageplätze für 80-mm-Lüfter eingearbeitet, an welchen seitens BitFenix schon ein 80-mm-Lüfter verbaut wurde.
Die Gehäuseunterseite ist ebenfalls mit einem gebogenen Aluminiumblech versehen worden, in welches ein Lufteinlass eingearbeitet wurde.
Die linke Gehäuseseite ist passend zu den restlichen Elementen des Portal aus hochwertigem Aluminiumblech gefertigt. BitFenix hat in die Seitenwand Vertiefungen eingelassen, welche die in die Gehäusefront und Gehäuseoberseite eingearbeiteten Mesh-Gitter optisch verlängern.
Einen sehr ähnlichen Aufbau findet man auch auf der rechten Gehäuseseite vor. Der einzige Unterschied liegt hier in dem eingearbeiteten I/O-Panel. Dieses wurde in eine der Vertiefungen eingearbeitet und hält neben den obligatorischen Audioanschlüssen auch noch zwei USB 3.0 Anschlüsse sowie die HDD-LED bereit.
Da das Portal durch die rundliche Form nicht einfach so aufgestellt werden kann, hat BitFenix dem Portal auf der linken und rechten Seite einen Standfuß verpasst, welcher jeweils aus einer herausstehenden Stahlstrebe besteht.
Diese sind nicht nur passend zu dem Gehäuse selbst in schwarz gehalten, sondern wurden zudem auch noch mit Gummierungen versehen, durch welche das Gehäuse vom Untergrund entkoppelt wird.
Blick ins Innere
Auch wenn man durch das in den Gehäusedeckel eingelassene Sichtfenster schon einen ersten Blick in das Gehäuse werfen kann, so kann von dem Innenaufbau selbst dennoch kaum etwas erkennen.
Will man das Gehäuse das erste mal Öffnen, so wird man schnell feststellen, dass die linke und rechte Gehäuseseite feste Elemente des Gehäuses sind und man diese nicht vom Gehäuse abnehmen kann.
Zum Öffnen des Gehäuses muss man zwei Rändelschrauben lösen, welche sich im unteren Bereich der Gehäuserückseite befinden. Anschließend kann man das komplette Innenleben aus dem Gehäuse herausziehen.
Wo man bei manch anderem Gehäuse wenn überhaupt nur den Mainboardschlitten aus dem Gehäuse entnehmen kann, zieht man bei dem Portal eine komplette Einheit heraus, welche neben dem Mainboardschlitten auch den Montageplatz des Netzteiles und die Festplattenkäfige beinhaltet.
Diese Einheit ist auf ein kugelgelagertes Schienensystem aufgesteckt, wodurch das Innenleben ganz einfach aus dem Gehäuse herausgleitet. Hierbei sollte man jedoch darauf achten, dass das Portal bei verbauter Hardware durch die Hebelwirkung nach hinten kippt, sobald man den inneren Käfig im herausgezogenen Zustand loslässt.
Zur einfacheren Montage kann man das Innenleben auch von dem Schienensystem abnehmen, wodurch man von allen Seiten aus Zugang zu dem inneren Käfig erhält.
Betrachtet man den inneren Käfig einmal von der Vorderseite aus, so findet man hier einen vorinstallierten 120-mm-Lüfter vor. Unterhalb des hier verbauten Lüfters ist der Montageplatz für zwei 2,5“ oder 3,5“ zu finden.
BitFenix hat an dieser Stelle einen Festplattenkäfig verbaut, in welchem sich zwei HDD-Rahmen befinden. Innerhalb dieser Rahmen kann jeweils eine 2,5“- oder 3,5“-Festplatte verbaut werden. 3,5“-Festplatten können an dieser Stelle entkoppelt montiert werden.
Auf der Oberseite des HDD-Käfigs wurde zudem noch ein Montagerahmen für eine weitere 2,5“-Festplatte verbaut.
Dieser ist mit einer Rändelschraube befestigt und kann bei Bedarf um 90° gedreht werden.
In den Mainboardschlitten wurde nicht nur eine große Aussparung eingelassen, durch welche der gewünschte Kühler auch bei einem schon montierten Mainboard verbaut werden kann, sondern auch die zur Mainboardmontage benötigten Abstandshalter sind schon fest in den Mainboardschlitten integriert worden.
Das Portal wurde seitens BitFenix bis auf das leicht verkratzte Sichtfenster sauber und hochwertig verarbeitet. Neben der von uns herangezogenen Window-Variante gibt es das Gehäuse auch noch in einer schwarzen Version ohne Sichtfenster. Beide Varianten gibt es zudem noch in einer weißen Farbgebung.
Montage:
Durch die Möglichkeit, das Innenleben aus dem Gehäusekorpus entnehmen zu können, wird die Montage der einzelnen Komponenten deutlich vereinfacht, da man von allen Seiten aus auf den inneren Käfig zugreifen kann.
Da BitFenix auch schon die zur Mainboardmontage notwendigen Abstandshalter in den Mainboardschlitten integriert hat, kann man gleich mit der Montage des Mainboards beginnen. Hierbei ist jedoch zu beachten, dass das Mainboard im Vergleich zu normalen Gehäusen um 180° gedreht montiert wird.
Der gewünschte CPU-Kühler darf maximal 125 mm hoch sein, wodurch man bei der Wahl des Kühlers recht eingeschränkt ist. Der Kühler kann durch die in den Mainboardschlitten eingelassene Aussparung auch dann noch verbaut werden, wenn das Mainboard schon in das Gehäuse eingebaut wurde. Auch die Montage einer All-in-One-Wasserkühlung ist möglich, jedoch muss man sich hier auf Modelle mit einem 120-mm-Radiator beschränken. Für Anwender, welche in dem Portal ein Gaming System verbauen möchten, ist dies jedoch die beste Wahl.
Im Vergleich zu den meisten anderen Gehäusen am Markt kommt bei dem Portal kein ATX-Netzteil, sondern ein SFX-Netzteil zum Einsatz. Der Montageplatz des Netzteils ist jedoch ausreichend groß ausgelegt, damit man auch ein SFX-L-Netzteil verbauen kann. Wir haben das herangezogene Netzteil in unserem Test so verbaut, dass der im Netzteil verbaute Lüfter frische Luft durch den Gehäuseboden ansaugen kann. Da sich an dieser Stelle jedoch kein Staubfilter befindet, sollte man das Netzteil von Zeit zu Zeit einmal mit Druckluft ausblasen.
Je nach Wunsch kann man in dem Portal bis zu zwei 3,5″-Festplatten und eine 2,5″-Festplatte verbauen. Anstelle der 3,5“-Festplatten kann man bei Bedarf auch 2,5“-Festplatten verbauen. 3,5“-Festplatten können im Gegensatz zu den 2,5“-Festplatten jedoch entkoppelt montiert werden. Eine werkzeuglose Montage ist hingegen leider nicht möglich.
Die gewünschte Grafikkarte darf bis zu 300 mm lang sein und wird aufgrund des auf den Kopf gestellten Mainboards ebenfalls um 180° gedreht eingebaut. Durch das in den Deckel eingearbeitete Sichtfenster hat man so einen freien Blick auf die verbaute Grafikkarte,
welche man mit einer entsprechenden Beleuchtung ganz einfach in Szene setzen kann.
Ein ordentliches Kabelmanagement wird durch das herausziehbare Innenleben jedoch recht schwer, denn es gibt kein Kabelmanagement, wie man es von anderen Gehäusen kennt. Aus diesem Grund muss man sich etwas Zeit zum Verlegen der Kabel nehmen.
Fazit:
Nachdem BitFenix Anfang des Jahres mit dem Shogun schon einen sehr hochwertigen Midi-Tower in sein Sortiment aufgenommen hat, hat man mit dem Portal nun ein sehr kompaktes Gehäuse in sein Sortiment aufgenommen, welches ebenfalls auf hochwertige Aluminiumelemente setzt. BitFenix hat diese jedoch nicht wie manch anderer Hersteller als dünne Zierelemente ausgeführt, sondern setzt hier auf eine hohe Materialstärke, wodurch das Gehäuse nicht nur schick, sondern auch robust ausgeführt wurde. Was das Design angeht, setzt sich das Portal durch die abgerundete Bauform deutlich von allen anderen Gehäusen am Markt ab. Auch wenn das Gehäuse durch die geschlossene Gehäusefront und die abgerundeten Elemente recht schlicht ausfällt, so wird es spätestens in der von uns getesteten Window-Version zum Eyecatcher. Das seitens BitFenix eingelassene Sichtfenster lässt einen freien Blick auf die verbaute Grafikkarte und deren Kühler zu, wodurch es sich um eins der wenigen Gehäuse am Markt handelt, bei der man den oftmals sehr schick gestalteten Kühler der verbauten Grafikkarte betrachten kann, welcher sich durch eine passende Beleuchtung auch noch sehr gut in Szene setzen lässt. Leider wurde jedoch auf der Unterseite des eingearbeiteten Sichtfensters keine Schutzfolie angebracht, weswegen das Fenster unseres Testmusters leichte Kratzer aufweist. Was die Montage der einzelnen Komponenten angeht, muss man bis auf die Montage der Erweiterungskarte vollständig auf einen Schraubenzieher zurückgreifen. Durch den inneren Käfig, welchen man nicht nur aus dem Gehäuse herausziehen kann, sondern auch vollständig entnehmen kann, sind jedoch die einzelnen Montagepunkte sehr einfach zu erreichen. Aufgrund der schmalen Gehäusebreite ist man jedoch, was die Kühlung der verbauten Komponenten angeht, recht eingeschränkt, denn der verwendete CPU-Kühler darf maximal 125 mm hoch sein, wodurch man bei potenter Hardware eher zu einer 120 mm großen AiO-Wakü greifen sollte. Preislich liegt das Portal bei knapp 130€ 🛒. Hierbei spielt es keine Rolle, für welche Variante man sich entscheidet.
Wir danken BitFenix für die Bereitstellung des Testmusters.