Noctua – NF-P12 redux 900

Mit dem NF-P12 redux 900 haben wir heute eine neu aufgelegte Version des von Noctua bekannten NF-P12 im Test, welcher mit einer maximalen Drehzahl von 900 RPM arbeitet und durch das geänderte Design, sowie der abgespeckten Ausstattung die richtige Wahl für den preisbewussten Käufer sein soll.

Welche Details sich in dem neuen NF-P12 redux 900 von Noctua verbergen und wie er sich in unserem Test geschlagen hat, erfahrt ihr in diesem Review.

Technische Details:

  • Format: 120x120x25 mm
  • Anschluss: 3-PIN
  • Lagertyp: SSO
  • Umdrehungsgeschw. (+/-10%): 900 RPM
  • Volumenstrom: 63,4 m³/h
  • Geräuschentwicklung: 12,6 dB(A)
  • Statischer Druck: 1,21 mm H2O
  • Max. Leistungsaufnahme: 0,3 W
  • Max. Stromstärke: 0,025 A
  • Betriebsspannung: 12 V
  • MTBF: > 150.000 h
  • Garantie: 6 Jahre

Lieferumfang:

  • NF-P12 redux 900
  • 4 x Schrauben

Design und Verarbeitung:

Der NF-P12 redux 900 wird von Noctua in einer Verpackung geliefert, deren Design wir schon von vergangenen Modellen aus der redux Serie kennen. Der Lüfter somit wird in einer Verpackung geliefert, welche in den Farben Grau und Braun gehalten ist. Schon hier ist zu erkennen, das Noctua leicht von den bekannten Erdtönen abweicht.
Auf der Vorderseite ist neben dem redux-Schriftzug auch noch die genaue Modellbezeichnung zu finden.

Auf der Verpackungsrückseite befindet sich eine Auflistung der technischen Details.

Entnimmt man den Lüfter aus seiner Verpackung, so hat man einen Lüfter vor sich liegen, bei dem Noctua anders als bei den hochwertigen Modellen nicht auf die bekannten Erdtöne setzt.

Der Lüfter wurde wie auch die vergangenen Modelle aus der redux Serie passend zum Design der Verpackung in einer grauen Farbgebung gehalten.

Der NF-P12 redux 900 basiert von der technischen Seite her auf dem bekannten und vielfach ausgezeichneten NF-P12. Um den Lüfter jedoch günstiger anbieten zu können, hat man die ein oder andere Sparmaßnahme ergriffen und bei der Ausstattung nicht aus den Vollen geschöpft.

Noctua hat dem NF-P12 redux 900 einen hellgrauen Kunststoffrahmen verpasst, welcher auf den ersten Blick keine großen Besonderheiten aufweist.

Betrachtet man den Lüfterrahmen in den vier Ecken jedoch einmal etwas genauer, so werden einem hier neben der eigentlichen Montagebohrung noch jeweils zwei weitere Bohrungen auffallen.

Dank dieser Bohrungen kann man am Lüfterrahmen die von den hochwertigen Modellen bekannten NA-SAVP1 Anti-Vibration-Pads montieren, wodurch auf allen Untergründen eine entkoppelte Montage möglich wird.

Auf einen abgestuften Einlastbereich (Stepped Inlet Design) sowie die von anderen Modellen bekannte Mikrostruktur im Innenbereich (Inner Surface Microstructures) muss man bei dem NF-P12 redux-900 jedoch verzichtet.

Betrachtet man den quadratischen Lüfterrahmen einmal von der Rückseite aus, so findet man vier Stege vor, welche geradlinig zu den Ecken des Lüfters verlaufen und welche zur Befestigung des Impellers dienen.

Bei dem Impeller setzt Noctua auf einen dunkel grauen Farbton. Durch die Tatsache, dass der NF-P12 redux 900 auf dem NF-P12 basiert, kommt hier auch dessen Technik zum Einsatz.
Verbaut ist ein Impeller mit einer druckoptimierten 9-Blatt-Geometrie. Es handelt sich somit um einen Lüfter, welcher speziell für drucksensitive Anwendungen wie CPU-Kühler, Radiatoren oder Gehäuse mit engen Lüftergittern entwickelt wurde.

Er verfügt somit über ein ausgewogenes Verhältnis aus hervorragendem statischen Druck und ausgezeichneter Förderleistung.
An allen neun Rotorblättern sind an der hinteren Kante die sogenannten Vortex-Control Notches zu finden.

Vortex-Control Notches spalten Turbulenzen an der Hinterkante der Lüfterblätter in mehrere Partikularströme auf und verteilen so die Lärmemission des Lüfters über ein breiteres Frequenzspektrum. Dies macht das Laufgeräusch des Lüfters angenehmer für das menschliche Ohr.

Schaut man sich diese Vortex-Control Notches einmal etwas genauer an, so ist zu erkennen, dass sich diese nicht immer an der gleichen Stelle befinden.

Im Vergleich zu dem aktuellen NF-A12x25 Modelen setzt Noctua bei dem Noctua NF-P12 redux 900 noch die erste Version des SSO-Lagersystems ein.

Noctuas SSO-Bearing kombiniert das bewährte Konzept hydrodynamischer Lagerung mit einem zusätzlichen Magneten, der die Selbststilisierung der Rotorachse unterstützt. Diese Technologie ist über die Jahre zu einem Synonym für super Laufruhe und ausgezeichnete Langzeitstabilität geworden.

Angeschlossen wird der NF-P12 redux 900 über einen 3-PIN-Anschluss, welcher sich an einem ausreichend langen und mit dem bekannten Gummisleeving versehenen Anschlusskabel befindet.
Im Lieferumfang des NF-P12 redux 900 befinden sich jedoch keine Low-Noise-Adapter, Verlängerungskabel, oder gar Y-Adapter, welche man bei den höherwertigen Modellen immer vorfindet.

Sollte einem das Zubehör zu gering ausfallen, so besteht seit der Markteinführung der neuen redux-Serie auch die Möglichkeit, entsprechende Zubehör-Kits zu erwerben.

Montage:

Das Einsatzgebiet des neuen 120-mm-Lüfters aus der redux-Serie von Noctua ist dank der gewählten Bauform grundlegend gesehen recht vielseitig. Der Lüfter kann in Gehäusen, an einem Radiator oder gar an einem CPU-Kühler montiert werden. Durch seinen geschlossenen Rahmen eignet er sich für alle Einsatzgebiete gleichermaßen, da er dicht an dem Gehäuse, Radiator oder CPU-Kühler anliegt und somit kein unnötiger Leistungsverlust entsteht. Aufgrund der geringen Maximaldrehzahl ist das Einsatzgebiet jedoch eher im Bereich der Gehäusebelüftung zu finden.
Zur Montage in einem Gehäuse liegen jedoch nur Lüfterschrauben bei, womit ab Werk leider keine entkoppelte Montage möglich ist. Spezielle Schrauben und Klammern zur Befestigung an CPU-Kühlern oder Radiatoren liegen dem Lüfter nicht bei. Dies ist auch nicht weiter schlimm, da hier jeder Hersteller seine eigene Befestigungsmethode hat. Wird der Lüfter auf einem Radi oder CPU-Kühler genutzt, kann man also auf die ursprünglichen Befestigungselemente zurückgreifen, welche dem jeweiligen Kühler oder Radi beiliegen.
Die Länge des Anschlusskabels ist ausreichend, damit der Lüfter auch in großen Gehäusen noch ohne Schwierigkeiten am Mainboard angeschlossen werden kann.

Kühlleistung:

Natürlich wollen wir aber auch bei diesen Lüftern wissen, was für eine Leistung in ihnen steckt.

Wie bei allen von uns getesteten 120-mm-Lüftern testen wir auch dieses Modell auf dem NH-L12 von Noctua. Es handelt sich hierbei um einen Topblow-Kühler für 120-mm-Lüfter. Um das Ergebnis nicht zu verfälschen, verwenden wir diesen Kühler bei jedem 120-mm-Lüftertest.
Gekühlt werden muss von dieser Kombination eine AMD 3850 APU. Als Referenzwerte dienen die Ergebnisse aller bis jetzt getesteten 120-mm-Lüfter.


Das Testsystem besteht somit aus:

  • AMD APU A6 3500
  • Asus F1A75-I DELUXE
  • 2 x 2GB 1600MHz CL6 Mushkin Copperhead
  • Noctua NH-L12 Kühlkörper
  • Arctic MX2 Wärmeleitpaste

Die komplette Hardware wird @ Stock also nicht übertaktet betrieben.

Testablauf:

Die Testergebnisse sind bei einer Raumtemperatur von ca. 21°C (zu beginn der Testphase gemessen) entstanden.

Protokolliert wurde der höchste Mittelwert aller vorhandenen Kerne der CPU. Die Temperaturen wurden nach einem 30-minütigen Prime95 Stresstest ermittelt.
Um die maximale Leistung jedes Lüfters zu erreichen, werden PWM sowie manuell zu steuernde Lüfter mit voller Leistung laufen gelassen.
Separate Low-Speed- bzw. Low-Noise-Adapter werden somit auch nicht angeschlossen.
Verfügen Lüfter über einen integrierten Temperaturfühler, wird dieser mittels eines Peltier Element auf Temperaturen gebracht, um die höchste Leistung des Lüfters zu erzielen.

Wir nutzen bei unseren Tests immer die ARCTIC MX-2 Wärmeleitpaste, um auch hier etwaige Schwankungen ausschließen zu können.

Die erreichten Temperaturen sind abhängig von dem genutzten System und können auch auf ähnlichen Systemen abweichen. Jedoch lassen sich die Kühler untereinander gut vergleichen, da alle die gleiche Testgrundlage haben.

Mit einem Blick auf das erreichte Ergebnis ist sehr gut zu erkennen, das sich der neue NF-P12 redux 900 nur im hinteren Drittel des Testfeldes platzieren konnte. Vergleicht man den Lüfter jedoch einmal mit den umliegenden Modellen, so wird man schnell feststellen, dass diese alle mit einer höheren Maximaldrehzahl und in fast allen Fällen auch mit einer höheren Geräuschentwicklung ans Werk gehen.

Fazit:

Mit dem NF-P12 redux 900 hat Noctua einen gut verarbeiteten Lüfter mit in sein Sortiment aufgenommen, welcher sich aufgrund der geringen Maximaldrehzahl und der daraus resultierenden Kühlleistung bestens für den Einsatz als Gehäuselüfter eignet. Hier kann der Lüfter durch den vergleichsweise hohen statischen Druck vor allem dann punkten, wenn am Montageplatz auch ein engmaschiger Staubfilter verbaut ist. Dank der geringen Drehzahl fällt auch der Geräuschpegel entsprechend gering aus. Noch leiser geht es bei einer sehr ähnlichen Leistung nur mit dem deutlich teureren NF-A12x25 ULN von Noctua. Die Verarbeitung ist auf einem von Noctua gewohnt hohem Niveau. Käufer des NF-P12 redux 900 müssen zwar ein paar Abstriche beim Lieferumfang sowie der verbauten Ausstattung machen und sich somit z.B. mit einem Lager aus der zurückliegenden Generation zufriedengeben, haben dafür jedoch Technik in ihrem Lüfter verbaut, welche sich viele Jahre lang bewährt hat. Das Einzige, was wir uns gewünscht hätten, wären beiliegende Entkoppler, denn diese gehören bei solchen Lüftern mittlerweile schon fast zum Standard. Preislich liegt der neue NF-P12 redux 900 aktuell bei 13,90€ 🛒 und kostet somit etwa halb so viel, wie das aktuelle Topmodell von Noctua.

Wir danken noctua.at sehr für die Bereitstellung des Testmusters.

Noctua - NF-P12 redux 900

6.7

Kühlleistung

4.0/10

Lautstärke

9.0/10

Verarbeitung

8.0/10

Lieferumfang

6.0/10

Casemodding

5.0/10

Preis

8.0/10

Pro

  • Geringe Lautstärke
  • Gute Verarbeitung
  • Preis

Contra

  • Lieferumfang
  • Keine Entkopplung