Seagate – IronWolf 12 TB

Mit den IronWolf 12 TB haben wir heute das zweitgrößte Festplattenmodell aus der IronWolf Serie von Seagate im Test, welches für den Einsatz in einem NAS oder Storagesystem ausgelegt ist und durch die Heliumfüllung eine besonders hohe Leistung erreichen soll.

Welche Details in der IronWolf 12 TB Festplatte stecken und wie sich das riesige Speichermedium von Seagate in unserem Test geschlagen hat, erfahrt ihr in diesem Review.

Technische Details:

  • Serie: IronWolf
  • Modellnummer: ST12000VN0007
  • Formfaktor: 3,5 Zoll
  • Kapazität: 12 TB (8 Platter)
  • Speicherverfahren: PMR
  • Schnittstelle: SATA 6 Gb/s
  • Sektorgröße: 512e
  • Umdrehungsgeschwindigkeit: 7.200 U/min
  • Cache-Größe: 256 MB
  • Leistungsaufnahme (Idle/Aktiv): 5 W / 7,8 W
  • Bitfehlerrate (UBER): 1 per 10E15
  • Workload (pro Jahr) / 24×7-Freigabe: 180 TB, ja
  • Einsatzgebiet: NAS-/Storagesysteme (bis 8 HDDs)
  • Herstellergarantie: 3 Jahre
  • Besonderheiten:
    Heliumfüllung
    RV-Sensoren

Lieferumfang:

  • IronWolf Pro 12 TB (ST12000VN0007)

Design und Verarbeitung:

Die IronWolf Pro 12 TB wurde in unserem Fall seitens Seagate in einer neutralen Verpackung geliefert, welche im Innenren über ein großzügiges Schaumstoffpolster verfügt. Zudem ist jede Festplatte innerhalb dieser Verpackung noch einmal in einer Antistatiktüte eingeschweißt. Bei der seitens Seagate verwendeten Umverpackung handelt es sich jedoch um eine Verpackung in welchen ein Festplattenhersteller seine Festplatten in der Regel an einem Großhändler versendet. Endkunden werden ihren Festplatten daher in der Regel in einer anderen Umverpackung erhalten.

Im Vergleich zu vielen anderen Festplatten, welche man aus der Vergangenheit her kennt, wurde das Gehäuse der IronWolf Festplatten nicht mehr aus schwarz lackiertem, gegossenem Aluminium gefertigt, sondern aus naturbelassenem Aluminium.

Wie man es von jeder Festplatte her kennt, wurden auch die Modelle der IronWolf Serie auf der Oberseite mit einem Herstellerlabel versehen, welches neben den Spezifikationen sowie der Modell- und Seriennummer auch mit dem IronWolf Logo sowie einem roten Designelement bedruckt wurde, wodurch man die Modellreihe eindeutiger dem Einsatzgebiet zuordnen kann, als es noch in der Vergangenheit der Fall war.

Neben der von uns in diesem Test herangezogenen, normalen Version der IronWolf Pro 12 TB Festplatte gibt es auch noch eine 12 TB große “Pro Variante”, welche in einigen Bereichen besser dasteht, als die normale Version der Festplatte.

Wo die normale Version mit einer dreijährigen Garantie sowie einem Workload-Rating von 180 TB/Jahr versehen wurde, punktet die Pro Variante mit einer 5 jährigen Garantie sowie einem Workload-Rating von 300 TB/Jahr. Neben diesen Unterschieden ist die Pro Variante auch für Systeme ausgelegt, in welchen bis zu 16 Festplatten verbaut sind. Die “normale” Version hingegen ist auf Systeme mit bis zu 8 Laufwerken optimiert. Ein weiterer Unterschied der Pro-Version zur „normalen“ Version ist neben der von 1,0 auf 1,2 Mio Stunden gesteigerten MTBF die Tatsache, dass für die ersten zwei Jahre nach Kauf Seagates “Rescue”-Datenwiederherstellungs-Option bereits inklusive ist.
Im Falle eines Defektes kann die Festplatte hierbei an Seagate gesendet werden, wo dann ein Versuch der Datenrettung angestrebt wird, dessen Erfolg liegt laut Seagate bei ca 90%.

Die IronWolf 12 TB arbeitet mit einer Umdrehungsgeschwindigkeit von 7200 U/min und hat einen 256 MB großen Cache. Bei der Schnittstelle kommt die im Desktopbereich übliche SATA-6GB/s-Schnittstelle zum Einsatz.

Die Kapazität von 12 TB innerhalb einer 3,5″-Festlatte wurde mittels acht 1,5 TB große Plattern realisiert. Um den geringen Abstand zwischen den einzelnen Plattern zu ermöglichen, kommt innerhalb der Festplatte eine Heliumfüllung zum Einsatz. Ein weiterer Vorteil der verwendeten Heliumfüllung liegt in der geringeren Leistungsaufnahme, wodurch im Vergleich zu einer Festplatte aus einer älteren Modellserie nicht nur eine deutlich höhere Kapazität erreicht werden kann, sondern auch der Stromverbrauch reduziert werden kann. Die Leistungsaufnahme liegt laut Hersteller bei 5 Watt im Idle und bei 7,8 Watt während des Zugriffes. Einzig beim Anlaufen ist die Festplatte mit knapp 22 Watt nicht gerade sparsam.

Als Aufzeichnungsverfahren kommt PMR (Perpendicular Magnetic Recording) zum Einsatz, wodurch es keine Einschränkungen bei der Schreibleistung wie bei SMR (Shingled Magnetic Recording) gibt.
Eine weitere Besonderheit der IronWolf 12 TB Festplatte liegt in den verbauten RV-Sensoren. Diese Sensoren sind dazu in der Lage, Schwingungen zu erkennen, welche von benachbarten Festplatten oder Lüftern ausgelöst werden. Die ermittelten Daten werden von der Steuerelektronik dazu verwendet, um die Aktoren, welche den Schreib- und Lesekopf an die gewünschte Stelle bewegen, so anzusteuern, dass die Spuren besonders präzise angefahren werden.


Bildquelle: Seagate

Ein weiteres Feature, mittels welchem sich die IronWolf Festplatten von Seagate von anderen Festplatten am Markt abgrenzen, ist das IronWolf Health Management (IHM). Wenn IronWolf- oder IronWolf Pro-Festplatten in kompatible NAS integriert werden, steigt die allgemeine Systemzuverlässigkeit, da das NAS-System kontinuierlich überwacht wird und Benutzer bei Bedarf benachrichtigt werden.

Test:

Neben der Kapazität und einem stabilen Betrieb ist das wichtigste Kaufargument bei einer Festplatte natürlich die maximale Schreib- und Lesegeschwindigkeit, weswegen wir die IronWolf 12 TB (ST12000VN0007) mittels unserem bekannten Testsystem getestet haben.

Das Testsystem besteht aus:

  • Prozessor: i9-9900X
  • Mainboard: Fatal1ty X299 Professional Gaming i9
  • Grafikkarte: Zotac GTX 980Ti
  • Arbeitsspeicher: 16GB HyperX Savage (4 x 4GB DDR4 3000MHz)
  • Systemlaufwerk: OCZ – RevoDrive 3 (240GB)
  • Netzteil: Power & Cooling Silencer MK III 1200W
  • Betriebssystem: Windows 10

Das Testlaufwerk ist dabei als sekundäres Laufwerk eingerichtet. Das Betriebssystem befindet sich somit auf dem verbauten RevoDrive 3.

Im CrystalDiskMarkt konnte die ST12000VN0007 beim sequenziellen Schreiben eine Schreibgeschwindigkeit von 257 MB/s erreichen. Die sequenzielle Lesegeschwindigkeit lag in unserem Test bei knapp 259 MB/s
Bei 32 parallelen 4K-Schreib- und Lesevorgängen lagen die Transferraten bei knapp über 3 MB/s. Bei einzelnen 4-KB-Zugriffen liegt die Schreibgeschwindigkeit ebenfalls bei etwa 3 MB/s. Die Lesegeschwindigkeit ist mit 2 MB/s etwas geringer.

Neben dem CrystalDiskMark haben wir unser Testlaufwerk auch noch mit HD Tune getestet. Hier konnte eine mittlere Transferrate von 234,1 MB/s erreicht werden.

Da das eigentliche Einsatzgebiet der IronWolf Festplatten nicht unbedingt bei der Verwendung in einem Desktop-PC zu finden ist, sondern bei der Verwendung in einem NAS, haben wir zwei 12TB IronWolf Festplatten in einem Synology DS1817+ verbaut und in einem Raid 1 konfiguriert.
Das Synology NAS selbst ist zudem mit 8 GB RAM sowie einer 10-GBit/s-Netzwerkkarte ausgestattet.
Getestet wurde diese Konfiguration ebenfalls mittels des CrystalDiskMark. Um den im NAS verbauten Cache bestmöglich zu umgehen, wurde dieser Test jedoch nicht mit einer Testdatengröße von einem Gigabyte durchgeführt, sonder mit einer Testdateigröße von 32 GB.

Da die Daten in einem Raid 1 auf beide Platten gleichzeitig geschrieben werden, lag die Schreibgeschwindigkeit, wie es auch nicht anders zu erwarten war, auf dem gleichen Level wie in der ersten Testrunde. Eine deutliche Steigerung konnte hingegen bei der sequenziellen Lesegeschwindigkeit erreicht werden. Hier erreichten die beiden Laufwerke eine Geschwindigkeit von 451,7 MB/s. Die Übertragungsraten beim lesen und schreiben der 4K-Blöcke waren mit 45 und 8 MB/s deutlich höher, was jedoch auf den im NAS verbauten Cache zurückzuführen ist.

Die ST12000VN0007 konnte in unserem Test jedoch nicht nur im Bereich der Datenübertragung punkten, sondern auch mit einer angenehmen Geräuschkulisse. Hier überzeugt nicht nur eine einzelne Festplatte in einem System, sondern auch mehrerer 12 TB IronWolf Festplatten in einem NAS können bei einer entsprechenden Entkopplung überzeugen. Lediglich beim Anlaufen zeigt sich die ST12000VN0007 mit sehr hohen Anlaufgeräuschen.

Fazit:

Mit der IronWolf ST12000VN0007 hat Seagate eine 12 TB große SATA-Festplatte in seinem Sortiment, welche nicht nur durch die gebotene Kapazität, sondern auch durch die eingesetzten RV-Sensoren sowie einem geringen Stromverbrauch bestens für den Einsatz in einem NAS bzw. Storage ausgelegt ist. Durch die verbauten RV-Sensoren ist es problemlos möglich, bis zu acht Festplatten in einem Storage zu betreiben, ohne dass sich Vibrationen anderer Komponenten störend auf die Schreib- und Leseköpfe auswirken. Dank der Heliumfüllung kann nicht nur der Stromverbrauch im Vergleich zu anderen Festplatten gesenkt werden, sondern es war auch möglich, acht Plattern in der Festplatte unterzubringen und die zur Verfügung gestellte Gesamtkapazität zu ermöglichen. Die in unserem Test erreichten Übertragungsraten lagen durchweg auf einem guten Niveau. Preislich liegt die gut ausgestattete IronWolf 12 TB Festplatte aktuell bei knapp 375€ 🛒.

Pro

  • Hohe Geschwindigkeit
  • Große Speicherkapazität
  • Verarbeitung
  • RV-Sensoren / IronWolf Health Management (IHM)

Contra

  • (Laute Anlaufgeräusche)

Verarbeitung

Kompatibilität

Geschwindigkeit

Lieferumfang

Preis

Wir danken Seagate sehr für die Bereitstellung des Testmusters.