NZXT – C1500 Platinum 1500 Watt Netzteil im Test

Mit dem C1500 Platinum wir heute das zur Computex 2024 vorgestellte 1500 Watt starke ATX 3.1 Netzteil von NZXT im Test, welches neben einer besonders hohen und stabilen Ausgangsleistung auch mit einem sehr leisen und effizienten Betrieb überzeugen möchte.

Welche Details in dem neuen C1500 Platinum stecken und wie sich das 1500 Watt starke ATX 3.1 Netzteil von NZXT in unserem Test geschlagen hat, erfahrt ihr in diesem Review.

 

Technische Details:

Modellnummer:
PA-5P1BB-EU
Abmessungen: 150 x 180 x 86 mm
Lüfter: 140 mm / max. 2.500 ±10% U/min / max. 41,0 dB(A)
Effizienz: > 94% 80 Plus Platinum Zertifikat
Active PFC: Ja
Formfaktor: ATX12V 3.1
Leistung: 1500 Watt
+3,3 V: 22 A / 100 W
+5 V 22 A / 100 W
+12 V: 125 A / 1500 W
-12 V 0,3 A / 3,6 W
+5 Vsb: 3 A / 15 W
Schutzschaltungen:
OVP (Überspannungsschutz)
OPP (Überlastschutz)
OCP (Überstromschutz)
OTP (Übertemperaturschutz)
SCP (Kurzschlussschutz)
UVP (Unterspannungsschutz)
Garantie: 10 Jahre
Anschlüsse: 1 x 24-PIN ATX
2 x 4+4 PIN EPS
6 x 6+2-PIN PCIe
2 x PCIe 5.0 (12VHPWR)
12 x SATA
4 x Molex

 

Lieferumfang:

  • C1500 Platinum
  • Kabelset
  • Stromkabel
  • Schraubenset

 

Design und Verarbeitung:

Das C1500 wird von NZXT in einer Verpackung geliefert, welche in einem weiß / violettem Grunddesign gehalten ist. Auf der Verpackungsvorderseite wurde neben der Modellbezeichnung und einer kurzen Beschreibung auch ein Produktbild des enthaltenen Netzteils abgedruckt.

Auf der Verpackungsrückseite findet man neben einem weiteren Bild, welches das Netzteil im montierten Zustand zeigt, auch eine Auflistung der technischen Details vor.

Entnimmt man das C1500 Platinum aus seiner Verpackung, so hat man ein mächtiges ATX-Netzteil vor sich liegen, bei welchem einem als Erstes das Lüftergitter ins Auge fällt. NZXT hat in die Gehäuseunterseite des C1500 Platinum eine große Aussparung eingelassen, welche mit einer farblich zum Netzteil passenden Lüfterblende ausgestattet wurde.
Die mit einem großflächigen Wabengitter ausgestattet Lüfterblende wurde hierbei direkt mit dem eingesetzten 140-mm-Lüfter verschraubt.

Um einen möglichst leisen Betrieb des Netzteils zu ermöglichen, hat NZXT dem verbauten Lüfter einen Zero Fan-Modus spendiert, welcher sich über eine Taste an der Netzteilvorderseite ein- bzw. ausschalten lässt. Bei aktiviertem Zero Fan-Modus startet der Lüfter erst ab einer Auslastung von 900 Watt.

Auf der Netzteilvorderseite findet man neben der kleinen Taste für den Zero Fan-Modus auch den obligatorischen Stromanschluss auch einen Powerschalter vor. Im direkten Vergleich zu den meisten ATX-Netzteilen am Markt kommt an dieser Stelle jedoch keine C14 Buchse, sondern eine C20 Buchse zum Einsatz, welche eine deutlich höhere Belastung unterstützt.

Auf der linken und rechten Seite wurde das Netzteilgehäuse neben dem NZXT Logo auch mit der Modellbezeichnung bedruckt.

Leider wurde dieser Aufdruck auf der rechten Gehäuseseite jedoch so ausgeführt, dass der Schriftzug, bei einer Montagerichtung, bei welcher der im Netzteil verbaute Lüfter nach oben ausgerichtet ist, auf dem Kopf steht.

Wie wir es auch von vielen anderen Netzteilen her kennen, hat auch NZXT die Oberseite des Netzteilgehäuses mit einem Aufkleber beklebt, welcher alle wichtigen Details des Netzteils bereithält.

Mit einem Blick auf die Netzteilrückseite findet man einen vollmodularen und sauber beschrifteten Aufbau vor.

Neben vier Anschlüssen für die SATA- und Molex-Anschlüsse sowie acht PCIe- und EPS-Anschlüsse, über welche man sechs 6+2-PIN-PCIe-Kabel sowie zwei 4+4-PIN-EPS-Kabel aus dem Netzteil herausführen kann, hat NZXT an dieser Stelle auch noch zwei Anschlüsse für das 24-PIN-ATX-Kabel verbaut.

Zudem hat NZXT das C1500 Platinum auch noch mit zwei PCIe 5.1 12VHPWR-Stromanschlüssen ausgestattet, über welche man aktuelle Grafikkarten mit einer Leistungsaufnahme von bis zu 600 Watt betreiben kann.

Alle Kabel sind mit einem schwarzen, jedoch nicht vollständig blickdichten Kabelsleeving ausgestattet worden. Da die Kabel jedoch alle über schwarz isolierte Adern verfügen, fällt das nicht ganz blickdichte Sleeving nicht so stark ins Gewicht.

 

Innerer Aufbau

Mit einem Blick in das Netzteilinnere, welcher durch das Öffnen des Gehäuses nicht nur einen Garantieverlust mit sich bringt, sondern durch stromführende Komponenten lebensgefährlich sein kann, kann man schnell erkennen, dass nicht nur äußerlich auf eine hochwertige Verarbeitung wert gelegt wurde, sondern auch im Inneren des Netzteiles.

Bei dem C1500 Platinum kommt eine Basis zum Einsatz, welche auf einer Full-Bridge-LLC + SR (Synchronous Rectifier) + DC/DC Topologie zum Einsatz.
Durch die DC-DC Technologie wird beim C1500 Platinum die 5V und 3,3V Spannung mittels Spannungswandlern aus der 12V Spannung generiert, was nicht nur eine bessere Spannungsstabilität, sondern auch einen höheren Wirkungsgrad mit sich bringt.
Die 12V Spannung wird über eine massive 12V-Schienen zur Verfügung gestellt.
Bei den Kondensatoren setzt NZXT durchweg auf hochwertige japanische 105°C-Kondensatoren.
Die einzelnen Komponenten wurden zudem nicht alle direkt auf dem eigentlichen PCB verbaut, sondern teilweise auf kleine Tochterplatinen verteilt. Durch ihre Anordnung sorgen diese kleinen PCBs nicht nur für ein aufgeräumtes Layout, sondern auch dafür, dass Abwärme schneller abgeführt werden kann. Zudem wird so eine Möglichkeit für eine höhere Qualitätskontrolle geschaffen, da die einzelnen PCBs separat produziert und kontrolliert werden können.
Wo die Lötstellen des C1500 Platinum alle durchweg sauber verarbeitet wurden, wurde mit eingesetzten Kleber leider nicht ganz so sparsam umgegangen, wodurch die ein oder andere Komponenten gut zur Hälfte mit Kleber bedeckt wurde. Zwar ist dies für die einzelnen Komponenten selbst nicht schlimm, jedoch wirkt der eingesetzte Kleber an dieser Stelle nicht nur für elektronische Ströme isolierend, sondern auch für die Luftzirkulation an dieser Stelle.

Eine große Neuerung, welche mit der ATX 3.0 Spezifikation in Netzteile ab einer Ausgangsleistung von 450 Watt Einzug erhalten hat, ist der neue 12VHPWR-Anschluss. Obwohl dieser Anschluss deutlich kompakter gebaut ist, ist er dennoch in der Lage, eine Grafikkarte mit bis zu 600 Watt Leistung über einen einzelnen Stecker zu versorgen.
Der 12VHPWR-Anschluss besitzt 12 Leitungen für die Stromversorgung (6 x 12V und 6 x Masse) und 4 Signalleitungen, die als Kommunikationsschnittstelle zwischen Netzteil und Grafikkarte dienen.
Über die 2 Signalleitungen SENSE0 und SENSE1 teilt das Netzteil der Grafikkarte mit, welche Leistung maximal über den 12VHPWR-Anschluss bereitgestellt werden kann. Die Leistung eines solchen 12VHPWR-Anschlusses kann dabei in 4 Stufen mit 150, 300, 450 und 600 Watt festgelegt werden.
Mit der ATX 3.0 Spezifikation wurden neben dem ab einer Ausgangsleistung von 450 Watt verpflichtenden 12VHPWR-Anschluss auch erstmals die Sollwerte oberhalb der Nennleistung klar definiert. Diese besagen, dass die PCIe-Anschlüsse für die Grafikkarte Lastwechsel um das Dreifache der Leistungsaufnahme erreichen lassen müssen. Im Falle des C1500 Platinum bedeutet, dass das Netzteil dazu in der Lage sein muss, über einen Zeitraum von einer Millisekunde bis zu 1800 Watt für die Grafikkarte bereitstellen zu können.

Um eine hohe Betriebssicherheit zu gewährleisten, wurden seitens NZXT alle wichtigen Schutzschaltungen im C1500 Platinum verbaut.

  • OCP (Überstromschutz)
  • OVP (Überspannungsschutz)
  • UVP (Unterspannungsschutz)
  • SCP (Kurzschlussschutz)
  • OTP (Überhitzschutz)
  • OPP (Überlastschutz)

Bis auf den teilweise sehr dick aufgetragenen Kleber wurde die Verarbeitung unseres Testmusters seitens NZXT sehr sauber und hochwertig ausgeführt.

 

Test:

Power Good Signal:

Im ersten Test überprüfen wir die PG-Time. Das Power Good Signal muss gemäß der ATX-Norm nach mindestens 100 und maximal 500 ms kommen. Das Signal signalisiert dem Mainboard, dass das Netzteil bereit ist, alle Spannungen passen und der Computer gestartet werden kann. Kommt das Signal nicht innerhalb dieses Zeitraums, ist das Netzteil defekt und muss getauscht werden.

Das Power Good Signal kam bei unserem Testkandidaten nach 180 ms und liegt damit zwar im unteren Drittel, aber noch voll und ganz im erlaubten Bereich.

 

Testsystem:

Das in diesem Test eingesetzte Testsystem besteht aus diesen Komponenten:

Das o. g. System inkl. Netzteil weist einen Strombedarf von etwa 170 Watt (IDLE) bis ca. 560 Watt (Volllast übertaktet) auf. Dieser kann jedoch je nach verwendetem Netzteil unterschiedlich sein. Unter Volllast wird besonders auf die Stabilität der Spannungen geachtet.
Um Netzteile auszulasten, welche mehr Leistung liefern, als unser Testsystem benötigt, stehen 26 separate Peltierelemente 🛒 zur Verfügung. Diese haben eine Leistungsaufnahme von je 50 W. Die Peltierelemente können einzeln zugeschaltet werden. Die Stromversorgung wird über Adapter hergestellt, welche an die PCIe- sowie 12VHPWR-Anschlüsse angeschlossen werden.
Somit ist mit dieser Konfiguration eine maximale Leistungsaufnahme von ca. 1860 Watt möglich.
Ausgelesen werden die Spannungen mithilfe eines Multimeters (VOLTCRAFT VC830).
Um das System zu 100 % auszulasten, wird die Software Prime 95 und der Benchmark 3DMark 11 eingesetzt und wenn nötig entsprechende Peltierelemente zugeschaltet. Die Testprogramme werden parallel ausgeführt, damit CPU und Grafikkarte gleichzeitig unter Volllast laufen und so der maximale Stromverbrauch erreicht wird.

Um der Qualität des Netzteiles etwas genauer auf den Zahn fühlen zu können, werden wir das System 48 Stunden unter Volllast betreiben. Zusätzlich werden wir das Netzteil noch so weit wie möglich oberhalb seiner Spezifikationen zu betreiben.

 

Spannungen:

Die ATX-Norm gibt die Spannungstoleranzen für Netzteile detailliert vor:

  ATX-Toleranz min. max.
+12 V +5,00 bis -8,00 % 11,04 V 12,6 V
+5 V 5,00 % 4,75 V 5,25 V
+3,3 V 5,00 % 3,14 V 3,47 V
-12 V 10,00 % -10,8 V -13,2 V

 

Spannungstest:

Die Spannungen sollten nach Möglichkeiten auch bei einem Lastwechsel möglichst gleich bleiben und nicht nach oben oder unten ausbrechen.

Aus diesem Grund haben wir den Lastwechsel in vier Stufen aufgeteilt.
Zum Darstellen der ersten Last läuft unser Testsystem mit dem verbauten Netzteil im Idle-Mode.
Die zweite Laststufe wird unter Volllast des Systems simuliert. Das System ist hierbei nicht übertaktet.
Die dritte Laststufe wird dann mittels eines übertakteten Testsystems erreicht.
Die vierte Laststufe wird dann mittels des übertakteten Testsystems und Zuschaltung der Peltierelemente erreicht. Es werden so viele Peltierelemente gleichzeitig zugeschaltet, dass das Netzteil bei etwa 100 % Auslastung arbeitet.


3,3 Volt


5 Volt


12 Volt

Mit einem Blick auf die Testergebnisse ist zu erkennen, dass das C1500 Platinum 1500 Watt Netzteil in unserem Test durchweg sehr stabile Spannungen aufweisen konnte.
Dank des Zero Fan-Modus argierte das C1500 Platinum während den ersten drei Laststufen vollkommen lautlos. Erst in der vierten Laststufe, in welcher wir das Netzteil mit mehr als 900 Watt belastet haben, ist der Lüfter mit aktiviertem Zero Fan-Modus angelaufen. Bis zu einer Auslastung von rund 1200 Watt arbeitet der Lüfter dann auf einem Geräuschpegel von rund 30 dB(A). Zieht man noch mehr Strom aus dem Netzteil, so dreht der Lüfter noch einmal ordentlich auf und erreicht einen maximalen Geräuchpegel von knapp 40dB(A), wodurch das Netzteil in diesem Zustand auch aus einem gedämmten Gehäuse heraus zu hören ist.

Unseren 48 h Dauertest mit 16 auf der massiven 12V-Schiene aufgeschalteten Peltierelementen überlebte das C1500 Platinum mit einer durchschnittlichen Last von 1509 Watt problemlos. Die durchschnittliche Last ist durch den Wechsel zwischen 2D- und 3D-Modus innerhalb des Benchmarks geringer als die Lastspitze von 1518 Watt.

Wir wollten es aber noch etwas genauer wissen und haben das Netzteil aus diesem Grund noch weiter über die Spezifikationen hinaus betrieben. Um dies zu bewerkstelligen, haben wir in einer weiteren Testrunde ein weiteres 50 Watt starkes Peltierelement hinzugeschaltet.

In der so gestarteten Testrunde zog das Netzteil bei Spannungsspitzen 1573 Watt aus der Steckdose.
Der Start einer weiteren Testrunde, in welcher das Netzteil mit 18 hinzugeschalteten Peltierelementen wurde, war hingegen nicht möglich.

Das Netzteil zog unter Verwendung unserer Hardware diese Spannung aus der Steckdose:

 

Fazit:

Mit dem C1500 Platinum hat NZXT ein sehr leistungsstarkes Netzteil in sein Produktsortiment aufgenommen, welches sich in unserem Test fast durchweg von seiner besten Seite gezeigt hat. Das neue C1500 Platinum Netzteil lieferte in unserem Test auch bei einer sehr hohen Auslastung nicht nur durchweg eine stabile Spannung, sondern durch den Zero Fan-Modus arbeitet das Netzteil bis zu einer Auslastung von 900 Watt vollkommen lautlos. Anders, als es bei vielen anderen semi-passiv gekühlten Netzteilen der Fall ist, ist die Ausgangsleistung, welche ohne eine aktive Belüftung erzielt wird, beim neuen C1500 Platinum hoch genug, um viele Gaming-Systeme nicht nur bei Officearbeiten, sondern auch während des Gamings vollkommen lautlos betreiben zu können. Zieht man mehr als 900 Watt aus dem Netzteil, agiert der Lüfter anfangs noch angenehm leise, unter Volllast ist das C1500 Platinum jedoch auch aus einem geschlossenen Gehäuse heraus zu hören. Das C1500 Platinum bietet jedoch nicht nur eine hohe Ausgangsleistung, sondern auch eine sehr gute Effizienz. Die gebotene Effizienz sowie die hohe Ausgangsleitung, bei welcher das Netzteil der ATX 3.1 Norm gerecht wird, verdankt das Netzteil nicht nur den hochwertigen Komponenten, sondern auch dem gewählten Aufbau des Netzteilinneren. Dank des vollmodularen Aufbaus, bei welchen NZXT nicht nur zwei PCIe 5.1 12VHPWR Anschlüssse verbaut hat, sondern auch großen Wert auf eine sehr gute Beschriftung der einzelnen Anschlüsse gelegt hat, bietet einem das Netzteil in Kombination mit den gesleevten Kabeln alles, was für eine einfache und schnelle Montage notwendig ist. All diese Eigenschaften machen das neue C1500 Platinum Netzteil zur perfekten Wahl für anspruchsvolle und leistungshungrige Gamer, welche neben einer hohen und sicheren Ausgangsleistung auch großen Wert auf ein leises System legen. Preislich liegt das bis auf den stellenweise doch recht dick aufgetragenen Kleber sehr sauber verarbeiten C1500 Platinum Netzteil zur Markteinführung bei knapp 330 € 🛒.

Wir danken NZXT sehr für die Bereitstellung des Testmusters.

NZXT - C1500 Platinum 1500 Watt Netzteil

8.9

Verarbeitung

9.5/10

Leistung

10.0/10

SPANNUNGSSTABILITÄT

9.5/10

Ausstattung

10.0/10

Lautstärke

9.0/10

Design / Modding

6.0/10

Lieferumfang

8.5/10

Preis

8.5/10

Pro

  • Sehr gute Verarbeitung
  • Sehr gute Effizienz
  • Stabile Spannungen
  • Vollmodularer Aufbau
  • Sehr gute Beschriftung der Anschlüsse
  • Zwei 600W 12VHPWR-Anschluss

Contra

  • (Komponenten im Inneren stellenweise mit sehr viel Kleber fixiert/isoliert)