Noctua – NH-L9a-AM4 chromax.black CPU-Kühler

Mit dem NH-L9a-AM4 chromax.black haben wir heute die schwarze Variante des 2012 vorgestellten und für den AM4-Sockel ausgelegten Low-Profile-Kühler von Noctua im Test, welche nun neben einer guten Kühlleistung auch mit einer besonders schicken Optik überzeugen möchte.

Welche Details in dem neuen NH-L9a-AM4 chromax.black Low-Porfile-Kühler stecken und wie sich der besonders kompakte Kühler von Noctua in unserem Test geschlagen hat, erfahrt ihr in diesem Review.

 

Technische Details Kühlkörper:

Sockel-Kompatibilität:
AMD AM4
Höhe (ohne Lüfter):
23 mm
Höhe (mit Lüfter):
37 mm
Breite:
114 mm
Tiefe:
92 mm
Gewicht (ohne Lüfter):
390 g
Gewicht (mit Lüfter)
465 g
Material: Kupfer (Boden und Heat-Pipes), Aluminium (Kühlrippen), verlötet & vernickelt
Lüfter-Kompatibilität:
92x92x14mm, 92x92x25mm
Garantie: 6 Jahre

Technische Details Lüfter:

Modell:
Noctua NF-A9x14 HS-PWM chromax.black
Lagertyp: SSO2
Max. Umdrehungsgeschw. (+/-10%):
2500 RPM
Max. Umdrehungsgeschw. mit L.N.A. (+/-10%):
1800 RPM
Min. Umdrehungsgeschw. (PWM, +/-20%):
600 RPM
Max. Volumenstrom:
57,5 m³/h
Max. Volumenstrom mit L.N.A.:
40,8 m³/h
Max. Geräuschentwicklung:
23,6 dB(A)
Max. Geräuschentwicklung mit L.N.A.:
14,8 dB(A)
Leistungsaufnahme:
2,52 W
Betriebsspannung:
12 V
MTTF:
> 150.000 h

 

Lieferumfang:

  • Schwarz beschichteter NH-L9a-AM4 Kühlkörper
  • NF-A9x14 HS-PWM chromax.black Premium-Lüfter
  • NA-RC7 Low-Noise Adapter (L.N.A.)
  • NT-H1 high-end Wärmeleitpaste
  • Schwarzes SecuFirm2™ AM4 Montage-Kit
  • Schwarze Schrauben für 92x92x25mm Lüfter
  • Noctua Case-Badge aus Metall

 

Design und Verarbeitung:

Der NH-L9a-AM4 chromax.black wird in einer Verpackung geliefert, welche in einem schwarz/braunen Design gehalten und auf der Oberseite neben der Modellbezeichnung und den wichtigsten Details bedruckt wurde.

Klappt man die Verpackung auf, so bekommt man durch die Präsentation des Kühlers sowie auch einem Teil des Zubehörs gleich den Eindruck vermittelt, dass man ein qualitativ hochwertiges Stück Hardware erworben hat. 

Entnimmt man den Kühler aus seiner Verpackung, so wird einem als erstes das vergleichbar hohe Gewicht auffallen, denn der Kühlkörper bringt mit seiner geringen Bauhöhe von nur 23 mm ein Gewicht von 390 g auf die Waage. 

Schraubt man den Lüfter einmal ab, so sind die 67 Aluminiumfinnen zu erkennen, welche eine Stärke von einem Millimeter aufweisen und mit einer mattschwarzen Beschichtung versehen wurden.

Auf den Stirnseiten wurde der Kühler zudem mit 2 mm starken Abschlusslamellen ausgestattet.

Mit einem Blick auf die Oberseite des Kühlers wird man feststellen, dass die beiden Abschlusslamellen in den vier Kühlerecken um 90° umgebogen und mit Montagegewinden für den vorinstallierten 92-mm-Lüfter versehen wurden.

Wirft man einen etwas genaueren Blick von oben auf den Kühlkörper, so kann man durch die Lamellen hindurch zwei Heatpipes erkennen, welche die Lamellen U-förmig durchlaufen. Die beiden ebenfalls schwarz beschichteten Kupferheatpipes sind mittig auf die Kupferbodenplatte gelötet.

Die Bodenplatte ist im Gegensatz zu fast allen anderen Kühlern auf dem Markt nicht nur in der Größe der eigentlichen Auflagefläche auf der CPU gefertigt, sondern sie hat eine Länge von ca. 108 mm und erstreckt sich somit über die gesamte Fläche, auf welcher sich die 67 Aluminiumlamellen verteilen.

Durch diese Konstruktionsweise sind alle 67 Lamellen nicht nur mit den beiden Heatpipes, sondern auch mit der Bodenplatte verlötet. 
Mittig wurde die Bodenplatte mit einem erhöhten Bereich ausgestattet, welcher den direkten Kontakt zu CPU herstellt und somit der einzige Bereich ist, bei dem Noctua die auf die schwarze Beschichtung verzichtet hat. Links und rechts von der Auflagefläche wurden schon die beiden Montageklammern vorinstalliert.

Durch die kompakten Abmessungen von 114 x 92 mm hält der Kühler exakt die Maße ein, um in die Keep-Out Zonen des Sockels zu passen. Somit kann er nicht mit anderen Komponenten wie Grafikkarte oder Speicherriegel in Berührung kommen. 

Als Lüfter kommt der NF-A9x14 HS-PWM chromax.black.swap zum Einsatz, welchen wir schon einem ausgiebigen Test unterzogen haben.

Da der NF-A9x14 HS-PWM chromax.black.swap der chromax.black.swap Serie angehört, ist der Lüfter nicht in den von Noctua bekannten Erdtönen gehalten, sondern er wurde vollständig aus schwarzem Kunststoff gefertigt.

 

Als Rahmensystem kommt das mit dem NF-F12 von Noctua eingeführte AAO Rahmensystem zum Einsatz.

Noctuas AAO (Advandced Acoustic Optimisation) Rahmen ist so ausgelegt, dass man diesen mit Entkopplern versehen kann. Noctua liefert Noctua gleich sechs verschieden farbige Entkopplersets mit, welche aufgrund des schlanken Designs jedoch nicht auf den Lüfterrahmen aufgesteckt, sondern aufgeklebt werden.

Schaut man sich den Lüfterrahmen noch etwas genauer an, so findet man weitere Details, welche vom NF-A9x14 PWM Lüfter übernommen wurden. Eines dieser Details ist das Stepped Inlet Design.

Die abgestufte Einlaufstruktur des Stepped Inlet Designs ist eine innovative Konstruktionstechnik, welche erstmals mit Noctuas NF-F12 eingeführt wurde. Sie erleichtert den Übergang von laminarer zu turbulenter Strömung und hat eine ähnliche Wirkung wie die Dimple-Struktur eines Golfballs: In beiden Fällen wird ein besseres Flow Attachment, d. h. ein besseres Anhaften der Strömung am umströmten Volumenkörper erzielt. Durch die besser am Rahmen anliegende turbulente Strömung kann der Rotor mehr Luft ansaugen und eine höhere Förderleistung erzielen.

Zusätzlich zu dieser aerodynamischen Optimierungsfunktion reduziert das Stepped Inlet Design tonale Zulaufgeräusche, zumal der durch die Abstufung turbulent werdende Zustrom ein breitbandigeres Geräuschprofil erzeugt als laminarer Zulauf. So trägt das Stepped Inlet Design zu einer weiteren Verbesserung der akustischen Qualitäten des Lüfters bei, lässt dessen Laufgeräusch schneller im Hintergrundlärm untergehen und macht diesen angenehmer für das menschliche Ohr.

Zudem ist der Lüfterrahmen noch mit der Inner Surface Microstructures, einer Mikrostruktur im Innenbereich des Lüfterrahmens ausgestattet.
Hierbei handelt es sich um eine neuartige aerodynamische Optimierungsmaßnahme, die ebenfalls erstmals mit Noctuas NF-F12 Lüfter eingeführt wurde. An den winzigen Einkerbungen an der Innenseite des Rahmens entsteht beim Vorbeigleiten der Lüfterblätter eine turbulente Grenzschicht. Bei der Bewegung der Blattspitzen durch diese Grenzschicht kommt es zu einer deutlich reduzierten Wirbelablösung von der Saugseite der Lüfterblätter. Da saugseitige Wirbelablösungen bei Axiallüftern maßgeblich zur Gesamtschalleistung beitragen sowie signifikante Einbußen bei Druck und Luftstrom zur Folge haben können, ermöglichen Inner Surface Microstructures zugleich eine niedrigere Lärmemission und höhere Leistung. Durch die Reduktion unerwünschter, durch saugseitige Wirbelablösung bedingter Turbulenzen tragen die Inner Surface Microstructures dazu bei, dass Noctuas neueste Lüfter neue Bestmarken in Sachen Effizienz setzen können.

Der Impeller des NF-A9x14 HS-PWM chromax.black.swap ist saugseitig mit sogenannten Flow Acceleration Channels ausgestattet.

Durch die Beschleunigung des Luftstroms in den kritischen äußeren Regionen der Lüfterblätter werden saugseitige Wirbelablösungen verringert, was zu einer höheren Effizienz und einer niedrigeren turbulenzbedingten Lärmemission führt.

Der Lüfter ist mit der weiter optimierten zweiten Generation von Noctuas bewährtem SSO-Lagersystem ausgestattet. Bei SSO2 sitzt der rückseitige Magnet näher an der Lüfterachse und bewirkt so eine noch bessere Stabilisierung, was zu einer weiter verbesserten Präzision und Haltbarkeit führt.

Befestigt ist der Impeller an vier geradlinig zum Lüfterrahmen verlaufenden Stegen.

Die Verarbeitung des NH-L9a-AM4 chromax.black wurde seitens Noctua sehr sauber und hochwertig ausgeführt und gibt uns keinen Anlass zur Kritik.

 

Montage:

Da der neue NH-L9a-AM4 chromax.black lediglich auf einem AM4 Sockel montiert werden kann, gestaltet sich die Montage besonders einfach.
Im ersten Schritt muss die original Backplane, welche sich an dem AMD-Mainboard befindet, demontiert werden.
Anschließend kann der Kühler schon auf die mit Wärmeleitpaste bestrichene CPU aufgesetzt und von der Rückseite aus verschraubt werden. Um hierbei einen bestmöglichen Anpressdruck zu erreichen und ein Verbiegen des Mainboards zu vermeiden, befindet sich eine Backplate im Lieferumfang, welche zwischen dem Mainboard und den Befestigungsschrauben platziert wird.

Möchte man auf dem Kühler lieber einen anderen 92-mm-Lüfter verwenden, so kann dieser problemlos umgebaut werden. Durch die vier längeren Schrauben, welche sich im Lieferumfang befinden, ist auch eine Montage von 25 mm hohen Lüftern möglich.

 

Testsystem:

Als Testsystem kommt unser AM4 Testsystem zum Einsatz, welches ihr auch von den Tests größerer CPU- und Wasserkühler kennt.

Das AMD-Testsystem besteht aus diesen Komponenten;

  • AMD – Ryzen 1600
  • ASUS – Crosshair VI Hero
  • 2 x 8 GB Corsair Vengeance LPX Black 2666 MHz
  • Zotac – GTX 780 TI AMP Edition

Die komplette Hardware wird @ Stock also nicht übertaktet betrieben.

Testablauf:

Da es sich bei dem verwendeten Lüfter um einen PWM-Lüfter handelt, welcher seine Geschwindigkeit selbst anpasst, haben wir die PWM-Steuerung während des Tests deaktiviert.

Die Testergebnisse sind bei einer Raumtemperatur von ca. 21,2 °C (zu beginn der Testphase gemessen) entstanden. Protokolliert wurde der maximale Mittelwert aller CPU Cores nach einem 30 minütigen Prime95 Stresstest, welchem zum aufwärmen eine Idle time von 45 Minuten voraus ging.

Wir nutzen bei unseren Tests immer die ARCTIC MX-2 Wärmeleitpaste, um auch hier etwaige Schwankungen ausschließen zu können.

Die erreichten Temperaturen sind abhängig von dem genutzten System und können auch auf ähnlichen Systemen abweichen, vor allem, wenn noch eine zusätzliche GPU in dem System verbaut wird. Jedoch lassen sich die Kühler untereinander gut vergleichen, da alle die gleiche Testgrundlage haben.

 

 
Wie man mit einem Blick auf das Testergebnis erkennen kann, konnte sich der neue NH-L9a-AM4 chromax.black nur auf dem letzten Platz unserer Kühlercharts platzieren. Im direkten Vergleich zu den Kühlern, welche auf den benachbarten Plätzen zu finden sind und in Anbetracht der kompakten Abmessungen können sich die erreichten Temperaturen aber dennoch sehen lassen. Da der Kühler eher in kompakten ITX-Systemen und in nicht in einem Gaming-System zum Einsatz kommen wird, wird er im Regelfall nur selten eine solch ausgelasteten CPU kühlen müssen. Sollte es aber dennoch einmal zu einem solchen Fall kommen, erreicht der Kühler bei einer geringeren Lautstärke eine bessere Leistung als der mitgelieferte Boxed-Kühler.

Fazit:

Mit dem NH-L9a-AM4 chromax.black hat Noctua seinen kompakten NH-L9a-AM4 in einer komplett schwarzen Version neu aufgelegt und spricht mit seinen kleinen aber feinen CPU-Kühler nun auch Nutzer an, welche auch in ihrem Mini-ITX-System großen Wert auf die Optik legen. Auch wenn der Kühler von der Kühlleistung her nicht mit großen Kühlern mithalten kann, konnte der Kühler unser Testsystem auch unter einer andauernden Belastung auf einer Temperatur halten, welche einen reibungslosen Betrieb des Systems zulässt. Im Vergleich zum Boxed-Kühler verrichtet der NH-L9a-AM4 chromax.black diese Aufgabe nicht nur etwas besser, sondern auch um einiges leiser. Für alle, die noch mehr aus dem Kühler herausholen wollen, liegen dem Lieferumfang zusätzliche Schrauben bei, mittels welchen man einen stärkeren 92 x 92 x 25 mm großen Lüfter montieren kann. Wie wir es in der Zwischenzeit von anderen Noctua Produkten kennen, wurde auch der neue NH-L9a-AM4 chromax.black sehr hochwertig verarbeitet. Leider beschränkt sich Noctua bei der Kompatibilität auf den AM4 Sockel und ermöglicht es Nutzern älterer AM3 Sockel nicht, ebenfalls in den Genuss eines schwarzen Low-Profile-Kühler zu kommen. Preislich liegt der hochwertig und optisch ansprechend verarbeitete NH-L9a-AM4 chromax.black aktuell bei 49,90€ 🛒.

 

Wir danken noctua.at/ sehr für die Bereitstellung der Testmusters.

Noctua - NH-L9a-AM4 chromax.black

9

Kühlleistung

9.0/10

Verarbeitung

10.0/10

Montage

10.0/10

Kompatibilität

9.0/10

Lautstärke

9.0/10

Modding

6.0/10

Lieferumfang

10.0/10

Preis

9.0/10

Pro

  • Sehr gute Verarbeitung
  • Einfache und sicher Montage
  • Gute Kühlleistung
  • Optik
  • Lieferumfang

Contra

  • Nur zu AM4 kompatibel