LEPA LV12 – Tower-Kühler

Mit dem LV12 haben wir heute den ersten CPU-Kühler von LEPA im Test, welcher kürzlich erst veröffentlicht wurde. Der Kühler soll neben seiner hohen Kompatibilität auch durch sein äußeres Erscheinungsbild und einer guten Kühlleistung punkten.

Welche Details sich in dem Erstlingswerk von LEPA verbergen und wie sich der LV12 in unserem Test geschlagen hat, erfahrt ihr in diesem Review.

Technische Details:

  • Abmessungen: 160 mm x 138 mm x 85 mm (BxHxT)
  • Material: Aluminium, Kupfer,
  • Heatpipes; 4 x 6mm
  • Geräuschentwicklung: 8 dB(A) – 23 dB(A)
  • Volumenstrom: 69,1 m³/h ( 40,7 cfm ) – 190,3 m³/h ( 112 cfm )
  • Lüfterdrehzahl: 800 U/min – 2200 U/min
  • Nennspannung: 12 Volt
  • Anschluss: PWM-Lüfteranschluss
  • Lüfterlagerung: Barometric Oil-less Bearing
  • Gewicht: 460 g
  • Kompatibilität:
    Intel: LGA 775/1155/1156/1366/2011/1150
    AMD: AM2/AM2+/AM3/AM3+/FM1/FM2/FM2+

Lieferumfang:

  • LEPA – LV12
  • 120-mm-Lüfter
  • Backplane
  • Intel-Montagekit
  • AMD-Montagekit
  • Schraubenschlüssel
  • Lüfterklammern
  • Wärmeleitpaste
  • Montageanleitung

Design und Verarbeitung:

Der LV12 wird von LEPA in einer Verpackung geliefert, welche in den Farben Gelb und Schwarz gehalten ist. Auf der Oberseite der Verpackung befindet sich ein Produktbild, welches den LV12 einmal in einer weißen und einmal in einer schwarzen Variante zweigt.

Zusätzlich wurden neben diesem Bild auch die Produktbeschreibung sowie drei wichtige Features des Kühlers auf die Verpackungsoberseite aufgedruckt.
Der Lieferumfang ist auf der linken Verpackungsseite zu finden. Hier wird einem zudem durch einen aufgedruckten Haken aufgezeigt, ob der in der Verpackung enthaltene Kühler in der weißen oder in der schwarzen Version ausgeführt ist.

Auf der rechten Verpackungssee findet man eine Auflistung der technischen Details.

Entnimmt man den LV12 aus seiner Verpackung, so hält man einen vormontierten Tower-Kühler in der Hand, welcher durchweg in einem schwarzen Design gehalten ist.

Nimmt man einmal den vormontierten Lüfter von dem Kühlkörper ab, so kann man sich diesen ganz genau anschauen.

Bei dem LV12 von LEPA kommen 39 Aluminiumfinnen zum Einsatz, welche alle das gleich Grunddesign aufweisen. Einzig und allein die oberste Aluminiumfinne wurde mit dem LEPA Logo versehen.

Dieses wurde an die linke Seite der obersten Finne geklebt. Es handelt sich hierbei um einen Aufkleber im Chrom-Design.
Alle Aluminiumfinnen, sowie auch die verbauten Heatpipes und die Bodenplatte wurden mittels einer speziellen Beschichtung versehen.

Hierbei handelt es sich um die Super Nano Thermal Conductive (SNTC) Beschichtung. Die antioxidative und wärmeleitfähige Beschichtung verhindert Korrosion und senkt den Wärmewiderstand des Kühlers für eine höhere Leistungskapazität. Aktuell gibt es diese Beschichtung von LEPA nur in den Farben Schwarz und Weiß. Auf der CeBIT 2014 zeigte man uns jedoch auch schon weitere Farben, an denen man gerade arbeitet.

Betrachtet man den LV12 einmal von oben, so ist neben der Anordnung der vier Kupfer-Heatpipes auch eine weitere Besonderheit des Kühlers zu finden. Hierbei handelt es sich um 12 in jede Aluminiumfinne eingearbeitete Öffnungen. Dies ist die sogenannte Louver-Kühlkörperkonstruktion. Im Detail handelt es sich dabei um 12 u-förmige Luftstromführungen.

Die ersten sechs sorgen dafür, das die Luft an dieser Stelle unter die Kühlfinne gedrückt wird. Die hinteren sorgen dafür, dass die Luft wieder an die Oberseite der Aluminiumfinne gelangt. Durch diese Konstruktion kann mehr Abwärme aufgenommen werden, als wenn die Luft einfach nur an der Ober- und Unterseite der jeweiligen Aluminiumfinne vorbeistreift.
Die vier Heatpipes durchlaufen die Bodenplatte, welche bei dem LV12 von LEPA aus Aluminium gefertigt wurde u-förmig gebogen.

Sie sind dabei in zwei Paare unterteilt. Somit sind sie zwischen den Kühlfinnen nicht alle hintereinander angeordnet, sondern paarweise zueinander versetzt. Durch diese Anordnung kann ein höherer Anteil der Abwärme direkt an den Heatpipes abgeführt werden.

Mit einem Blick auf eine der Stirnseiten des LV12 ist zu erkennen, dass der Kühler an seinen Außenseiten tiefer ausfällt, als an der Stelle, wo sich der Lüfter befindet.

Der Lüfter wird somit zwischen den Finnen montiert. Um den Lüfter von den Kühlfinnen zu entkoppeln, wurden in den vier Ecken der Auflagefläche kleine Gummiepuffer aufgeklebt.

In der Kühlermitte sind die einzelnen Finnen zudem ebenfalls etwas tiefer ausgeführt.
Wirft man einmal einen Blick auf eine der beiden Außenseiten, so ist zu erkennen, dass die Kühlfinnen nach untenhin umgefaltet wurden.

Hierdurch entsteht eine geschlossene Fläche. Durch diese kann ein Unterdruck zwischen den einzelnen Kühlfinnen entstehen, wodurch sich die Luft schneller durch den Kühler bewegen kann.

Die einteilige Bodenplatte ist wie schon kurz angesprochen komplett aus Aluminium gefertigt und wurde ebenfalls mit der SNTC-Beschichtung versehen. Diese wurde auch auf den Kupferheatpipes angewandt, welche bei dem LV12 in eine HDT-Technik ausgeführt wurden. Hierbei handelt es sich um die Heatpipe-Direct-Touch-(HDT)-Technik, welche einen effizienten Wärmeaustausch gewährleistet, ohne zusätzliche Widerstände zwischen der CPU auf dem Kühler. Hot-Spots können auf diese Weise effektiv vermieden werden.
Die Unterseite der Bodenplatte sowie die vier darin aufgenommen Heatpipes wurden aus diesem Grund auf eine plane Fläche geschliffen.

Zwischen den einzelnen Heatpipes und der Bodenplatte befinden sich sehr kleine Rillen, weswegen es bei diesem Kühler von Nöten ist, etwas mehr Wärmeleitpaste zu verwenden, als es bei einem Kühler mit einer planen Bodenplatte der Fall ist.

Als Lüfter kommt auf dem LV12 ein noch recht neuer Lüfter aus dem Hause LEPA zum Einsatz. Es handelt es bei dem Lüfter um ein 120-mm-Modell, welches ein recht spezielles Rahmendesign aufweist.

Im Gegensatz zu dem sonst üblichen Rahmendesign wurde der Rahmen in einem recht kantigen Design gefertigt, welches den Lüfter jedoch rundlicher wirken lässt.
Zudem wurde der Lüfterrahmen nicht aus einem Stück Kunststoff gefertigt, sondern aus einer Ober- und Unterseite, zwischen welche ein Metallrahmen eingesetzt ist. Hierbei handelt es sich um den sogenannten HALO-Ring. In diesem Metallring wurde an vier Stellen das LEPA Logo ausgestanzt, wodurch an diesen Stellen zusätzliche Luft angesaugt werden kann.

Der Impeller ist an vier Stegen befestigt, welche geradlinig zu den vier Ecken des Lüfters verlaufen.

Schaut man sich die Rückseite des Lüfters einmal etwas genauer an, so kann man direkt am Impeller einen kleinen Schalter finden, über welchen der Drehzahlbereich eingegrenzt werden kann. Die niedrigste Drehzahl des PWM-Lüfters liegt immer bei 800rpm. Bei der Maximaldrehzahl kann man somit zwischen 1500rpm, 1800rpm oder 2200rpm wählen.
Der Impeller verfügt über sieben Lüfterblätter, welche in einem s-förmigen Design gefertigt wurden und aus einem leicht transparenten Kunststoff bestehen. An der Außenseite jedes einzelnen Lüfterblattes ist eine Erhöhung zu finden, welche sich Winglet nennt.

Dieses Lüfterblattdesign soll dazu beitragen, dass die Luftdurchführung verbessert und das Lüfterrauschen verringert wird.
Als Anschlusskabel kommt ein 4-PIN-PWM-Kabel zu Einsatz, welches jedoch leider nicht über ein vollständig blickdichtes Sleeving verfügt.

Der Kühler als auch der Lüfter wurde sauber verarbeitet. Einzig und allein die Rillen zwischen Bodenplatte und Heatpipes hätten etwas kleiner und das Sleeving blickdichter ausfallen können.

Montage:

Die Montage des LV12 gestaltet sich recht einfach. Im ersten Schritt muss die mitgelieferte Backplane am Mainboard befestigt werden. Dieser Schritt ist auch dann notwendig, wenn ein AMD-Mainboard zum Einsatz kommt. Lediglich bei der Verwendung eines Intel Sockel 2011 Mainboard kann man sich diesen Arbeitsschritt sparen.
Die Backplane wird von der Vorderseite des Mainboards aus verschraubt. Auf die in die Backplane geschraubten Abstandshalter werden die Montageschienen aufgesetzt, welche dann mittels Rändelschrauben verschraubt werden.
Im Anschluss kann der Kühler auf die mit Wärmeleitpaste bestrichene CPU aufgesetzt und durch die Trägerplatte mit den Montageschienen verschraubt werden.
Der Lüfter ist mittels Lüfterklammern an dem Kühlkörper befestigt. Durch den gut bestückten Lieferumfang wird es zudem ermöglicht, den Kühler mit einem zweiten Lüfter auszustatten. Auch was die Gummientkoppler angeht, wurde an die Montagemöglichkeit eines zweiten Lüfters gedacht.

Testsystem:

Um die neusten CPU-Kühler vergleichbar und realitätsnah testen zu können, ist es erforderlich hochwertige und leistungsstarke Hardware als Grundlage zu haben.
Aus diesem Grund kommt ein Sockel 2011 System zum Einsatz.

Das Testsystem besteht aus:

  • Intel i7 3930K
  • AsRock Extreme 11
  • 4 x Corsair 8GB 1866MHz
  • EVGA GTX Titan Hydro Copper

Die komplette Hardware wird @ Stock also nicht übertaktet betrieben.

Um eine Verfälschung der Temperaturen durch andere Hardwarebauteile weitestgehend auszuschließen, wird die gesamte restliche Hardware mit Wasser gekühlt.

Testablauf:

Da es sich bei dem verwendeten Lüftern um zwei PWM Lüfter handelt, welche ihre Geschwindigkeit selbst anpassen, haben wir die PWM Steuerung während des Tests deaktiviert. Zusätzlich wurde die in den Lüfter integrierte Lüfterregelung auf maximale Leistung gestellt.

Die Testergebnisse sind bei einer Raumtemperatur von ca. 21,3°C (zu beginn der Testphase gemessen) entstanden. Protokolliert wurde der maximale Mittelwert aller CPU Cores nach einer Idle time von 45 Minuten und nach einem anschließendem 30 minütigen Prime95 Stresstest. Ausgelesen wurden diese Werte mit Aida64 Extreme Edition.

Wir nutzen bei unseren Tests immer die ARCTIC MX-2 Wärmeleitpaste, um auch hier etwaige Schwankungen ausschließen zu können.

Die erreichten Temperaturen sind abhängig von dem genutzten System und können auch auf ähnlichen Systemen abweichen. Jedoch lassen sich die Kühler untereinander gut vergleichen, da alle die gleiche Testgrundlage haben.

Als Referenz dienen alle Kühler, welche wir bis jetzt auf diesem System getestet haben.
Dies erlaubt es uns, zusätzlich CPU Wasserkühler auf diesem System zu testen.

Mit einem Blick auf das erzielte Testergebnis ist zu erkennen, dass sich der LV12 einen Platz im Mittelfeld sichern konnte. Sehr schön zu erkennen ist zudem, dass er bei höheren Temperaturen etwas besser agiert, als andere Kühler in unserem Testfeld.

Fazit:

Der LV12 von LEPA konnte uns nicht nur durch sein Auftreten überzeugen. Der Kühler ist bis auf die Rillen zwischen den Heatpipes und der Bodenplatte sehr sauber verarbeitet. Durch die schwarze Beschichtung macht der Kühler zudem einiges her. Neben der von uns getesteten, schwarzen Version gibt es den LV12 aktuell auch noch in Weiß. Weitere Farben sind wie man es auf der CeBIT schon sehen konnten ebenfalls möglich, wodurch der LV12 in naher Zukunft sicherlich für noch mehr Casemodder interessant werden dürfte. Durch die in den Lüfter integrierte Steuerung kann man zudem manuell in die PWM-Steuerung eingreifen und neben der maximalen Drehzahl auch die Lautstärke begrenzen. Arbeitet man mit dieser Möglichkeit, so verliert der Kühler zwar an Leistung, kann dafür jedoch auch im Silentbereich punkten. Durch die Möglichkeit einen zweiten Lüfter montieren zu können kann die Kühlleistung noch einmal gesteigert werden. Den LEPA LV12 gibt es aktuell für knapp über 30€ 🛒.


Pro

  • Verarbeitung
  • Einfache und sicher Montage
  • Lüftersteuerung
  • Hohe Kompatibilität
  • Lieferumfang
  • Verschiedene Farben


Contra

  • Rillen zwischen Bodenplatte und Heatpipes

Kühlleistung

Verarbeitung

Montage

Kompatibilität

Lautstärke

Modding

Lieferumfang

Preis

Wir danken LEPA sehr für die Bereitstellung der Testmusters.