LC7500 V2.3 X_Type Netzteil im Test

Mit dem LC7500 V2.3 X_Type haben wir heute ein 450-Watt-Netzteil von LC-Power aus der Pro-Line Serie im Test. Die Netzteile der Pro-Line Serie von LC-Power richten sich vor allem an Gamer.

Wie sich das LC7500 V2.3 X_Type in unserem Test geschlagen hat, und welche Leistung in ihm steckt, erfahrt ihr in diesem Review.

Technische Details:

  • ATX-Standard ATX V2.3 / EPS 12V
  • Lüfter: 135mm
  • Abmessung h x b x t: 86 x 150 x 158mm
  • Gewicht (retail) 2,183kg
  • Leistung: 450W
  • max. Spitzenlast: 500W
  • +3,3V: 22A
  • +5V: 22A
  • max. combined: 150W
  • +12V1: 18A
  • +12V2: 16A
  • max. combined: 336W
  • Effizienz: bis zu 86,06%
  • Standby-Verbrauch: 0,3W – ErP 2013
  • Sicherheitsschaltkreise: OVP, OCP, OPP, UVP, SCP
  • Multirange (110V/220V): ja
  • Prüfzeichen: CE / TÜV
  • PFC: aktiv
  • Garantie: 3 Jahre

Anschlüsse:


1 x 20+4 Pin


1 x 8 Pin EPS


2 x 6+2 PCI-E


4 x SATA


4 x Molex


1 x Floppy

Lieferumfang:

  • LC7500 V2.3 X_Type Netzteil
  • Stromkabel
  • Schrauben

Design und Verarbeitung:

Das LC7500 V2.3 X_Type wird von LC-Power in einer Verpackung geliefert, welche überwiegend in den Farben Schwarz und Rot gestaltet ist. Auf der Vorderseite der OVP findet man neben dem Firmenlogo und der Modellbezeichnung auch noch einen Bildausschnitt des Netzteiles sowie einen X_Type Schriftzug im Graffiti Style.

Die technischen Details zum Netzteil sind auf der Seite der Verpackung untergebracht.

Auf der Verpackungsrückseite findet man die wichtigsten Features des Netzteiles, welche in mehreren Sprachen abgedruckt sind.

Zudem ist hier noch eine Auflistung der Anschlüsse zu finden, welche sich an den Kabeln des LC7500 V2.3 X_Type befinden.

Innerhalb der OVP wird das Netzteil durch Schaumstoff vor ungewollten Stößen geschützt. Zusätzlich ist es noch in einer durchsichtigen Kunststofftüte eingepackt.
Nach dem Auspacken fällt einem sehr schnell auf, das sich innerhalb der OVP kein Handbuch befindet. Dieses liegt solchen Hardwarekomponenten eigentlich immer bei.

Hat man das Netzteil einmal aus seiner Verpackung befreit, so ist schnell zu erkennen, dass sich das Design der OVP übergangslos an das des Netzteiles anpasst. Auch das Netzteil ist komplett in Schwarz gehalten und wurde mit roten Designelementen verziert.
Auf der linken als auch auf der rechten Seite des Netzteiles wurde der X_Type Schriftzug sowie das LC-Power Logo in rot aufgedruckt.

Der X-Type Schriftzug ist dabei wieder in einem Graffiti Style gehalten, hat jedoch nicht ganz so eine spektakuläre Aufmachung wie auf der OVP selbst. Auf der Oberseite des Netzteiles wurde ein Aufkleber angebracht, welcher noch einmal die Spezifikationen des LC7500 V2.3 X_Type bereithält.

Auch auf diesem ist wieder das LC-Power Logo und der X_Type Schriftzug zu finden. Optisch ist Letzterer auf dem Aufkleber ebenso auffällig gestaltet wie auf der OVP. Für Modder wäre es sicherlich schöner gewesen, wenn auch der Aufdruck auf den beiden Außenseiten des Netzteiles in diesem Style ausgeführt worden wäre.
Blick man einmal auf die Rückseite des Netzteiles, so findet man ein großflächiges Lüftergitter im Wabendesign vor, in welchem die Kaltgerätebuchse und der Netzschalter untergebracht wurden.

Mit einem Blick auf die Unterseite wird einem klar, woher die Bezeichnung X_Type kommt. Das Lüftergitter, hinter welchem sich ein temperaturgesteuerter, roter 135-mm-Lüfter mit 11 Lüfterblättern befindet, wurde in einem ganz speziellen Design gefertigt. In den Gehäuseboden des Netzteiles wurde hier ein “X” eingeprägt, welches mit einem Gitter im Wabendesign ausgefüllt wurde.

Die vier Bereiche um das “X” herum wurden jeweils mit drei länglichen Stegen verbunden, um auch an diesen Stellen den Lüfter vor Fremdkörpern zu schützen.
Die Anschlusskabel werden auf der Vorderseite des Netzteiles herausgeführt. LC-Power verzichtet bei dem kostengünstigen LC7500 V2.3 X_Type jedoch leider auf ein Kabelmanagement. Dafür wurden aber alle Kabel mit einem entsprechenden Kabelsleeving versehen. Wie es bei Netzteilen in dieser Preisklasse üblich ist, ist dieses jedoch nicht ganz blickdicht. Was uns etwas mehr stört als nicht ganz blickdichte Sleevings, ist die Tatsache, dass nicht jedes Sleeving bis in das Netzteilinnere reicht, sondern teilweise wenige Zentimeter vor dem Netzteil enden.

Mit einer Länge von ca. 50cm hat der ATX-Kabelstrang, sowie auch EPS-Kabelstrang eine ausreichende Länge. Bis zu dem ersten Stecker der SATA, Molex und des PCI-E Kabelstranges sind es hingegen nur knapp 40cm. Dies kann je nach Gehäuse schon einmal eng werden. Auch die Anzahl der SATA und Molex Stecker ist mit jeweils vier Stück in der Leistungsklasse in welcher sich das Netzteil bewegt recht gering.
Blickt man einmal etwas genauer auf die beiden Stecker des PCI-E Kabels, so ist zu erkennen, das die beiden Zusatzstecker, durch welche die verbauten 6-PIN-Stecker zu zwei 8-PIN-Stecker gekoppelt werden, können an einer unschönen Stelle aus dem Sleeve geführt werden. Anstatt diese nach unten, in Richtung der 6-PIN-Stecker zu führen, werden sie an einem längeren Kabel nach oben unter dem Schrumpfschlauch herausgeführt.

Dies hat den Nachteil, das man bei montiertem 8-PIN eine unschöne Kabelschleife sieht.
LC-Power setzt bei dem LC7500 V2.3 X_Type auf Multi-Rail Design mit zwei getrennten 12V-Schienen. Die Komponenten werden dabei von der ersten 12V-Schiene versorgt. Die zweite 12V-Schiene versorgt die CPU. Um den Komponenten eine ausreichende Leistung zur Verfügung zu stellen, kann die erste 12V-Schiene 2A mehr zur Verfügung stellen als die zweite 12V-Schiene.

Bis auf die nicht so gute Ausführung des Kabelsleevings und die für uns unlogisch herausgeführten 2-PIN-Stecker an den PCIe-Steckern ist unser Testmodell gut verarbeitet.

Test:

Power Good Signal

Im ersten Test überprüfen wir die PG-Time. Das Power Good Signal muss gemäß der ATX-Norm nach mindestens 100 und maximal 500 ms kommen. Das Signal signalisiert dem Mainboard, dass das Netzteil bereit ist, alle Spannungen passen und der Computer gestartet werden kann. Kommt das Signal nicht innerhalb dieses Zeitraums, ist das Netzteil defekt und muss getauscht werden.

Das Power Good Signal kam bei unserem Testkandidaten nach 360ms und liegt damit voll und ganz im erlaubten Bereich.

Testsystem

Wir haben das Netzteil mit unserem bekannten i7-Testsystem getestet.

Da unser eigentliches Testsystem mit ca. 720 Watt mehr Strom braucht, als das Netzteil nach Herstellerangaben liefern kann, haben wir die HD 5970 aus dem Testsystem entfernt und verwenden in diesen Test ein etwas abgespecktes Testsystem.

Das Testsystem besteht somit aus:

  • I7 975EX @ Stock
  • Rampage III Extreme
  • GTX470
  • 24GB (6 x 4048MB DDR3 1866MHz)
  • Areca 1880ix
  • 4 x 300GB Seagate SAS im Raid 5

Das o.g. System inkl. Netzteil weist einen Strombedarf von etwa 120 Watt (IDLE) bis ca. 420 Watt (Volllast nicht übertaktet) auf. Dieser kann jedoch je nach verwendetem Netzteil unterschiedlich sein. Unter Volllast wird besonders auf die Stabilität der Spannungen geachtet.
Um Netzteile auszulasten, welche mehr Leistung liefern, als unser Testsystem benötigt, stehen 14 separate Peltierelemente zur Verfügung. Diese haben eine Leistungsaufnahme von je 50W. Die Peltierelemente können einzeln zugeschaltet werden. Die Stromversorgung wird über Adapter hergestellt, welche an die PCI-E Anschlüsse angeschlossen werden.
Somit ist eine maximale Leistungsaufnahme von ca. 1150 Watt möglich.
Ausgelesen werden die Spannungen mithilfe eines Multimeters (VOLTCRAFT VC830).
Um das System zu 100% auszulasten, wird die Software Prime 95 und der Benchmark 3DMark 11 eingesetzt und wenn nötig entsprechende Peltierelemente zugeschaltet. Die Testprogramme werden parallel ausgeführt, damit CPU und Grafikkarte gleichzeitig unter Volllast laufen und so der maximale Stromverbrauch erreicht wird.

Um der Qualität des Netzteiles etwas genauer auf den Zahn fühlen zu können, werden wir das System 48h unter Volllast betreiben. Zusätzlich werden wir das Netzteil noch so weit wie möglich oberhalb seiner Spezifikationen zu betreiben.

Spannungen

Die ATX-Norm gibt die Spannungstoleranzen für Netzteile detailliert vor: Auf 3,3 Volt, 5 Volt und 12 Volt sind je 5% nach oben sowie nach unten erlaubt.

Spannungstest

Die Spannungen sollten auch bei einem Lastwechsel möglichst gleich bleiben und nicht nach oben oder unten ausbrechen.
Da das LC7500 V2.3 X_Type nach Aussagen von LC-Powere eine Spitzenleistung von bis zu 500 Watt liefern soll, werden wir unser Testsystem auch in einem übertakteten Zustand betreiben.

Aus diesem Grund haben wir den Lastwechsel in drei Stufen aufgeteilt.
Zum Darstellen der ersten Last läuft unser Testsystem mit dem verbauten Netzteil im Idle-Mode.
Die zweite Laststufe wird unter Volllast des Systems simuliert. Das System ist hierbei nicht übertaktet.
Die dritte Laststufe wird dann mittels eines übertakteten Testsystems erreicht. Übertaktet wird das System Mittels ROG-Connect im laufenden Betrieb.

Die sonst in unseren Tests übliche, weitere Laststufe fällt aufgrund der geringen Leistung des Netzteiles weg, da unser Testsystem schon ohne eine Übertaktung fast an die Maximallast unseres Testmusters herankommt.

3,3V

5V

12V

Schon beim Wechsel in die zweite Laststufe war ein Spannungseinbruch bei dem LC7500 V2.3 X_Type zu verzeichnen. Auf der 12V Schiene war ein geringer Spannungseinbruch von 0,04V zu verzeichnen. Bei einem Wechsel in die dritte Stufe war ein weiterer Einbruch, um 0,2v zu erkennen. Auf der 5V Schiene gab es einen Einbruch von 0,02V. Das übertaktete System forderte dabei eine Leistung von bis zu 461 Watt. Dieser Spannungseinbruch ist vollkommen unbedenklich. Ein Dauerbetrieb mit dieser Konfiguration wäre also problemlos möglich.

Das Netzteil zog unter Verwendung unserer Hardware diese Leistung aus der Steckdose:

Unseren 48h Dauertest überlebte das Netzteil trotz einer durchschnittlichen Last von 457 Watt problemlos. Die durchschnittliche Last ist durch den Wechsel zwischen 2D und 3D Modus innerhalb des Benchmarks geringer als die Lastspitze von 461 Watt in unserem Spannungstest. Was uns jedoch anfangs etwas negativ aufgefallen ist, war der Lüfter des Netzteiles. Dieser gab über die ersten knappen 3 Stunden unseres Tests hinweg ein leichtes, ratterndes Geräusch von sich, welches nach und nach leiser wurde, bis es dann verschwunden war.

Wir wollten es aber noch etwas genauer wissen und haben das Netzteil aus diesem Grund noch weiter über seinen Spezifikationen betrieben. Um dies zu bewerkstelligen, haben wir Peltierelemente zugeschaltet, um das Netzteil an seine Grenzen zu treiben.

Im ersten Schritt haben wir hierzu ein 50W-Peltierelement hinzugeschaltet und einen Dauertest von einer Stunde gestartet.
In diesem zog das Netzteil bei Lastspitzen 514 Watt aus der Steckdose. Die 12V-Schiene ist dabei nur minimal um 0,02V auf 12,07V eingebrochen. Auch dieser Einbruch ist vollkommen unbedenklich. Da LC-Power eine Last von 500 Watt nur für einen kurzen Zeitraum freigibt, wollten wir einmal wissen, was bei dem LC7500 V2.3 X_Type “Kurzzeitig” bedeutet, da das Netzteil nach einer Stunde noch problemlos arbeitete.
Aus diesem Grund haben wir das Netzteil auch mit dieser Last über einen längeren Zeitraum laufen gelassen. Auch nach weiteren 4 Stunden war keine Veränderung an der Stabilität des Testsystems feststellbar.

Wer unsere Testmethoden kennt, kann sich sicherlich denken, dass wir die Testreihe erst beenden, wenn das Netzteil nicht mehr mitspielt. Dies war jedoch in der Nächsten Runde mit einem weiteren 50 Watt Peltierelement schnell der Fall. Nach nicht ganz einer Minute bei einer Last von 558 Watt auf dem Testgerät schaltete sich das Netzteil ab.

Fazit:

Optisch macht bei dem LC7500 V2.3 X_Type von LC-Power auf den ersten Blick vor allem die Verpackung auf sich aufmerksam. Diese ist in einem für Gamer ansprechenden Design gestaltet, welches sich leider nicht zu 100% auf dem Netzteil fortsetzt. Das Design des Netzteiles ist dennoch ansprechend für Gamer und Modder gewählt. Die recht gute Verarbeitung wird leider etwas von den nicht ganz bis in das Netzteil gesleevten Kabeln und den etwas unüblich aus dem Strang geführten Zusatzstecker der PCIe-Stecker getrübt. In Sachen Spannungsstabilität konnte das LC7500 V2.3 X_Type in unserem Test überzeugen. Die versprochene kurzzeitige Maximalleistung war in unserem Test sogar über fünf Stunden möglich. Verlangt man dem Netzteil doch zu viel Power ab, so zeigt es einem schnell, das es nicht für diese Leistung ausgelegt ist und quittiert seinen Dienst mit einer Abschaltung. An dieser Stelle zeigt sich, das der OPP (Überlastschutz) ordnungsgemäß funktioniert. Neben einem recht geringen Preis von knapp über 43€ 🛒 kann das LC7500 V2.3 X_Type zudem noch mit einer dreijährigen Garantie punkten, welche in dieser Preisklasse noch lange nicht zum Standard gehört.

Pro

  • Verarbeitung Netzteil
  • Dauerleistung über Herstellerangabe
  • Spannungsstabilität
  • 3 Jahre Garantie

Contra

  • Kein Kabelmanagement
  • Sleeving nicht bis ins Netzteilinnere
  • Merkwürdige Kabelführung an den PCIe-Steckern
  • Kein Handbuch im Lieferumfang

Verarbeitung

Leistung

Spannungsstabilität

Leistungsaufnahme

Ausstattung

Lautstärke

Modding

Lieferumfang

Preis

Wir danken lc-power.de/ für die Bereitstellung des Testmusters.