LC-Power – LC1000P V3.0 80+ Platinum 1000 Watt Netzteil im Test

Mit dem LC1000P V3.0 haben wir heute ein 1000 Watt starkes ATX 3.0 Netzteil von LC-Power im Test, welches neben einer hohen Ausgangsleistung auch mit stabilen Spannungen punkten möchte.

Welche Leistung in dem noch recht neuen LC1000P V3.0 steckt und wie sich das ATX 3.0 Netzteil von LC-Power in unserem Test geschlagen hat, erfahrt ihr in diesem Review.

 

Technische Details:

Abmessungen: 180 x 150 x 86 mm
Lüfter: 135 mm
Farbe: Schwarz
Effizienz: bis zu 92 % 80 Plus Platinum Zertifikat
Formfaktor: ATX 3.0
Dauerleistung: 999,6 W
+3,3V: 20A
+5V: 20 A
+3,3V & +5V kombiniert: 100 w
+12V1: 83,3 A
-12V: 0,4 A
+5Vsb: 5 A
Schutzschaltungen: SCP (Kurzschlussschutz)
OVP (Überspannungsschutz)
UVP (Unterspannungsschutz)
OTP (Übertemperaturschutz)
OPP (Überlastschutz)
OCP (Überstromschutz)
Anschlüsse: 1 x 24-PIN ATX
2 x 4+4 PIN EPS
1 x 4 PIN EPS
6 x 6+2-PIN PCIe
1 x PCIe 5.0 (12VHPWR)
10 x SATA
5 x Molex

 

Lieferumfang:

  • LC1000P V3.0
  • Kabelset
  • Schraubenset
  • Stromkabel
  • Kabelbinder
  • Handbuch

 

Design und Verarbeitung:

Das LC1000P V3.0 wird von LC-Power in einer schwarzen Verpackung geliefert, welche auf der Vorderseite neben einem Produktbild auch mit der Modellbezeichnung sowie einem Hinweis auf die gebotene Effizienz bedruckt wurde.

Auf der Verpackungsrückseite wurden neben einer Auflistung der technischen Details auch kleine Featurebilder abgedruckt.

Entnimmt man das LC1000P V3.0 aus seiner Verpackung, so hat man ein mit 180 mm recht langes Netzteil vor sich liegen, welches in einer vollständig schwarzen Farbgebung gehalten ist.

Anders als man es von den meisten ATX-Netzteilen her kennt, wurde das Gehäuse des LC1000P V3.0 Netzteils jedoch nicht vollständig aus Stahlblech gefertigt, sondern LC-Power hat das Netzteil auf der Unterseite mit einer schwarz eloxierten Aluminiumplatte ausgestattet, welche zugleich als Lüftergitter fungiert.

Für den Lufteinlass hat LC-Power die Aluminiumplatte mit diagonal verlaufenden Langlöchern ausgestattet. Hinter dem Lufteinlass wurde ein 135 mm großer High-Pressure-Lüfter verbaut, welcher für eine optimale und zugleich leise Kühlung sorgen soll.

Auf der Vorderseite des Netzteiles findet man neben dem obligatorischen Stromanschluss auch einen Powerschalter vor. Rund um die eingearbeitete Kaltgerätebuchse sowie den Powerschalter wurde der Luftauslass in das Netzteilgehäuse eingestanzt.

Auf der linken und rechten Gehäuseseite hat LC-Power das Netzteil neben einem Hinweis auf die Effizienz auch mit dem LC-Power Logo bedruckt.

Mit einem Blick auf die Gehäuseoberseite findet man einen Aufkleber vor, welcher einem einen Überblick über die wichtigsten Leistungsdaten sowie die Effizienz des Netzteils gibt.

Mit einem Blick auf die Netzteilrückseite findet man einen vollmodularen und sauber beschrifteten Aufbau vor.

Neben sechs Anschlüssen für die SATA- und Molex-Anschlüsse sowie vier PCIe-Anschlüsse, über welche man drei 6+2-PIN-PCIe-Kabel aus dem Netzteil herausführen kann, hat LC-Power an dieser Stelle auch noch zwei Anschlüsse für das 24-PIN-ATX-Kabel sowie zwei Anschlüsse für die EPS-Kabel verbaut.

Zudem hat LC-Power das LC1000P V3.0 auch noch mit zwei PCIe 5.0 12VHPWR-Stromanschlüssen ausgestattet, über welche man aktuelle Grafikkarten mit einer Leistungsaufnahme von bis zu 600 Watt betreiben kann. Auch wenn einem das Netzteil zwei der noch recht neuen Stromanschlüsse bietet, liegt dem Lieferumfang nur ein PCIe 5.0 12VHPWR-Stromkabel bei.

Alle Anschlusskabel verfügen über schwarze Einzelandern, welche für eine schickere Optik mit einer Prägung versehen wurde, welche den Anschein erwecken soll, dass die Kabel mit einem hochwertigen Einzeladersleeving versehen wurden. Bedingt durch diesen Aufbau sind die einzelnen Adern etwas starrer, weswegen es vorkommen kann, dass man einmal im Kabel enthaltene Knicke nur schwer wieder herausbekommt.

 

Innerer Aufbau

Mit einem Blick in das Netzteilinnere, welcher durch das Öffnen des Gehäuses nicht nur einen Garantieverlust mit sich bringt, sondern durch stromführende Komponenten lebensgefährlich sein kann, kann man schnell erkennen, dass nicht nur äußerlich auf eine hochwertige Verarbeitung wert gelegt wurde, sondern auch im Inneren des Netzteiles.

Als Basis setzt LC-Power bei dem LC1000P V3.0 auf eine Half-Bridge-LLC Topologie und DC/DC Schaltung.
Durch die DC-DC Technologie wird beim LC1000P V3.0 die 5V und 3,3V Spannung mittels Spannungswandlern aus der 12V Spannung generiert, was nicht nur eine bessere Spannungsstabilität, sondern auch einen höheren Wirkungsgrad mit sich bringt.
Die 12V Spannung wird über eine massive und 83,3 Ampere starke 12V-Schiene zur Verfügung gestellt.
Bei den Kondensatoren setzt LC-Power durchweg auf hochwertige japanische 105°C-Kondensatoren.
Die einzelnen Komponenten wurden zudem nicht alle direkt auf dem eigentlichen PCB verbaut, sondern teilweise auf kleine Tochterplatinen verteilt. Durch ihre Anordnung sorgen diese kleinen PCBs nicht nur für ein aufgeräumtes Layout, sondern auch dafür, dass Abwärme schneller abgeführt werden kann. Zudem wird so eine Möglichkeit für eine höhere Qualitätskontrolle geschaffen, da die einzelnen PCBs separat produziert und kontrolliert werden können.
Alle Lötstellen wurden sauber verarbeitet. Nicht so gut gefallen hat uns an dieser Stelle, dass LC-Power an recht vielen Stellen auf Kleber zurückgegriffen hat, was sich in bestimmten Bereichen etwas auf die Kühlung der Komponenten auswirkt.

Eine große Neuerung, welche mit der ATX 3.0 Spezifikation in Netzteile ab einer Ausgangsleistung von 450 Watt Einzug erhalten hat, ist der neue 12VHPWR-Anschluss. Obwohl dieser Anschluss deutlich kompakter gebaut ist, ist er dennoch in der Lage, eine Grafikkarte mit bis zu 600 Watt Leistung über einen einzelnen Stecker zu versorgen.
Der 12VHPWR-Anschluss besitzt 12 Leitungen für die Stromversorgung (6 x 12V und 6 x Masse) sowie vier Signalleitungen, die als Kommunikationsschnittstelle zwischen Netzteil und Grafikkarte dienen.
Über die 2 Signalleitungen SENSE0 und SENSE1 teilt das Netzteil der Grafikkarte mit, welche Leistung maximal über den 12VHPWR-Anschluss bereitgestellt werden kann. Die Leistung eines solchen 12VHPWR-Anschlusses kann dabei in 4 Stufen mit 150, 300, 450 und 600 Watt festgelegt werden.
Mit der ATX 3.0 Spezifikation wurden neben dem ab einer Ausgangsleistung von 450 Watt verpflichtenden 12VHPWR-Anschluss auch erstmals die Sollwerte oberhalb der Nennleistung klar definiert. Diese besagen, dass die PCIe-Anschlüsse für die Grafikkarte Lastwechsel um das Dreifache der Leistungsaufnahme ermöglichen müssen. Im Falle unseres Testmusters bedeutet, dass das Netzteil dazu in der Lage sein muss, über einen Zeitraum von einer Millisekunde bis zu 1800 Watt für die Grafikkarte bereitstellen zu können.

Um eine hohe Betriebssicherheit zu gewährleisten, wurden seitens LC-Power alle wichtigen Schutzschaltungen im LC1000P V3.0 verbaut.

  • OCP (Überstromschutz)
  • OVP (Überspannungsschutz)
  • UVP (Unterspannungsschutz)
  • SCP (Kurzschlussschutz)
  • OTP (Überhitzschutz)
  • OPP (Überlastschutz)

Die Verarbeitung unseres Testmusters wurde seitens LC-Power sauber und hochwertig ausgeführt.

 

Test:

Power Good Signal:

Im ersten Test überprüfen wir die PG-Time. Das Power Good Signal muss gemäß der ATX-Norm nach mindestens 100 und maximal 500 ms kommen. Das Signal signalisiert dem Mainboard, dass das Netzteil bereit ist, alle Spannungen passen und der Computer gestartet werden kann. Kommt das Signal nicht innerhalb dieses Zeitraums, ist das Netzteil defekt und muss getauscht werden.

Das Power Good Signal kam bei unserem Testkandidaten nach 160 ms und liegt damit zwar im unteren Drittel, aber noch voll und ganz im erlaubten Bereich.

 

 

Testsystem:

Das in diesem Test eingesetzte Testsystem besteht aus diesen Komponenten:

 

Das o. g. System inkl. Netzteil weist einen Strombedarf von etwa 170 Watt (IDLE) bis ca. 560 Watt (Volllast übertaktet) auf. Dieser kann jedoch je nach verwendetem Netzteil unterschiedlich sein. Unter Volllast wird besonders auf die Stabilität der Spannungen geachtet.
Um Netzteile auszulasten, welche mehr Leistung liefern, als unser Testsystem benötigt, stehen 26 separate Peltierelemente 🛒 zur Verfügung. Diese haben eine Leistungsaufnahme von je 50 W. Die Peltierelemente können einzeln zugeschaltet werden. Die Stromversorgung wird über Adapter hergestellt, welche an die PCI-E-Anschlüsse angeschlossen werden.
Somit ist mit dieser Konfiguration eine maximale Leistungsaufnahme von ca. 1860 Watt möglich.
Ausgelesen werden die Spannungen mithilfe eines Multimeters (VOLTCRAFT VC830).
Um das System zu 100 % auszulasten, wird die Software Prime 95 und der Benchmark 3DMark 11 eingesetzt und wenn nötig entsprechende Peltierelemente zugeschaltet. Die Testprogramme werden parallel ausgeführt, damit CPU und Grafikkarte gleichzeitig unter Volllast laufen und so der maximale Stromverbrauch erreicht wird.

Um der Qualität des Netzteiles etwas genauer auf den Zahn fühlen zu können, werden wir das System 48 Stunden unter Volllast betreiben. Zusätzlich werden wir das Netzteil noch so weit wie möglich oberhalb seiner Spezifikationen zu betreiben.

 

Spannungen:

Die ATX-Norm gibt die Spannungstoleranzen für Netzteile detailliert vor:

  ATX-Toleranz min. max.
+12 V +5,00 bis -8,00 % 11,04 V 12,6 V
+5 V 5,00 % 4,75 V 5,25 V
+3,3 V 5,00 % 3,14 V 3,47 V
-12 V 10,00 % -10,8 V -13,2 V

 

Spannungstest:

Die Spannungen sollten nach Möglichkeiten auch bei einem Lastwechsel möglichst gleich bleiben und nicht nach oben oder unten ausbrechen.

Aus diesem Grund haben wir den Lastwechsel in vier Stufen aufgeteilt.
Zum Darstellen der ersten Last läuft unser Testsystem mit dem verbauten Netzteil im Idle-Mode.
Die zweite Laststufe wird unter Volllast des Systems simuliert. Das System ist hierbei nicht übertaktet.
Die dritte Laststufe wird dann mittels eines übertakteten Testsystems erreicht.
Die vierte Laststufe wird dann mittels des übertakteten Testsystems und Zuschaltung der Peltierelemente erreicht. Es werden so viele Peltierelemente gleichzeitig zugeschaltet, dass das Netzteil bei etwa 100 % Auslastung arbeitet.

 


3,3 Volt


5 Volt


12 Volt

Mit einem Blick auf die Testergebnisse ist zu erkennen, dass die unterschiedlichen Spannungen zwar bei jedem Lastwechsel minimal abgesackt sind, sich aber durchweg auf einem sehr guten Niveau befanden, wodurch das LC1000P V3.0 Netzteil in unserem Test durchweg einen sicheren Betrieb der eingesetzten Hardware garantierte.
Der verbaute 135-mm-Lüfter arbeitete bei einer geringen bis mittleren Netzteilauslastung angenehm leise. Fordert man dem Netzteil jedoch die maximale Leistung ab, so dreht der verbaute Lüfter ordentlich auf und ist aus einem Silent-System herauszuhören.

Unseren 48 h Dauertest mit 9 auf der massiven 12V-Schiene aufgeschalteten Peltierelementen überlebte das LC1000P V3.0 mit einer durchschnittlichen Last von 1004 Watt problemlos. Die durchschnittliche Last ist durch den Wechsel zwischen 2D- und 3D-Modus innerhalb des Benchmarks geringer als die Lastspitze von 1014 Watt.

Wir wollten es aber noch etwas genauer wissen und haben das Netzteil aus diesem Grund noch weiter über die Spezifikationen hinaus betrieben. Um dies zu bewerkstelligen, haben wir in einer weiteren Testrunde ein weiteres 50 Watt starkes Peltierelement hinzugeschaltet.

In der so gestarteten Testrunde zog das Netzteil bei Spannungsspitzen 1065 Watt aus der Steckdose.
Der Start einer weiteren Testrunde, in welcher das Netzteil mit 11 hinzugeschalteten Peltierelementen betrieben haben, war hingegen nicht möglich.

Das Netzteil zog unter Verwendung unserer Hardware diese Spannung aus der Steckdose:

 

Fazit:

Mit dem LC1000P V3.0 hat LC-Power sein 1000 Watt starkes LC1000P V2.3 Netzteil in das ATX 30. Zeitalter katapultiert und somit fit für aktuelle Grafikkarten gemacht. In unserem Test konnte das Netzteil nicht nur durch seine Leistung, sondern auch durch eine gute Ausstattung überzeugen. Was die gebotene Leistung angeht, konnte das 1000 Watt starke LC1000P V3.0 Netzteil in unserem Test mit einer hohen und vor allem stabilen Ausgangsleistung punkten, welche bestens für den Betrieb einer schnellen CPU sowie einer leistungshungrigen Grafikkarte ausgelegt ist. Um die gebotene Leistung auch an die modernsten Grafikkarten liefern zu können, wurde das Netzteil neben sechs 6+2 PIN PCIe Anschlüssen auch mit integrierten PCIe 5.0 12VHPWR Anschlüsssen ausgestattet. Wo das Netzteil aus diesem Blickwinkel sowie den gebotenen EPS-Anschlüssen sehr gut aufgestellt ist, fällt die Anzahl der gebotenen SATA- und Molex-Anschlüsse jedoch etwas geringer als bei vergleichbar starken Netzteilen aus. Auch wenn LC-Power auf eine integrierte Beleuchtung verzichtet hat, hat man dem Netzteil durch die hochwertige Aluminiumunterseite ein schickes und zugleich dezentes Design verpasst. Passend hierzu wurden auch die Kabel mit einer geprägten Einzeladersleevingoptik versehen, welche jedoch leider dazu beiträgt, dass die einzelnen Adern recht starr sind. Neben einem schicken äußeren Aufbau wurde auch bei der Auswahl der im Inneren verbauten Komponenten auf hochwertige Bauteile wertgelegt, welche bis auf die vielen Klebestellen zugleich sauber und für eine bestmögliche Kühlung auf mehreren PCBs platziert wurden. Der eingesetzte Lüfter verrichtet seine Arbeit bis zu einer mittleren Netzteilauslastung angenehm leise, gehört trotz seiner Größe unter Volllast jedoch nicht zu den leisesten Modellen seiner Art. Dank des vollmodularen Aufbaus, bei welchen zudem eine gute Beschriftung der einzelnen Anschlüsse vorgenommen wurde, bietet einem das Netzteil in Kombination mit den eingesetzten Kabeln alles, was für eine einfache und schnelle Montage notwendig ist und einen guten Airflow innerhalb des Gehäuses ermöglicht. Preislich liegt das von uns in diesem Test herangezogenen 1000 Watt starken und sauber verarbeiten Netzteils bei knapp 180 € 🛒.

Wir danken LC-Power für die Bereitstellung des Testmusters.

LC-Power - LC1000P V3.0 80+ Platinum 1000 Watt Netzteil

8.5

Verarbeitung

8.5/10

Leistung

9.0/10

Spannungsstabilität

9.0/10

Leistungsaufnahme

9.5/10

Lautstärke

8.5/10

Modding

6.0/10

Lieferumfang

9.0/10

Preis

8.5/10

Pro

  • Gute Verarbeitung
  • Gute Effizienz
  • Stabile Spannungen
  • Vollmodularer Aufbau
  • Gute Beschriftung der Anschlüsse

Contra

  • Recht starre Stromkabel