Mit der FURY Renegade G5 haben wir heute eine PCIe Gen 5 M.2 NVMe SSD von Kingston im Test, welche dank ihrer hohen Leistung die richtige Wahl für anspruchsvolle Gamer sein soll.
Welche Details in der FURY Renegade G5 M.2 SSD stecken und wie sich die 2 TB große Version der PCIe Gen 5 M.2 NMVe SSD von Kingston in unserem Test geschlagen hat, erfahrt ihr in diesem Review.
Technische Details:
Kapazität: | 2 TB |
Formfaktor: | M.2 2280 |
Nand Flash: | 3D-NAND TLC, 218 Layer (BiCS8) |
Abmessungen (L x B x H): | 80 x 22 x 3,5 mm |
Controller: | Silicon Motion SM2508, 8 Kanäle |
DRAM Cache: |
2 GB LPDDR4-4266 |
Schnittstelle: | PCIe Gen 5×4 |
Sequentielles Lesen (Max): | Bis zu 14.700 MB / s |
Sequentielles Schreiben (Max): | Bis zu 14.000 MB / s |
4 KB Random Read IOPS (Max): | Bis zu 2.200.000 |
4 KB Random Write IOPS (Max): | Bis zu 2.200.000 |
Betriebstemperatur: | 0 ° C – 70 ° C. |
Lagertemperatur: | -40 ° C – 85 ° C. |
Geschriebene Terabyte (TBW) (maximale Kapazität): | 2 PB |
Garantie: | 5 Jahre Garantie |
Lieferumfang:
- FURY Renegade G5 M.2 SSD (mit gewählter Kapazität)
- Garantiehinweis
Design und Verarbeitung:
Die FURY Renegade G5 PCIe NVMe SSD wird von Kingston in einer Verpackung geliefert, deren Vorderseite neben der Modellbezeichnung auch mit einer Info zu der gebotenen Kapazität sowie der maximalen Geschwindigkeit bedruckt wurde. Zudem wurde an dieser Stelle auch noch ein Produktbild der SSD abgedruckt.
Die Verpackungsrückseite wurde mit einem Garantiehinweis bedruckt und verfügt zudem auch über ein Sichtfenster, welches einen Blick auf die Seriennummer der SSD freigibt.
Entnimmt man die FURY Renegade G5 SSD aus der Verpackung, so hat man eine 80 mm lange und 22 mm breite SSD vor sich liegen, welche eine Stärke von lediglich 2,3 mm aufweist. Dank des gewählten Aufbaus lässt sich die FURY Renegade G5 auch in schlanken Notebooks verbauen.
Im Vergleich zu einer normalen SATA-SSD im 2,5″-Format befindet sich das PCB der SSD nicht in einem schützenden Gehäuse.
Um den besonders flachen Aufbau realisieren zu können, wurde die FURY Renegade G5 im Gegensatz zum Vorgängermodell nur auf einer PCB-Seite mit Komponenten bestückt und anstelle eines flachen Aluminiumblechs wurde lediglich mit ein Aufkleber auf diese Komponenten aufgeklebt.
Schaut man sich das PCB unterhalb des Aufklebers einmal etwas genauer an, so findet man im vorderen Bereich der PCB-Oberseite einen Silicon Motion SM2508 Controller vor. Direkt hinter dem Controller wurde ein 2 GB großer DDR4 Cache verbaut, welcher die Schreib- und Lesegeschwindigkeiten positiv beeinflusst.
Der verbaute Controller ist mit acht Kanälen an die beiden im TLC-Verfahren betriebenen 3D-NAND Chips angebunden. Die beiden im hinteren PCB-Bereich verbauten 3D-NANDs verfügen hierbei über 218 Layer.
Um die Schreibleistung zu steigern, hat Kingston die SSD nicht nur mit einem dedizierten DDR4 Cache ausgestattet, sondern auch mit einem SLC-Cache, welcher die anfallenden Daten zunächst im schnelleren SLC-Verfahren puffert und diese im Anschluss in den TLC-Bereich des NANDs schreibt.
Wie schon eingehend angesprochen, wurde das PCB der FURY Renegade G5 SSD nur auf der Vorderseite mit Komponenten bestückt. Die Rückseite wurde mit einem Aufkleber beklebt, welcher Informationen über die Modellbezeichnung sowie die Speicherkapazität bereithält.
Als Schnittstelle kommt bei der FURY Renegade G5 NVMe SSD die mit dem Z170 Chipsatz eingeführte M.2 Schnittstelle zum Einsatz.
Die FURY Renegade G5 PCIe Gen5 NVMe SSD kann hierbei nicht nur auf einem älteren PCIe Steckplatz genutzt werden, sondern auch auf einem aktuellen PCIe x4 5.0 Steckplatz. Seitens dieses Anschlusses wäre in der Theorie eine maximale Übertragungsrate von rund 15,5 GByte/s möglich. Kingston selbst gibt für die von uns in diesem Test herangezogene 2 TB Variante eine maximale Lesegeschwindigkeit von 14.000 MB/s und Schreibgeschwindigkeit von 14.700 MB/s an.
Um diese Geschwindigkeit erreichen zu können, benötigt man neben einem aktuellen Mainboard auch eine entsprechende CPU, welche die Anbindung von PCIe x4 5.0 M.2 SSDs unterstützt. Setzt man die SSD in einem älteren System ein, so kann man die SSD zwar problemlos nutzen, jedoch kann man die eigentlich mögliche Bandbreite nicht erreichen.
Die Verarbeitung unseres Testmusters der FURY Renegade G5 wurde seitens Kingston sehr sauber und zugleich optisch ansprechend ausgeführt. Gefehlt hat uns an dieser Stelle lediglich ein optionaler Kühler.
Testablauf:
Das wichtigste Kaufargument ist bei einer SSD zweifelsohne nicht das Design, sondern die Leistung, welche erbracht werden kann.
Aus diesem Grund schicken wir die SSD nicht nur in verschiedene Benchmarks, sondern werden uns auch ein genaues Bild über die Geschwindigkeit in alltäglichen Bereichen machen.
Das zum Einsatz kommende Testsystem besteht aus diesen Komponenten:
- Prozessor: Intel Core Ultra 9 285K 🛒
- Mainboard: NZXT N9 Z890 Black 🛒
- Gehäuse: NZXT H9 Flow RGB 🛒
- Kühler: NZXT Kraken Plus 360 RGB 🛒
- Netzteil: NZXT C1200 Gold ATX 3.1 🛒
- Arbeitsspeicher: ADATA – XPG SPECTRIX D60G RGB 16GB (2x8GB) DDR4 3600MHz 🛒
- Grafikkarte: Gainward – RTX 3070 Phantom GS 🛒
- Systemlaufwerk: Seagate – FireCuda 520 1TB M.2 SSD 🛒
- Wärmeleitpaste: ARCTIC – MX-5 🛒
Das Testlaufwerk ist dabei als sekundäres Laufwerk eingerichtet. Das Betriebssystem befindet sich somit auf der verbauten Seagate – FireCuda 520 1TB M.2 SSD 🛒. Dies gilt jedoch nur für die durchgeführten Benchmarks und nicht für die Softwaretests.
Um eine Beeinträchtigung durch gesharte PCIe-Lanes zu vermeiden, wurde die eingesetzte Grafikkarte im zweiten PCIe-Steckplatz verbaut.
Getestet wurde die FURY Renegade G5 M.2 NVMe SSD mittels dieser Benchmarks:
- AS SSD Benchmark
- AS SSD Kopierbenchmark
- ATTO Disk Benchmark
AS SSD Benchmark:
Der AS SSD Benchmark wurde, wie der Name vermuten lässt, speziell für SSDs entwickelt. Durch die Verwendung von inkompressiblen Daten stellt dieser Benchmark für komprimierende Controller praktisch ein Worst-Case-Szenario dar.
Mit einem Blick auf das erreichte Testergebnis ist zu erkennen, dass die FURY Renegade G5 2 TB PCIe Gen5 NVMe SSD in diesem Test zwar nicht die von Kingston angegebenen Übertragungsraten erreicht hat, sich jedoch deutlich von den meisten anderen bisher von uns getesteten SSDs absetzen konnte.
AS SSD Kopierbenchmark
Neben diesem Performancetest beinhaltet der AS SSD Benchmark auch noch einen Kopierbenchmark, mittels welchem ermittelt werden kann, wie schnell Daten innerhalb des Laufwerkes kopiert werden können.
Die verwendeten Muster entsprechen typischen Szenarien: ISO (zwei große Dateien), Programm (viele kleine Dateien), Spiel (große und kleine Dateien gemischt).
Auch bei dem aus drei Teilen bestehenden Kopierbenchmark zeigte die Kingston – FURY Renegade G5 2 TB Gen5 M.2 eine sehr gute Performance.
ATTO Disk Benchmark
Der ATTO Disk Benchmark ermöglicht es einem, die SSDs mit einer höheren Abfragetiefe zu beanspruchen. Wir haben die SSD somit mit einer Queue Depth von 10 getestet.
Dank der hohen Abfragetiefe konnte die Kingston – FURY Renegade G5 M.2 PCIe Gen5 NVMe SSD 2 TB in diesem Test ihre volle Leistung entfalten. Mittels des sehr performanten Controllers sowie den hochwertigen 3D-NAND-Speicher, welche mit einem SLC-Cache sowie einem dedizierten DDR4-Cache kombiniert wurden, konnte die SSD in diesem Test eine Performance erzielen, mit welcher sich die Spitzenposition in unserem Testfeld erobern konnte.
Neben den Messungen mit diesen Benchmark-Tools wollen wir jedoch auch die Geschwindigkeitsvorteile im alltäglichen Betrieb nicht aus dem Auge verlieren, denn gerade auf diese kommt es im Endeffekt an, denn die durch die Benchmarks aus dem Laufwerk gekitzelten Maximalwerte im Normalfall kaum erreicht werden.
Softwareinstallation
Wie die Überschrift schon verlauten lässt, werden wir in diesem Test anhand der Software PCMark 8, Acrobat Reader und OpenOffice die Zeit stoppen, in welcher die Software auf der SSD installiert werden konnte.
PC Mark8 | Adobe Acrobat Reader 10 | Open Office |
95 Sekunden | 13 Sekunden | 33 Sekunden |
Softwaretest
In diesem Test werden wir die Geschwindigkeit messen, in welcher die SSD es schafft, eine WinRAR Datei von einem GB zu entpacken, einen vollständigen Systemscan mit AntiVir absolviert und wie lange ein auf der SSD installiertes Windows 11 benötigt, um zu booten. Hierbei wird die Zeitmessung erst nach dem Verlassen des Bios gestartet.
WinRAR 1 GB entpacken | Antivir System Scan | Windows 11 Pro Bootzeit |
17 Sekunden | 212 Sekunden | 11 Sekunden |
Wie unsere Tests gezeigt haben, konnte die FURY Renegade G5 2 TB nicht nur in den herangezogenen Benchmarks eine ausgezeichnete Leistung liefern, sondern auch während der alltäglichen Nutzung machte sich die gebotene Leistungs bemerkbar. Wo die in diesem Test erzielten Zeiteinsparungen ggf. für den ein oder anderen Nutzer spürbar sind, macht sich das Leistungsplus einer solch schnellen Gen 5 SSD bei einem Blick auf die Ladezeiten eines AI Modells noch deutlich schneller bemerkbar. Hier ist im direkten Vergleich zu einer per PCIe Gen4 angebundenen SSD eine Halbierung der Ladezeiten möglich.
Wie wir es in der Zwischenzeit auch von anderen M.2 SSDs her kennen, zeigte auch die FURY Renegade G5 M.2 SSD in unserem Test unter einer dauerhaften Belastung eine Drosselung der Übertragungsgeschwindigkeit. Da die SSD über keinerlei eigenen Kühlkörper verfügt, setzt diese Drosselung im Vergleich zu ähnlich schnellen und mit einem Kühler ausgestatteten SSD nicht nur früher ein, sondern hält auch deutlich länger an.
Um eine solche Drosselungen zu vermeiden oder zumindest so weit wie möglich zu verringern, empfiehlt es sich, die SSD mit einem optionalen Kühler, wie sie z. B. in der Zwischenzeit auf den meisten Mainboards zu finden sind, auszustatten. Verfügt das eigene Mainboard nicht über einen solchen Kühler, so muss man auf einen optionalen SSD-Kühler 🛒 zurückgreifen, denn anders als wir es noch von der per PCIe 4.0 angebundenen FURY Renegade SSD her kennen, gibt es die FURY Renegade G5 2 TB nicht mit einem vorinstallierten Kühlkörper.
Fazit:
Mit der FURY Renegade G5 2 TB hat Kingston seine FURY Renegade SSD Serie auf ein neues Leistungslevel katapultiert. Durch die Kombination von einem schnellen Controller, hochwertigen 3D-NANDs sowie der schnellen PCIe Gen5 Anbindung konnte die SSD in unserem Test beim Einsatz auf einer entsprechenden Plattform eine sehr hohe Leistung erzielen. Die von der SSD erzielte Performance ist dabei so hoch, dass sich die FURY Renegade G5 2 TB in unserem Test in allen Testabschnitten die Spitzenposition sichern konnte. Damit man von dieser Leistung jedoch durchweg und nicht nur für ein paar Sekunden profitieren kann, ist es zwingend erforderlich, die SSD mit einem passiven oder gar aktiven Kühler auszustatten. Da fast alle am Markt befindlichen und mit einem PCIe Gen 5 x4 M.2 Anschluss ausgestatteten Mainboards schon werksseitig zumindest über einen flachen Passivkühler verfügen, ist dies erfreulicherweise in den meisten Fällen ohne weitere Kosten möglich. Preislich liegt die sauber verarbeitete FURY Renegade G5 PCIe Gen5 NVMe SSD in der von uns in diesem Test herangezogenen 2 TB Version bei knapp 280 € 🛒 neben der von uns in diesem Test herangezogenen Variante gibt es die SSD auch mit einer Kapazität von 1 TB und 4 TB.
Wir danken Kingston sehr für die Bereitstellung des Testmusters.