Kingston – FURY Renegade 2TB M.2 SSD im Test

Mit der FURY Renegade haben wir heute eine M.2 SSD von Kingston im Test, welche optisch als auch von der Leistung her die richtige Wahl für Gamer sein soll.

Welche Details in der FURY Renegade M.2 SSD stecken und wie sich die 2 TB große Version der M.2 SSD von Kingston in unserem Test geschlagen hat, erfahrt ihr in diesem Review.

 

Technische Details:

Kapazität: 2 TB
Formfaktor: M.2 2280
Nand Flash: 3D-NAND TLC, 176 Layer (BiCS)
Abmessungen (L x B x H): 80 x 22 x 3,5 mm
Controller: Phison PS5018-E18, 8 Kanäle
DRAM Cache:
1 GB DDR4
Schnittstelle: PCIe Gen4x4
Sequentielles Lesen (Max): Bis zu 7.300 MB / s
Sequentielles Schreiben (Max): Bis zu 7.000 MB / s
4 KB Random Read IOPS (Max): Bis zu 1.000K
4 KB Random Write IOPS (Max): Bis zu 1.000K
Betriebstemperatur: 0 ° C – 70 ° C.
Lagertemperatur: -40 ° C – 85 ° C.
Geschriebene Terabyte (TBW) (maximale Kapazität): 2 PB
Garantie: 5 Jahre Garantie

 

Lieferumfang:

  • FURY Renegade M.2 SSD (mit gewählter Kapazität)
  • Garantiehinweis
  • Acronis True Image HD Key

 

Design und Verarbeitung:

Die FURY Renegade PCIe NVMe SSD wird von Kingston in einer Blisterverpackung geliefert, deren Vorderseite neben der Modellbezeichnung auch mit einer Info zu der gebotenen Kapazität sowie der maximalen Geschwindigkeit bedruckt wurde. Durch ein eingelassenes Sichtfenster ist zudem schon ein erster Blick auf die SSD möglich.

Die Verpackungsrückseite wurde mit einem Garantiehinweis bedruckt und verfügt über ein weiteres Sichtfenster, welches einen Blick auf die Seriennummer der SSD freigibt.

Der Lizenzkey für die zum Lieferumfang gehörende Acronis True Image HD Software wurde auf der Innenseite der Verpackung aufgeklebt. Um diesen nicht versehentlich zu beschädigen, sollte man die Verpackung im äußeren Randbereich und nicht direkt oberhalb der SSD aufschneiden.

Entnimmt man die FURY Renegade SSD aus der Verpackung, so hat man eine 80 mm lange und 22 mm breite SSD vor sich liegen, welche durch die zweiseitige Bestückung sowie dem auf der Oberseite aufklebten Aluminiumkühlblech eine Stärke von 3,5 mm aufweist. Durch den gewählten Aufbau fällt die SSD etwas dicker als manch andere 2 TB große M.2 SSDs, was zur Folge hat, dass sich die FURY Renegade NVMe SSD nicht in jedem besonders schlanken Notebook verbauen lässt.

Im Vergleich zu einer normalen SATA-SSD im 2,5″-Format befindet sich das PCB der SSD nicht in einem schützenden Gehäuse.

Schaut man sich das PCB einmal etwas genauer an, so findet man im mittleren Bereich der PCB-Oberseite einen Phison PS5018-E18 Controller vor.
Um eine gute Balance zwischen Kompatibilität und Kühlung zu erzielen, wurden auf der Oberseite des PCBs nicht einfach nur ein Aufkleber angebracht, sondern Kingston hat an dieser Stelle ein flaches Aluminiumblech aufgeklebt, welches mit neben der Modellbezeichnung auch mit einem ansprechend designten Muster bedruckt wurde.

Auf der gegenüberliegenden Seite wurde das schwarze PCB mittig mit einem dedizierten und 1 GB großen DDR4-Cache ausgestattet.

Der verbaute Controller ist mit acht Kanälen an die acht im TLC-Verfahren betriebenen 3D-NAND Chips angebunden. Die verbauten 3D-NANDs verfügen hierbei über 176 Layer.

Um die Schreibleistung zu steigern, hat Kingston die SSD nicht nur mit einem dedizierten DDR4 Cache ausgestattet, sondern auch mit einem dynamischen SLC-Cache, welcher die anfallenden Daten zunächst im schnelleren SLC-Verfahren puffert und diese im Anschluss in den TLC-Bereich des NANDs schreibt.

Wie schon eingehend angesprochen, wurde das PCB der FURY Renegade SSD nicht nur auf der Vorderseite mit Komponenten bestückt, sondern vier der acht 3D-NAND Chips wurden auf der Rückseite des PCBs untergebracht. Zudem wurde auf der Rückseite ein Aufkleber aufgeklebt, welcher Informationen über die Modellbezeichnung sowie die Speicherkapazität bereithält.

Als Schnittstelle kommt bei der FURY Renegade NVMe SSD die mit dem Z170 Chipsatz eingeführte M.2 Schnittstelle zum Einsatz.

Die FURY Renegade M.2 SSD kann hierbei nicht nur auf einem älteren PCIe Steckplatz genutzt werden, sondern auch auf einem aktuellen PCIe x4 Steckplatz. Ihre volle Leistung kann die SSD bei dem Einsatz auf einem PCIe Anschluss erzielen, welcher mindestens der Generation 4 angehört.
Seitens des PCIe x4 4.0 Anschlusses wäre in der Theorie eine maximale Übertragungsrate von rund 8.000 MB/s möglich. Kingston selbst gibt für die von uns in diesem Test herangezogene 2 TB Variante der FURY Renegade eine maximale Lesegeschwindigkeit von 7.300 MB/s und eine maximale Schreibgeschwindigkeit von 7.000 MB/s an. Um diese Geschwindigkeit erreichen zu können, benötigt man neben einem aktuellen Mainboard auch eine entsprechende CPU, welche die Anbindung von PCIe x4 4.0 M.2 SSDs unterstützt. Setzt man die SSD in einem älteren System ein, so kann man die SSD zwar problemlos nutzen, jedoch die eigentlich mögliche Bandbreite nicht ausschöpfen.

Die Verarbeitung unseres Testmusters der FURY Renegade wurde seitens Kingston sehr sauber und zugleich optisch ansprechend ausgeführt.

 

Testablauf:

Das wichtigste Kaufargument ist bei einer SSD zweifelsohne nicht das Design, sondern die Leistung, welche erbracht werden kann.
Aus diesem Grund schicken wir die SSD nicht nur in verschiedene Benchmarks, sondern werden uns auch ein genaues Bild über die Geschwindigkeit in alltäglichen Bereichen machen.

Das zum Einsatz kommende Testsystem besteht aus diesen Komponenten:

Das Testlaufwerk ist dabei als sekundäres Laufwerk eingerichtet. Das Betriebssystem befindet sich somit auf der verbauten Seagate – FireCuda 520 1TB M.2 SSD 🛒. Dies gilt jedoch nur für die durchgeführten Benchmarks und nicht für die Softwaretests.

Um eine Beeinträchtigung durch gesharte PCIe-Lanes zu vermeiden, wurde die eingesetzte Grafikkarte im zweiten PCIe-Steckplatz verbaut.

Getestet wurde die FURY Renegade M.2 NVMe SSD mittels dieser Benchmarks:

  • AS SSD Benchmark
  • AS SSD Kopierbenchmark
  • ATTO Disk Benchmark

 

AS SSD Benchmark:

Der AS SSD Benchmark wurde, wie der Name vermuten lässt, speziell für SSDs entwickelt. Durch die Verwendung von inkompressiblen Daten stellt dieser Benchmark für komprimierende Controller praktisch ein Worst-Case-Szenario dar.

Mit einem Blick auf das erreichte Testergebnis ist zu erkennen, dass die FURY Renegade M.2 SSD die seitens Kingston angegebenen Übertragungsgeschwindigkeiten in diesem Test nicht erreichen konnte. Im direkten Vergleich zu anderen PCIe 4.0 NVMe SSDs, konnte sich die FURY Renegade in diesem Test jedoch sehr gut schlagen.

 

AS SSD Kopierbenchmark:

Neben diesem Performancetest beinhaltet der AS SSD Benchmark auch noch einen Kopierbenchmark, mittels welchem ermittelt werden kann, wie schnell Daten innerhalb des Laufwerkes kopiert werden können.
Die verwendeten Muster entsprechen typischen Szenarien: ISO (zwei große Dateien), Programm (viele kleine Dateien), Spiel (große und kleine Dateien gemischt).

Auch bei dem aus drei Teilen bestehenden Kopierbenchmark zeigte die FURY Renegade eine sehr gute Performance, mit welcher sich die SSD in diesem Test an die Leistungsspitze der von uns getesteten PCIe 4.0 NVMe SSDs setzt.

 

ATTO Disk Benchmark

Der ATTO Disk Benchmark ermöglicht es einem, die SSDs mit einer höheren Abfragetiefe zu beanspruchen. Wir haben die SSD somit mit einer Queue Depth von 10 getestet.

Dank der hohen Abfragetiefe konnte die FURY Renegade in diesem Test ihr volles Potenzial entfalten. Zwar konnten wir die seitens Kingston angegebenen Übertragungsraten auch in diesem Test nicht ganz erreichen. Jedoch ist nicht nur die Differenz zwischen unseren Messergebnissen und der seitens Kingston angegebenen maximalen Übertragungsgeschwindigkeit sehr gering, sondern die SSD konnte sich auch in diesem Test an die Leistungsspitze der von uns getesteten PCIe 4.0 NVMe SSDs setzen.

Neben den Messungen mit diesen Benchmark-Tools wollen wir jedoch auch nicht die Geschwindigkeitsvorteile im alltäglichen Betrieb aus dem Auge verlieren, denn gerade auf diese kommt es im Endeffekt an, da die durch die Benchmarks aus dem Laufwerk gekitzelten Maximalwerte im Normalfall kaum erreicht werden.

 

Softwareinstallation:

Wie die Überschrift schon verlauten lässt, werden wir in diesem Test anhand der Software PCMark 8, Acrobat Reader und OpenOffice die Zeit stoppen, in welcher die Software auf der SSD installiert werden konnte.

PC Mark8 Adobe Acrobat Reader 10 Open Office
124 Sekunden 19 Sekunden 45 Sekunden

 

Softwaretest:

In diesem Test werden wir die Geschwindigkeit messen, in welcher die SSD es schafft, eine WinRAR Datei von einem GB zu entpacken, einen vollständigen Systemscan mit AntiVir absolviert und wie lange ein auf der SSD installiertes Windows 11 benötigt, um zu booten. Hierbei wird die Zeitmessung erst nach dem Verlassen des Bios gestartet.

WinRAR 1GB entpacken Antivir System Scan Windows 11 Pro x64 Bootzeit
25 Sekunden 241 Sekunden 12,7 Sekunden

Wie wir es in der Zwischenzeit auch von anderen M.2 SSDs her kennen, zeigte auch die FURY Renegade M.2 SSD in unserem Test unter einer dauerhaften Belastung eine leichte Drosselung bei der Übertragungsgeschwindigkeit. Dank des flachen Aluminiumkühlers kann die SSD die gebotene Leistung jedoch ein paar Sekunden länger bereitstellen, als ein etwa gleich schnelles Modell ohne jeglichen Kühlkörper.
Dieser Geschwindigkeitsabfall entsteht durch die Drosselung des verbauten Controllers, welche ab einer bestimmten Temperaturschwelle eintritt. Auch wenn sich die SSD an dieser Stelle recht gut geschlagen hat, empfiehlt es sich, die SSD mit einem optionalen Kühler, wie sie z. B. in der Zwischenzeit auf den meisten Mainboards zu finden sind, auszustatten. Neben der von uns in diesem Test herangezogenen Variante ohne Kühler gibt es die FURY Renegade auch noch mit einem größeren Aluminiumkühler, sodass man die SSD auch auf einem Mainboard ohne vorinstallierte Kühlkörper bestmöglich einsetzen kann.

 

Fazit:

Mit der FURY Renegade hat Kingston eine M.2 PCIe Gen4x4 SSD in seinem Sortiment, welche in unserem Test nicht nur durch eine gute Performance, sondern auch durch eine saubere und zugleich optisch ansprechende Verarbeitung. Für eine bestmögliche Performance hat Kingston die SSD nicht nur mit einer PCIe Gen4x4 Schnittstelle, sondern auch mit hochwertigen NAND-Chips und einem guten Controller ausgestattet. Im direkten Vergleich zu günstigeren Modellen verfügt die SSD zudem auch über einen dedizierten DDR4-Cache, welcher die Leistung zusätzlich positiv beeinflusst. Mit der in unserem Test erreichten Performance kann sich die SSD eine sehr gute Platzierung in unserem Testfelde sichern und eignet sich somit nicht nur für den Einsatz in einer leistungshungrigen Workstation, sondern auch für den Einsatz in einem performanten Gaming-System. Bedingt durch die zweiseitige PCB-Bestückung sowie dem flachen Aluminiumkühlblech, welches auf der Oberseite aufgeklebt wurde, ist die FURY Renegade M.2 SSD jedoch nicht für den Einsatz in besonders schlanken Notebooks ausgelegt. Die Verarbeitung der SSD wurde sehr sauber und hochwertig ausgeführt. Dank des bedruckten Kühlblechs macht die SSD zudem auch beim Einsatz in einem Gaming-System, welches nicht über einen zusätzlichen M.2-Kühler verfügt, eine gute Figur. Preislich liegt die FURY Renegade in der von uns getesteten 2 TB Version bei knapp unter 170 € 🛒.

Wir danken Kingston sehr für die Bereitstellung des Testmusters.

Kingston - FURY Renegade 2TB M.2 SSD

9

Verarbeitung

9.5/10

Kompatibilität

8.0/10

Geschwindigkeit

9.5/10

Lieferumfang

9.0/10

Preis

9.0/10

Pro

  • Gute Leistung
  • Verarbeitung
  • Acronis True Image HD Lizenz im Lieferumfang
  • Heatspreader für bessere Kühllung
  • Hohe Lebensdauer

Contra

  • Passt nicht in jedes Notebook