Mit dem HX6250 haben wir heute einen mächtigen Tower-Kühler von Jonsbo im Test, welcher neben einer sehr guten Kühlleistung auch durch sein elegantes Design überzeugen möchte.

Welche Details in dem HX6250 stecken und wie sich der mächtige Tower-Kühler von Jonsbo in unserem Test geschlagen hat, erfahrt ihr in diesem Review.

 

Technische Details:

Maße:	144 x 162 x 121 mm (B x H x T)
Gewicht:	1.150 g
Material:	Kupfer (Kühlerboden, Heatpipes) Aluminium (Lamellen, Abdeckplatte)
Farbe:	Schwarz
Heatpipes:	6x Ø 6 mm
TDP:	250 W
Kompatibilität:	Intel: LGA 1200, 115x, 1700, 20xx AMD: AM4
Lüfter
Typ:	1x 140 mm PWM
Maße:	140 x 140 x 25 mm (B x H x T)
Lautstärke:	max. 38 dB(A) Mit Low Noise Adapter: max. 28 dB(A)
Drehzahl:	700 – 1.800 U/min Mit Low Noise Adapter: 400 – 1200 U/min
Fördermenge:	58,73 – 153,25 m³/h Mit Low Noise Adapter: 30,04 – 98,22 m³/h
Statischer Druck:	0,46 – 2,74 mmH2O Mit Low Noise Adapter: 0,17 – 1,14 mmH2O

 

Lieferumfang:

• HX6250 CPU-Kühler
• 140-mm-Lüfter
• Montagematerial (Intel & AMD)
• Schraubenzieher
• Low Noise Adapter
• Anleitung
• Spachtel
• 1 g Thermal Grizzly Hydronaut Wärmeleitpaste

 

Design und Verarbeitung:

Der HX6250 Tower-Kühler wird von Jonsbo in einer Verpackung geliefert, welche in einem schwarzen Grunddesign gehalten ist. Wo die Vorder- und Rückseite neben einem Produktbild und der Modellbezeichnung auch mit den wichtigsten Features bedruckt wurde, wurde auf der linken und rechten Verpackungsseite eine kurze Beschreibung sowie die Auflistung der technischen Details abgedruckt.

Entnimmt man den HX6250 aus seiner Verpackung, so hat man einen vormontierten Tower-Kühler vor sich stehen, welcher nicht nur in einem vollständig schwarzen Design gehalten ist, sondern auch über einen recht tiefen Aufbau verfügt.

Um alle Details des Kühlers erkennen zu können, muss man im ersten Schritt den vorinstallierten 140-mm-Lüfter vom Kühlkörper abnehmen.

Anschließend hat man einen tiefen Tower-Kühler vor sich stehen, welcher über einen asymmetrischen Aufbau verfügt. Um innerhalb des Kühlers einen Unterdruck erzeugen und somit die Luft zusätzlich zu beschleunigen zu können, wurden die 50 verbauten Aluminiumfinnen an den beiden Außenseiten um 90° abgewinkelt. Für eine zusätzliche Stabilisierung des Lamellenturms wurden die Aluminiumfinnen auf jeder Außenseite zudem an drei Stellen ineinander verhakt.

Um den mitgelieferten sowie einen optionalen 140-mm-Lüfter am Kühlkörper befestigen zu können, wurden in die Außenseiten auch noch kleine Vertiefungen eingelassen, welche zur Aufnahme der Lüfterklammern dienen.

Betrachtet man den Kühler einmal von den beiden Stirnseiten aus, so sind nicht nur die sechs u-förmig gebogene Heatpipes zu erkennen, sondern auch, dass die eingesetzten Aluminiumfinnen an den Außenseiten etwas breiter ausgeführt sind, wodurch eine kleine Vorkammer für den eingesetzten Lüfter geschaffen wurde.

Mit einem Blick auf die Rückseite des Towerkühlers findet man einen Lamellenaufbau vor, welcher sich deutlich vom Aufbau der Vorderseite unterscheidet. Jonsbo hat die 50 Aluminiumfinnen auf dieser Kühlerseite mit einem gezackten Aufbau versehen, durch welchen die Fläche der Kühlfinnen vergrößert wird.

Schaut man sich den unteren Bereich der Kühlerrückseite einmal genauer an, so ist zu erkennen, dass Jonsbo die unteren acht Kühlfinnen nicht in der vollen Tiefe ausgeführt hat. Hierdurch wird eine bessere Kompatibilität zu hohen PWM-Kühlern geschaffen.

Wo der Kühler durch die schwarze Keramikbeschichtung trotz der gebotenen Abmessungen schon sehr schlicht ausfällt, wird das dezente Design von der verbauten Abschlusslamelle sauber abgerundet.

Jonsbo hat den HX6250 hierbei mit einer gewölbten Abschlusslamelle ausgestattet, welche aus einer schwarzen Kunststoffbasis und einer darauf aufgebrachten Aluminiumblende besteht. Mittig wurde die verbaute Abschlusslamelle mit dem Jonsbo Logo versehen.

Um die Kühlermontage zu erleichtern, lässt sich die mittels Magneten befestigte Abschlusslamelle ganz einfach vom Kühlkörper abnehmen.

Der Lamellenblock wurde auf sechs 6-mm-Heatpipes aufgesteckt. Die passend zum Design schwarz beschichteten Kupferheatpipes durchlaufen die zweiteilige Bodenplatte u-förmig gebogen. Um eine bessere Kompatibilität zu Speichern mit hohen Kühlkörpern zu erzielen, wurden die Heatpipes zudem so gebogen, dass die Bodenplatte nicht mittig unter dem Lamellenblock sitzt.

Die zweiteilige Bodenplatte, welche von den Heatpipes durchlaufen wird, besteht aus hochwertigem Kupfer. Um die Bodenplatte an das gesamte Design des Kühlers anzupassen, wurde auch diese bis auf die Auflagefläche mit einer schwarzen Beschichtung versehen.

Die vernickelte Unterseite der Kupferbodenplatte wurde sehr sauber und ohne jegliche Riefen verarbeitet.

Der zur Montage benötigte Montagesteg wurde seitens Jonsbo schon an der Oberseite der Bodenplatte vormontiert.

Als Lüfter liefert Jonsbo einen 140-mm-Lüfter mit, welcher passend zum schlichten Design des Kühlers ebenfalls in einer schwarzen Farbgebung gehalten ist und mit einer Drehzahl von 700 – 1.800 U/min arbeitet.

Der mit sieben großflächigen Lüfterblättern ausgestattete Lüfter verfügt über einen leicht abgerundeten Lüfterrahmen, welcher auf der Außenseite über einen strukturierten Aufbau verfügt.

Um eine entkoppelte Montage zu ermöglichen, wurde der Lüfter im Bereich der Montagebohrungen mit schwarzen Gummientkopplern ausgestattet.

Befestigt ist der Impeller an vier Stegen, welche leicht gegen die Rotationsrichtung gebogen sind.

Um die Maximaldrehzahl des PWM-Lüfters zu begrenzen und den Lüfter somit auch für Silentliebhaber interessant zu machen, liegt dem Lieferumfang ein Low Noise Adapter bei, welcher es ermöglicht, den Lüfter mit einer Geschwindigkeit von 400 – 1.200 U/min zu betreiben.

Die Verarbeitung des HX6250 CPU-Kühlers wurde seitens Jonsbo sehr hochwertig sowie auch optisch ansprechend ausgeführt.

 

Montage:

Die Montage des HX6250 ist durch die mitgelieferte Backplate auf allen aktuellen Intel- und AMD-Sockeln möglich.
Zur Montage des Kühlers muss im ersten Arbeitsschritt die mitgelieferte Backplane mit den vier Montagebolzen bestückt werden.
Anschließend wird die Backplate von der Rückseite aus an das Mainboard gesteckt und von der Vorderseite aus mittels Abstandsbolzen verschraubt.
Bevor man den Kühler auf die mit Wärmeleitpaste bestrichene CPU aufsetzt, muss man nun noch die zum jeweiligen Sockel passenden Montageschienen an der Bodenplatte montieren.
Da der werksseitig am Kühler vormontierte Lüfter über die Montagepunkte der Montageschienen hinausragt, muss man diesen vor der eigentlichen Kühlermontage vom Kühlkörper abnehmen. An die hintere Montageschraube gelangt man in Kombination mit dem im Lieferumfang enthaltenen Schraubenzier durch das Abnehmen der Abschlusslamelle.
Sobald die Montage des Tower-Kühlers abgeschlossen ist, kann man den Lüfter wieder am Kühlkörper befestigen.

Um die Kühlleistung im Bedarfsfall noch etwas steigern zu können, hat Jonsbo dem Lieferumfang einen zweiten Satz Lüfterklammern beigelegt, wodurch sich mittels eines optionalen 140-mm-Lüfters ein Push-Pull-Betrieb realisieren lässt.

 

Testablauf:

Die Testergebnisse sind bei einer Raumtemperatur von ca. 21 °C (zu Beginn der Testphase gemessen) entstanden. Protokolliert wurde der maximale Mittelwert aller Performance-Cores während eines 30-minütigen Prime95 Stresstests.

Kommen bei einem getesteten Kühler Lüfter zum Einsatz, bei denen es sich um PWM-Lüfter handelt, welche ihre Geschwindigkeit selbst anpassen, so wird die PWM-Steuerung während des Tests deaktiviert.

Wir nutzen bei unseren Tests immer die ARCTIC – MX-5 🛒 Wärmeleitpaste, um auch hier etwaige Schwankungen ausschließen zu können.

Bei den ermittelten Temperaturen handelt es sich um Messwerte, welche unter Extrembedingungen ermittelt wurden und so auch während langen Gaming-Sessions kaum erreicht werden.

Zudem ist zu beachten, dass die erreichten Temperaturen abhängig von dem genutzten System  sind und auch auf ähnlichen Systemen abweichen können. Da wir jedoch alle Kühler unter diesen Bedingungen testen, lassen sich die Kühler untereinander gut vergleichen.

Als Referenz dienen alle Kühler, welche wir bis jetzt auf diesen Systemen getestet haben. CPU-Wasserkühler werden in Kombination mit einem Alphacool NexXoS ST30 Full Copper 360mm Radiator getestet.

 

Testsystem:

Um eine typische Wärmeentwicklung abbilden zu können, welche in etwa der Wärmeentwicklung der meisten Nutzer während des Spielens entspricht, setzen wir in unserem Test auf ein Mittelklasse-Gaming-System, welches aus folgenden Komponenten besteht:

• Prozessor: Intel – Core i5 11600K @ 4,5 GHz 🛒
• Mainboard: NZXT – N7 Z590 🛒
• Speicher: ADATA – XPG – GAMMIX D45 16 GB 🛒
• Grafikkarte: Gainward – RTX 3070 Phantom GS 🛒
• Systemlaufwerk: ADATA – GAMMIX S70 1TB 🛒
• Netzteil: be quiet! – STRAIGHT POWER 11 850W Platinum
• Wärmeleitpaste: ARCTIC – MX-5 🛒
• Gehäuse: be quiet! – SILENT BASE 601 | Orange

 

Messergebnis:

 

Um auch Anwendern, welche auf der Suche nach einem Kühler für ein sehr leistungsstarkes System sind, einen Vergleich bieten zu können, wird jeder kompatible Kühler auch in einem Z690 System getestet, welches aus diesen Komponenten besteht:

• Prozessor: Intel – Core i9 12900K 🛒
• Mainboard: ASUS – ROG STRIX Z690-F GAMING WIFI 🛒
• Arbeitsspeicher: 2 x 16 GB ADATA – XPG – Lancer DDR5 5200 🛒
• Grafikkarte: Gainward – RTX 3070 Phantom GS 🛒
• Systemlaufwerk: ADATA – GAMMIX S70 1TB 🛒
• Netzteil: be quiet! – STRAIGHT POWER 11 850W Platinum
• Wärmeleitpaste: ARCTIC – MX-5 🛒
• Gehäuse: be quiet! – SILENT BASE 601 | Orange

Messergebnis:

 

Mit einem Blick auf die erzielten Testergebnisse wird man schnell erkennen, dass der HX6250 Tower-Kühler auf beiden Testsystemen eine sehr gute Kühlleistung erzielen konnte. Mit der gebotenen Kühlleistung eignet sich der Kühler somit nicht nur dazu, ein etwas übertaktetes Mittelklasse-Gaming-System anständig kühlen zu können, sondern der Kühler eignet sich auch für den bedenkenlosen Einsatz in einem aktuellen High-End-Gaming-Systems.
Zum erreichen der gebotenen Kühlleistung arbeitet der eingesetzte Lüfter jedoch mit einer recht hohen Maximaldrehzahl und somit auch mit einem Geräuschpegel, welcher deutlich aus einem geschlossenen Gehäuse heraus hörbar ist.
Die Lüftergeschwindigkeit und somit auch der Geräuschpegel kann jedoch nicht nur über das PWM-Signal, sondern auch über den mitgelieferten Low Noise Adapter reduzieren.
Wie unser Test gezeigt hat, ist der Kühler zwar auch dann noch in der Lage eine aktuelle High-End-CPU zu kühlen, jedoch liegt die erreichte Temperatur schon deutlich höher.

Für den Fall, dass einem die gebotene Kühlleistung bei eventuellen OC-Versuchen nicht ausreichend hoch sein sollte, kann man den Kühler problemlos mit einem zweiten Lüfter im Push-Pull-Betrieb betreiben.
In diesem Fall würde man sich die zusätzliche Leistung aber auch mit einer nochmals höheren Geräuschkulisse erkaufen, wodurch der Kühler dann definitiv nichts mehr für Silentliebhaber ist.

 

Fazit:

Mit dem HX6250 hat Jonsbo einen mächtigen Tower-Kühler in seinem Sortiment, welcher in unserem Test nicht nur durch eine gute Kühlleistung, sondern auch durch eine schicke Optik überzeugen konnte. Von der optischen Seite her konnte der sehr sauber verarbeitete Kühler vor allem durch die komplett schwarze Farbgebung überzeugen. Die auf die Heatpipes und Kühlfinnen aufgebrachte Keramikbeschichtung sorgt hierbei für eine schicke und zugleich dezente Optik, welche von der abnehmbaren Abschlusslamelle abgerundet wird. Die aufgebrachte Beschichtung sorgt jedoch auch dafür, dass trotz der mattschwarzen Farbgebung die Wärmeabfuhr nicht verschlechtert wird. Um die Kühlleistung des mächtigen Tower-Kühlers weiter zu steigern, hat Jonsbo nicht nur einen sehr leistungsstarken 140-mm-Lüfter verbaut, sondern auch auf eine versetzte Anordnung der Heatpipes und abgewinkelte Kühlerseiten geachtet. Alles in allem kann der Kühler durch diese Eigenschaften eine sehr gute Kühlleistung erzielen, mit welcher er sich auf für den bedenkenlosen Einsatz auf High-End-CPUs eignet. Ein großer Nachteil des HX6250 liegt jedoch in der hohen Maximaldrehzahl des mitgelieferten Lüfters, durch welche der Lüfter nicht zu den leisesten Modellen am Markt gehört. Dank der integrierten PWM-Funktion wird die Maximaldrehzahl jedoch nur dann erreicht, wenn man eine aktuelle High-End-CPU über einen längeren Zeitraum hinweg stark belastet. Für Silentliebhaber befindet sich zudem ein Low Noise Adapter im Lieferumfang, mittels welchem sich die Minimal- sowie Maximaldrehzahl und somit auch die Geräuschkulisse reduzieren lässt. Preislich liegt der sauber verarbeitete HX6250 Tower-Kühler aktuell bei knapp 60 €.

Wir danken Caseking für die Bereitstellung des Testmusters.