Enermax – Ostrog Lite – Midi-Tower

Mit dem Ostrog Lite haben wir heute das neuste Gehäuse aus der Ostrog Serie von Enermax im Test, welches nicht nur äußerlich mit einem schicken Design punkten möchte, sondern auch durch die gebotenen Features.

Welche Features in dem neuen Ostrog Lite stecken und wie sich das neuste Gehäuse von Enermax in unserem Test geschlagen hat, erfahrt ihr in diesem Review.

Technische Details:

  • Gehäuse Typ: ATX Midi-Tower
  • Unterstützte Mainboard-Formate: ATX, Micro-ATX, Mini-ITX
  • Farbe: Schwarz / Schwarz-Anthrazit
  • Innenlackierung: Schwarz
  • Material: SPCC
  • I/O-Panel: 1x USB 3.0, 2x USB 2.0, HD Audio
  • Steckplätze für Erweiterungskarten: 7x
  • Laufwerksschächte
    5,25-Zoll 2x
    3,5-Zoll 3x (1x via 5.25″-Adapter)
    2,5-Zoll 4x (2x via 3.5″-Einschub, 2x auf dem Mainboard-Tray)
  • Lüfter:
    Front 2x 120-mm-Lüfter (vorinstalliert: 1x 120-mm-Enerflo-Lüfter)
    Oberseite optional: 2x 120-mm-Lüfter
    Boden / PSU Tunnel optional: 1x 82/92-mm-Lüfter
    Rückseite vorinstalliert: 1x 120-mm-Apollish-LED-Lüfter
  • Abmessungen: 194mm x 460mm x 440mm (B x H x T)
  • Gewicht: 4.65 kg
  • Max. Einbaulänge für Grafikkarten: 390mm
  • Max. Einbauhöhe für CPU-Kühler: 152mm

Lieferumfang:

  • Ostrog Lite (in der erworbenen Version)
  • Schraubenset
  • Montageanleitung

Design und Verarbeitung:

Das Ostrog Lite wird von Enermax in einer neutralen Verpackung geliefert, welche auf der Vorder- und Rückseite neben der Modellbezeichnung auch mit einem skizzierten Produktbild bedruckt ist.

Die technischen Details wurden auf einer der beiden Außenseiten abgedruckt.
Innerhalb der Verpackung wird das Ostrog Lite Gehäuse durch zwei große Styroporpolster geschützt und übersteht somit den Transport zum Käufer auch ohne eine weitere Umverpackung unbeschadet.

Äußeres Erscheinungsbild

Entnimmt man das Ostrog Lite aus seiner Verpackung, so hat man einen recht schlanken Midi-Tower vor sich stehen, welcher sich durch seine Optik ganz klar in die Ostrog Gehäuseserie von Enermax eingliedert.

Die Gehäusefront des Ostrog Lite ist mit einer schwarzen Kunststofffront ausgestattet, welche nicht, wie es bei den meisten Gehäusen üblich ist, in einem rechteckigen Design gehalten ist. Enermax hat diese Kunststofffront passend zum Design der vorangegangenen Ostrog Gehäuse mit einem sechseckigen Aufbau versehen.

Wo der äußere Bereich der Gehäusefront noch aus mattschwarzem Kunststoff gefertigt wurde, hat man mittig ein Kunststoffelement verarbeitet, welches mit der Optik von schwarz eloxiertem und gebürstetem Aluminium versehen wurde, wodurch ein schickerer Anblick erzielt wurde, als er von einer mattschwarzen Kunststofffront erreicht werden könnte.
Im unteren Bereich dieses Designelements wurde das Enermax Logo aufgebracht, welches in einem glänzenden Silber gehalten ist.
Im oberen Bereich befinden sich zwei 5,25″-Laufwerksschächte, welche mit Blenden verschlossen wurden, die passend zum Design der Gehäusefront gefertigt wurden.

Die vergangenen Modelle der Ostrog Serie waren etwas breiter, wodurch sie alle über ein weiteres Designelement verfügten, welches bei dem neuen Ostrog Lite nur noch angedeutet wurde. So wurde bei dem normalen Ostrog zwischen dem inneren und äußeren Bereich der Gehäusefront ein Mesh-Gitter verbaut. Bei dem Ostrog ADV kam hier ein leicht transparentes Kunststoffelement zum Einsatz, welches von der Rückseite aus beleuchtet wurde.
Bei dem neuen Ostrog Lite ist diese Umrandung nur noch durch eine Vertiefung angedeutet.
Am Übergang zum Gehäuseboden wurde jedoch noch ein kleines schwarzes Mesh-Gitter eingearbeitet, welches als Lufteinlass dient.

Die Gehäusefront kann ganz einfach von dem Gehäusekorpus abgezogen werden. Hinter der Gehäusefront hat Enermax schon einen 120-mm-Lüfter vorinstalliert. Neben diesem kann noch ein weiterer 120-mm-Lüfter verbaut werden. Einen Staubfilter hat Enermax hier auf den ersten Blick nicht verbaut. Dieser ist auch nicht notwendig, da das für den Lufteinlass in die Gehäusefront eingearbeitete Mesh-Gitter so fein ist, dass es als Staubfilter fungiert.

Mit einem Blick auf die Gehäuseoberseite ist sehr schnell zu erkennen, dass der Gehäusedeckel sauber an die Form der Gehäusefront angepasst wurde. Der aus schwarz lackiertem Stahlblech gefertigte Gehäusedeckel wurde hierzu auf der linken und rechten Seite mit einer abgeschrägten Bauform versehen. Im vorderen Bereich des Gehäusedeckels wurde das I/O-Panel eingearbeitet, welches neben den obligatorischen Audioanschlüssen auch zwei USB 2.0 und einen USB 3.0 Anschluss bereithält.

Alle verbauten Anschlüsse wurden mit Staubschutzkappen versehen. Neben diesen Anschlüssen wurden auch die Power-LED und HDD-LED sowie der Power- und Resetschalter in das I/O-Panel eingearbeitet. Der Resetschalter wurde hierbei als sehr kleiner Schalter ausgeführt, wodurch es entweder sehr langen und spitzen Fingernägeln zur Betätigung bedarf, oder auf ein spitzes Hilfsmittel zurückgegriffen werden muss.

Im hinteren Bereich des Gehäusedeckels ist ein Staubfilter zu finden, welcher mittels Magnetstreifen auf dem Gehäusedeckel befestigt ist.

An der Stelle, an der der Staubfilter angebracht wurde, wurde der Gehäusedeckel mit einem etwas vertieft eingelassenen Luftauslass versehen, hinter welchem bis zu zwei 120-mm-Lüfter montiert werden können.

Durch die Vertiefung schließt die Oberseite des Staubfilters bündig mit dem Gehäusedeckel ab, was ein versehentliches Verschieben des Staubfilters verhindert.

Mit einem Blick auf die Gehäuserückseite findet man im oberen Bereich neben dem Ausschnitt für die I/O-Blende einen weiteren Luftauslass vor, welcher durch ein grobmaschiges Mesh-Gitter realisiert wurde. Hinter diesem Luftauslass wurde seitens Enermax schon ein rot beleuchteter 120-mm-Apollish-LED-Lüfter vormontiert, welcher über eine integrierte Entkopplung verfügt.

Im weiteren Verlauf sind sieben Slotblenden zu finden, von denen jedoch nur die obere Slotblende als geschraubte Slotblende ausgeführt wurde. Die restlichen sechs Slotblenden sind nur vorgestanzt und müssen somit bei Bedarf aus dem Gehäuse herausgebrochen werden.

Der Einbauplatz für das ATX-Netzteil befindet sich am Gehäuseboden und wurde mit acht Montagebohrungen versehen, wodurch das gewünschte Netzteil in zwei Richtungen verbaut werden kann.

Mit einem Blick auf die Unterseite des Ortog Lite findet man im hinteren Bereich einen Staubfilter vor, welcher den Lufteinlass für das ATX-Netzteil vor eindringendem Staub schützt. Einen sicheren Stand erhält das Gehäuse durch vier rechteckige Standfüße, welche auf der Unterseite mit einem Moosgummipuffer versehen wurden, durch welche das Gehäuse vom Untergrund entkoppelt wird.

Die rechte Gehäuseseite wurde mit einer Seitenwand verschlossen, welche auf fast der gesamten Fläche etwas nach außen gezogen wurde. Dieser Aufbau hat den Vorteil, dass der Abstand zwischen dem Mainboardschlitten und der Gehäusewand etwas breiter wird.

In die linke Seitenwand wurde ein großes Sichtfenster eingelassen, welches sich jedoch nicht bis zum Gehäuseboden erstreckt.

Beide Seitenwände sind mittel Rändelschrauben befestigt.

Blick in Innere

Durch das in die linke Seitenwand eingelassene Sichtfenster kann man zwar schon einen ersten Blick in das Gehäuseinnere werfen, jedoch kann man so noch nicht jedes Detail des Innenraumes erkennen.
Nimmt man die beiden Seitenwände von dem Gehäuse ab, so hat man einen freien Blick auf den sehr aufgeräumten Innenraum.

Im unteren Bereich kann man eine Blende erkennen, welche sich über die gesamte Gehäusetiefe erstreckt. Hierbei handelt es sich um eine Abtrennung, durch welche der Innenraum des Ostrog Lite in zwei getrennte Klimazonen aufgeteilt wird. Im vorderen Bereich wurden in diese Abtrennung Luftlöcher eingearbeitet, hinter welchen man einen 80mm bzw. 92-mm-Lüfter montieren kann.

In der oberen Klimazone befindet sich der Einbauplatz für ein ATX-Mainboard. Die zur Montage notwendigen Abstandshalter wurden seitens Enermax schon in den Mainboardschlitten eingedreht.

Der Mainboardschlitten wurde neben einer großen Aussparung, welche eine Kühlermontage auch bei montiertem Mainboard erlaubt, auch mit weiteren kleinen Aussparungen ausgestattet, welche als Kabeldurchführungen dienen. Diese wurden jedoch nicht mit schützenden Gummidurchführungen versehen. Um dennoch eine Beschädigung der Kabel zu vermeiden, wurden die Kanten der einzelnen Kabeldurchführungen umgelegt, wodurch man scharfkantige Kanten vergeblich sucht.

Um einen guten Luftzug zu ermöglichen, wurde der Bereich hinter der Gehäusefront zu Großteil von Laufwerkskäfigen freigehalten. Diese findet man somit nur unterhalb des Gehäusedeckels vor. Hier können entweder zwei 5,25″-Laufwerke oder eine Mischbestückung aus einem 5,25″-Laufwerk und einer 3,5″-Festplatte verbaut werden.

Letztere wird einem durch den Adapter ermöglicht, welcher seitens Enermax im oberen 5,25″-Laufwerksschacht verbaut wurde.

Schaut man sich den verlängerten Mainboardschlitten im Bereich hinter der Gehäusefront einmal etwas genauer an, so findet man hier zwei Montagepunkte für 2,5″-Festplatten vor. Diese wurden so ausgelegt, dass die Festplatten auf der Vorderseite des Mainboardschlittens verbaut werden.

Betrachtet man den Mainboardschlitten einmal von seiner Rückseite aus, so ist ein Blick in die untere Klimazone des Gehäuses möglich.

Hinter der Gehäusefront hat Enermax einen Festplattenkäfig eingearbeitet, welcher wahlweise zwei 2,5″ oder 3,5″-Festplatten aufnimmt. 3,5″-Festplatten können in den beiden Laufwerksschächten zudem werkzeuglos, jedoch nicht entkoppelt montiert werden.

Im hinteren Bereich befindet sich der Einbauplatz für ein ATX-Netzteil. Dieser verfügt über einen Lufteinlass im Gehäuseboden und über vier Auflagepunkten, welche die Befestigungsschrauben entlasten. Eine entkoppelte Auflage ist jedoch leider nicht vorgesehen.

Das Ostrog Lite wurde seitens Enermax sauber verarbeitet und mit ein paar netten Features wie dem beleuchteten Lüfter und dem aufgeräumten Innenaufbau versehen. Leider fehlen dem Gehäuse jedoch ein paar gern gesehene Features, wie die Entkopplungsmöglichkeit für Laufwerke und das Netzteil sowie durchgehend verschraubte Slotblenden.

Montage:

Den ersten Arbeitsschritt kann man sich bei der Hardwaremontage sparen, denn Enermax hat die zur Mainboardmontage notwendigen Abstandshalter schon in den Mainboardschlitten eingedreht, wodurch man das Mainboard gleich in dem Gehäuse montieren kann. Durch die in den Mainboardschlitten eingelassene Aussparung kann die Montage des gewünschten CPU-Kühlers auch im Nachhinein durchgeführt werden. Was den verwendeten Kühler angeht, muss man bei dem Ostrog Lite durch die geringe Gehäusebreite jedoch ein paar Abstriche machen, denn das Gehäuse nimmt nur Kühler bis zu einer Höhe von 152mm auf, wodurch viele Tower- und gar Twin-Tower-Kühler nicht in dem Ostrog Lite verbaut werden können.
Zur Montage von Erweiterungskarten steht einem ein Platzangebot von 390mm zur verfügung. Bei der Montage der Erweiterungskarten muss man jedoch beachten, dass nur die obere Slotblende in einer geschraubten Form ausgeführt wurde. Alle anderen Slotblenden sind fest mit dem Gehäuse verbunden und müssen vor der ersten Nutzung herausgebrochen werden. Ist das Mainboard schon in dem Gehäuse verbaut, so sollte man diesen Arbeitsschritt sehr vorsichtig durchführen da ansonsten auf dem Mainboard verbaute Komponenten beschädigt werden können.
Die Montage von 3,5″-Festplatten kann in den beiden Laufwerkschächten, welche sich in der unteren Klimazone des Gehäuses befinden werkzeuglos vonstattengehen. In dem 5,25″-Adapter kann eine weitere 3,5″-Festplatte mittels Schrauben befestigt werden.
Zwei 2,5″-Festplatten können so am Mainboardschlitten montiert werden, dass sie durch das eingelassene Sichtfenster zu erkennen sind. Eine Montage auf der Rückseite des Mainboardschlittens ist durch die Formgebung der Montagepunkte und des geringen Platzangebotes nicht möglich.
Durch die acht Montagebohrungen, welche um den Einbauplatz des Netzteiles angesiedelt sind, ist eine Montage des Netzteils in zwei Richtungen möglich.
Wir haben das Netzteil in unserem Test so montiert, dass der Lüfter des Netzteiles frische Luft durch den Gehäuseboden ansaugen kann.

Das Netzteil sowie auch die Festplatten können leider nicht entkoppelt werden, wodurch im Worst Case Schwingungen an das Gehäuse übertragen werden, welche zu ungewollten Nebengeräuschen führen.
Um den werksseitig sehr aufgeräumten Innenraum des Gehäuses auch bei montierter Hardware aufgeräumt erscheinen zu lassen, muss man sich beim verlegen der Kabel etwas Zeit lassen, denn hinter dem Mainboardschlitten geht es trotz der nach außen gezogenen Seitenwand recht eng zu.

Fazit:

Mit dem Ostrog Lite hat Enermax seine bekannte Ostrog Gehäuse-Serie nach unten hin abgerundet. Dies gilt leider nicht nur für die Abmessungen, des Gehäuses, sondern auch für die gebotene Ausstattung. In dem Ostrog Lite wurden leider einige Features weggelassen, welche sich in der Zwischenzeit auch in vielen preisgünstigen Gehäusen wiederfinden. So haben wir bei dem Ostrog Lite vor allem die geschraubten Slotblenden sowie die Entkoppler an den Montagepunkten der Festplatten und dem Netzteil vermisst. Im Gegenzug bietet einem das Ostrog Lite jedoch auch ein paar nette Features, welche man nicht in jedem Gehäuse vorfindet. So gibt es in dem neusten Gehäuse von Enermax eine Aufteilung in zwei Klimazonen und einen sehr klar strukturierten Innenraum, welcher durch seine Beschaffenheiten für einen guten Luftfluss sorgt. Durch das eingelassene Sichtfenster in Kombination mit dem verbauten Lüfter ist das Gehäuse zudem auch für Casemodding-Einsteiger eine gute Basis. Für eine ausreichende Belüftung kann man bis zu fünf 120-mm-Lüfter verbauen. Aufgrund der geringen Gehäusebreite passen jedoch leider keine 140-mm-Lüfter in das Ostrog Lite und man ist auch bei der Wahl des CPU-Kühlers etwas eingeschränkt, wodurch ein großer Top-Flow-Kühler wohl die beste Wahl ist, wenn es um eine hohe Kühlleistung innerhalb des Ostrog Lite geht. Neben der von uns in diesem Test herangezogenen Variante gibt es das neue Ostrog Lite auch noch in einer anthrazitfarbenen Version, welche jedoch nur mit unbeleuchteten Lüftern ausgestattet ist. Preislich liegt das neue Ostrog Lite aktuell bei knapp 45€ 🛒.

Pro

  • Verarbeitung
  • Moddingpotenzial
  • Durchgehende Verwendung von Staubfiltern
  • Stellenweise werkzeuglose Montage

Contra

  • Keine entkoppelte Montage von Festplatten und Netzteil
  • Nur eine geschraubte Slotblende
  • Etwas magere Ausstattung des I/O-Panel (nur ein USB 3.0 Anschluss)

Verarbeitung

Kompatibilität

Kühlmöglichkeiten

Ausstattung

Lieferumfang

Modding

Preis

Wir danken Enermax sehr für die Bereitstellung des Testmusters.