Enermax – ETS-N30-TAA Tower-Kühler

Mit dem ETS-N30-TAA haben wir heute einen der beiden neuen Tower-Kühler von Enermax im Test, welche speziell für Mini-ITX und Micro-ATX-Systeme entworfen wurden.

Welche Besonderheiten in dem ETS-N30-TAA stecken und wie er sich in unserem Test geschlagen hat, erfahrt ihr in diesem Review.

Technische Details:

Kühler

  • Material: Kupfer-Heatpipes / Aluminiumlamellen
  • Gewicht (ohne Lüfter): 290g
  • Heatpipes: 3 x Ø 6mm
  • Abmessungen Kühlkörper (mm): B 92 x T 50 x H 134
  • Abmessungen (mm): B 92 x T 79 x H 134
  • Unterstützte CPU-Sockel: Intel® LGA 775/1150/1155/1156/1366 AMD® AM2/AM2+/AM3/AM3+/FM1/FM2/FM2+
    Lüfter
  • Modell: T.B.Apollish Advance
  • Abmessungen (mm): L 92 x B 92 x T 25
  • Drehzahl (1/min): 800 – 2.800
  • Volumenstrom (CFM): 14,5 – 50,8
  • Statischer Druck (mm-H2O): 0,32 – 3,86
  • Geräuschpegel (dB(A)): 16 – 27
  • LED: Patentierter LED-Ring aus neun blauen Dioden
  • Anschluss: 4-Pin PWM

Lieferumfang:

  • 1x CPU-Kühler ETS-N30-HE/-TAA
  • 1x blauer T.B.Apollish Advance 9-cm-PWM-Lüfter
  • 1x Backplane
  • 4x Kunststoff-Unterlegscheiben
  • 4x Abstandsschrauben
  • 2x Montagehalterung für Intel® CPU
  • 1x Montagehalterung für AMD® CPU
  • 4x Muttern für Montagehalterung
  • 2x Lüfterbefestigungsrahmen
  • 4x Lüfterschrauben
  • 4x Antivibrationsgummis
  • 1x Wärmeleitpaste
  • 1x Benutzerhandbuch

Design und Verarbeitung:

Der ETS-N30-TAA wird von Enermax in einer Verpackung geliefert, welche in den Farben Weiß und Blau gehalten ist. Auf der Vorderseite der Verpackung wurde neben dem Produktbild des ETS-N30-TAA auch noch ein Bild des ETS-N30-HE abgebildet. Über einen aufgedruckten Haken wird einem symbolisiert, welcher Kühler sich innerhalb der Verpackung befindet.

Wo der Unterschied zwischen den beiden Modellen liegt, werden wir im weiteren Verlauf des Reviews noch genauer erläutern.
Auf der rechten Verpackungsseite wurden die technischen Details auf die Verpackung aufgedruckt.
Mit einem Blick auf die Verpackungsrückseite findet man eine Auflistung der wichtigsten Features sowie vier Featurebilder, welche einem einen Teil der in dem ETS-N30-TAA versteckten Features verdeutlicht.

Innerhalb der Verpackung befindet sich der schon vormontierte Kühler in einer Schutzverpackung aus Pappe, welche so gefaltet wurde, dass sie eng an dem Kühler anliegt und ungewollte Stöße auf die Verpackung abfangen kann. Das komplette Zubehör ist in einem Kunststoffbeutel untergebracht.

Entnimmt man den ETS-N30-TAA aus seiner Verpackung, so hat mein einen Tower-Kühler vor sich stehen, welcher einem im Vergleich zu den vielen anderen Tower-Kühlern auf dem Markt recht winzig vorkommt.

Dies ist keine optische Täuschung, sondern entspricht der Realität. Mit gerade einmal 134mm ist der ETS-N30-TAA nur 14mm höher als die meist auf Tower-Kühlern verwendeten 120-mm-Lüfter.

Der ETS-N30-TAA setzt, wie es bei Tower-Kühlern üblich ist auf mehrere Heatpipes. Bei dem ETS-N30-TAA kommen drei 6-mm Heatpipes zum Einsatz, welche die einteilige Bodenplatte aus Aluminium u-förmig gebogen durchlaufen.

In die Unterseite der Bodenplatte wurden hierzu drei Kerben eingelassen, in welche die Heatpipes montiert wurden. Im Gegensatz zu den sonst oft zum Einsatz kommenden, zweiteiligen Bodenplatten setzt Enermax bei dem ETS-N30-TAA wie schon kurz erwähnt auf eine einteilige Bodenplatte, welche nicht mit einer separaten Unterseite ausgestattet ist. Die Heatpipes liegen bei dem ETS-N30-TAA somit im montierten Zustand direkt auf der CPU auf.

Um bei der sogenannten Heatpipe-Direct-Touch-Technologie eine plane Auflagefläche zu erhalten, wurden die Heatpipes ein Stück heruntergeschliffen. Der Vorteil bei dieser Technologie liegt darin, dass die Abwärme ohne einen zusätzlichen Widerstand, welchen eine zweiteilige Bodenplatte bilden würde, abgeführt werden kann. Bei der Montage solcher Kühler muss man jedoch etwas mehr Wärmeleitpaste verwenden, um eventuelle Rillen zwischen den einzelnen Heatpipes und er Bodenplatte auszugleichen. Diese fallen bei dem ETS-N30-TAA mittig in der Bodenplatte noch recht dünn aus, an den Außenseiten der Bodenplatte werden sie jedoch deutlich größer.
An den beiden Außenseiten der Bodenplatte wurden jeweils zwei Montagegewinde eingelassen, an welchen das passende Montagekit für den zum Einsatz kommenden Sockel montiert wird.
Auf die drei u-förmig gebogenen Kupferheatpipes wurden 42 Aluminiumfinnen gesteckt, welche eine Stärke von 0,3mm aufweisen. Die einzelnen Aluminiumfinnen sind symmetrisch geformt.

Auf den beiden Stirnseiten sind die einzelnen Aluminiumfinnen an ihren linken und rechten Seiten auf einer Länge von ca. 13mm etwas tiefer als im mittleren Bereich der Finnen.

Zusätzlich wurden neben diesen etwas breiter ausfallenden Bereichen jeweils noch zwei Zacken aus den Finnen herausgeführt.
An den Außenseiten wurden die einzelnen Finnen im mittleren Bereich auf einer Länge von ca. 22mm nach unten umgefaltet. Somit entsteht in diesem Bereich ein geschlossener Lamellenturm.

Durch diese umgefalteten Aluminiumfinnen wird jedoch nicht nur die Stabilität erhöht, sondern auch ein Vacuum Effect erzeugt. Durch die Luft, welche durch den Kühler hindurchbewegt wird, entsteht ein Unterdruck, welcher aus den nicht umgefalteten Lamellenbereichen zusätzliche Luft ansaugt und mit durch den Kühler befördert.

Blickt man einmal von oben auf den Kühler, so fallen einem neben dem in jede Aluminiumfinne eingeprägten Enermax Logo sowie einem Pfeil, welcher die Richtung vorgibt, in die der Lüfter montiert sein sollte auch noch vier in die Finnen eingearbeitete und nach oben herausstehende Dreiecke auf.

Enermax spricht hierbei von dem patentierten Stack Effect Flow. Der Kamineffekt („Stack Effect“) ist ein natürliches, physikalisches Phänomen: Durch ihre geringere Dichte steigt warme Luft auf und hinterlässt einen Unterdruck, der wiederum kühlere Luft anzieht. Enermax macht sich diesen Effekt zunutze: Vier Öffnungen in der Mitte des Kühlkörpers brechen den Luftstrom und geben der warmen Luft in ihrem Rücken Raum zu entweichen. Die Hitzeabführung wird auf diese Weise beschleunigt.

Der im Auslieferungszustand schon an dem ETS-N30-TAA vormontierte T.B.Apollish Advance Lüfter ist mittels eines Kunststoffrahmens an dem Kühler befestigt.

Dieser Rahmen ist fest mit dem Lüfter verschraubt und ist auf seiner Innenseite mit Gummipolstern ausgestattet. Der Rahmen verfügt über vier Kunststoffnasen, welche einfach an die Lamellen des Kühlers geklippt werden.

Der Unterschied zwischen dem ETS-N30-TAA und ETS-N30-HE liegt in dem verwendeten Lüfter. Die beiden Lüfter unterscheiden sich jedoch nicht nur optisch, sondern auch bei den Leistungsdaten. Wo der auf dem ETS-N30-TAA verbaute 90mm T.B. Apollish Advance Lüfter bei seiner maximalen Drehzahl von 2800 RPM einen Volumenstrom von maximal 50,8 CFM und einen statischen Druck von maximal 3,66mm-H2O erzeugen kann, liefert der Lüfter des ETS-N30-HE bei gleicher Drehzahl einen Volumenstrom von 55,4 CFM und einen statischen Druck von 4,37 mm-H2O.

Der auf dem ETS-N30-TAA verbaute Lüfter ist jedoch nicht einfach aus schwarzem Kunststoff gefertigt, wie es bei dem Lüfter des ETS-N30-HE der Fall ist. Der auf dem ETS-N30-TAA eingesetzte Lüfter ist mit dem von Enermax patentierten LED-Ring ausgestattet. Hierbei handelt es sich um ein kreisförmig gebogenes PCB, welches in der Innenseite des Lüfters montiert ist. Auf diesen sind neun blaue LEDs untergebracht, welche den Impeller anleuchten.

Bei dem Impeller setzt Enermax aus diesem Grund auf ein blau eingefärbtes Plexiglas. Um den Beleuchtungseffekt noch etwas ausgeprägter zu gestalten, wurde auf jedes Lüfterblatt an der hinteren Kante eine dünne Chromfolie aufgeklebt.

Enermax setzt bei dem 90mm T.B. Apollish Advance Lüfter das bekannte Twister Lager ein. Die patentiertet Twister Lager Technologie soll eine dauerhafte Laufruhe und eine MTBF von mindestens 100.000 Stunden gewährleisten. Zudem kann der Impeller vom Lüfter abgenommen werden, um eine bessere Reinigung zu gewährleisten.

Als Anschlusskabel kommt ein 4-PIN-PWM-Kabel zum Einsatz, welches mit einem schwarzen Sleeve ausgestattet ist. Dieses ist jedoch leider nicht ganz blickdicht.

Die Verarbeitung des ETS-N30-TAA ist weitestgehend sehr gut ausgeführt. Was uns nicht so gut gefallen hat, waren die doch recht großen Rillen zwischen den Heatpipes und der Bodenplatte sowie dem nicht ganz blickdicht gesleevten Kabel.

Montage:

Die Montage des ETS-N30-TAA gestaltet sich recht einfach.
Im Lieferumfang des ETS-N30-TAA befindet sich eine Backplane, welche für AMD und Intel Systeme verwendet wird. Die Backplane wird von der Vorderseite des Mainboards aus mittels vier Abstandshaltern verschraubt. Diese Abstandshalter werden im Vorfeld mit roten Unterlegscheiben bestückt.
Anschließend wird das zum Sockel passende Montagekit mittels vier Schrauben an der Bodenplatte des Kühlers befestigt. Ist dies geschehen, kann der Kühler auf die mit Wärmeleitpaste bestrichene CPU aufgesetzt werden. Verschraubt wird das Montagekit mit den Abstandshaltern, welche in die Backplane eingedreht wurden, mittels vier Rändelschrauben. Ein Schraubenzieher wird somit nur zu Montage des Montagekits an der Bodenplatte benötigt.

Testsystem:

Durch die geringere Kompatibilität des Kühlers in Bezug auf Intel Sockel müssen wir in diesem Test leider auf ein alternatives Testsystem ausweichen.

Das Testsystem besteht aus:

  • Intel i7 3770K
  • Asus Maximus IV Extreme
  • 4 x 2GB 1600MHz CL6 Mushkin Copperhead
  • Sapphire HD5970

Die komplette Hardware wird @ Stock also nicht übertaktet betrieben.

Um eine Verfälschung der Temperaturen durch andere Hardwarebauteile weitestgehend auszuschließen, wird die gesamte restliche Hardware mit Wasser gekühlt.

Dies erlaubt es uns, zusätzlich CPU Wasserkühler auf diesem System zu testen.

Testablauf:

Da es sich bei dem verwendeten Lüfter um einen PWM Lüfter handelt, welcher seine Geschwindigkeit selbst anpasst, haben wir die PWM Steuerung während des Tests deaktiviert.

Die Testergebnisse sind bei einer Raumtemperatur von ca. 21°C (zu beginn der Testphase gemessen) entstanden. Protokolliert wurde der maximale Mittelwert aller CPU Cores nach einer Idle time von 45 Minuten und nach einem anschließendem 30 minütigen Prime95 Stresstest. Ausgelesen wurden diese Werte mit Aida64 Extreme Edition.

Wir nutzen bei unseren Tests immer die ARCTIC MX-2 Wärmeleitpaste, um auch hier etwaige Schwankungen ausschließen zu können.

Die erreichten Temperaturen sind abhängig von dem genutzten System und können auch auf ähnlichen Systemen abweichen. Jedoch lassen sich die Kühler untereinander gut vergleichen, da alle die gleiche Testgrundlage haben.

Mit einem Blick auf das Kühlergebnis kann man gut erkennen, welche Leistung Enermax aus dem ETS-N30-TAA herausgeholt hat. Mit einem doch um einiges kleineren Kühlkörper als man ihn bei dem Iori vorfindet, kann der ETS-N30-TAA durch die Heatpipe-Direct-Touch-Technologie und dem etwas stärkeren Lüfter ein sehr gutes Kühlergebnis erreichen.

Fazit:

Mit dem ETS-N30-TAA hat Enermax einen Kühler in seinem Sortiment, welcher nicht nur für Nutzer von Micro-ATX Systemen geeignet ist. Durch seine Höhe von nur 134mm eignet er sich auch zum Einsatz in vielen ITX-Gehäusen. Die Verarbeitung des ETS-N30-TAA ist durchweg ganz gut gelungen. Dadurch, dass die Heatpipes jedoch direkt an den Außenkanten der Bodenplatte abgewinkelt wurden, weißt die Bodenplatte des ETS-N30-TAA etwas größere Rillen auf als es bei Tower-Kühlern mit 120-mm-Lüftern der Fall ist welche ebenfalls auf Direct-Touch-Heatpipes setzten. Dies liegt daran, dass der Abstand zwischen den Heatpipes innerhalb des Lammelenturmes bei diesen Kühlern etwas größer sind ist als bei dem ETS-N30-TAA. Durch den verbauten Lüfter wird nicht nur eine hohe Leistung erzielt, er ist auch dafür verantwortlich, dass sich der ETS-N30-TAA bestens für Casemodder eignet. Der ETS-N30-TAA ist ab knapp 22€ 🛒 im Handel erhältlich.

Pro

  • Kühlleistung
  • Verkaufspreis
  • Schlanke Bauart
  • Einfache Montage
  • Beleuchteter Lüfter

Contra

  • Rillen in der Bodenplatte (Zwischen Heatpipes und Bodenplatte)
  • Keine freie Ausrichtung auf AMD CPUs

Kühlleistung

Verarbeitung

Montage

Kompatibilität

Lautstärke

Modding

Lieferumfang

Preis

Wir danken Enermax sehr für die Bereitstellung des Testmusters.