BitFenix Fury 650G

Mit dem Fury 650G haben wir heute ein Netzteil der besonderen Art von BitFenix im Test, welches nicht nur durch seine stabile Leistung und einer hohen Effizienz punkten will, sondern auch durch sein äußeres Auftreten.

Welche Leistung in dem Fury 650G steckt und was das Besondere an diesem Netzteil ist, erfahrt ihn in diesem Review.

Technische Details:

    • Maße: 150 x 86 x 160 mm (B x H x T)

 

  • Lüfter: 135 mm (automatische Steuerung)
  • Effizienz: 80 Plus Gold Zertifikat
  • Active PFC
  • Formfaktor: ATX12V 2.30/EPS12V 2.92
  • Leistung: 650 W
  • +3,3V: 26 A
  • +5V: 26 A
  • +3,3V & +5V kombiniert: 150 W
  • +12V: 600 W / 50 A
  • -12V: 6 W / 0,5 A
  • +5Vsb: 17,5 W / 3,5 A
  • Herstellergarantie: 5 Jahre

Anschlüsse:


1 x 20+4 Pin


2 x 8 Pin EPS


4 x 6+2 PCI-E


9 x SATA


4 x Molex


1 x Floppy

Lieferumfang:

  • BitFenix Fury – 650G
  • Modulares Kabelset
  • Stromkabel
  • Schraubenset
  • Montageanleitung

Desing und Verarbeitung:

Das Fury 650G wird von BitFenix in einer Verpackung geliefert, welche überwiegend in schwarz gehalten ist. Auf der Vorderseite der Verpackung befindet sich ein blauer Streifen, in welchem ein Detailbild des Netzteiles und des ATX-Kabelstranges untergebracht wurde. Zudem wurde auf der Vorderseite noch die Modellbezeichnung sowie ein Hinweis auf die Effizienz und die Garantiezeit abgedruckt.

Auf der vorderen Verpackungslasche wurden Detailbilder der einzelnen Kabelstränge abgedruckt.
Die technischen Details sowie auch die wichtigsten Features wurden auf der Rückseite der Verpackung aufgelistet.

Entnimmt man das Netzteil aus seiner Verpackung, so fallen einem gleich mehrere Besonderheiten auf, welche das Design des Netzteiles betreffen.
Auf der linken Seite des schwarzen Netzteilgehäuses wurde seitens BitFenix ein Aufkleber angebracht, auf welchem neben dem BitFenix Logo auch die Modellbezeichnung abgedruckt ist.

Auffällig ist bei einem seitlichen Blick auf das Netzteilgehäuse zudem dass es nicht einfach nur aus einem glatten Stahlblech gefertigt wurde, sondern über Erhebungen verfügt, welche auf dem ersten Blick von dem vorderen und hinteren Gehäuseelementen stammen. Auf den zweiten Blick ist zu erkennen, dass der Anschein erweckt wird, als wenn diese beiden Elemente über Außenseiten gestülpt wären.
Die rechte Außenseite ist mit einem Aufkleber bestückt, auf den die technischen Details abgedruckt wurden.

Auf der Rückseite wurde ein großflächiges Wabengitter eingearbeitet, in welchem die obligatorische Kaltgerätebuchse sowie der On/Off-Schalter eingelassen wurde.

Mit einem Blick auf die Rückseite des Netzteils findet man die große Besonderheit, welche das Fury 650G mit sich bringt. Diese liegt nicht in dem teilmodularen Aufbau, wie man ihn von vielen anderen Netzteilen schon kennt, sondern in dem angewandten Kabelsleeving.

BitFenix wendet bei den Netzteilen der Fury-Serie ein Einzeladersleeving an und setzt sich durch dieses von den meisten anderen Netzteilherstellern auf dem Markt ab, welche im hochpreisigen Segment fast immer nur den kompletten Kabelstrang mit einem einzelnen und dafür viel größeren Sleeve versehen. Diese Art von Kabelsleevings kennt man sonst fast nur aus gemoddeten Gehäusen, wo die jeweiligen Besitzer selbst Hand an ihren Netzteilen angelegt haben und somit auch einen Garantieverlust auf sich genommen haben. Dieses Zeitalter gehört mit den Fury-Netzteilen nun der Vergangenheit an. Zwar gibt es noch sehr wenige andere Hersteller, welche bei ihren hochpreisigen Netzteilen ein solches Sleeving anbieten, dieses ist jedoch durch das verwendete Sleeve nicht auf dem Niveau wie wir es bei dem Fury 650G vorfinden.
Im Vergleich zu diesen Sleeves setzt BitFenix zudem keine einfachen Nylonsleeves ein, sondern setzt auf ein hochwertiges Sleeving aus Textilgewebe, welche zudem sehr sauber verarbeitet wurden.

Diese Sleeves sind sehr flexibel, wodurch sich die Kabel sehr sauber im Gehäuseinneren Verlegen lassen.

Die einzeln ummantelten Kabel werden an der rechten Seite des Netzteiles herausgeführt. Die hierzu in das Netzteil eingelassene Öffnung ist mit einem Kantenschutz versehen, welcher die Kabel vor Beschädigungen schützt.

Neben diesem fest mit dem Netzteil verbundenen ATX-Kabelstrang befinden sich die modularen Anschlüsse. Hier findet man vier Buchsen zum Anschluss von Grafikkarten, eine zur Stromversorgung des Mainboards und fünf Buchsen zum Anschluss von Laufwerken vor. Die modularen Kabel sind wie auch der ATX-Kabelstrang alle mit einem aufwendigen Einzelandersleeving versehen worden.

Auf der Oberseite des Netzteilgehäuses wurde sein silberner Aluminiumring eingearbeitet, welcher im Design eines Sägeblattes gehalten ist. Mittig in diesem wurde das BitFenix Logo in das Gehäuse eingeprägt.

Mit einem Blick auf die Unterseite des Gehäuses findet man ebenfalls einen solchen Aluminiumring vor. Hinter diesem befindet sich ein 135-mm-Lüfter, welcher für die Kühlung des Netzteiles zuständig ist.

Der schwarze Netzteillüfter ist mit einem schwarzen Lüftergitter ausgestattet, welches in der Mitte mit einem BitFenix Logo bestückt ist.

Im inneren des Netzteils kommt hochwertige Technik zu Einsatz. BitFenix greift bei den Netzteilen der Fury-Modellreihe auf die Technik von FSP zurück. Der innere Aufbau gleicht daher weitestgehend dem der Aurum-Serie von FSP. Alle Lötstellen sind sehr sauber verarbeitet. Durch hochwertige Komponenten wie japanische Kondensatoren setzt man auf eine hohe Qualität, welche sich auch in der Garantiezeit von fünf Jahren widerspiegelt.
Das Fury 650G setzt auf eine massive 12V-Schiene, welche bis zu 50A / 600W liefern kann.

Die Effizienz des Fury 650G liegt bei 90%, wodurch das Netzteil das 80 PLUS Gold Zertifikat trägt.

Durch das Zero Load-Design unterstützt es Intels Deep Power Down C6/C7 Modus und eignet sich somit auch für Haswell-Systeme.

BitFenix hat dem Fury 650G eine ganze Reihe von Schutzschaltungen verpasst.

  • OCP (Überstromschutz)
  • OVP (Überspannungsschutz)
  • UVP (Unterspannungschutz)
  • SCP (Kurzschlussschutz)
  • OTP (Überhitzschutz)
  • OPP (Überlastschutz)

Das Fury 650G ist überaus gut verarbeitet und kann vor allem durch das perfekte Kabelsleeving punkten.

Test:

Power Good Signal

Im ersten Test überprüfen wir die PG-Time. Das Power Good Signal muss gemäß der ATX-Norm nach mindestens 100 und maximal 500 ms kommen. Das Signal signalisiert dem Mainboard, dass das Netzteil bereit ist, alle Spannungen passen und der Computer gestartet werden kann. Kommt das Signal nicht innerhalb dieses Zeitraums, ist das Netzteil defekt und muss getauscht werden.

Das Power Good Signal kam bei unserem Testkandidaten nach 250ms und liegt damit voll und ganz im erlaubten Bereich.

Testsystem

Wir haben das Netzteil mit unserem i7-Testsystem getestet.

Da unser eigentliches Testsystem mit ca. 720 Watt mehr Strom braucht, als das Netzteil nach Herstellerangaben liefern kann, haben wir die HD 5970 aus dem Testsystem entfernt und verwenden in diesen Test ein etwas abgespecktes Testsystem.

Das Testsystem besteht somit aus:

  • I7 975EX @ Stock
  • Rampage III Extreme
  • GTX470
  • 24GB (6 x 4048MB DDR3 1866MHz)
  • Areca 1880ix
  • 4 x 300GB Seagate SAS im Raid 5

Das o.g. System inkl. Netzteil weist einen Strombedarf von etwa 160 Watt (IDLE) bis ca. 520 Watt (Volllast übertaktet) auf. Dieser kann jedoch je nach verwendetem Netzteil unterschiedlich sein. Unter Volllast wird besonders auf die Stabilität der Spannungen geachtet.
Um Netzteile auszulasten, welche mehr Leistung liefern, als unser Testsystem benötigt, stehen 14 separate Peltierelemente zur Verfügung. Diese haben eine Leistungsaufnahme von je 50W. Die Peltierelemente können einzeln zugeschaltet werden. Die Stromversorgung wird über Adapter hergestellt, welche an die PCI-E Anschlüsse angeschlossen werden.
Somit ist eine maximale Leistungsaufnahme von ca. 1220 Watt möglich.
Ausgelesen werden die Spannungen mithilfe eines Multimeters (VOLTCRAFT VC830).
Um das System zu 100% auszulasten, wird die Software Prime 95 und der Benchmark 3DMark 11 eingesetzt und wenn nötig entsprechende Peltierelemente zugeschaltet. Die Testprogramme werden parallel ausgeführt, damit CPU und Grafikkarte gleichzeitig unter Volllast laufen und so der maximale Stromverbrauch erreicht wird.

Um der Qualität des Netzteiles etwas genauer auf den Zahn fühlen zu können, werden wir das System 48h unter Volllast betreiben. Zusätzlich werden wir das Netzteil noch so weit wie möglich oberhalb seiner Spezifikationen zu betreiben.

Spannungen

Die ATX-Norm gibt die Spannungstoleranzen für Netzteile detailliert vor: Auf 3,3 Volt, 5 Volt und 12 Volt sind je 5% nach oben sowie nach unten erlaubt.

Spannungstest

Die Spannungen sollten nach Möglichkeiten auch bei einem Lastwechsel möglichst gleich bleiben und nicht nach oben oder unten ausbrechen.
Da das Fury 650G eine Leistung von 650 Watt liefert, haben wir unser System auch im übertakteten Zustand betrieben.

Aus diesem Grund haben wir den Lastwechsel in vier Stufen aufgeteilt.
Zum Darstellen der ersten Last läuft unser Testsystem mit dem verbauten Netzteil im Idle-Mode.
Die zweite Laststufe wird unter Volllast des Systems simuliert. Das System ist hierbei nicht übertaktet.
Die dritte Laststufe wird dann mittels eines übertakteten Testsystems erreicht. Übertaktet wird das System Mittels ROG-Connect im laufenden Betrieb.
Die vierte Laststufe wird dann mittels des übertakteten Testsystems und Zuschaltung der Peltierelemente erreicht. Es werden so viele Peltierelemente zugeschaltet, dass das Netzteil bei etwa 100% Auslastung oder knapp darüber arbeitet.

Das Netzteil stecke die ersten drei Laststufen erstaunlich gut weg und zeigte nur in der dritten Laststufe eine minimale Schwankung von 0,02V auf der 12V-Schiene. In dieser Laststufe zog unser Testsystem eine Spannung von 530 Watt aus der Steckdose.
In der vierten Laststufe haben wir drei Peltierelemente hinzugeschaltet und erreichten somit eine Anzeige von 683 Watt auf unserem Messgerät. In der vierten Laststufe war dann eine etwas größere Spannungsschwankung auf der 12V-Schiene zu erkennen. Diese lag jedoch problemlos noch innerhalb der ATX-Spezifikationen. Auch die 5V Spannung wies eine geringe Schwankung auf.

Das Netzteil zog unter Verwendung unserer Hardware diese Spannung aus der Steckdose:

Unseren 48h Dauertest überlebte das Netzteil trotz einer durchschnittlichen Last von 678 Watt problemlos. Die durchschnittliche Last ist durch den Wechsel zwischen 2D und 3D Modus innerhalb des Benchmarks geringer als die Lastspitze von 683 Watt in unserem Spannungstest.

Wir wollten es aber noch etwas genauer wissen und haben das Netzteil aus diesem Grund noch weiter über seinen Spezifikationen betrieben. Um dies zu bewerkstelligen, haben wir ein weiteres Peltierelement zugeschaltet, um das Netzteil an seine Grenzen zu treiben.

Nur knappe 3 Sekunden nach dem Zuschalten des vierten Peltierelementes griff jedoch die Schutzschaltung des Fury 650G, wodurch sich das Netzteil abschaltete. Ein dauerhafter Betrieb über 700 Watt war somit nicht möglich.

Fazit:

Das Fury 650G konnte in unserem Test nicht nur durch seine inneren Werte überzeugen. Diese haben dem Netzteil auf unserem Teststand zu sehr stabilen Spannungen und einer ausgezeichneten Leistung verholfen. Auch die verbauten Schutzschaltungen konnten in unserem Test überzeugen. Diese ließen eine gewisse Mehrlast zu, griffen jedoch, bevor es in einen kritischen Bereich ging. Diese Leistung ist auf die Verarbeitung der inneren Komponenten zurückzuführen. Das Fury 650G konnte jedoch auch mit seinen äußeren Werten glänzen. Hier ist nicht nur die Verarbeitung des Gehäuses und das interessante Design zu nennen, sondern vor allem das verwendete Kabelsleeving. Das angewandte Einzeladersleeving ist mit einer sehr hohen Qualität ausgeführt, wie sie von Casemoddern geliebt wird. Durch dieses besondere Kabelsleeving ist das Fury 650G mit aktuell 139,90€ 🛒 zwar teurer als andere Modelle in dieser Leistungsklasse, man spart sich jedoch nicht nur eine Menge Arbeit beim Sleeven, sondern kann auch weiterhin auf eine Garantiezeit von fünf Jahre zurückgreifen, welche man beim eigenständigen Sleeven verlieren würde.

Pro

  • Verarbeitung
  • Design
  • Hochwertige Komponenten
  • Sehr stabile Spannungen
  • Teilmodular
  • Lieferumfang
  • Blickdichtes Einzeladersleeving

Contra

Verarbeitung

Leistung

Spannungsstabilität

Leistungsaufnahme

Ausstattung

Lautstärke

Modding

Lieferumfang

Preis

Wir danken BitFenix für die Bereitstellung des Testmusters.