Sharkoon – TG4 RGB

Mit dem TG4 RGB haben wir heute einen Midi-Tower von Sharkoon im Test, welcher sich durch seinen Aufbau vor allem an Casemodder und Gamer richten soll, welche ihr System gerne in Szene setzen.

Welche Details in dem neuen TG4 RGB von Sharkoon stecken und wie sich der kompakte Midi-Tower in unserem Test geschlagen hat, erfahrt ihr in diesem Review.

Technische Details:

  • Maße: 45,5 x 20,0 x 43,0 cm (L x B x H)
  • Material: Stahl, Hartglas
  • Gewicht: ca. 5,3 kg
  • Farbe: Schwarz
  • Formfaktor: AT, ATX, Micro-ATX, Mini-ITX
  • Lüfter insgesamt möglich:
    3 x 120 mm (Front)
    1 x 120 mm (Rückseite)
  • Davon vorinstalliert:
    3 x 120 mm RGB (Front)
    1 x 120 mm RGB (Rückseite)
  • Radiator-Mountings:
    1 x 240 mm (Front)
    1 x 120 mm (Rückseite)
  • Filter: Front, Unterseite
  • Laufwerksschächte:
    2 x 3,5“
    4 x 2,5“
  • Netzteil: 1x Standard ATX bis 265 mm (optional)
  • Erweiterungsslots: 6
  • I/O-Panel:
    1 x USB 3.0
    1 x je Audio In/Out
  • Maximale Grafikkartenlänge: 375 mm
  • Maximale CPU-Kühler-Höhe: 160 mm

Lieferumfang:

  • TG4 RGB
  • Schraubenset
  • RGB-Steuerung
  • Fernbedienung
  • Anleitrung

Design und Verarbeitung:

Das TG4 RGB wird von Sharkoon in einer Verpackung geliefert, welche in einem schwarz/weißen Design gehalten ist. Auf der Verpackungsvorder- sowie auch Verpackungsrückseite wurden neben einer Skizze des enthaltenen Gehäuses auch die wichtigsten Features abgedruckt. Die technischen Details sind auf der linken und rechten Verpackungsseite abgedruckt worden. Hier findet man auch einen Hinweis darauf, dass Sharkoon die Verpackung für vier verschiedene Versionen des Gehäuses verwendet.

Innerhalb der OVP ist das Gehäuse durch zwei Styroporpolster geschützt und übersteht somit den Transport zum Käufer auch ohne eine weitere Umverpackung unbeschadet.

Äußeres Erscheinungsbild

Entnimmt man das TG4 RGB aus seiner Verpackung, so hat man einen Midi-Tower vor sich stehen, welcher im Gegensatz zur Verpackung alles andere als schlicht daher kommt.

Diese Eigenschaft hat das Gehäuse den beiden großen Glaselementen zu verdanken, welche auf der linken Gehäuseseite sowie auch der Gehäusefront verbaut wurden.
Betrachtet man das Gehäuse einmal von der Vorderseite aus, so findet man eine leicht getönte Echtglasscheibe vor, welche sich fast über die gesamte Gehäusefront erstreckt und in einen Kunststoffrahmen eingefasst ist.

Da die Tönung der verbauten Glasscheibe recht gering ausfällt, kann man die dahinter verbauten RGB-Lüfter auch ohne eine eingeschaltete Beleuchtung recht gut erkennen.
Um trotz der geschlossenen Bauform einen guten Luftstrom zu erzielen, wurde die aufgesteckte Kunststofffront auf der linken und rechten Seite mit einem geschlitzten Lufteinlass ausgestattet.

Um das Gehäuseinnere vor eindringendem Staub zu schützen, ist die Frontblende hinter den Lufteinlässen mit herausnehmbaren Staubfiltern ausgestattet worden.

Mit einem Blick auf den Gehäusedeckel findet man im vorderen Bereich das I/O-Panel vor.

Sharkoon hat dieses neben den obligatorischen Audioanschlüssen und Power- bzw. Resetschalter auch mit zwei USB 3.0 Anschlüssen ausgestattet.
Im Vergleich zu vielen anderen aktuellen Gaming-Gehäusen hat Sharkoon die Gehäuseoberseite nicht mit einem Luftauslass ausgestattet, wodurch das Gehäuse zwar nicht ganz so gut belüftet werden kann, dafür jedoch etwas schlichter als vergleichbare Modelle ausgeführt wurde.

Betrachtet man den TG4 RGB Midi-Tower einmal von der Rückseite aus, so findet man im oberen Bereich den Ausschnitt für das I/O-Shield vor. Neben diesem wurde ein Luftauslass eingearbeitet, an welchem ein weiterer 120-mm-RGB-Lüfter vorinstalliert wurde.

Im weiteren Verlauf der Gehäuserückseite sind sechs Erweiterungsslots zu finden, von denen leider nur der obere Slot mit einer geschraubten Slotblende ausgestattet wurde.

Die restlichen Slotblenden wurden nur vorgestanzt und müssen somit vor der erstmaligen Nutzung herausgebrochen werden. Für den Fall, dass man an dieser Stelle einmal einen aufgebrochenen Slot wieder verschließen möchte, befinden sich leider nur eine Blende im Lieferumfang.
Der Montageplatz für ein ATX-Netzteil wurde am Gehäuseboden positioniert und verfügt über acht Montagebohrungen, wodurch sich das gewünschte Netzteil in zwei Richtungen montieren lässt.

Mit einem Blick auf die Gehäuseunterseite sind nicht nur die vier Kunststofffüße zu erkennen, welche zur Entkopplung mit Moosgummipolstern ausgestattet wurden, sondern auch ein abnehmbarer Staubfilter im hinteren Bereich des Gehäuses, durch welchen der Lufteinlass für das darüber verbaute Netzteil vor eindringendem Staub geschützt wird.

Wo Sharkoon das TG4 RGB auf der rechten Seite mit einer leicht nach außen gezogenen Seitenwand aus Stahlblech ausgestattet hat,

hat man auf der linken Gehäuseseite eine weitere Echtglasscheibe verbaut.

Blick ins Innere

Auch wenn man durch die verbaute Echtglasseitenwand schon einen guten Blick ins Gehäuseinnere erhaschen kann, so kann man alle Details dennoch erst dann erkennen, wenn man die beiden Seitenwände vom Gehäusekorpus abnimmt.

Sobald man die beiden Seitenwände vom Gehäusekorpus abgenommen hat, wird einem gleich auffallen, dass das TG4 RGB im Vergleich zu vielen anderen aktuellen Gehäusen nicht mit einem Netzteiltunnel ausgestattet wurde. Sharkoon hat dennoch versucht, einen sehr schlichten uns aufgeräumten Innenraum zu realisieren.

Hierzu hat Sharkoon das Gehäuse mit einem Mainboardschlitten ausgestattet, welcher bis zu Gehäusefront geführt wird und neben der Mainboardmontage auch zur Festplattenmontage dient.
Aus diesem Grund wurde es möglich, hinter der Gehäusefront nur einen sehr flach gehaltenen Festplattenkäfig zu montieren.

Dieser Festplattenkäfig nimmt wahlweise zwei 3,5“- oder eine 3,5“ und eine 2,5“-Festplatte auf. Das 2. Laufwerk wird dabei jedoch leider sichtbar auf der Oberseite des Festplattenkäfigs montiert.
Um die Montage von drei weiteren 2,5“-Festplatten zu ermöglichen, wurde der verlängerte Bereich des Mainboardschlittens mit entsprechenden Montagebohrungen ausgestattet.

Der Mainboardschlitten selbst wurde neben einer Aussparung zur Kühlermontage auch mit sieben Kabeldurchführungen ausgestattet, welche jedoch leider nicht mit schützenden Gummidurchführungen ausgestattet wurden.

Da das Gehäuse nicht mit einem Netzteiltunnel ausgestattet wurde, wird das Netzteil direkt unterhalb des Mainboards verbaut. Der Montageplatz wurde rund um den Lufteinlass herum mit vier Moosgummipuffern aufgestattet, wodurch das Netzteil vom Gehäuseboden entkoppelt wird. Für eine bestmögliche Kabelführung wurde eine der sieben Kabelführungen direkt hinter dem Montageplatz des Netzteiles eingearbeitet.

Betrachtet man den Mainboardschlitten einmal von der Rückseite aus, so ist zu erkennen, dass dieser in dem Bereich, in welchem er zur Festplattenmontage dient, etwas vertieft wurde und somit zur Unterbringung der überschüssigen Kabel dient.

An dieser Steller wurde seitens Sharkoon auch eine kleines PCB verbaut, welche die Steuerung der vorinstallierten Lüfter übernimmt.

Im Gegensatz zu vielen anderen Gehäusen, welche über eine integrierte RGB-Steuerung verfügen, kann man die hier verbaute Steuereinheit jedoch nicht nur über den Resetschalter des Gehäuses steuern, sondern es ist auch möglich, die Steuereinheit mit einem kompatiblen Mainboard zu verbinden, wodurch noch mehr Lichteffekte erzielt werden können.

Die Verarbeitung des TG4 RGB wurde seitens Sharkoon auf einem Niveau ausgeführt, bei dem man schnell merkt, hier und da etwas auf die Kostenbremse treten musste, um Features wie die großzügige RGB-Beleuchtung bei dem geplanten Verkaufspreis realisieren zu können. Abzüge bei dieser Bewertung gibt es nicht nur durch die fehlenden Entkopplungsmöglichkeiten bei der Festplattenmontage, welche man in der Preisklasse, in welcher sich das Gehäuse beweg, öfters vorfindet, sondern auch durch die geringe Materialstärke. Auch bei weiteren Ausstattungspunkten wie dem I/O-Shield und geschraubten Slotblenden hat man bei der Entwicklung leider den Rotstift angesetzt.

Montage:

Den ersten Arbeitsschritt kann man sich bei der Hardwaremontage sparen, denn Sharkoon hat die zur Mainboardmontage notwendigen Abstandshalter schon in den Mainboardschlitten eingedreht, wodurch man das Mainboard ohne weitere Vorbereitungen montieren kann.
Bevor wir das Mainboard in unserem Testmuster verbauen konnten, mussten wir jedoch den Lüfter an der Gehäuserückseite noch um 90° drehen, da das Anschlusskabel für die integrierten LEDs sonst nicht lang genug gewesen wäre, um es bis zur Steuereinheit zu führen. Je nach dem, welcher Beleuchtungseffekt später eingestellt wird, passt das Beleuchtungsbild durch den gedrehten Lüfter nicht mehr ganz zusammen, weswegen man auch die drei Lüfter hinter der Gehäusefront um 90° drehen sollte.
Durch die in den Mainboardschlitten eingelassene Aussparung kann die Montage des gewünschten CPU-Kühlers auch im Nachhinein durchgeführt werden. Was den verwendeten Kühler angeht, bekommt man ein Platzangebot von 160 mm geboten, wodurch man bei der Wahl des verwendeten Kühlers etwas aufpassen muss, denn viele aktuelle Tower-Kühler sind knapp über 160 mm hoch. Die Montage einer internen Wasserkühlung ist auf Wunsch ebenso möglich. Für den Fall, dass man eine solche Wasserkühlung verbauen möchte, bekommt man hinter der Gehäusefront einen Radiator mit einer Größe von 240 mm und an der Rückseite einen 120-mm-Radiator unter.
Die eingesetzten Erweiterungskarten dürfen bis zu 375 mm lang sein. Aufgrund der verwendeten Schrauben muss man zu deren Montage jedoch auf einen Schraubenzieher zurückgreifen. Zudem muss vor der Montage der Erweiterungskarten erst die von der Gehäuserückseite verbaute Abdeckung über den Slotblenden entfernt und anschließend der gewünschte Erweiterungsslot aufgebrochen werden. Für den Fall, dass man das Mainboard zu diesem Zeitpunkt schon verbaut hat, sollte man beim herausbrechen der jeweiligen Blenden äußerste Vorsicht walten lassen, da man sonst schnell einmal das schon verbaute Mainboard irreparabel beschädigen kann.
Die Montage von bis zu drei 2,5“-Festplatten erfolgt am vorderen Teil des Mainboardschlittens. Diese Festplatten werden hierbei von der Rückseite aus mit dem Mainboardschlitten verschraubt.
Im und am unteren Festplattenkäfig lassen sich auf Wunsch bis zu zwei 3,5“-Festplatten oder eine 3,5“- und eine 2,5“-Festplatte montieren. Eine entkoppelte Montage ist leider bei keinem der gebotenen Montageplätze möglich.
Das verwendete ATX-Netzteil kann in zwei Richtungen montiert werden und liegt hierbei entkoppelt auf dem Gehäuseboden auf.
Der Anschluss der vier vorinstallierten Lüfter erfolgt, was die Beleuchtung angeht, vollständig an der mitgelieferten Steuereinheit. Dank der hohen Kompatibilität der eingesetzten Steuereinheit steht es einem frei, diese für eine automatische Steuerung der angeschlossenen RGB-Komponenten an ein kompatibles Mainboard anzuschließen, oder den Resetschalter des Gehäuses an die Steuereinheit anzuschließen und somit auf eine manuelle Steuerung zurückzugreifen.
Die Lüfter selbst können wahlweise über einen 3-PIN-Anschluss am Mainboard, oder über einen Molex-Anschluss direkt am Netzteil angeschlossen werden.

Wo die vorinstallierten RGB-Lüfter in Kombination mit den beiden eingesetzten Echtglasscheiben eine gute Grundlage für einen schicken Casemod bilden, muss man sich zum Aufbau eines solchen Casemods aufgrund des fehlenden Netzteiltunnels und dem geringen Platzangebot auf der Rückseite des Mainboardschlittens viel Mühe beim Kabelmanagement geben.

Youtube

Please accept YouTube cookies to play this video. By accepting you will be accessing content from YouTube, a service provided by an external third party.

YouTube privacy policy

If you accept this notice, your choice will be saved and the page will refresh.

Fazit

Mit dem TG4 RGB hat Sharkoon ein Gehäuse in sein Sortiment aufgenommen, welches sich in unserem Test von zwei Seiten gezeigt hat. Wo das Gehäuse von der optischen Seite her vor allem durch die verbauten RGB-Lüfter punkten konnte, welche wahlweise über die integrierte RGB-Steuerung, oder über ein kompatibles Mainboard ansteuerbar sind, gibt es auch Elemente, bei denen man schnell merkt, dass Sharkoon auf die Kostenbremse treten musste, um das gewünschte Design bei einem solch niedrigen Verkaufspreis realisieren zu können. Dies zeigt sich nicht nur bei den fehlenden Entkopplungsmöglichkeiten im Bereich der Festplattenmontage und dem etwas abgespeckten I/O-Panel, sondern auch bei der geringen Materialstärke des eingesetzten Stahlblechs. Vom Design her hat man mit den beiden Echtglasseitenscheiben und den verbauten RGB-Lüftern, welche dank der eingesetzten Steuereinheit überaus viele Effekte liefern können, einen Volltreffer gelandet. Das Platzangebot ist trotz der recht kompakten Abmessungen ausreichend groß, um auch potente Hardware in dem Gehäuse unter zu bekommen. Diese kann durch die vier vorinstallierten Lüfter auch unter Zuhilfenahme eines etwas kompakteren CPU-Kühler ordentlich und leise gekühlt werden. Betrachtet man das Gesamtbild des Gehäuses einmal aus der Sicht des veranschlagten Verkaufspreises von nicht ganz 60 € 🛒, so kann man schnell sagen, dass das TG4 RGB ein echter Preiskracher ist, denn bei vielen Herstellern kosten vier einzelne RGB-Lüfter schon mehr als 70€ 🛒.

Wir danken Sharkoon für die Bereitstellung des Testmusters.

Sharkoon - TG4 RGB

7.9

Verarbeitung

7.0/10

Kompatibilität

7.0/10

Kühlmöglichkeiten

7.0/10

Ausstattung

7.0/10

Lieferumfang

8.0/10

Modding

9.0/10

Preis

10.0/10

Pro

  • Design
  • Anzahl der vorinstallierten RGB-Lüfter
  • Niedriger Verkaufspreis
  • Gute Kühleigenschaften

Contra

  • Keine werkzeuglose und entkoppelte Festplattenmontage
  • Keine gummierten Kabeldurchführungen
  • Geringe Materialstärke
  • LED-Anschlusskabel des hinteren Lüfters zu kurz (Lüfter muss um 90° gedreht werden, damit es passt)