XILENCE – RAM Dual HeatPipe Cooler

Gerade in den immer wärmer werdenden Tagen verlangt der ein oder andere Overcklockingspeicher nach einem Speicherkühler. Aus diesem Grund schauen wir uns in diesem Review den durchaus imposanten RAM Kühler aus dem Hause XILENCE etwas genauer an.

Dabei werden wir besonders auf den Aufbau, die Montage und letztendlich den wohl wichtigsten Aspekt, die Kühlleistung achten. Ob er dabei die vom Hersteller versprochenen 38,6% mehr an Hitzebeständigkeit packt, wir werden sehen und gehen dieser Aussage nach.

Technische Details

  • Höhe: 100,5mm
  • Breite: 154,9mm
  • Tiefe: 20mm
  • Gewicht: 160,48 g
  • Besonderheit: RoHS zertifiziert
  • Erhöung der Hitzebeständigkeit, laut Hersteller: 38,6%

Lieferumfang

  • Speicherkühler mit Schrauben (3 davon lose, 3 vormontiert)
  • Dual Heatpipe
  • 4 x Wärmeleitpads (je nach RAM-Modul und verbauten IC-Chips)
  • 2 Tütchen Wärmeleitpaste

Design und Verarbeitung
Der Dual Heatpipe Speicherkühler von XILENCE wird in einer Blisterverpackung geliefert, welche einem einen freien Blick auf den imposanten Speicherkühler gestattet.

Auf der Rückseite kann man zudem einen Blick auf das Zubehör werfen, welches sich im Lieferumfang befindet.
Erfreulicherweise handelt es sich um eine Blisterverpackung, welche nur zugeklippt ist. Hierdurch lässt sich die Blisterverpackung leicht öffnen und der neue Speicherkühler ist schnell ausgepackt.
Nach dem Auspacken hält man den montierten Speicherkühler und das Zubehör in der Hand. Der Speicherkühler ist im Auslieferungszustand nur mit drei der sechs Schrauben zusammengeschraubt.

Drei weitere Schrauben sowie die Wärmeleitpads und Wärmeleitpaste befinden sich im Zubehör.
Die beiden Seitenbleche des Speicherkühlers sind aus Aluminium gefertigt, welches schwarz eloxiert wurde und eine gebürstete Oberfläche aufweisst. Auf jedem Seitenblech ist zudem das XILENCE Logo zu sehen. An dieser Stelle wurde das Kühlblech nicht eloxiert, wodurch das Logo in einem gebürsteten Aluminium Look daher kommt.
Die beiden Seitenbleche des Kühlers werden mit insgesamt sechs Schrauben aneinander gehalten, welche auf die beiden Seiten aufgeteilt sind. Mittels dieser Schrauben sind auch die beiden Heatpipes im Kühler befestigt. Jede der beiden Kupfer Heatpipes verfügt über 29 Kupferfinnen,

welche die Form eines alten Ritterschildes haben.

Damit auch mehrere dieser Kühler nebeneinander verbaut werden können, befinden sich die beiden Heatpipes nicht mittig über dem Speicherkühler, sondern sind leicht zu beiden Seiten versetzt.
Die Heatpipes werden durch den Druck im Kühler gehalten, welcher durch das Zusammenschrauben der beiden Seitenteile entsteht.
Die Verarbeitung ist auf einem sehr hohen Niveau. Der Lackierung der beiden Seitenteile ist makellos. Die Kupferheatpipes sowie die Kupferlamellen sind nicht verbogen und machen einen sehr guten Eindruck.

Montage
Auf der Innenseite des Inlays, welches sich in der Blisterverpackung befindet, ist die Montageanleitung des Speicherkühlers zu finden.

Um einen Speicher in dem Kühler montieren zu können, muss dieser erst einmal vollständig zerlegt werden.
Nach der Demontage des Kühlers hält man dessen Einzelteile (Schrauben, Seitenbleche und Heatpipes) in der Hand.

Die Demontage des Speicherkühlers wird durch das weglassen dreier Schrauben im Auslieferungszustand beschleunigt.

Im nächsten Schritt muss man die für den entsprechenden Speicher notwendigen Wärmeleitpads auswählen und den Speicher entsprechend auf einem der Kühlbleche platzieren. Hierbei muss darauf geachtet werden, dass zwischen Arbeitsspeicher und Kühlblech ein entsprechendes Wärmeleitpad liegt. Das zweite Pad legt man im Anschluss auf die Oberseite des Speicherriegels.

Um die Wärmeabgabe von den beiden Kühlblechen an die beiden Heatpipes zu beschleunigen und zu verbessern legt XILENCE dem Lieferumfang zwei kleine Tütchen Wärmeleitpaste bei.
Diese muss man vorsichtig und ja nicht zu dick in den beiden Ausbuchtungen auftragen, in welche die Heatpipes gelegt werden. Dies ist auf beiden Blechen des Speicherkühlers durchzuführen.
Im Anschluss werden die beiden Heatpipes in die vorbereiteten Ausbuchtungen gelegt und das zweite Seitenblech wird entsprechend über den beiden Heatpipes und dem Speicherriegel mit dem Wärmeleitpad aufgelegt. Nun muss das Ganze mittels der sechs Schrauben aus dem Lieferumfang zusammengeschraubt werden. Hierzu werden erst die Schrauben auf der einen Seite eingedreht. Im Anschluss sollte man die Heatpipes in die richtige Stellung bringen und die letzten drei Schrauben von der anderen Seite einschrauben.

Der von uns verwendete Mushkin Arbeitsspeicher ist zusammen mit den dünnsten Wärmeleitpads aus dem Lieferumfang jedoch etwas breiter als der Schlitz zwischen den beiden Kühlerseiten,

wodurch der Kühler im montierten Zustand an der Unterseite etwas auseinander geht.

Die Wärmeleitpads nehmen zwar einen Großteil der Abwärme auf, jedoch kann es unter Umständen dazu kommen, dass nicht 100% der Abwärme direkt an die Kühlbleche weitergeleitet werden.

Die Montage gestaltet sich durch die nötige Wärmeleitpaste leider etwas unsauber, da man hier wirklich nur sehr wenig Paste auftragen darf, damit diese nicht an den Seiten herausgedrückt wird.
Wenn die Heatpipes mit einer Seite des Speicherkühlers verlötet wären, würde man sich neben der Wärmeleitpaste auf einer Kühlerseite auch die Ausrichtung der Headpipes ersparen.

Bedingt durch die weit auslaufenden Heatpipes war es auf dem von uns in diesem Review verwendeten Rampage III Extreme nicht möglich den Speicherkühler in beiden Richtungen zu montieren, wenn im obersten PCIe-Slot eine Grafikkarte verbaut ist.

Bei Verwendung eines Luftkühlers auf der CPU sollte man jedoch die Höhe des Speicherkühlers beachten. Dieser kann durch seine Abmaße schnell einmal mit dem ein oder anderen Kühler aneinander geraten.

In unserem Fall musste der Kühler so verbaut werden, dass das schöne Design der Heatpipe nicht so gut zu erkennen war.

Testsystem und Testablau

Wir haben den Speicherkühler auf dem von uns bekannten Intel Core i7 System getestet.

Das Testsystem besteht aus:

  • I7 975XE @ 4,3GHz (Wassergekühlt)
  • Rampage III Extreme (Wassergekühlt)
  • ATI HD5970 (Wassergekühlt)
  • 2GB (1 🛒 2048MB DDR3 1600MHz CL6-8-6-24 Mushkin Redline) (Wassergekühlt)
  • Areca 1880ix (Wassergekühlt)
  • 4 x 300GB Seagate SAS im Raid 5 (Wassergekühlt)

Wie zu erkennen ist, ist in diesem System alles, was man mit Wasser kühlen kann, auch mit Wasser gekühlt um Verfälschungen von fremden Lüftern zu vermeiden.
Da der XILENCE DUAL Heatpipe Speicherkühler jedoch so aufgebaut ist, dass er von frischer Luft lebt, welche durch die Kupferfinnen hindurchströmt, um die Abwärme abzutransportieren, werden wir einen 2. und 3. Testdurchlauf fahren, in welchem wir als CPU Kühler einmal einen Topblower und einen Towerkühler einsetzten.
Bei dem Topblower handelt es sich um den XILENCE M608 Pro CPU aus unserem .
Als Towerkühler kommt der XILENCE M612 PRO aus diesem  zum Einsatz.

Als Speicher kommt ein 2GB Modul von Mushkin zum Einsatz. Es handelt sich hierbei um ein Speicherriegel aus der Redline Serie, welche mit einem montierten Copperhead Wasserkühler ausgeliefert wird. Der Speicherriegel taktet mit 1600MHz und läuft auf CL 6-8-6-24.

Der Speicher wird im ungetakteten Zustand in den Test geschickt.

Als Referenztemperaturen werden wir den Speicher einmal ohne montierten Kühlkörper testen. Zudem wird der original Copperhead Kühler einmal ohne Wasser (passiv) und einmal mit Wasser (aktiv) getestet.

Als kleine Besonderheit werden wir einen von uns selbst entworfenen Speicherkühler mit in den Test schicken. Es handelt sich hierbei um einen Kühler, welcher auf dem Copperhead von Mushkin aufbaut, jedoch größer ist und somit auch wesentlich mehr Kühlfläche bietet.

Es handelt sich hierbei um diesen Kühler:

Den Speicher haben wir jeweils mittels Prime95 eine Stunde lang auf Temperatur gehalten. Die Temperatur wurde mittels Aida64 Extreme Edition ausgelesen. Hierzu wurde der Speicher mit einem entsprechenden Sensor ausgestattet.

Es wurde alle 5min eine Messung durchgeführt und nach einer Stunde Stresstest die Durchschnittstemperatur ermittelt.

Temparaturen

Wie man den Ergebnissen entnehmen kann, empfiehlt es sich auf jeden Fall einen Kühler auf Speichermodulen mit entsprechenden Taktraten bzw. mit scharfen Timings zu verwenden. Bei der Verwendung eines Wasserkühlers als CPU und Speicher Kühler konnte der XILENCE Speicherkühler nicht mit dem original Mushkin Kühler mithalten.
Zwackt man dem Mushkin Copperhead jedoch das Wasser ab, fehlt es ihm ganz klar an Oberfläche um die Abwärme so gut an die Umgebung abgeben zu können, wie der XILENCE Kühler dies kann.
Wird ein Luftkühler als CPU Kühler eingesetzt, kann der XILENCE DUAL Heatpipe Kühler erst richtig punkten. Die Kühlleistung reicht jedoch nicht an einen Wasserkühler mit entsprechender Oberfläche heran.

Fazit
Wer einen schnellen, hitzköpfigen Arbeitsspeicher sein eigen nennt und keine Wasserkühlung einsetzt, ist mit diesem Kühler sehr gut beraten. Auch wem ein Upgrade, mit diesen durchaus schönen Kühlern, aus rein optischen Gründen vorschwebt kann zu diesen Kühler greifen. Man sollte lediglich auf seine Platzverhältnisse und die Kompatibilität zu eventuell weiteren verbauten Komponenten achten. In Kombination mit einem Towerkühler werden die besten Kühlergebnisse erzielt. Das der Kühler seinen Zweck erfüllt, haben wir in unserem Test eindeutig gesehen. Zwar konnten wir nur einen Temperaturabfall von 23% feststellen, der verwendete Speicher wurde jedoch in unserem Test mit dem Referenztakt betrieben. Wir haben keine Infos darüber, um welchen Speicher, mit welchen Taktraten es sich handelte, bei dem XILECE die beworbenen 38,6% erreicht hat. Man bekommt für sein Geld “wie bei XILENCE üblich” gute und qualitativ hochwertige Ware und wird damit lange Freude haben.

Pro
– Gute Kühllesitung
– Ansprechende Optik
– Solide Verarbeitung
– Attraktiver Preis

Contra
– Heatpipes nicht an einer Seite fest gelötet bzw. arretiert
– Unsaubere Montage durch Wärmeleitpaste
– egal welche Pads bei doublesidet Modulen verwendet werden, geht der kühler unten etwas aus einander
– zumindest auf dem Rampage III kann bei Belegung aller PCIe Slots, der Kühler nur in einer Richtung verbaut werden.

Wir danken xilence.de/ für die Bereitstellung der Testmuster.