XILENCE M612PRO CPU Kühler im Test

Mit dem M612 Pro haben wir heute das aktuelle Flagschiff von Xilence in unserem CPU Kühlertest.

Der M612 Pro soll nicht nur durch sein hochwertiges Design glänzen, sondern auch mit einer hohen Kühlleistung in Verbindung mit einer geringen Geräuschbelästigung überzeugen.
Ob XILENCE dies bei dem M612 Pro gelungen ist, werdet ihr in diesem Review erfahren.

Lieferumfang:

  • M612 Pro Kühler
  • 140mm PWM 2 Component Fan
  • AMD Montagematerial (inkl. Backplane)
  • Intel Montagematerial (inkl. Backplane)
  • 4 x Halteklammern für 120mm Lüfter
  • Wärmeleitpaste
  • Montageanleitung
  • 12V Adapter
  • 7V Adapter
  • OVP

Technische Details:

  • Maße: 7,5 cm x 14 cm x 17 cm
  • Material: Kupfer, Aluminium, Gummi und Plastik
  • Kühlertyp: Towerkühler
  • Lüfter: 1x 140 mm, 1200 RPM
  • Sockel AMD: AM2, AM2+, AM3, AM3+, FM1
  • Sockel Intel: 775, 1155, 1156, 1366

Design und Verarbeitung:

Der Kühler wird in einer Retailverpackung geliefert, welche in dem von XILENCE bekannten Farben Rot, Schwarz und Silber bedruckt ist. Die OVP verfügt über einen Ausschnitt, welcher einem den freien Blick auf die innere Blisterverpackung gewährleistet.

Man kann sich also vor dem auspacken schon einmal ein sehr gutes Bild über den Kühlkörper machen. Auf der Rückseite ist der Kühler mit dem montierten 140mm Lüfter zu sehen.

Auf der Verpackung sind zudem noch die Spezifikationen des Kühlers abgedruckt.

Bei dem verwendeten Kühler handelt es sich um einen Towerkühler. Was einem jedoch sofort ins Auge fällt ist die sehr geringe Tiefe, welche für einen Towerkühler so eigentlich nicht üblich ist.
Der Kühler kommt mit einer komplett silbernen Optik daher. Im Detail handelt es sich um Aluminiumfinnen, einer vernickelten Kupferbodenplatte sowie sechs Kupferheatpipes, welche ebenfalls vernickelt wurden.

Der Towerkühler besteht aus 46 Aluminiumfinnen welche über ein auffälliges Lamellenmuster verfügen.

Das auffällige Lamellendesign kommt durch die speziellen Ausbuchtungen und einer Trennlinie in den Lamellen, welche sich in der Mitte des Kühlkörpers befindet.

Diese Konstruktionsweise soll für einen optimierten Luftstrom sorgen. Auf eine Verkleidung der einzelnen Aluminiumlamellen an den beiden Außenseiten des Kühlkörpers, welche für einen Unterdruckefekt sorgen würden, wurde bei dem M612 von XILENCE verzichtet.

In die oberste Aluminiumfinne ist das XILENCE Logo eingeprägt.

Die 46 Aluminumfinnen werden von den Heatpipes an Ort und Stelle gehalten.

Bei dem M612 Pro kommen insgesamt sechs vernickelte 6mm Kupferheatpipes zum Einsatz. Diese sind U-Förmig angeordnet und mit dem Kühlerboden verlötet.
Durch die kompakte Tiefe des Kühlers können diese jedoch nicht geradlinig zu den Lamellen geführt werden. Aus diesem Grund sind diese leicht ineinander verschlungen.

Auf der Oberseite des Kühlerbodens befindet sich eine zusätzliche Kühlerkonsturktion, welche in Kombination des nach unten über die Lamellen überstehenden Lüfter gegen die sogenannten Hotspots vorsorgen soll. Gerade Hotspots sind die eigentlichen Schwächen bei Towerkühlern.

Die Bodenplatte ist genauso wie die Heatpipes aus vernickeltem Kupfer gefertigt. Die Nickelschicht weißt jedoch hauch feine Rillen auf.

Je nach Menge und Konsistent der Wärmeleitpaste können sich die Rillen auf die Kühlleistung auswirken. Verwendet man zu wenig und zu flüssige Wärmeleitpaste bei einer etwas rauen Bodenplatte kann es vorkommen, dass der Kühler keinen richtigen Kontakt zur CPU hat. Eben so kann es aber auch passieren, wenn bei einem Kühler mit einer polierten Bodenplatte zu viel oder zu feste Wärmeleitpaste verwendet wird, das sich diese nicht mehr richtig verteilen kann. Wodurch eine Erhöhung an dieser Stelle entstehen könnte und dann ebenfalls kein perfektes Kühlergebnis erbracht werden kann.
Der richtige Umgang mit der Wärmeleitpaste ist also entscheidend.

Bei dem verwendeten Lüfter handelt es sich um den kürzlich schon in unserem getesteten 140mm PWM 2 Component FAN von XILENCE.

Der Lüfter ist in den Farben Rot und Grau gehalten.

Hierbei ist der komplette Lüfterrahmen grau und der Rotor sowie die Stege, an welchen der Rotor befestigt ist, sind rot. Verwunderlich ist jedoch das die Innenseite des Rahmens rot und zudem noch aus einem anderen Material als der restliche Rahmen gefertigt ist.
Bei dem Lüfter handelt es sich um einen zwei Komponenten Lüfter, welcher aus einem zwei-Komponenten-Materialmix besteht.

Bei dem XILENCE 140mm PWM 2 Component Fan sind Rotor, Stege und der innere Kern des Rahmens aus einem festen Kunststoff gefertigt. Der Kern des Rahmens ist zudem von einer grauen Gummischicht überzogen, welche dem Lüfter seine endgültige Form gibt.


Bei dem Bild handelt es sich um einen aufgeschnittenen 120mm Lüfter.

Hierdurch sollen Vibrationen bestmöglich abgefangen werden.

Eine weitere Besonderheit dieses 140mm Lüfter ist die allgemeine Form des Rahmens. Dieser ist nicht wie die meisten Lüfter quadratisch. Der Lüfter ist kreisrund und verfügt auf der Ober- und Unterseite über je vier kleine Ecken, in welchen sich die Montagebohrungen befinden.
Die Montagelöcher haben den Abstand wie bei einem 120mm Lüfter zu einander.

Bedingt durch diese Lüftergröße und den dazu passend im Lieferumfang enthaltenen Klammern zur Montage, lassen sich an dem M612 Pro leider keine nativen 140mm Lüfter verbauen. Hierfür können jedoch alle beliebigen 120mm Lüfter verwendet werden.

Der Rotor besteht aus insgesamt neun Lüfterblättern. Jedes Lüfterblatt weißt drei kleine stromlinienförmige Erhebungen auf und hat eine leicht raue Oberfläche.

In der Mitte des Rotors befindet sich das XILENCE Logo, welches in einem Alu Look daher kommt.

Bei dem Anschlusskabel handelt es sich um ein 4-PIN PWM Kabel mit einer Länge von ca. 42cm. Das Kabel ist mit einem blickdichtem, schwarzen Gummi Sleeve überzogen und hat einen schwarzen Stecker.

Montage:

Zur Montage des Xilence M612 Pro wird zuerst auf der Rückseite des Mainboards die entsprechend zum Sockel gehörende Backplate montiert. Dies muss auch bei einem AMD Mainboard gemacht werden, da die Befestigungsschrauben des XILENCE Kühlers einen geringeren Durchmesser als die Originalschrauben haben. Im Falle des Sockels 1366 setzt man hingegen auf vier kleine Gewindemuttern mitsamt runder Plastikhalterung, welche mittels Klebestreifen auf der Rückseite des Mainboards fixiert werden.
Anschließend werden auf der Vorderseite des Mainboards rund um den Sockel die Abstandshalter in die Gewinde eingeschraubt. Es ist zu beachten, das auf jeden Fall die Kunststoffunterlagsscheiben nicht vergessen werden.
Nun muss noch das für den jeweiligen Sockel entsprechende Retention Modul am Kühler angebracht und Wärmeleitpaste auf die CPU aufgetragen werden. Im Anschluss kann der Kühler auf die CPU aufgesetzt und mit den Abstandshaltern verschraubt werden.

Dies gestaltet sich auf Grund der verwendeten Rändelschrauben recht einfach.

Der im Lieferumfang befindliche Lüfter wird mittels zwei der vier im Lieferumfang enthaltenen Klammern am Kühlkörper montiert.

Es kann zusätzlich noch ein weiterer 120mm Lüfter auf der Rückseite des Kühlers mit den übrigen zwei Klammern befestigt werden.

Auf einem AMD Mainboard kann der Kühler nur in zwei Richtungen montiert werden. Auf einem Intel Mainboard hat man hingegen die freie Wahl was die Ausrichtung des Kühlers angeht.

Testsystem:

Um genaue Vergleichswerte mit einem CPU Kühler in ähnlicher Größe zu erhalten, haben wir den Kühler auf unser APU Testsystem gespannt.

Hierbei handelt es sich um das Asus F1A75-I Deluxe mit einer verbauten A3850 CPU.

Gemessen wurde der höchste Mittelwert aller vorhandenen Kerne der CPU. Die Temperaturen wurden einmal nach einer Idle time von 45 Minuten und nach einem anschließenden 30 Minütigen Prime95 Stresstest ermittelt. Wie in jedem Kühlertest von uns kommt als Wärmeleitpaste die MX2 von ARCTIC zum Einsatz.

Zum Test mit dem im Lieferumfang enthaltenen Lüfter werden wir diesen Test mit einem 2. XILENCE 140mm Lüfter durchführen.
Als Referenzkühler wird der Noctua NH-L12 herangezogen. Dieser wird von nur einem 120mm Noctua Lüfter belüftet. Zudem werden wir noch die Temperaturen angeben, mit welchen die verwendete CPU mit dem AMD Boxed Kühler in unserem Test gelaufen ist. Hierzu muss noch hinzugefügt werden, dass die CPU unter Verwendung des Boxed Kühlers im Prime95 Test bei 69°C ausgestiegen ist und der Test somit nicht beendet werden konnte.

Wie man den beiden Diagrammen entnehmen kann, liefert der M612 PRO von XILENCE eine beachtliche Kühlleistung und setzt sich mit der single als auch mit der dual Belüftung an die Spitze der im diesem Review verwendeten Kühler.
Es ist jedoch zu beachten, das der Noctua Kühler nur über vier Heatpipes verfügt und mit nur einem 120mm Lüfter betrieben wird.

Wenn man einmal einen Blick in den Review des XILENCE 140mm 2 Component FAN wirft, wird man feststellen, das die Kombination aus Noctua Kühler und XILENCE Lüfter diese Werte erreichte:


Im Bezug auf diese Werte, ist der XILENCE Kühler bedingt durch seine größere Kühlfläche und dem größeren Lüfter, hinter dem Noctua Kühler ein zu ordnen.

Da wir dies aber genauer wissen wollten, haben wir einen Gegentest durchgeführt und den XILENCE M612 PRO mit dem Noctua Lüfter bestückt. Die Temperaturen erhöhten sich im Idle auf 25,9°C und im Lastbetrieb auf 42,3°C.

Fazit:

Bei dem XILENCE M612 PRO handelt es sich um einen sehr schmalen Towerkühler, welcher sich besonders für Nutzer von Intel Mainboards eignet, welche auf ihren Speichern noch hohe Headspreader bzw. Wasserkühlungssysteme verwenden. Zur Montage muss jedoch egal welcher Sockel Typ verwendet wird das Mainboard ausgebaut werden. Mit der erbrachten Kühlleistung ordnet sich der Kühler im oberen Mittelfeld der von uns getesteten Kühler ein. In Sachen Design und Lüfterentkopplung kann der M612 PRO jedoch glänzen. Er verfügt über ein besonders auffälliges Design und der Lüfter ist durch den 2-Komponenten-Materialmatrix bestens entkoppelt. Die Verarbeitung liegt durchweg auf einem sehr hohen Niveau.

Pro

  • Sehr gute Verarbeitung
  • Sehr gute Lüfterentkopplung
  • Design

Contra

  • Mainboard muss zur Montage ausgebaut werden
  • Keine Aufnahme von nativen 140mm Lüftern
  • Geräuschkulisse bei 12V
  • Sleeving an nur einem Adapter und dieses nicht ganz Blickdicht

Wir danken xilence.net für die Bereitstellung des Testmusters.