Xigmatek Prime SD 1484 im Test

Mit dem Prime SD 1484 bietet Xigmatek einen Kühler an, welcher im Gegensatz zu den bis jetzt getesteten Kühlern aus dem Hause Xigmatek auf 140-mm-Lüfter zurückgreift. Dies geschieht in einer Kombination mit 8mm Direct-Touch-Heatpipes.

Wie sich der Prime in auf unserer i7 CPU schlägt und mit welchen Besonderheiten er aufwartet, erfahrt ihr in diesem Review.

Technische Details:

  • Maße: 149 x 159 x 60 mm (B x H x T)
  • Gewicht: 710g (ohne Lüfter)
  • Lüfter: 2x Hauseigener 140-mm-Lüfter
  • Luftdurchsatz: 62,2 – 90,3 CFM
  • Luftdruck: 0,62 – 1.08 mmH2O (Max.)
  • Geschwindigkeit: 800 – 1200 U/min
  • Lautstärke: 18dB (A) (Max.)
  • Kompatibilität Intel: LGA 775 /1156/ 1366/ 1155/ 2011
  • Kompatibilität AMD: 754 / 939 / 940 / AM2(+) / AM3(+) / FM1 / Socket K8

Lieferumfang:

  • Kühlkörper
  • 140-mm-PWM Lüfter
  • 140-mm-Lüfter
  • Wärmeleitpaste
  • 4 x Lüfterentkoppler
  • Montagekit Intel
  • Montagekit AMD
  • Mehrspachige Anleitung und Garantiekarte

Design und Verarbeitung:

Die Verpackung des Prime Kühlers orientiert sich farblich an denen der von uns schon getesteten Gaia und Aegir Kühler. Die OVP ist überwiegend in grau gehalten. Auf ein Sichtfenster verzichtet Xigmatek bei dieser Verpackung jedoch.

Auf der Vorderseite der Verpackung ist eine große Abbildung des montierten Kühlers sowie ein hervorgehobener “Prime”-Schriftzug abgedruckt. Auf der linken Seite sind die technischen Details des Kühlers zu finden. Die Rückseite ist mit vier Detailbildern und einer kurzen Erläuterung bedruckt.

Der Kühler sowie die beiden Lüfter werden innerhalb der Verpackung zwischen zwei Schaumstoffpolstern geschützt. Das Zubehör ist in einem kleinen, separaten Karton aufgehoben.

Nach dem Auspacken hält man Kühler sowie die beiden 140-mm-Lüfter in der Hand. Auf dem ersten Blick kommt einem der Kühlkörper etwas klein vor.

Dies ist auch nicht nur ein Eindruck, sondern es entspricht der Realität. Der Kühler hat dieselbe Bauhöhe, wie so manch anderer Kühler von Xigamtek, welcher nur für 120-mm-Lüfter ausgelegt ist.
Vom Grunddesign der Aluminiumfinnen wird man stark an die Finnen des Aegir Kühlers aus diesem erinnert. Der Aegir verfügt jedoch über insgesamt 6 Heatpipes (2 x 8mm und 4 x 6mm). Bei dem Prime setzt Xigmatek hingegen auf vier 8mm Heatpipes, welche wie von allen Xigmatek Kühlern gewohnt mit der H.D.T.-Technik (Heatpipe Direct Touch) verbaut sind.
Die Finnen des Prime sind jedoch nicht ganz so kantig gestaltet wie es bei dem Aegir der Fall ist und sie wurden etwas in die Länge gezogen.
Insgesamt verfügt der Prime über 46 Aluminiumfinnen mit einer Stärke von 0,5mm.
Zum erleichterten Lufteinlass und um eine Geräuschreduzierung zu erreichen, sind die Lamellen in sechs Segmente aufgeteilt. Diese Segmente spiegeln sich durch mittig verjüngte Lamellen wieder.

Getrennt werden diese Lamellengruppen durch jeweils zwei Lamellen in normaler Größe. Um den Luftwiderstand an der Stoßkante der Lamellen noch weiter zu verringern, wurden die einzelnen Lamellen angeschliffen. Durch das Anschleifen sind die Finnen an den geschliffenen Stellen dünner und zudem abgeschrägt.

An den beiden Außenseiten wurden die Lamellen nicht zusammen geklappt. Dies hat den Vorteil, das auch bei einer geringen Drehzahl die Luft genügend Platz hat, um zwischen den Lamellen heraus zu gelangen.

Die Aluminiumfinnen sind naturbelassen. Sie wurden also nicht vernickelt oder mit einer speziellen Keramikschicht versehen, wie wir es beim Dark Knight kennengelernt haben. Um jedoch auch bei einem solch schlichten Design jedem zu zeigen, um was für einen Kühler es sich handelt, wurde in jede Lamelle mittig das Xigmatek Logo eingefräst.

Dies wurde jedoch nur ganz dezent getan und ist je nach Lichteinfall nur schwer zu erkennen.
Die Lamellen sind neben den Befestigungspunkten für Gummientkoppler, welche wir schon vom Aegir kennen mit weiteren Befestigungspunkten für die bei diesen Kühler im Lieferumfang befindlichen, speziellen Gummibänder ausgestattet.

Die schon angesprochenen Kupferheatpipes durchlaufen den Kühler wie es bei fast allen Towerkühlern der Fall ist u-förmig und somit zweimal. Zur Verbesserung der Optik und zum Schutz vor Korrosion wurden die Heatpipes vernickelt.

Um die Heatpipes an der Auflagefläche in Position zu halten, sind sie in einem Aluminiumblock eingelassen. Die Heatpipes sind an der Auflagefläche plan geschliffen. Die Lücken zwischen den runden Heatpipes sind durch Aluminiumstreifen gefüllt, welche dem Block angehören, in dem die Heatpipes eingelassen sind.

Diese Aluminiumstreifen wurden auf dieselbe Höhe geschliffen, die auch die abgeschliffenen Heatpipes aufweisen. Wie bei allen Direct-Touch-Kühlern sind diese Lücken jedoch nicht zu 100% zu vermeiden, wodurch etwas mehr Wärmeleitpaste (WLP) verwendet werden muss als es z.b. bei einem Boxedkühler der Fall ist.

Der Prime SD 1484 wird gleich mit zwei Lüftern ausgeliefert. Viele andere Kühler von Xigmatek hingegen haben nur eine Vorbereitung für einen zweiten Lüfter, welcher dann jedoch separat erworben werden muss.

Die beiden Lüfter im Lieferumfang sind jedoch nicht baugleich. Die Bezeichnung auf der Lüfterrückseite ist zwar identisch,

jedoch ist ein Lüfter mit einem 4-PIN-PWM-Anschluss ausgestattet, der Zweite hingegen verfügt nur über einen 3-PIN-Anschluss.

Nach Aussage von Xigmatek ist der Hintergrund für diese Bestückung die Tatsache, das es zum Zeitpunkt der Entwicklung des Kühlers nur sehr wenige Mainboards mit zwei oder mehr PWM-Anschlüssen gab.
Ob sich dies in Zukunft ändert ist uns aktuell noch nicht bekannt. Sobald wir eine entsprechende Rückmeldung seitens Xigmatek haben werden wir euch hier darüber informieren.
Die Lüfter verfügen über je neun wellenförmig gestaltete Lüfterblätter, welche an der oberen Kante mit einem chromfarbenen Aufdruck verziert sind.

Dies vermittelt im laufen Betrieb den Anschein, das es sich um silberne Lüfterblätter handelt. Die Stege, an welchem der Motor eines jeden Lüfters befestigt ist, weisen eine geschwungene Form auf. Eine weitere Besonderheit bei diesen 140-mm-Lüftern liegt in den Befestigungspunkten. Die Bohrungen, welche zur Montage von Lüftern benötigt werden haben bei diesen Lüftern einen Abstand zueinander, wie er auch bei 120-mm-Lüftern verwendet wird.
Obwohl die beiden Lüfter etwas unterschiedlich sind, (Anschlusskabel) erreichen sie im 12-V-Betrieb dieselbe Drehzahl. Eine gleichmäßige Regelung beider Lüfter ist jedoch durch diesen Unterschied nicht möglich. Bei vielen Mainboards kann ein 3-PIN-Lüfter erst gar nicht geregelt werden. Auf solchen Mainboards läuft einer der beiden Lüfter also immer mit voller Geschwindigkeit.

Montage:

Die Montage des Kühlers unterscheidet sich minimal von der bisher gewohnten Montage von Xigmatek Kühlern.

Da Montagebohrungen bei Intel immer quadratisch sind und die Lüfter somit in alle Richtungen montiert werden können, zeigen wir die Montage wie immer an einem AMD-System, da dieses weniger Ausweichmöglichkeiten bietet, wenn es einmal eng wird.

Der auf den ersten Blick auffälligste Unterschied bei der Montage zu allen bisher getesteten Xigmatek Kühlern liegt in der verwendeten Backplane. Diese ist beim Prime aus Metall und nicht wie bisher gewohnt aus Kunststoff. AMD Nutzer müssen als Erstes vier Klebestreifen auf der Backplane anbringen.

Die nächsten Schritte sind bei einem AMD und Intel Sockel gleich.

Im nächsten Schritt müssen vier schrauben durch die Backplane geschoben werden. Mittig auf die Backplane wird ein schwarzer Kunststoffrahmen aufgelegt, welcher als Abstandshalter dient. Nun wird die Backplane samt der vier Schrauben von der Rückseite aus am Mainboard fixiert.

Auf der Vorderseite des Mainboards werden nun vier Abstandshalter über die Schrauben gestülpt, welche von der Rückseite des Mainboards durch die Montagebohrungen schauen.

Ist dieser Arbeitsschritt beendet, hält die Backplane fürs erste von allein.

Intel Nutzer haben es nun etwas einfacher. Hier müssen nur die entsprechenden Träger mittels Rändelschrauben auf den Abstandshaltern montiert werden. AMD Nutzer hingegen müssen die Intel Träger mit den AMD-Trägern verbinden

und diese Kombination dann auf den Abstandshaltern fixieren.

Durch diese Trägermontage stehen AMD Nutzer den Nutzern eines Intel Mainboards in Sachen Montagerichtung jedoch in nichts nach, da nun auch auf einem AMD-System der Kühler in allen vier Richtungen montiert werden kann.

Im nächsten Schritt kann der Kühler von der Schutzfolie befreit und auf die CPU aufgesetzt werden, welche vorher schon mit Wärmeleitpaste versehen wurde. Anschließend muss noch die Querstrebe an der Backplanekonstruktion befestigt werden, welche den Kühler fixiert.

Zum Abschluss müssen nur noch die beiden Lüfter montiert werden. Die Gummiendkoppler, welche zur Montage der Lüfter benötigt werden, sehen auf den ersten Blick etwas ungewöhnlich aus. Sie bieten jedoch eine einfache und schnelle Montagemöglichkeit.
Durch die verwendeten Gummibänder können zudem problemlos alle handelsüblichen 120mm und 140-mm-Lüfter auf dem Kühlkörper montiert werden.

An jedem Lüfter werden je zwei Endkoppler befestigt. Diese werden in den sich gegenüberliegenden Montagelöchern befestigt. Anschließen wird der Lüfter auf den Kühlkörper aufgelegt und mittels dem Gummiband an dem Kühlkörper gespannt.

Die Endkoppler dienen zudem als kleine Abstandshalter, wodurch der Lüfter nicht direkt auf den Aluminiumfinnen aufliegt, wie es bei vielen anderen Endkopplern der Fall ist.

Testsystem:

Um die neusten CPU-Kühler vergleichbar und realitätsnah testen zu können, ist es erforderlich hochwertige und leistungsstarke Hardware als Grundlage zu haben.
Aus diesem Grund kommt ein Sockel 1366 High End System zum Einsatz.

Das Testsystem besteht aus:

  • Intel Core i7 975 XE
  • Rampage III Extreme
  • 3 x 2GB 1600MHz CL6 Mushkin Copperhead
  • Sapphire HD5970

Die komplette Hardware wird @ Stock also nicht übertaktet betrieben.

Um eine Verfälschung der Temperaturen durch andere Hardwarebauteile weitestgehend auszuschließen, wird die gesamte restliche Hardware mit Wasser gekühlt.

Dies erlaubt es uns zusätzlich CPU Wasserkühler auf diesem System zu testen.

Testablauf:

Da es sich bei dem verwendeten Lüfter um einen PWM Lüfter handelt, welcher seine Geschwindigkeit selbst anpasst, haben wir die PWM Steuerung während des Testes deaktiviert.

Die Testergebnisse sind bei einer Raumtemperatur von ca. 20,8°C (zu beginn der Testphase gemessen) entstanden. Protokolliert wurde der maximale Mittelwert aller CPU Cores nach einer Idle time von 45 Minuten und nach einem anschließendem 30 minütigen Prime95 Stresstest. Ausgelesen wurden diese Werte mit Aida64 Extreme Edition.

Wir nutzen bei unseren Tests immer die ARCTIC MX-2 Wärmeleitpaste, um auch hier etwaige Schwankungen ausschließen zu können.

Die erreichten Temperaturen sind abhängig von dem genutzten System und können auch auf ähnlichen Systemen abweichen. Jedoch lassen sich die Kühler untereinander gut vergleichen, da alle die gleiche Testgrundlage haben.

Als Referenz dienen alle Kühler, welche wir bis jetzt auf diesem System getestet haben.

Wie man dem Testergebnis entnehmen kann, sichert sich der Prime SD 1484 den 1. Platz in unseren Kühler-Charts. Er setzt sich knapp vor den Kleveros von REEVEN. Der Kühler erreicht dieses Ergebnis bei einer deutlich niedrigeren Drehzahl und somit auch Lautstärke, als sie vom REEVEN Kühler benötigt wird. Jedoch ist der Kühler im 12-V-Betrieb noch deutlich zu hören.

Fazit:

Xigmatek hat dem Prime SD 1484 einen sehr guten Kühler konstruiert, welcher es an die Spitze unseres Kühler-Charts schafft. Der Kühler ist durchweg sehr gut verarbeitet. Die etwas geänderte Montage erlaubt es zudem den Kühler auch auf einem AMD-System in jeder Richtung montieren zu können. Der Lieferumfang fällt mit den zwei Lüftern sehr üppig aus. Jedoch ist es schade, das nur einer der beiden Lüfter über einen PWM-Anschluss verfügt. Durch diesen Umstand ist es nicht auf jedem Mainboard möglich, beide Lüfter automatisch zu regeln. Die beiden Lüfter arbeiten jedoch auch auf 12V mit einer noch recht angenehmen Lautstärke. Durch seine erbrachte Kühlleistung eignet sich der Kühler nicht nur, um bei gedrosselter Drehzahl einen Silent PC zu kühlen, sondern er kommt auch spielend mit einer übertakteten CPU klar. Wir können diesen ganz klar jedem Nutzer, der Wert auf eine kühle CPU legt empfehlen.


Pro

  • Verarbeitung
  • Einfache und sicher Montage
  • Kühlleistung
  • Hohe Kompatibilität durch freie Montage auch auf AMD Sockeln
  • Zwei Lüfter im Lieferumfan


Contra

  • Demontage der Original Backplane bei AMD-Systemen
  • Kein gesleevtes Kabek
  • Nur ein PWM Lüfter

Kühlleistung

Verarbeitung

Montage

Kompatibilität

Lautstärke

Modding

Lieferumfang

Preis

Wir danken xigmatek.com sehr für die Bereitstellung des Testmusters.