Thermalright – Macho 120 SBM

Mit dem Macho 120 SBM haben wir heute eine neue Version des bekannten Macho 120 Rev. A im Test, welche durch die schlankere Bauart besonders für den Einsatz in einem kleinen Micro-ATX oder Mini-ITX System geeignet sein soll, in welchen dennoch eine ausgezeichnete Kühlleistung benötigt wird.

Welche Leistung in dem neuen Macho 120 SBM von Thermalright steckt und wie sich der Kühler in unserem Test geschlagen hat, erfahrt ihr in diesem Review.

Technische Details:

  • Abmessungen mit Lüfter: 13 x 11,1 x 15 cm (L x B x H)
  • Material:
    Heatpipes: Kupfer (vernickelt)
    Kühlrippen: Aluminium
  • Heatpipes: 5 x 6 mm (vernickelt)
  • Lüfter: 1 x 140mm (TY 127 120-mm-PWM-Lüfter, 300 bis 1.300 U/min)
  • Kompatibilität:
    AMD: AM2(+), AM3(+), FM1, FM2(+)
    Intel: LGA 115x, LGA 2011(-3), 1366, 775
  • Gewicht: 565g (excl. Lüfter)

Lieferumfang:

  • Macho 120 SBM Kühlkörper
  • TY-127 Lüfter
  • Montagekit (AMD/Intel)
  • Schraubenzieher
  • Wärmeleitpaste
  • 4 x Lüfterklammern
  • Montageanleitung

Design und Verarbeitung:

Der Macho 120 SBM wird von Thermalright in einer Verpackung geliefert, welche in einem grün/weißen Grunddesign gehalten ist. Auf der Verpackungsvorderseite ist neben dem Macho 120 SBM Schriftzug auch ein Produktbild des Kühlers zu sehen, welches einen Teil des Kühlers zeigt. Auf der linken Verpackungsseite ist ein weiteres Bild des Kühlers zu sehen.

Die technischen Details wurden auf der Verpackungsrückseite abgedruckt. Auf der rechten Verpackungsseite wurden einige Featurebilder abgedruckt, welche zudem mit einem kurzen Hinweis beschriftet wurden.

Entnimmt man den Macho 120 SBM aus seiner Verpackung, so hat man einen Tower-Kühler vor sich stehen, welcher vom Aufbau her ein typischer Macho Kühler ist, jedoch im Vergleich zu diesen ein ganzes Eck kleiner ausfällt.

Typisch für die Kühler aus der Macho-Reihe sind verschiedene Designelemente. Das auffälligste Designelement ist hierbei der asymmetrische Aufbau des Kühlers sowie die Aussparungen in den Aluminiumfinnen.
Der Macho 120 SBM verfügt über 30 unbehandelte Aluminiumfinnen sowie einer schwarz eloxierten Abschlusslamelle, welche ein gebürstetes Design aufweist. Alle Aluminiumfinnen sind mit einem speziellen Design versehen und wurden zu einer Seite versetzt über der Bodenplatte positioniert wurden.

Durch diesen versetzten Aufbau wird eine höhere Kompatibilität zu Arbeitsspeicher mit hohen Kühlkörpern erzeugt, da der Kühler mit montiertem Lüfter auf vielen Mainboards mit einem Intel-Sockeln sowie verschiedenen AMD-Mainboards nicht in den Bereich der Arbeitsspeicher hineinragt. Je nach Bestückung der LGA 2011(-3) ist dies auch hier der Fall.
Die einzelnen Kühlfinnen verfügen an allen vier Seiten über unterschiedlich große Vertiefungen.

Auf der linken und rechten Seite der Kühlfinnen fallen diese noch am kleinsten aus und wurden mittig in die einzelnen Kühlfinnen eingearbeitet. Auf den beiden Stirnseiten sind diese Vertiefungen ebenfalls mittig angeordnet. Die Vertiefung auf der Rückseite des Kühlers fällt hier jedoch etwas breiter aus, als die auf der Vorderseite.

Durch diese Aussparungen an der Lamellenvorderseite ergibt sich eine Art kleiner Vorkammer, durch welche der Bereich direkt hinter der Rotornarbe besser mit Luft durchströmt werden kann.
Die größte Besonderheit bei den Aluminiumfinnen liegt jedoch in den 46 gestanzten Öffnungen, welche seitens Thermalright in jede einzelne Finne eingearbeitet wurden.

Diese wurden so designt, dass das ausgestanzte Aluminium nicht komplett entfernt wurde, sondern zur Finnenmitte hin hochgebogen wurde. Dieser Aufbau soll dazu beitragen, dass zwischen den einzelnen Aluminiumfinnen kein Luftstau entsteht, da ein Teil der Luft durch diese Aussparungen entweichen kann.

Im hinteren Bereich des Kühlers wurde mittig eine größere Aussparung in die einzelnen Aluminiumfinnen eingelassen, welche zur Montage des Kühlers dient.
Die Ecken der Aluminiumfinnen sind abgeschrägt, wodurch das Design des Kühlers abgerundet wird.

Durch die auf beiden Seiten eingelassenen Haltenasen zur Befestigung der Lüfterklammern und dem umfangreichen Lieferumfang kann der Kühler sogar im Push-Pull-Betrieb genutzt werden.

Die einzelnen Aluminiumfinnen wurden auf fünf vernickelte Kupferheatpipes aufgesteckt, welche einen Durchmesser von 6mm haben und die Aluminiumfinnen parallel zueinander durchlaufen.

Thermalright setzt bei dem Macho 120 SBM auf eine zweiteilige Bodenplatte, welche aus massivem Kupfer besteht und wie die fünf Heatpipes, welche die Bodenplatte u-förmig gebogen durchlaufen, auch mit einer glänzenden Nickelschicht versehen wurde.

Drei der fünf Heatpipes wurden lediglich u-förmig gebogen. Die beiden anderen wurden zudem noch leicht nach hinten abgewinkelt, sodass sie die Aluminiumfinnen hinter den drei anderen Heatpipes durchlaufen. Zudem wurden sie etwas weiter zur Außenseite der Aluminiumfinnen hingeführt.

Als Lüfter liefert Thermalright mit dem TY 127 PWM-Lüfter einen 120-mm-Lüfter mit, welcher in einem schwarz/weißen Design gehalten ist. Im Vergleich zu herkömmlichen Lüftern verfügt der TY 127 PWM-Lüfter nicht über einen quadratischen Lüfterrahmen.

Der Lüfterrahmen des TY 127 PWM-Lüfter wurde in einem leicht rundlichen Aufbau gefertigt. Die Montagebohrungen haben dennoch einen Abstand von 105mm zueinander, wie man ihn von herkömmlichen 120-mm-Lüftern kennt.
Der Lüfterrahmen weist zudem einen gschlitzten Aufbau auf, durch welchen der Impeller zusätzliche Luft anziehen kann.

Der verbaute Impeller verfügt über sieben Lüfterblätter, welche geschwungen ausgeführt wurden, sonst jedoch über keine weiteren Besonderheiten verfügen. Im Gegensatz zu dem schwarzen Lüfterrahmen ist der Impeller in einem kontrastreichen Weiß gehalten.
Der Impeller ist an vier Stegen befestigt, welche gegen die Rotationsrichtung gebogen sind.

Als Anschlusskabel kommt ein schwarz gesleevtes PWM-Kabel zum Einsatz. Durch den PWM-Betrieb kann der Lüfter in einem Drehzahlbereich von 300 – 1300 U/min geregelt werden.

Die Verarbeitungsqualität des Kühlers sowie auch des Lüfters ist gut ausgeführt und gibt und keinen Anlass zur Kritik. Durch die vernickelten Heatpipes und die ebenfalls vernickelte Bodenplatte macht der Kühler in Kombination mit der schwarz eloxierten Abschlusslamelle auch optisch einiges her.

Montage:

Zur Montage kommt eine Multi-Sockel-Backplane zu Einsatz, weswegen es auch bei der Montage auf einem AMD-Mainboard notwendig ist, diese zu verwenden und somit die original Backplane vor der eigentlichen Montage zu entfernen.
Die Backplane wird von der Mainboardrückseite aus mit vier Gewindebolzen bestückt. Über diese werden auf der Vorderseite des Mainboards Abstandshalter geschraubt. Auf die gerade angebrachten Abstandshalter wird dann wiederum die Montageschiene mittels vier Rändelschrauben befestigt.
Im Anschluss kann der Kühler schon auf die mit Wärmeleitpaste bestrichene CPU aufgesetzt werden.
Anschließend muss man nur noch den Montageträger über der Bodenplatte platzieren und mit den beiden Montageschienen verschrauben.
Um diese Befestigung des Kühlers an der Montageschiene mühelos bewerkstelligen zu können, liefert Thermalright einen langen Schraubenzieher mit, welcher durch die Öffnung in den Kühlfinnen geführt werden kann.
Auf einem Intel-Mainboard ist die Montage des Kühlers in vier Richtungen möglich. Auf einem AMD-Mainboard ist man bei der Montage hingegen etwas eingeschränkt, wodurch man den Kühler nur in zwei Richtungen montieren kann.
Ist der Kühler montiert, so kann man den Lüfter mittels den mitgelieferten Lüfterklammern am Kühlkörper befestigen.

Thermalright liefert von diesen vier Stück mit, wodurch der Kühler auch mit zwei Lüftern bestückt werden kann.
Durch den asymmetrischen Aufbau des Macho 120 SBM wird nicht nur wie schon kurz erwähnt eine sehr hohe Kompatibilität zum verwendeten Speicher hergestellt, sondern auch der Abstand zur Gehäuserückwand verringert. Hierdurch profitiert der Kühler auch von einem an der Gehäuserückseite montierten Lüfter.

Testsystem:

Als Testsystem kommt ein Sockel 1151 Testsystem zum Einsatz. Dies bietet euch die Möglichkeit, alle von uns getesteten CPU-Kühler auch mit den von uns getesteten Wasserkühlern zu vergleichen.

Das Testsystem besteht aus diesen Komponenten:

  • ASRock – Z170 Extreme3
  • HyperX – Savage 16GB Kit 3000MHz
  • Intel® – Core i7-6700K
  • Zotac – GTX 780 TI AMP Edition

Testablauf:

Die Testergebnisse sind bei einer Raumtemperatur von ca. 20,9°C (zu beginn der Testphase gemessen) entstanden. Protokolliert wurde der maximale Mittelwert aller CPU Cores nach einem 30 minütigen Prime95 Stresstest. Ausgelesen wurden diese Werte mit Aida64 Extreme Edition. Gemessen werden die Temperaturen einmal im nicht übertakteten Zustand und einmal im übertakteten Zustand des Testsystems auf 4,7 GHz bei einem VCore von 1,329 Volt.

Kommen bei einem getestete Kühler Lüfter zum Einsatz, bei denen es sich um PWM-Lüfter handelt, welche ihre Geschwindigkeit selbst anpassen, so wird die PWM-Steuerung während des Tests deaktiviert.

Wir nutzen bei unseren Tests immer die ARCTIC MX-2 Wärmeleitpaste, um auch hier etwaige Schwankungen ausschließen zu können.

Die erreichten Temperaturen sind abhängig von dem genutzten System und können auch auf ähnlichen Systemen abweichen. Jedoch lassen sich die Kühler untereinander gut vergleichen, da bei unseren Tests alle Kühler die gleiche Testgrundlage haben.

Als Referenz dienen alle CPU-Kühler, welche wir bis jetzt auf diesem System getestet haben.

Mit einem Blick auf das erreichte Kühlergebnis ist zu erkennen, dass der Macho 120 SBM ein sehr gutes Kühlergebnis erreichen konnte, welches nur knapp hinter dem etwas größeren Macho Direct liegt und für die geringen Abmessungen des Kühlers ein sehr gutes Ergebnis ist. Das erzielte Kühlergebnis konnte der Kühler bei einer sehr angenehmen Geräuschkulisse. Auch wenn der Lüfter an für sich recht leise ist, war ein gewisses Lagergeräsuch wahrzunehmen.

Fazit:

Mit dem Macho 120 SBM rundet Thermalright seine Macho-Serie, was die Größe angeht, nach unten hin ab und hat somit einen kompakten CPU-Kühler in die Serie der sonst doch sehr mächtigen Macho Kühler aufgenommen. Mit dem neuen Kühler können nun auch Nutzer von kleineren Micro-ATX und Mini-ITX System in den Geschmack eines Macho Kühler kommen, ohne Platzangst erleiden zu müssen. Auch was die Kompatibilität zu Speichern mit großen Kühlkörpern angeht, kann der Kühler durch seinen asymmetrischen Aufbau überzeugen. Trotz der geringeren Abmessungen erreicht der Kühler eine sehr gute Kühlleistung, mit welcher er jede aktuelle CPU auf einer angenehmen Temperatur halten kann. Durch den sehr großen Regelbereich des Lüfters kann man den Kühler im Idle-Betrieb fast lautlos betreiben. Der mitgelieferte 120-mm-Lüfter verrichtet seine Arbeit aber auch unter Last auf einem angenehmen Geräuschpegel, macht jedoch durch geringe Lagergeräusche auf sich aufmerksam. Die Verarbeitungsqualität liegt auf einem hohen Niveau. Durch die vernickelten Heatpipes und die ebenfalls vernickelte Bodenplatte macht der Kühler in Kombination mit der schwarzen Abschlusslamelle auch optisch einiges her. Um eine noch höhere Kühlleistung erreichen zu können, liefert Thermalright ein zusätzliches Paar Lüfterklammern mit, wodurch der Kühler mit einem zweiten Lüfter in einem Push-Pull-Betrieb betrieben werden kann. Preislich liegt der neue Macho 120 SBM aktuell bei nicht ganz 43€ 🛒.

Pro

  • Kühlleistung
  • Sehr gute Verarbeitung
  • Lieferumfang
  • Design

Contra

  • Geringe Lagergeräusche

Kühlleistung

Verarbeitung

Montage

Kompatibilität

Lautstärke

Modding

Lieferumfang

Preis

Wir danken Thermalright für die Bereitstellung des Testmusters.