Thermalright – Le Grand Macho RT

Mit dem Le Grand Macho RT haben wir heute die kürzlich vorgestellte Neuauflage des Le Grand Macho im Test, welche den Namenszusatz “RT” trägt und im Vergleich zu dem Kühler, auf welchem er basiert, mit einem Lüfter ausgeliefert wird und somit die aktive Variante des Kühlers darstellt.

Welche Details in dem neuen Le Grand Macho RT stecken und wie sich der Kühler in unserem Test geschlagen hat, erfahrt ihr in diesem Review.

Technische Details:

  • Abmessungen mit Lüfter: 152 x 159 x 147mm (B x H x T)
  • Material:
    Heatpipes: Kupfer (vernickelt)
    Kühlrippen: Aluminium
  • Heatpipes: 7 x 6 mm (vernickelt)
  • Lüfter: 1 x 140mm (300 bis 1.300 U/min, 28.7-125m³/h, 14-20dB)
  • Kompatibilität:
    AMD: AM2(+), AM3(+), FM1, FM2(+)
    Intel: LGA 115x, LGA 2011(-3), 1366, 775
  • Gewicht: 1060g (incl. Lüfter)

Lieferumfang:

  • Le Grand Macho RT
  • TY-147 B Lüfter
  • Montagekit (AMD/Intel)
  • Schraubenzieher
  • Wärmeleitpaste
  • 2 x Lüfterklammern
  • Montageanleitung

Design und Verarbeitung:

Der Le Grand Macho RT wird von Thermalright in einer Verpackung geliefert, welche in einem grün/weißen Grunddesign gehalten ist. Auf der Verpackungsvorderseite ist neben dem Le Grand Macho RT Schriftzug auch ein Produktbild des Kühlers zu sehen, welches einen Teil des Kühlers zeigt. Auf der linken Verpackungsseite ist ein weiteres Bild des Kühlers zu sehen.

Die technischen Details wurden auf der Verpackungsrückseite abgedruckt. Auf der rechten Verpackungsseite wurden einige Featurebilder abgedruckt, welche zudem mit einem kurzen Hinweis beschriftet wurden.

Entnimmt man den Le Grand Macho RT aus seiner Verpackung, so hat man einen mächtigen Tower-Kühler vor sich stehen, welcher vom Aufbau her ein typischer Macho Kühler ist.

Typisch für die Kühler aus der Macho-Reihe sind bestimmte Designelemente. Die auffälligsten Designelemente sind hierbei der asymmetrische Aufbau des Kühlers sowie die Aussparungen in den Aluminiumfinnen.
Der Le Grand Macho RT verfügt über 34 unbehandelte Aluminiumfinnen sowie einer schwarz eloxierten Abschlusslamelle, welche ein gebürstetes Design aufweist. Alle Aluminiumfinnen sind mit einem speziellen Design versehen und wurden zu einer Seite versetzt über der Bodenplatte positioniert wurden.

Um die Kompatibilität zu Speichern mit hohen Kühlkörpern zu steigern, wurden die unteren drei Aluminiumfinnen nicht in der vollen Breite ausgeführt.

Hierdurch wird auf einem LGA 2011(-3) Mainboard ein Platz von 48mm zwischen dem Mainboard und der Unterseite des Kühlers geschaffen.
Die einzelnen Kühlfinnen verfügen an allen vier Seiten über unterschiedlich große Vertiefungen.

Auf der linken und rechten Seite der Kühlfinnen fällt die Anzahl der Vertiefungen geringer aus, als auf den beiden Stirnseiten. Die sich gegenüberliegenden Seiten des Kühlers weisen jeweils das gleiche Design auf. Durch diese Aussparungen an der Lamellenvorderseite ergibt sich eine Art kleiner Vorkammer, durch welche der Bereich direkt hinter der Rotornarbe besser mit Luft durchströmt werden kann.

Der Lamellenabstand ist mit 3,1mm besonders groß, wodurch der Kühler besser für einen Betrieb mit einem langsam drehenden Lüfter geeignet ist, als ein Kühler bei dem die Lamellen eng aneinandergereiht sind.

Die größte Besonderheit bei den Aluminiumfinnen liegt jedoch in den 58 gestanzten Öffnungen, welche seitens Thermalright in jede einzelne Finne eingearbeitet wurden.

Diese wurden so designt, dass das ausgestanzte Aluminium nicht komplett entfernt wurde, sondern zur Finnenmitte hin hochgebogen wurde. Dieser Aufbau soll dazu beitragen, dass zwischen den einzelnen Aluminiumfinnen kein Luftstau entsteht, da ein Teil der Luft durch diese Aussparungen entweichen kann.
Im hinteren Drittel des Kühlers wurde mittig eine größere Aussparung in die einzelnen Aluminiumfinnen eingelassen, welche zur Montage des Kühlers dient.
Die Ecken der Aluminiumfinnen sind abgeschrägt, wodurch das Design des Kühlers abgerundet wird.

Durch die zu einer Richtung designten seitlichen Aussparungen in den Aluminiumfinnen, welche nicht nur als Designelement, sondern auch als Aufnahmepunkte für die Lüfterklammern dienen, ist keine Push-Pull-Konfiguration möglich.

Die einzelnen Aluminiumfinnen wurden auf sieben vernickelte Kupferheatpipes aufgesteckt, welche einen Durchmesser von 6mm haben und die Aluminiumfinnen parallel zueinander durchlaufen.

Thermalright setzt bei dem Le Grand Macho RT auf eine zweiteilige Bodenplatte, welche aus massivem Kupfer besteht und wie die sieben Heatpipes, welche die Bodenplatte u-förmig gebogen durchlaufen, auch mit einer glänzenden Nickelschicht versehen wurde.

Drei der sieben Heatpipes wurden lediglich u-förmig gebogen. Die beiden anderen wurden zudem noch leicht nach hinten abgewinkelt, sodass sie die Aluminiumfinnen hinter den vier anderen Heatpipes durchlaufen. Zudem wurden sie etwas weiter zur Außenseite der Aluminiumfinnen hingeführt.

Als Lüfter liefert Thermalright mit dem TY 147 B PWM-Lüfter einen 140-mm-Lüfter mit, welcher in einem schwarz/weißen Design gehalten ist. Im Vergleich zu herkömmlichen Lüftern verfügt der TY 147 B PWM-Lüfter nicht über einen quadratischen Lüfterrahmen.

Der Lüfterrahmen des TY 147 B PWM-Lüfter wurde in einem leicht rundlichen Aufbau gefertigt. Die Montagebohrungen haben einen Abstand von 105mm zueinander, wie man ihn von herkömmlichen 120-mm-Lüftern kennt.
Der Lüfterrahmen weist zudem einen geschlitzten Aufbau auf, durch welchen der Impeller zusätzliche Luft anziehen kann.

Der verbaute Impeller verfügt über sieben Lüfterblätter, welche geschwungen ausgeführt wurden, sonst jedoch über keine weiteren Besonderheiten verfügen. Im Gegensatz zu dem schwarzen Lüfterrahmen ist der Impeller in einem kontrastreichen Weiß gehalten.
Der Impeller ist an vier Stegen befestigt, welche gegen die Rotationsrichtung gebogen sind.

Als Anschlusskabel kommt ein schwarz gesleevtes PWM-Kabel zum Einsatz. Durch den PWM-Betrieb kann der Lüfter in einem Drehzahlbereich von 300 – 1300 U/min geregelt werden.

Die Verarbeitungsqualität des Kühlers sowie auch des Lüfters ist sehr gut ausgeführt und gibt uns keinerlei Anlass zur Kritik. Durch die vernickelten Heatpipes und die ebenfalls vernickelte Bodenplatte macht der Kühler in Kombination mit der schwarz eloxierten Abschlusslamelle auch optisch einiges her.

Montage:

Zur Montage kommt eine Multi-Sockel-Backplane zu Einsatz, weswegen es auch bei der Montage auf einem AMD-Mainboard notwendig ist, diese zu verwenden und somit die original Backplane vor der eigentlichen Montage zu entfernen.
Die Backplane wird von der Mainboardrückseite aus mit vier Gewindebolzen bestückt. Über diese werden auf der Vorderseite des Mainboards Abstandshalter geschraubt. Auf die gerade angebrachten Abstandshalter wird dann wiederum die Montageschiene mittels vier Rändelschrauben befestigt.
Im Anschluss kann der Kühler schon auf die mit Wärmeleitpaste bestrichene CPU aufgesetzt werden.
Anschließend muss man nur noch den Montageträger über der Bodenplatte platzieren und mit den beiden Montageschienen verschrauben.
Um diese Befestigung des Kühlers an der Montageschiene mühelos bewerkstelligen zu können, liefert Thermalright einen langen Schraubenzieher mit, welcher durch die Öffnung in den Kühlfinnen geführt werden kann.
Auf einem Intel-Mainboard ist die Montage des Kühlers in vier Richtungen möglich. Auf einem AMD-Mainboard ist man bei der Montage hingegen etwas eingeschränkt, wodurch man den Kühler nur in zwei Richtungen montieren kann.
Ist der Kühler montiert, so kann man den Lüfter mittels den mitgelieferten Lüfterklammern am Kühlkörper befestigen.

Durch den asymmetrischen Aufbau des Le Grand Macho RT wird nicht nur wie schon kurz erwähnt eine sehr hohe Kompatibilität zum verwendeten Speicher hergestellt, sondern auch der Abstand zur Gehäuserückwand verringert. Hierdurch profitiert der Kühler auch von einem an der Gehäuserückseite montierten Lüfter.

Testsystem:

Als Testsystem kommt ein Sockel 1151 Testsystem zum Einsatz. Dies bietet euch die Möglichkeit, alle von uns getesteten CPU-Kühler auch mit den von uns getesteten Wasserkühlern zu vergleichen.

Das Testsystem besteht aus diesen Komponenten:

  • ASRock – Z170 Extreme3
  • HyperX – Savage 16GB Kit 3000MHz
  • Intel® – Core i7-6700K
  • Zotac – GTX 780 TI AMP Edition

Testablauf:

Die Testergebnisse sind bei einer Raumtemperatur von ca. 21°C (zu beginn der Testphase gemessen) entstanden. Protokolliert wurde der maximale Mittelwert aller CPU Cores nach einem 30 minütigen Prime95 Stresstest. Ausgelesen wurden diese Werte mit Aida64 Extreme Edition.

Kommen bei einem getestete Kühler Lüfter zum Einsatz, bei denen es sich um PWM-Lüfter handelt, welche ihre Geschwindigkeit selbst anpassen, so wird die PWM-Steuerung während des Tests deaktiviert.

Wir nutzen bei unseren Tests immer die ARCTIC MX-2 Wärmeleitpaste, um auch hier etwaige Schwankungen ausschließen zu können.

Die erreichten Temperaturen sind abhängig von dem genutzten System und können auch auf ähnlichen Systemen abweichen. Jedoch lassen sich die Kühler untereinander gut vergleichen, da bei unseren Tests alle Kühler die gleiche Testgrundlage haben.

Als Referenz dienen alle CPU-Kühler, welche wir bis jetzt auf diesem System getestet haben.

Mit einem Blick auf das erreichte Kühlergebnis ist zu erkennen, dass sich der Thermalright – Le Grand Macho RT einen ausgezeichneten dritten Platz erarbeiten konnte. Der Kühler konnte sich bei einer sehr angenehmen Geräuschkulisse zwischen sehr potenten Twin-Tower-Kühlern platzieren, welche zum erreichen des gemessenen Ergebnisses mit zwei Lüftern und somit auch mit einer etwas höheren Geräuschkulisse betrieben werden müssen. Für Silentliebhaber ist es zudem möglich, den Lüfter über das Mainboard oder eine entsprechende Lüftersteuerung bei einem normalen Betrieb abzuschalten und den Kühler in einem semi-passiven Betrieb zu betreiben. Der verbaute Lüfter kann dann bei einer Übertaktung einfach eingeschaltet werden, wodurch auch bei einem solchen Betrieb noch eine angenehme CPU-Temperatur erreicht werden kann.

Fazit:

Mit dem Le Grand Macho RT hat Thermalright einen sehr mächtigen CPU-Kühler in sein Sortiment aufgenommen, welcher nicht nur durch eine ausgezeichnete und zugleich optisch ansprechende Verarbeitung punkten kann, sondern auch durch eine exzellente Kühlleistung. Durch die gebotene Masse eignet sich der Kühler nicht nur für einen aktiven Betrieb, sondern auch für einen semi-passiv Betrieb, durch welchen die Geräuschentwicklung nochmals gesenkt werden kann. Durch den mitgelieferten Lüfter erzielt der Le Grand Macho RT eine sehr gute Kühlleistung, welche problemlos mit der von sehr potenten Twin-Tower-Kühlern mithalten kann. Zudem arbeitet der mitgelieferte Lüfter auch auf seiner Maximaldrehzahl bei einer geringen Lautstärke, wodurch der Kühler nicht nur für Overclocker, sondern auch für Silentliebhaber bestens geeignet ist. Durch den asymmetrischen Aufbau in Kombination mit den verkürzten unteren Aluminiumfinnen wird trotz der großen Abmessungen des Kühlers eine hohe Kompatibilität gewährleistet. Preislich liegt der neue Le Grand Macho RT aktuell bei knapp 60€ 🛒, womit er ein ordentliches Preis/Leistungsverhältnis bietet.

Pro

  • Sehr hohe Kühlleistung
  • Sehr gute Verarbeitung
  • Kompatibilität
  • Für semi-passiven Betrieb geeignet
  • Lieferumfang
  • Design
  • Lautstärke

Contra

Kühlleistung

Verarbeitung

Montage

Kompatibilität

Lautstärke

Modding

Lieferumfang

Preis

Wir danken Thermalright für die Bereitstellung des Testmusters.