Super Flower – Platinum King 550 Watt

Mit dem Platinum King 550 Watt haben wir heute das mittlere Modell aus der neuen Platinum King Serie von Super Flower im Test, welches nicht nur mit einer stabilen Ausgangsleistung, sondern auch mit einer hochwertigen Verarbeitung und einer ausgezeichneten Effizienz punkten möchte.

Welche Details in dem neuen Platinum King 550 Watt von Super Flower stecken und wie sich das 550 Watt starke Modell in unserem Test geschlagen hat, erfahrt ihr in diesem Review.

Technische Details:

  • Maße: 150 x 86 x 145 mm (B x H x T)
  • Lüfter: 120 mm (automatische Steuerung)
  • Farbe: Schwarz (Netzteil, Lüfter)
  • Effizienz: mindestens 92/90/89 Prozent bei 50/20/100 Prozent Last (115 Volt), 80 Plus Platinum Zertifikat. Effizienz im europäischen 230-Volt-Netz liegt bis zu zwei Prozentpunkte höher.
  • Active PFC
  • Formfaktor: ATX12V 2.32/EPS12V 2.92
  • Leistung: 550 W
    +3,3V: 22 A
    +5V: 22 A
    +3,3V & +5V kombiniert: 110 W
    +12V: 546 W / 45,5 A
    -12V: 6 W / 0,5 A
    +5Vsb: 15 W / 3,0 A
  • Herstellergarantie: 5 Jahre

Anschlüsse:


1 x 20+4 Pin


1 x 4+4 Pin EPS


3 x 6+2 PCI-E


5 x SATA


3 x Molex

Die einzelnen Anschlüsse befinden sich an fest mit dem Netzteil verbundenen Kabelsträngen.

Lieferumfang:

  • Platinum King 550 Watt
  • Schraubenset
  • Anleitung
  • Stromkabel

Design und Verarbeitung:

Das Platinum King 550 Watt wird von Super Flower in einer Verpackung geliefert, welche in einem schwarz/blauen Farbton gehalten ist.
Auf der Verpackungsoberseite ist neben der Modellbezeichnung auch ein großer Schmetterling abgedruckt, welcher nicht hochglänzend auf die OVP aufgedruckt wurde. Die Leistungsangabe des enthaltenen Netzteils findet man auf einem kleinen Aufkleber im unteren Bereich der Verpackung.

Die wichtigsten Features wurden auf die rechte Verpackungsseite sowie auch auf die Rückseite der OVP aufgedruckt. Auf der Rückseite findet man neben den wichtigsten Features auch noch einige Featurebilder sowie die technischen Details.

Entnimmt man das Platinum King 550 aus seiner Verpackung, so ist auf den ersten Blick zu erkennen, dass Super Flower auch bei diesem Netzteil auf das von anderen Modellen schon bekannte und zugleich sehr auffällige Gehäusedesign setzt. Das auffälligste Designelement ist auch bei dem Platinum King 550 Watt das direkt in das Gehäuse eingearbeitete Lüftergitter.

Im Vergleich zu den oftmals verschraubten und kreisrunden Lüftergittern wurde das Lüftergitter des Platinum King 550 Watt direkt aus dem Netzteilgehäuse herausgestanzt. Das eingearbeitete Lüftergitter hat eine rechteckige Grundform, welche leicht vertieft in die Netzteilunterseite eingeprägt wurde. Von den vier Ecken aus verlaufen leicht erhabene Stege bis zur Mitte des Lüftergitters, wo das Super Flower Logo eingefasst wurde. Zwischen diesen vier Streben wurden vertiefte Streben eingearbeitet, zwischen welchen sich längliche Lufteinlässe befinden. Hinter dem Lüftergitter hat Super Flower einen schwarzen 120-mm-Lüfter verbaut, welcher temperaturabhängig geregelt wird.

Mit einem Blick auf die rechte Netzteilseite findet man neben dem Super Flower Logo auch den Super Flower Schriftzug vor, welcher in die Seitenwand eingeprägt wurde.

Auf der linken Netzteilseite findet man einen Aufkleber vor, welcher die technischen Details bereithält. Da in den meisten Gehäusen der Montageplatz für das ATX-Netzteil so ausgelegt ist, dass das Netzteil frische Luft durch den Gehäuseboden ansaugt, wird man diesen Aufkleber in einem Casemod leider oft zu Gesicht bekommen. An dieser Stelle hätte es uns besser gefallen, wenn Super Flower das in die Gehäuseseitenwand eingeprägte Logo nicht in die rechte, sondern in die linke Seitenwand eingeprägt hätte.

Die Netzteiloberseite ist frei von jeglichen Aufklebern.
Mit einem Blick auf die Vorderseite des Netzteiles findet man ein großflächiges Wabengitter vor, in welchem neben der obligatorischen Kaltgerätebuchse auch ein Powerschalter eingearbeitet wurde.

Aus der Netzteilrückseite werden mehrere Kabelstränge herausgeführt, welche fest mit dem Netzteil verbunden sind.

Super Flower hat die hier verbauten Kabelstränge mit einem blickdichten Kabelsleeving versehen. Um eine saubere Optik zu erhalten, wurden auch die einzelnen Adern und Anschlüsse in schwarz gehalten.

Innerer Aufbau

Mit einem Blick in das Netzteilinnere, welcher durch das Öffnen des Gehäuses nicht nur einen Garantieverlust mit sich bringt, sondern durch stromführende Komponenten lebensgefährlich sein kann, kann man schnell erkennen, dass nicht nur äußerlich auf eine hochwertige Verarbeitung wert gelegt wurde, sondern auch im Inneren des Netzteiles.
Bei der Technik kommen eine aktive PFC, LLC-Resonanzwandler für den Hauptkonverter und DC-DC-Abwärtswandler zum Einsatz. Bei den verbauten Kondensatoren werden durchweg sehr hochwertige japanische 105°C Kondensatoren eingesetzt, welche eine hohe Lebenserwartung mit sich bringen.
Die einzelnen Komponenten wurden jedoch nicht alle direkt auf dem eigentlichen PCB verbaut, sondern wurden auch auf eine kleine Tochterplatine verteilt, wozu auch die Anschlussplatine der modularen Anschlüsse gehört. Durch ihre Anordnung sorgen diese kleinen PCBs nicht nur für ein aufgeräumteres Layout, sondern auch dafür, dass Abwärme schneller abgeführt werden kann. Zudem wird so eine Möglichkeit für eine höhere Qualitätskontrolle geschaffen, da die einzelnen PCBs separat produziert und kontrolliert werden können.

Um eine hohe Betriebssicherheit zu gewährleisten, wurden seitens Super Flower eine ganze Reihe an Schutzschaltungen in dem Platinum King 550 Watt verbaut.

  • OVP (Überspannungsschutz)
  • UVP (Unterspannungsschutz)
  • SCP (Kurzschlussschutz)
  • OPP (Überlastschutz)
  • OCP (Überstromschutz (3,3V/5V))

Das Netzteil weißt eine Effizienz von mehr als 92% auf und trägt somit das 80 PLUS PLATINUM Zertifikat.

Das Netzteil wurde nicht nur bei den sichtbaren Elementen wie dem Gehäuse und den eingesetzten Kabeln sehr sauber verarbeitet, sondern auch im Netzteilinneren.

Test:

Power Good Signal

Im ersten Test überprüfen wir die PG-Time. Das Power Good Signal muss gemäß der ATX-Norm nach mindestens 100 und maximal 500 ms kommen. Das Signal signalisiert dem Mainboard, dass das Netzteil bereit ist, alle Spannungen passen und der Computer gestartet werden kann. Kommt das Signal nicht innerhalb dieses Zeitraums, ist das Netzteil defekt und muss getauscht werden.

Das Power Good Signal kam bei unserem Testkandidaten nach 310ms und liegt damit im erlaubten Bereich.

Testsystem

Wir haben das Netzteil mit unserem i7-Testsystem getestet.

Da unser eigentliches Testsystem mit ca. 720 Watt mehr Strom braucht, als das Netzteil nach Herstellerangaben liefern kann, haben wir die zwei EVGA GTX Titan Hydro Copper aus dem Testsystem entfernt und verwenden in diesen Test mit einer GTX470 ein etwas abgespecktes Testsystem.

Das Testsystem besteht somit aus:

  • I7 3930K @ 4,8GHz
  • Asrock Extreme 11
  • GTX470
  • 64GB (8 x 8GB DDR3 2133MHz)
  • Areca 1880ix
  • 4 x 300GB Seagate SAS im Raid 5

Das o.g. System inkl. Netzteil weist einen Strombedarf von etwa 180 Watt (IDLE) bis ca. 540 Watt (Volllast übertaktet) auf. Dieser kann jedoch je nach verwendetem Netzteil unterschiedlich sein. Unter Volllast wird besonders auf die Stabilität der Spannungen geachtet.
Um Netzteile auszulasten, welche mehr Leistung liefern, als unser Testsystem benötigt, stehen 26 separate Peltierelemente zur Verfügung. Diese haben eine Leistungsaufnahme von je 50W. Die Peltierelemente können einzeln zugeschaltet werden. Die Stromversorgung wird über Adapter hergestellt, welche an die PCI-E Anschlüsse angeschlossen werden.
Somit ist mit dieser Konfiguration eine maximale Leistungsaufnahme von ca. 1840 Watt möglich.
Ausgelesen werden die Spannungen mithilfe eines Multimeters (VOLTCRAFT VC830).
Um das System zu 100% auszulasten, wird die Software Prime 95 und der Benchmark 3DMark 11 eingesetzt und wenn nötig entsprechende Peltierelemente zugeschaltet. Die Testprogramme werden parallel ausgeführt, damit CPU und Grafikkarte gleichzeitig unter Volllast laufen und so der maximale Stromverbrauch erreicht wird.

Um der Qualität des Netzteiles etwas genauer auf den Zahn fühlen zu können, werden wir das System 48 Stunden unter Volllast betreiben. Zusätzlich werden wir das Netzteil noch so weit wie möglich oberhalb seiner Spezifikationen zu betreiben.

Spannungen

Die ATX-Norm gibt die Spannungstoleranzen für Netzteile detailliert vor: Auf 3,3 Volt, 5 Volt und 12 Volt sind je 5% nach oben sowie nach unten erlaubt.

Spannungstest

Die Spannungen sollten nach Möglichkeiten auch bei einem Lastwechsel möglichst gleich bleiben und nicht nach oben oder unten ausbrechen.

Aus diesem Grund haben wir den Lastwechsel in vier Stufen aufgeteilt.
Zum Darstellen der ersten Last läuft unser Testsystem mit dem verbauten Netzteil im Idle-Mode.
Die zweite Laststufe wird unter Volllast des Systems simuliert. Das System ist hierbei nicht übertaktet.
Die dritte Laststufe wird dann mittels eines übertakteten Testsystems erreicht.

Mit einem Blick auf das erreichte Testergebnis ist zu erkennen, dass das Platinum King 550 Watt in unserem Test sehr stabilen Spannungen erzielen konnte. Nur beim Wechsel in die letzte Laststufe ist ein minimaler Spannungseinbruch zu erkennen, welcher jedoch noch problemlos im Toleranzbereich liegt. Im Vergleich zu den anderen Netzteiltests von uns, haben wir in dieser Testrunde keine Peltierelemente hinzugeschaltet, da das Netzteil mit unserem übertakteten Testsystem fast vollständig ausgelastet ist. Auch unter diesen Extrembedingungen verrichtete der verbaute Lüfter seine Arbeit bei einer sehr angenehmen Geräuschkulisse.

Unseren 48h Dauertest ohne hinzugeschaltete Peltierelemente überstand das Netzteil mit einer durchschnittlichen Last von 527 Watt problemlos. Die durchschnittliche Last ist durch den Wechsel zwischen 2D und 3D Modus innerhalb des Benchmarks geringer als die Lastspitze von 534 Watt in unserem Spannungstest. Die Lautstärke des Netzteiles liegt im Großen und Ganzen auf einem guten Niveau.

Auch wenn das Netzteil in unserem ersten Dauertest schon unter Beweis gestellt hat, dass es eine hohe Ausgangsleistung liefern kann, wollten wir dennoch wissen, wie viel Leistung wir aus dem Netzteil ziehen können. Hierzu wurde ein Peltierelement hinzugeschaltet und eine weitere Testrunde von einer Stunde gestartet. In dieser Testrunde zog das Netzteil bei Lastspitzen bis zu 587 Watt aus der Steckdose. Da auch während dieses Tests alle Spannungen noch im grünen Bereich lagen, haben wir eine weitere Testrunde mit einem zweiten Peltierelement gestartet. Gleich nach dem Start der Benchmarks wurde das Netzteil jedoch durch die verbauten Schutzschaltungen ausgeschaltet.

Das Netzteil zog unter Verwendung unserer Hardware (ohne hinzugeschaltete Peltierelemente) diese Spannung aus der Steckdose:

Fazit:

Mit der Platinum King Serie hat Super Flower eine neue Netzteilserie auf den Markt gebracht, mit der man zeigt, dass Netzteile mit einer hohen Effizienz nicht zwingend 700 Watt und mehr liefern müssen. Neben dem von uns in diesem Test herangezogene 550 Watt starke Netzteil gibt es die Modelle aus der Platinum King Serie auch noch mit 450 Watt und 650 Watt, wodurch Super Flower nicht nur Gamer mit einem schnellen Gaming-PC anspricht, sondern auch Officeanwender, welchen ein kleines Netzteil ausreicht. Alle drei Modelle können mit einer besonders hohen Effizienz von über 92% punkten. Das von uns herangezogene 550 Watt starke Modell konnte mit einer sehr stabilen und hohen Ausgangsleistung punkten. Die Verarbeitung ist nicht nur äußerlich, sondern auch im Hinblick auf die verwendeten Komponenten sehr hochwertig ausgeführt, was für eine lange Lebenserwartung des Netzteils spricht. Hierfür spricht auch die Garantiezeit, welche Super Flower auf die neue Netzteilserie gibt. Diese beträgt fünf Jahre und somit mindestens zwei Jahre mehr, als man es von den meisten anderen Herstellern kennt. Preislich liegt das von uns getestete Modell bei knapp 80€ 🛒, womit es für ein Netzteil in dieser Leistungsklasse mit der 90 PLUS Platinum Zertifizierung besonders erschwinglich ist.

Pro

  • Sehr hochwertige Verarbeitung
  • Stabile Spannungen
  • Anzahl und eingreifen der Schutzschaltungen
  • Geringe Lautstärke
  • Einzeladersleeving
  • Sehr hohe Effizienz
  • Design

Contra

  • Kein modularer Aufbau

Verarbeitung

Leistung

Spannungsstabilität

Leistungsaufnahme

Ausstattung

Lautstärke

Modding

Lieferumfang

Preis

Ein besonderer Dank geht an Caseking für die Bereitstellung des Testmusters.