Star Wars Battlefront – PC

Heute widmen wir uns dem lang ersehnten dritten Teil der Star Wars Battlefront-Reihe. Der von EA Games und deren Tochterunternehmen DICE entwickelte Egoshooter lässt die Star Wars Herzen höher schlagen und lässt die Battlefield-Entwickler in ein teilweise neues Genre abtauchen.

Star Wars Battlefront bietet eine große Menge an Multiplayer-Modi mit bis zu 40 Spielern. Sollte man mal gerne alleine in die Haut der Charaktere eintauchen wollen, so wird einem auch ein Herausforderungsmodus angeboten, welchen man aber auch im Split-Screen oder aber mit anderen Spielern online durchleben kann. Wie sich der Weltraumshooter in unserem Test geschlagen hat, erfahrt ihr in unserem Game-Check.

Hauptmenü

Nach dem recht kurzen Vorspann, in welchem unsere Herzen dank Musik und Einblendung des Star Wars Logos bereits höher schlagen, ist unsere Lust auf das Spiel geweckt und die ersten Melodien mitgesummt. Im Hauptmenü angekommen wird unser Blick auf die großen Schaltflächen gezogen die direkt durch ansprechende Grafiken in die verschieden Gefechtstypen locken. Sollte man heiß auf das Spiel sein, so kann man hier direkt durchstarten.

Doch sollte man den Gedanken haben die Steuerung, Grafik, Sound oder Gameplayeinstellungen an persönliche Bedürfnisse anzupassen, kann man dies über die oben angesiedelte Leiste via Klick auf Einstellungen machen. Hier zeigen sich uns die aus allen Spielen bekannten Optionen sowie die Möglichkeit auf unser EA-Konto zuzugreifen und die Credits zu bestaunen.

Des weiteren bietet uns das Hauptmenü die Möglichkeit unser Spielerlebnis durch den Kauf eines Season Pass zu verbessern. Denn durch diesen erhalten wir unter anderem neue Waffen und Karten. Die ebenfalls im Hauptmenü angesiedelten Statistiken zeigen uns das nötigste über unsere Multiplayer-Skills, was aber keinesfalls schlecht ist. So sehen wir hier unser Level mit XP Balken, unsere K/D Ratio sowie eine Auflistung unserer Erfolge in den persönlichen Herausforderungen. Alle Einstellungen lassen sich einfach und intuitiv über die Tastatur erreichen.

Die Spielmodi

Jetzt wo alles eingestellt ist, können wir uns guten Gewissens ins Gefecht stürzen. Wie wäre es denn mit einem der neun reinen Multiplayer-Modi? Oder doch eher die Herausforderungen für eine durch euch als Host ausgewählte Gruppe von Spielern? Bevor man eines davon erfolgreich bestreiten kann, sollte man vorher noch die fünf Tutorial-Missionen spielen in denen man den Umgang mit X-Wing, Blastergewehr und Lichtschwert üben kann.

Haben wir unsere Fähigkeiten im Training an das Spiel angepasst, so haben wir wie oben bereits erwähnt die Wahl zwischen dem reinen Multiplayer und den Koop- bzw. Solo-Missionen. Eine Kampagne mit so etwas wie einer Story suchen wir leider vergebens. Denn wer denkt, dass der dritte Teil von Star Wars Battlefront an die vergangenen Teile, welche noch von den Pandemic Studios entwickelt wurden anknüpft, wird was den Einzelspielermodus angeht, enttäuscht werden. Wo es im Jahre 2004 noch zwei Kampagnen gab, in welchen die Filmgeschichte nachgespielt werden konnte und auch ein Sternensystem nach dem anderen erobert werden konnte, spielt man in der 2015er Version entweder gegen einen Freund oder in einem recht simplen Spielprinzip gegen eine immer stärker werdende KI.

Hierbei handelt es sich einmal um die Mission “Schlacht”, bei der man im Splitscreen gegen einen Freund oder die KI spielt. Gegen einen Freund macht diese in den ersten Runden eventuell noch etwas Spaß, wird jedoch recht schnell langweilig. Dieses gilt noch eher für das Spiel gegen die KI, denn in der Mission “Schlacht” geht es darum entweder den KI-Gegner oder einen Freund in mehreren Runden nacheinander zu erledigen und so Punkte zu kassieren. Dieses Gefühl der Eintönigkeit kann jedoch leicht unterbunden werden, indem man in den sogenannten Heldenschlachten die Haut von Prinzessin Leia, Luke Skywalker, Darth Vader und vielen mehr überstreift.

Ein weiterer Einzelspielermodus nennt sich “Überleben”. Hinter diesem verbirgt sich ein Solo oder Koop-Modus, in welchem man gegen immer stärkende Wellen von Gegnern kämpft, die sich uns todesmutig entgegenstürzen und durch ihr taktisches Verhalten, dem einsetzen von Schilden und gezielten Granatenwürfen eine Battlefield ähnliche Intelligenz aufweisen. Doch auch dieser Modus wird schnell langweilig und bietet auf Dauer wenig Spaß.

Jeden dieser drei mehr oder weniger Einzelspielermodi kann man auf den Planeten Hoth, Tatooine, Sullust und Endor spielen. Wem diese Namen nichts sagen sollten, dem sei gesagt, das es sich um einen Wüsten-, Eis-, Schnee-, Stadt- und einen Waldplaneten handelt. Die Wahl über eine der drei Schwierigkeitsgrade können wir vor dem Beginn einer der oben genannten Missionen treffen.

Doch bringen alle diese Features nichts, da die Lust auf Solo-Spiele schnell schwindet, also schwingen wir uns in den Mutliplayer, welcher deutlich umfangreicher in seine Fänge lockt. Hier bietet uns EA Games neun verschiedene Modi an, welche von Raumjägerschlachten über das bergen von Rettungskapseln, bis hin zu Gefechten mit den mächtigen AT-AT Kampfläufern alles bietet. Die Grundprinzipien dieser Modi sind aus anderen Shootern bekannt. Sie tragen zwar unter anderem Namen wie Kampfläufer Angriff, Jägerstaffel und Helden v.s. Schurken, aber entpuppen sich als Capture the Flag, Team Deathmatch oder King of the Hill.

Die Multiplayermatches werden auf den aus den Solo-Missionen bekannten Planeten vollführt und bieten mehrere Kartengrößen. Was leider nicht auf jeder Karte möglich ist, ist das Nutzen von Fahrzeugen, dies ist ausschließlich den großen Schlachtfeldern vorbehalten.

Aber wer braucht schon Fahrzeuge wenn man im Modus “Helden v.s. Schurken” in die Haut von beispielsweise Luke Skywalker schlüpft und das Laserschwert umherschwingen kann. Die Steuerung eines Lichtschwertes erweist sich zwar als einfach und erzeugt das Gefühl ein Jedimeister zu sein, aber die eigentliche Attacke sieht meist gleich aus und hätte besser umgesetzt werden können.

Trotz alledem können hier auch spannende Gefechte entstehen, die man durch die vielen verschiedenen Fähigkeiten der Helden stets mit unterschiedlichen Taktiken spielen muss.

Ein weiteres Glanzstück trägt den Titel “Jägerstaffel”. Hier bedienen wir mit bis zu 19 Mitspielern X-Wing, TIE-Fighter und Co. und müssen uns in rasanten Luftkämpfen innerhalb der Atmosphäre beweisen. Wer hier auf Weltraum-Gefechte hofft wird leider enttäuscht, denn diese sind im Gegensatz zum Vorgänger nicht integriert.
Auch wenn wir uns hier, wie in den anderen Modi, auf verschiedenen Karten austoben können, bringen die besten Fighter und Luftkämpfe nichts, wenn auch hier die Luft ziemlich schnell raus ist. So zeigt die anfängerfreundliche Steuerung hier ihre Nachteile stark in Form von der automatischen Zielhilfe. Denn jene Zielhilfe funktioniert nicht nur bei Ionentorpedos, wie es unserer Meinung nach sein sollte, sondern auch beim benutzen der Blaster. Dies macht zwar den Einstieg leicht, lässt jedoch das benötigte Können auf ein Minimum sinken. Auch die Größe der Karten ist, wenn sie voll mit Spielern ist, etwas zu gering

Das Interface

Bevor wir zu den Grafik- und Soundaspekten von Star Wars Battlefront kommen, werfen wir noch einen kurzen Blick auf das Interface. Dieses begrenzt sich während dem spielen auf eine Minimap unten links, die zurzeit ausgewählten Sternenkarten unten rechts und eine zwischen den beiden Komponenten angesiedelte HP-Leiste bzw. bei Jägergefechten HP- und Geschwindigkeits-Leiste. Die Spielmodi spezifischen Anzeigen präsentieren sich uns immer mittig am oberen Rand. Durch gelegentlich erscheinende Hologramme bekommen wir zeitnahe Informationen zugespielt wie z.B. den Fund einer neuen Rettungskapsel zum einnehmen.

Das Interface-Glanzstück können wir vor dem Start eines Gefechtes bestaunen und nutzen. Es handelt sich um ein in drei Hauptkategorien unterteiltes Kachelmenü, in dem wir alles wichtige bis zum Gefechtsbeginn auswählen können. Seien es die Sternenkarten, durch die wir zwei Sonderausrüstungsteile und eine Spezialfähigkeit mit ins Spiel nehmen können, die wir mit Level-Aufstiegen freischalten können und nach einer Abgabe von Credits unser eigen nennen dürfen. Oder auch die vielen verschiedenen Waffen und Skins, welche wir ebenfalls durch
einen Level-Aufstieg freischalten. Festgelegte Klassen wie Sniper und Medic in Battlefield gibt es hier leider nicht.

Nebenbei gesagt haben die auf dem unteren Screen zusehenden Animationen eine Spielspaß aufwertende Rolle in unserem Gameplay eingenommen. So wird der Sieg durch einen Robotertanz oder der Kill eines Gegners durch ein liebes Winken gefeiert. Auch hier gibt es aus unserer Sicht ein kleines Manko, denn auch diese Animationen kosten Credits. Da die Entwickler bewusst auf den Chat verzichtet haben, könnte man diese Animationen als Kommunikation nutzen. Würden sie nicht teilweise über 2000 Credits verschlingen.

Grafik und Sound

Was Grafik und Sound anbelangt haben DICE und EA Games mal wieder eine erstklassige Arbeit abgeliefert. Die Texturen und Effekte sind so wie man es von Battlefield gewohnt ist, einsame Spitze. Wir haben bis auf kleine unscharfe Texturen an der ein oder anderen Ecke nichts entdecken können, was das Spielerlebnis trübt. Die Fahrzeuge Waffen und Charaktere wirken wie 1 zu 1 aus den Star Wars Filmen übernommen und bieten so ein atemberaubendes Bild.

Auch bei den Soundeffekten gibt es nichts zu meckern. Sie sind zu 100% übereinstimmend mit den Filmen egal ob es das Geräusch des Menschenfleisch durchschneidenden Lichtschwerts, die Blasterschüsse, welche einem um die Ohren fliegen oder die dumpfen Außengeräusche beim Aufenthalt in einem Schild.

Die ersten Momente im Spiel

Doppelklick auf das Spiel und schon starten wir durch in das neue Star Wars Battlefront. Nachdem wir die bekannte Titelmusik mitgesummt haben, während sie aus den 5.1 Boxen dröhnt, werfen wir einen kurzen Blick in die Optionen und schwingen uns sofort in die Trainigsmissionen. Okay das scheint ziemlich Easy zu sein, also ab in den Singleplayer und die Anwendung der vorher erlernten Fähigkeiten üben. Wir starten eine Schlacht auf Hoth und wählen, nach kurzem Ladescreen, unseren Skin und den Blaster aus. So ausgerüstet starten wir auf dem Eisplaneten durch. Nach der ersten Auseinandersetzung mit den Clone-Trooper Einheiten des Imperiums fühlen wir uns selbstsicher im Nahkampf und wechseln unsere Position, um den Imperialen Truppen als Scharfschütze einzuheizen. An der Sniper-Position unserer Wahl angekommen werfen wir einen Blick auf das Schlachtfeld und verfallen kurz in Trance beim Anblick der unten voranschreitenden Schlacht. Blasterschüsse fliegen umher, Soldaten mit Schild rennen von Deckung zu Deckung und wir kommen uns vor wie im Film. Nach einigen weiteren Abschüssen beenden wir das Solo-Spiel und geben unser bestes im Multiplayer. Auch hier bietet sich uns ein atemberaubendes Bild. Wir betreten eine Runde Helden v.s. Schurken und kämpfen an der Seite von Luke Skywalker um ihm den Rücken frei zuhalten. Dies dankte er uns kurz darauf mit einem einzigartigen Lichtschwertgemetzel inmitten einer Gegnermasse. Als wir beginnen dieses Bild und Spiel zu lieben, endet unsere erste Runde auch schon und wir sind vorerst vollends befriedigt und starten zum nächsten Gefechtsmodus durch. Denn wir haben gehört das die Rebellen noch X-Wing Piloten suchen und wollen sie in einer Runde Jägerstaffel unterstützen.

Fazit

Bei Star Wars Battlefront gestaltet sich das Fazit etwas schwierig und so entscheiden wir uns hier ein zweigeteiltes Fazit zum Besten zu geben. Wir haben mit Star Wars Battlefront ein Spiel getestet, welches durch Grafik, Sound und einen großen Multiplayer zu überzeugen weiß. Betrachten wir das Spiel jedoch aus der Richtung eines Battlefront 2-Fan sind wir stark enttäuscht worden. Wir vermissen den Story Modus die gigantischen Schlachten mit zig Fahrzeugen und die Raumschlachten. Es fehlt hier einfach der Zusammenhang zum Vorgänger, welchen man jedoch für 50€ 🛒 Verkaufspreis auf jeden Fall erwarten darf. Der vorhandene “Single-Player” wird schnell eintönig und das Spiel erscheint durch die vorhandenen Hilfen zu anfängerfreundlich. Denn genau dieser Punkt der Anfängerfreundlichkeit lässt eingefleischte Shooter-Fans das ein oder andere mal übel aufstoßen. Es bleibt abzuwarten, was die kommenden Erweiterungen mit sich bringen. Alles in allem lässt sich sagen DICE und EA Games haben als Spielentwickler zwar ganze Arbeit geleistet aber den Star Wars Fans und einigen Battlefield-Spielern ein Spiel vorgestellt, welches deren Erwartungen leider nicht erfüllt. Eine Kaufempfehlung kann ich für Shooter-Anfänger zu 100% aussprechen. Allerdings sollten sich erfahrene Shooter-Spieler, besonders Battlefront 2 Fans überlegen, ob sich die Investition für sie lohnt.

Ein besonderer Dank geht an EA Games dafür, dass wir Star Wars Battlefront testen durften.