Sharkoon – SilentStorm Cool Zero 650W

Mit dem SilentStorm Cool Zero haben wir heute ein vollmodulares Netzteil von Sharkoon im Test, welches nicht nur mit hochwertigen Komponenten überzeugen möchte, sondern auch mit einer besonders leisen und effizienten Kühlung.

Welche Details in dem 650 Watt starken SilentStorm Cool Zero stecken und wie sich das neue Netzteil von Sharkoon in unserem Test geschlagen hat, erfahrt ihr in diesem Review.

Technische Details:

  • Maße: 150 x 85 x 160 mm (BxHxT)
  • Lüfter: 135 mm
  • Effizienz: Max. 90% 80PlusGold Zertifikat
  • Aktiv PFC
  • Formfaktor: ATX12V 2.4
  • Leistung: 650 W
  • +3,3V: 22 A
  • +5V: 22 A
  • 3,3V+5V: 120 W
  • +12V1: 54,2 A
  • +12V (gesamt): 650 W
  • -12V: 0,3 A (3,6 W)
  • +5Vsb: 3 A (15 W)

Anschlüsse:


1 x 20+4 Pin


2 x 4 Pin EPS


4 x 6+2 PCI-E


12 x SATA


2 x Molex (über Adapter)


1 x Floppy (über Adapter)

Lieferumfang:

  • SilentStorm Cool Zero 650
  • Kabeltasche
  • Set mit modularen Kabeln
  • Kaltgerätekabel
  • Montageschrauben
  • Anleitung

Design und Verarbeitung:

Das SilentStorm Cool Zero 650 Watt Netzteil wird von Sharkoon in einer Verpackung geliefert, welche in einem schwarzen Grunddesign gehalten ist. Auf der Verpackungsvorderseite wurde neben der Modellbezeichnung und einem Produktbild auch eine Auflistung der wichtigsten Details abgedruckt.

Auf der Verpackungsrückseite wurden neben den technischen Details auch noch mehrere Featurebilder inkl. einer zweisprachigen Beschreibung sowie Infos zu den modularen Kabeln abgedruckt.

Entnimmt man das Netzteil aus seiner Verpackung, so hat man ein Netzteil vor sich liegen, welches in einem recht schlichten Design gehalten ist.

Betrachtet man das Netzteil jedoch einmal von der Unterseite aus, so findet man hier ein Lüftergitter vor, welches sich fast über die komplette Unterseite erstreckt und in Form eines Wabengitters realisiert wurde.

Hinter dem Lüftergitter wurde ein 135-mm-Lüfter verbaut, welcher über ein hochwertiges hydrodynamisches Gleitlager verfügt und automatisch gesteuert wird. Sharkoon geht mit der Zero-RPM-Funktion sogar so weit, dass der Lüfter je nach Einstellung bis zu einer gewissen Last gar nicht erst anspringt und das Netzteil somit passiv und lautlos betrieben wird. Mittels der ebenfalls optional zuschaltbaren Fan-Delay-Funktion kann man den Lüfter nach dem Abschalten des Systems 60 Sekunden lang nachlaufen lassen, wodurch die Restwärme noch nach außen gefördert werden kann. Der Lüfter wird hierbei aus der Restspannung der verbauten Kondensatoren betrieben, wodurch er auch bei einem eventuellen Stromausfall noch weiterläuft.

Auf der Netzteilvorderseite findet man nicht nur den obligatorischen Powerschalter und Stromanschluss vor, sondern auch noch zwei kleine Schalter, über welchen man die Zero-RPM-Funktion und Fan-Delay-Funktion ein- bzw. ausschalten kann.

Der auf der Vorderseite eingelassene Luftauslass ist in Form eines Wabengitters realisiert worden.

Auf der rechten Seite wurde das Sharkoon Logo in das Netzteilgehäuse eingeprägt.

Im Vergleich zu vielen anderen Netzteilen hat Sharkoon auf der Netzteiloberseite keinen Aufkleber mit den technischen Details angebracht. Diesen Aufkleber finden wir dafür auf der linken Gehäuseseite vor.

Mit einem Blick auf die Rückseite des Netzteiles ist ein vollmodularen Aufbau zu finden.

Die modularen Anschlüsse sind passend zur Lackierung des Netzteiles aus schwarzem Kunststoff gefertigt. Neben zwei Anschlüssen, für die PCIe-Kabel und zwei Anschlüsse für die 8-Pin-EPS-Kabel, wurden hier auch noch drei Anschlüsse für die verwendeten Laufwerke untergebracht. Für den 24-PIN-ATX-Stecker wurde neben einem großen auch noch ein kleiner Anschluss verbaut.

Bis auf den ATX-Kabelstrang sind alle Kabel als schwarze Flachbandkabel ausgeführt. Hierdurch lassen sich die Kabel bei Bedarf nicht nur einfacher sleeven, sondern die Kabel können durch diesen Aufbau auch platzsparend verlegt werden, was wiederum für einen guten Luftfluss im Gehäuse sorgt.

Im Gegensatz zu den meisten anderen Netzteilen am Markt verfügen die mitgelieferten Stromkabel nicht über fest integrierte Molex-Anschlüsse. Für den Fall dass man solche Anschlüsse in seinem System benötigt hat Sharkoon dem Lieferumfang zwei SATA auf Molex Adapter beigelegt.
Alle Kabel haben eine ausreichende Länge, wodurch auch eine saubere Verkabelung eines Midi-Towers kein Problem darstellt.

Innerer Aufbau

Mit einem Blick in das Netzteilinnere, welches durch das Öffnen des Gehäuses nicht nur einen Garantieverlust mit sich bringt, sondern durch stromführende Komponenten lebensgefährlich sein kann, wird man mit einem ersten Blick schon feststellen, dass Sharkoon nicht nur äußerlich auf eine schicke und hochwertige Verarbeitung gesetzt hat, sondern diese auch bei den verbauten Komponenten weitestgehend fortführt.
Bei der Technik kommen eine Full-Bridge-Topology mit LLC-Resonanzwandlern auf der Primärseite und Synchronous-Rectification- in Kombination mit DC-DC-Technologie auf der Sekundärseite zum Einsatz. Bei den verbauten Kondensatoren setzt Sharekoon durchweg auf hochwertige japanische Kondensatoren, welche eine lange Lebenserwartung versprechen. Die bereitgestellte Spannung wird auf einer massiven 12V-Schiene zur Verfügung gestellt, welche mit bis zu 54,2 Ampere belastet werden kann.
Die einzelnen Komponenten wurden jedoch nicht alle direkt auf dem eigentlichen PCB verbaut, sondern wurden auch auf kleine Tochterplatinen verteilt. Durch ihre Anordnung sorgen diese kleinen PCBs nicht nur für ein aufgeräumteres Layout, sondern auch dafür, dass die entstehende Abwärme schneller abgeführt werden kann. Zudem wird so eine Möglichkeit für eine höhere Qualitätskontrolle geschaffen, da die einzelnen PCBs separat produziert und kontrolliert werden können.

Um eine hohe Betriebssicherheit zu gewährleisten, wurden seitens Sharkoon eine ganze Reihe an Schutzschaltungen in dem SilentStorm Cool Zero 650W Netzteil verbaut.

  • OCP (Überstromschutz)
  • OVP (Überspannungsschutz)
  • UVP (Unterspannungsschutz)
  • SCP (Kurzschlussschutz)
  • OTP (Überhitzschutz)
  • OPP (Überlastschutz)

Sharkoon hat bei dem SilentStorm Cool Zero 650W auf eine überaus saubere Verarbeitung geachtet. Das Netzteil kann nicht nur durch seine inneren Werte sowie dem vollmodularen Aufbau punkten, sondern auch das angewandte Design.

Test:

Power Good Signal

Im ersten Test überprüfen wir die PG-Time. Das Power Good Signal muss gemäß der ATX-Norm nach mindestens 100 und maximal 500 ms kommen. Das Signal signalisiert dem Mainboard, dass das Netzteil bereit ist, alle Spannungen passen und der Computer gestartet werden kann. Kommt das Signal nicht innerhalb dieses Zeitraums, ist das Netzteil defekt und muss getauscht werden.

Das Power Good Signal kam bei unserem Testkandidaten nach 320 ms und liegt damit zwar im oberen Drittel, aber noch voll und ganz im erlaubten Bereich.

Testsystem

Wir haben das Netzteil mit unserem I7 Testsystem getestet.

Das Testsystem besteht somit aus:

  • I7 3930K @ 4,8GHz
  • Asrock Extreme 11
  • GTX470
  • 64GB (8 x 8GB DDR3 2133MHz)
  • Areca 1880ix
  • 4 x 300GB Seagate SAS im Raid 5

Das o.g. System inkl. Netzteil weist einen Strombedarf von etwa 180 Watt (IDLE) bis ca. 540 Watt (Volllast übertaktet) auf. Dieser kann jedoch je nach verwendetem Netzteil unterschiedlich sein. Unter Volllast wird besonders auf die Stabilität der Spannungen geachtet.
Um Netzteile auszulasten, welche mehr Leistung liefern, als unser Testsystem benötigt, stehen 26 separate Peltierelemente zur Verfügung. Diese haben eine Leistungsaufnahme von je 50W. Die Peltierelemente können einzeln zugeschaltet werden. Die Stromversorgung wird über Adapter hergestellt, welche an die PCI-E Anschlüsse angeschlossen werden.
Somit ist mit dieser Konfiguration eine maximale Leistungsaufnahme von ca. 1840 Watt möglich.
Ausgelesen werden die Spannungen mithilfe eines Multimeters (VOLTCRAFT VC830).
Um das System zu 100% auszulasten, wird die Software Prime 95 und der Benchmark 3DMark 11 eingesetzt und wenn nötig entsprechende Peltierelemente zugeschaltet. Die Testprogramme werden parallel ausgeführt, damit CPU und Grafikkarte gleichzeitig unter Volllast laufen und so der maximale Stromverbrauch erreicht wird.

Um der Qualität des Netzteiles etwas genauer auf den Zahn fühlen zu können, werden wir das System 48 Stunden unter Volllast betreiben. Zusätzlich werden wir das Netzteil noch so weit wie möglich oberhalb seiner Spezifikationen zu betreiben.

Spannungen

Die ATX-Norm gibt die Spannungstoleranzen für Netzteile detailliert vor: Auf 3,3 Volt, 5 Volt und 12 Volt sind je 5% nach oben sowie nach unten erlaubt.

Spannungstest

Die Spannungen sollten nach Möglichkeiten auch bei einem Lastwechsel möglichst gleich bleiben und nicht nach oben oder unten ausbrechen.

Aus diesem Grund haben wir den Lastwechsel in vier Stufen aufgeteilt.
Zum Darstellen der ersten Last läuft unser Testsystem mit dem verbauten Netzteil im Idle-Mode.
Die zweite Laststufe wird unter Volllast des Systems simuliert. Das System ist hierbei nicht übertaktet.
Die dritte Laststufe wird dann mittels eines übertakteten Testsystems erreicht.
Die vierte Laststufe wird dann mittels des übertakteten Testsystems und Zuschaltung der Peltierelemente erreicht. Es werden so viele Peltierelemente gleichzeitig zugeschaltet, dass das Netzteil bei etwa 100% Auslastung arbeitet.


3,3V


5V


12V

Mit einem Blick auf das Testergebnis wird man schnell erkennen, dass das SilentStorm Cool Zero 650W unseren Test mit stabilen Spannungen durchlaufen hat.

Unseren 48h Dauertest mit zwei hinzugeschalteten Peltierelementen überlebte das Netzteil mit einer durchschnittlichen Last von 638 Watt problemlos. Die durchschnittliche Last ist durch den Wechsel zwischen 2D und 3D Modus innerhalb des Benchmarks geringer als die Lastspitze von 646 Watt in unserem Spannungstest. Dank der Zero-RPM-Funktion kann man das Netzteil während normalen Officearbeiten vollkommen lautlos betreiben. Hierbei sollte man jedoch darauf achten, dass das Netzteil so im Gehäuse montiert ist, dass sich der Lufteinlass an der Oberseite befindet, da man hierdurch den natürlichen Luftfluss von aufsteigender Abwärme ermöglicht.

Wir wollten es aber noch etwas genauer wissen, und haben das Netzteil aus diesem Grund noch weiter über seinen Spezifikationen betrieben. Um dies zu bewerkstelligen, haben wir weitere Peltierelemente zugeschaltet, um das Netzteil an seine Grenzen zu treiben.

Im ersten Schritt haben wir hierzu ein weiteres Peltierelement hinzugeschaltet und einen Dauertest von einer Stunde gestartet.
In diesem zog das Netzteil bei Lastspitzen 697 Watt aus der Steckdose. In diesem Test war zu erkennen, dass die Spannung auf der 12V-Schiene etwas weiter eingebrochen ist. Der gemessene Wert lag jedoch auch weiterhin noch innerhalb der ATX-Spezifikationen, weswegen wir nach einer erfolgreichen Runde weitere 50 Watt hinzugeschaltet und den Test erneut gestartet. Eine weitere Testrunde war jedoch nicht möglich, da sich das Netzteil gleich nach dem Starten der Benchmarks abschaltete.

Das Netzteil zog unter Verwendung unserer Hardware diese Spannung aus der Steckdose:

Fazit:

Mit dem SilentStorm Cool Zero 650W hat Sharkoon ein sehr hochwertiges Netzteil in sein Sortiment aufgenommen, bei dem man jedoch nicht nur auf eine schicke Optik wert gelegt hat, sondern auch auf eine sehr hochwertige Verarbeitung, weswegen im Inneren durchweg nur sehr hochwertige Komponenten zu finden sind. So kommen hier neben einem leisen Lüfter und den beiden wählbaren Lüftermodi auch weitere Bauteile wie japanische 105°C Kondensatoren zum Einsatz, welche eine lange Lebensdauer garantieren. Dank der Zero-RPM-Funktion kann man das Netzteil bei einer geringen Auslastung, welche z.B. während Officearbeiten oder beim betrachten von Filmen erreicht werden, passiv und somit lautlos betreiben. Die Fan-Delay-Funktion sorgt hingegen dafür, dass der Lüfter nach dem Ausschalten oder sogar nach einem Stromausfall noch 60 Sekunden nachläuft und somit dafür sorgt, die restliche Abwärme aus dem Netzteil abzuführen. Durch den vollmodularen Aufbau wird nicht nur die Montage vereinfacht, sondern es kann auch der Luftstrom im Gehäuseinneren positiv beeinflusst werden. Die erbrachte Ausgangsleistung ist ausreichend hoch, um einen potenten Gaming-PC mit stabilen Spannungen zu versorgen. Neben der von uns in diesem Test herangezogenen 650 Watt Variante gibt es das SilentStorm Cool Zero auch noch mit 750 Watt und 850 Watt. Preislich liegt das neue Sharkoon – SilentStorm Cool Zero je nach gewählter Variante zwischen knapp 100 € 🛒 und 120 € 🛒.

Ein besonderer Dank geht an Sharkoon für die Bereitstellung des Testmusters.

Sharkoon - SilentStorm Cool Zero 650W

9

Verarbeitung

10.0/10

Leistung

9.0/10

Spannungsstabilität

9.0/10

Leistungsaufnahme

9.0/10

Ausstattung

10.0/10

Lautstärke

10.0/10

Modding

5.0/10

Lieferumfang

10.0/10

Preis

9.0/10

Pro

  • Hochwertige Verarbeitung
  • Stabile Spannungen
  • Anzahl und eingreifen der Schutzschaltungen
  • Sehr geringe Lautstärke (Semi-Passiv)
  • Fan Delay Modus (Lüfter läuft 60 Sekunden lang nach)
  • Vollmodular
  • Hohe Effizienz