Scythe – Ninja 4 CPU-Kühler im Test

Mit dem Ninja 4 haben wir heute die neuste und kürzlich erst vorgestellte Version des Ninja CPU-Kühlers aus dem Hause Scythe im Test, bei dem durch einige Neuerungen nicht nur das Gewicht gesenkt, sondern die Kühlleistung nach eigenen Aussagen im Vergleich zu seinem Vorgänger gesteigert wurde.

Wie sich der neue Ninja 4 in unserem Test geschlagen hat und auf welche Details er setzt, erfahrt ihr in diesem Review.

Technische Details:

  • Gesamtmaße: 130 x 153 x 155 (inkl. Lüfter)
  • Gewicht: 780 g / 900 g inklusive Lüfter
  • Heatpipeanzahl / -durchmesser: 6 / 6 mm
  • Material der Bodenplatte: vernickleter Kupferboden
  • Lüftermaße: 120 x 120 x 25 mm
  • Geräuschpegel:
    L: 4,0 ~ 12,5 dBA
    M: 4,0 ~ 23,5 dBA
    H: 4,0 ~ 29,5 dBA
  • Luftdurchsatz:
    L: 21,97 ~ 73,90 m³/h | 12.93 ~ 43.50 CFM
    M: 21,97 ~ 126 m³/h | 12.93 ~ 63.73 CFM
    H: 21,97 ~ 143 m³/h | 12.93 ~ 84.64 CFM
  • Lüfterdrehzahl:
    L: 300 upm (±300) ~ 800 upm (±10%)
    M: 300 upm (±300) ~ 1150 upm (±10%)
    H: 300 upm (±300) ~ 1500 upm (±10%)
  • Spannung / Stromstärke: DC 12V / 0,22A
  • Statischer Druck:
    L: 0,69 ~ 4,90 Pa / 0,07 ~ 0.50 mmH²O
    M: 0,69 ~ 10,40 Pa / 0,07 ~ 1.06 mmH²O
    H: 0,69 ~ 17,55 Pa / 0,07 ~ 1.79 mmH²O
  • Lagertyp: Gleitlager
  • Kompatibilität:
    Intel: Sockel LGA775 Sockel LGA1150 Sockel LGA1155 Sockel LGA1156 Sockel LGA1366 Sockel LGA2011 / 2011-v3 (Square ILM)
    AMD: Sockel AM2 Sockel AM2+ Sockel AM3 Sockel AM3+ Sockel FM1 Sockel FM2 Sockel FM2+

Lieferumfang:

  • Ninja 4 Kühlkörper
  • GlideStream 120 PWM Lüfter
  • Montagematerial für Intel- und AMD-Sockel
  • Wärmeleitpaste
  • zweites Lüfterklemmenpaar
  • Einbauanleitung
  • Schraubenzieher
  • Schraubenschlüssel

Design und Verarbeitung:

Im Vergleich zu den Designs der OVPs, welche wir in der Vergangenheit bei Produkten aus dem Hause Scythe kennengelernt haben, ist die Verpackung des Ninja 4 sehr schlicht gehalten. Diese kommt in einem schwarzen Grunddesign daher. Neben einem kleinen Produktbild und der Modellbezeichnung wurde auf der Verpackungsvorderseite noch eine Ninja-Silhouette abgedruckt, welche sich vor einem Mond befindet.

Auf der rechten Verpackungsseite wurden die wichtigsten Features zusammen mit einer kurzen Erläuterung und einem Featurebild abgedruckt.

Auf der linken Verpackungsseite sind die technischen Details zu finden.

Entnimmt man den Ninja 4 aus seiner Verpackung, so ist schnell zu erkennen, dass Scythe diesen im Vergleich zu der Vorgängerversion zwar kräftig überarbeitet hat, aber das Grunddesign dennoch gleich geblieben ist, sodass man sehr schnell und einfach erkennen kann, dass es sich um einen Kühler aus der Ninja Serie von Scythe handelt.

Scythe hat dem Lamellenturm auch bei dem Ninja 4 die für die Modellreihe bekannte, quadratische Grundform verpasst. Im Gegensatz zu der Vorgängervariante wurden jedoch nicht nur die Kühlfinnen, sondern auch die Heatpipes überarbeitet.
Wirft man einmal einen Blick von oben auf den Kühler, so kann man die quadratische Grundform des Kühlers sehr schön erkennen.

Die vier Ecken der einzelnen Aluminiumfinnen wurden, wie man es auch bei den Vorgängervarianten schon gesehen hat, mit kleinen Aussparungen versehen, welche als Haltepunkte für die Lüfterklammern dienen. Durch die Tatsache, dass alle vier Seiten des Kühlers gleich aufgebaut sind, kann der mitgelieferte Lüfter auf jeder Seite des Kühlers montiert werden. Man sollte diesen jedoch so montieren, dass er immer auf alle Heatpipes bläst, da der Kühler dann effizienter arbeiten kann.

Um einen Push-Pull-Betrieb zu ermöglichen, liefert Scythe zudem ein zusätzliches Paar Lüfterklammern mit.
Die einzelnen Kühlfinnen wurden an ihren Ecken zudem etwas breiter ausgeführt, wodurch ein kleiner Zwischenraum zwischen einem montierten Lüfter und den Kühlfinnen entsteht. Dieser fungiert wie eine kleine Vorkammer, wodurch auch der Bereich hinter der Rotornarbe mit Luft durchströmt werden kann.
Die einzelnen Aluminiumlamellen verfügen zudem auf jeder Kühlerseite mittig über eine Aussparung, welche sich bis fast in die Kühlermitte erstreckt. Durch diese hat es den Anschein, als wenn der Kühlturm aus vier einzelnen Lammelenblöcken besteht.

In der Realität sind diese “einzelnen” Kühltürme jedoch Kühlfinnen, welche diagonal durch den Kühler verlaufen.

In die Mitte der Abschlusslamelle, die wie auch die anderen Finnen mit einer glänzenden Nickelschicht versehen ist, wurde ein Ninjastern eingeprägt, welcher für das passende Design der Kühlfinnen sorgt.

Durch diese Bauform der einzelnen Aluminiumfinnen wird von Scythe als Three-dimensional Multiple Airflow Pass-through Structure bezeichnet.
Mit der Einführung unserer T-M.A.P.S Technologie für den Ninja 4 erhöht sich die Kühlleistung gegenüber den Vorgängermodellen, welche auf der älteren M.A.P.S Lamellenstruktur basieren. Eine geschickte Anordnung der Kühllamellen ermöglicht den Einsatz eines zusätzlichen Lamellenpaares ohne das Gewicht oder die Gesamthöhe des Kühlkörpers negativ zu beeinflussen und optimiert die Kühlleistung im unteren Drehzahlbereich.
Die 36 Aluminiumfinnen des Ninja 4 sind auf sechs vernickelte Kupferheatpipes gesteckt, welche einen Durchmesser von 6mm haben. Die Heatpipes durchlaufen die vernickelte Bodenplatte, welche ebenfalls aus Kupfer besteht u-förmig gebogen und sind in dem Kühlturm so aufgeteilt, dass in jedem “optischen” Lamellenblock drei Heatpipes untergebracht sind.

Die Bodenplatte wurde wie schon kurz angesprochen genauso, wie die einzelnen Kühlfinnen mit einer Nickelschicht versehen, und ist zudem sehr sauber verarbeitet.

Die Oberseite der zweiteiligen Bodenplatte besteht aus einem naturbelassenen Aluminiumblock, in welchen an der linken und rechten Seite Einkerbungen eingearbeitet wurden. Mittig wurde eine Aussparung eingelassen, in welche bei der Montage des Kühlers der Montagesteg gelegt wird.

Der dem Ninja 4, beiliegende Lüfter stammt aus der bewährten GlideStream 120 PWM Serie. Jedoch wurde dieser um die Möglichkeit erweitert, die maximale Lüfterdrehzahl über einen kleinen Schalter in 3 Stufen zu begrenzen.

Hierdurch kann ein Nutzer zwischen einem extrem leisen Betriebsmodus oder der maximaler Kühlleistung wählen.
Neben diesem Schalter ist der Lüfter im Gegensatz zu den einzeln erhältlichen GlidStream Lüftern von Scythe in einer besonderen Farbgebung gehalten. Der quadratische Lüfterrahmen ist, wie man es auch von den normalen Modellen her kennt aus schwarzem Kunststoff gefertigt.
Der Impeller, welcher über neun Lüfterblätter verfügt, ist hingegen aus grauem Kunststoff gefertigt.

Die einzelnen Lüfterblätter weisen auf ihren Oberseiten kleine Einprägungen auf.

Befestigt ist der Impeller an vier Stegen, welche gegen die Rotationsrichtung gebogen sind.

Das Anschlusskabel ist zudem mit einem Blickdichten Kabelsleeving überzogen worden.

Der gesamte Kühler als auch der Lüfter ist sauber verarbeitet und geben uns keinen Grund zur Beanstandung. Leider wurde jedoch auf eine Entkopplung des Lüfters verzichtet.

Montage:

Die Montage des Scythe Ninja 4 ist recht simpel aufgebaut. Im ersten Schritt muss je nach vorhandenem Sockel eine Backplane am Mainboard befestigt werden. Dies geschieht über Abstandshalter, welche von der Vorderseite aus mit der Backplane verschraubt werden. Ist schon eine passende Backplane vorhanden, so werden die Abstandshalter direkt mit der vorhandenen Backplane verschraubt. Auf diese Abstandshalter werden wiederum die Montageschienen geschraubt. Anschließend kann der Kühler auf die mit Wärmeleitpaste bestrichene CPU aufgesetzt werden und mit dem Montagesteg an den beiden zuvor montierten Montageschienen verschraubt werden.
Nun muss nur noch der Lüfter an dem Kühlkörper befestigt werden. Dies geschieht mittels zwei Metallklammern, welche an den Seiten des Kühlkörpers eingehakt werden.

Testsystem:

Um die neusten CPU-Kühler vergleichbar und realitätsnah testen zu können, ist es erforderlich hochwertige und leistungsstarke Hardware als Grundlage zu haben.
Aus diesem Grund kommt ein Sockel 2011 System zum Einsatz.

Das Testsystem besteht aus:

  • Intel i7 3930K
  • AsRock Extreme 11
  • 4 x Corsair 8GB 1866MHz
  • EVGA GTX Titan Hydro Copper

Die komplette Hardware wird @ Stock also nicht übertaktet betrieben.

Um eine Verfälschung der Temperaturen durch andere Hardwarebauteile weitestgehend auszuschließen, wird die gesamte restliche Hardware mit Wasser gekühlt.

Testablauf:

Da es sich bei dem verwendeten Lüftern um zwei PWM Lüfter handelt, welche ihre Geschwindigkeit selbst anpassen, haben wir die PWM Steuerung während des Tests deaktiviert.

Die Testergebnisse sind bei einer Raumtemperatur von ca. 21,3°C (zu beginn der Testphase gemessen) entstanden. Protokolliert wurde der maximale Mittelwert aller CPU Cores nach einer Idle time von 45 Minuten und nach einem anschließendem 30 minütigen Prime95 Stresstest. Ausgelesen wurden diese Werte mit Aida64 Extreme Edition.

Wir nutzen bei unseren Tests immer die ARCTIC MX-2 Wärmeleitpaste, um auch hier etwaige Schwankungen ausschließen zu können.

Die erreichten Temperaturen sind abhängig von dem genutzten System und können auch auf ähnlichen Systemen abweichen. Jedoch lassen sich die Kühler untereinander gut vergleichen, da alle die gleiche Testgrundlage haben.

Als Referenz dienen alle Kühler, welche wir bis jetzt auf diesem System getestet haben.
Dies erlaubt es uns, zusätzlich CPU Wasserkühler auf diesem System zu testen.

Mit einem Blick auf das Kühlergebnis, welches der Ninja 4 in unserem Test erreicht hat, ist nicht nur gut zu erkennen, dass er ein besseres Ergebnis erzielt hat, als es der Ninja 3 Rev. B geschafft hat, sondern sich zudem im guten Mittelfeld platzieren konnte.

Fazit:

Mit dem Ninja 4 hat Scythe die nächste Version des Ninja CPU-Kühlers auf den Markt gebracht, welcher eine weitreichende Überarbeitung hinter sich hat. Durch diese Überarbeitung hat man nicht nur Gewicht einsparen können, sondern konnte auch in Sachen Kühlleistung Boden gutmachen. Zudem wurde der Kühler auch optisch aufgepeppt, wodurch er um einiges ansprechender daher kommt, was sicherlich viele potenziellen Kunden erfreuen wird. Dies spiegelt sich zudem in der sehr hohen Verarbeitungsqualität wieder. Hier fehlte uns lediglich eine Entkopplung des Lüfters. Der Ninja 4 eignet sich jedoch nicht nur dafür, eine CPU sehr gut zu kühlen, sondern auch dazu diese Aufgabe besonders leise durchzuführen. Dies ist durch den in den Lüfter integrierten Schalter möglich, welcher die maximale Drehzahl begrenzt. Somit ist der Lüfter z.B. in der Lage mit einer maximalen Lautstärke von 12,5 db(A) zu arbeiten. In diesem Modus eignet sich der Kühler jedoch nicht mehr zur Kühlung von übertakteten CPUs. Preislich liegt der noch sehr neue Ninja 4 bei knapp 40€ 🛒.


Pro

  • Kühlleistung
  • Sehr gute Verarbeitung
  • Sicher und einfache Montage
  • Variabel einstellbarer Drehzahlbereich
  • Lieferumfang


Contra

  • Lautstärke bei voller Drehzahl
  • Keine Entkopplung des Lüfters

Kühlleistung

Verarbeitung

Montage

Kompatibilität

Lautstärke

Modding

Lieferumfang

Preis

Wir danken Scythe für die Bereitstellung des Testmusters.