Samsung – 960 PRO M.2 – NVMe SSD

Mit der 960 PRO M.2 haben wir heute das neuste Top-Modell im Bereich der Consumer-SSDs von Samsung im Test, welches im Vergleich zu seinem Vorgänger nicht nur an Geschwindigkeiten zugelegt haben soll, sondern auch mit einer größeren Maximalkapazität verfügbar ist.

Welche Details in der 960 PRO M.2 stecken und wie sich das 512GB große Modell von Samsungs neusten NVMe SSDs für Consumer in unserem Test geschlagen hat, erfahrt ihr in diesem Review.

Technische Details:

  • Kapazität: 512GB / 1TB / 2TB
  • Formfaktor: M.2 2280
  • NAND Flash: 3D V-NAND
  • Controller: Samsung Polaris
  • Abmessungen: 80,15 x 22,15 x 2,38 mm (L x B x H)
  • Leistung (Max.):
    Lesen (lt. Hersteller) bis zu 3.500 MB/s
    Schreiben (lt. Hersteller) bis zu 2.100 MB/s
  • Schnittstelle: M.2 (PCIe 3.0 x4)
  • Betriebstemperatur: 0°C-70°C
  • Stoßfestigkeit: 1500G/0,5ms
  • MTBF: 1.500.000 Stunden

Lieferumfang:

  • Samsung – 960 PRO M.2 SSD (in gewählter Größe)
  • Anleitung/Garantiehinweis

Design und Verarbeitung:

Die 960 PRO M.2 SSD wird von Samsung in einer schlanken Verpackung geliefert, welche in einem schwarzen Grunddesign gehalten ist. Auf der Verpackungsvorderseite wurde neben einem Produktbild und der Modellbezeichnung auch die Kapazität abgedruckt.

Mit einem Blick auf die Verpackungsrückseite findet man nicht nur einen Hinweis auf die Garantiezeit von fünf Jahren vor, sondern man wird durch einen entsprechenden Schriftzug auch darauf hingewiesen, dass man ein Produkt des Weltmarktführers aus dem Bereich der V-NAND basierenden NVMe SSDs vor sich liegen hat.

Innerhalb der Verpackung ist die 960 PRO M.2 SSD in einer Kunststoffschale untergebracht, welche nicht mit einem Deckel versehen ist, wodurch die SSD sehr leicht zugänglich ist.

Entnimmt man die 960 PRO M.2 SSD aus seiner Verpackung, so hat man eine 80,15mm lange und 22,15mm breite SSD vor sich liegen, welche eine Stärke von gerade mal 2,38mm hat.

Im Vergleich zu einer normalen SATA-SSDs im 2,5″-Format befindet sich das PCB der SSD nicht in einem schützenden Gehäuse.
Betrachtet man das PCB einmal etwas genauer, so findet man im vorderen Bereich einen Polaris-Controlle von Samsung vor, welcher im Vergleich zum Controller auf dem Vorgängermodell, der 950 PRO M.2 SSD, verbaut war nun mit fünf anstelle der damaligen drei Rechenkerne ausgestattet ist und gleichzeitig bis zu acht Speicherkanäle ansprechen kann.

Neben dem Controller ist bei der von uns herangezogenen 512GB Variante der 960 PRO M.2 SSD ein 512MB großer Low Power DDR3 Cache von Samsung verbaut. Bei den größeren Modellen fällt der verbaute Cache mit 1GB bzw. 2GB entsprechend größer aus.
Bei den eingesetzten 3D-V-NAND-Flash-Speichern setzt Samsung bei der 960 PRO M.2 auf MLC-Speicher aus eigener Fertigung, welche mit 48 übereinanderliegenden Zellenebenen ausgestattet sind. Im Vergleich zu 2D-NAND Speicher kann so nicht nur eine Leistungssteigerung, sondern auch eine bessere Effizienz erzielt werden und zudem eine größere Speicherkapazität auf dem selben Platz verbaut werden, wodurch langfristig höhere Kapazitäten möglich sind. Dies macht sich bei der 960 PRO M.2 SSD auch im Vergleich zum Vorgängermodell schon bemerkbar, denn es gibt kein kleines 256GB-Modell mehr und das größte Modell hat nun eine Kapazität von 2TB.

Auf der Rückseite des PCBs hat Samsung keinerlei Komponenten verbaut, wodurch man die Spezifikationen einhält und die SSD problemlos in jedem M.2 2280 Steckplatz montiert werden kann.

Hier wurde lediglich ein kleiner Aufkleber aufgeklebt,, welcher über eine Kupferschicht verfügt, durch welche die Wärmeabfuhr gesteigert und somit die Drosselung des verbauten Controllers verzögert werden soll.

Die 960 PRO M.2 SSD unterstützt die DVESLP (Device Sleep) Technologie, welche für eine hohe Energieeffizienz der SSD sorgt. Diese Technologie ist vor allem beim Einsatz in Notebooks und Ultrabooks interessant, da hier die Akkulaufzeit erhöht werden kann.
Währen des Datentransfers ist die Samsung 960 PRO M.2 jedoch nicht ganz so genügsam, wie eine herkömmliche SATA SSD, denn hier zieht sie im Durchschnitt 5,1 Watt. Unter Volllast können es schnell mal knapp 7 Watt werden.

Die Samsung – 960 PRO M.2 SSD ist, wie die Modellbezeichnung schon vermuten lässt, mit der aktuellen M.2 Schnittstelle ausgestattet, welche mit dem Z170 Chipsatz von Intel großflächig Einzug in den PC-Markt gefunden hat und in der zwischenzeit auf fast jedem aktuellen Mainboard zu finden ist.

Die Anbindung erfolgt mittels des NVMe Protokolls und somit über PCI Express 3.0 x4, wodurch die 960 PRO M.2 viel höhere Übertragungsraten erzielen kann, als es mit dem 2004 eingeführten AHCI Protokoll, welches eine Anbindung per SATA erfordert, möglich ist. Das NVMe Protokoll bringt jedoch einen kleinen Nachteil mit sich, welchem man jedoch erst bemerkt, wenn man nicht auf ein Windows 8.1 oder Windows 10 Betriebssystem setzt, denn erst ab Windows 8.1 wird das NVMe Protokoll nativ unterstützt. Für Windows 7 bietet Microsoft einen entsprechenden Hotfix an. Auch Samsung bietet einen passenden NVMe Treiber an, welchen man dem von Microsoft bereitgestellten Hotfix vorziehen sollte, da dieser den verbauten Cache deaktiviert, wodurch die SSD etwas langsamer unterwegs ist.

Die Verarbeitung wurde seitens Samsung sauber ausgeführt und gibt uns keinen Anlass zur Kritik.

Testablauf:

Das wichtigste Kaufargument ist bei einer SSD ist zweifelsohne nicht das Design, sondern die Leistung, welche erbracht werden kann.
Aus diesem Grund schicken wir die SSD nicht nur in verschiedene Benchmarks, sondern werden uns auch ein genaues Bild über die Geschwindigkeit in alltäglichen Bereichen machen.

Um die volle Leistung aus den von uns getesteten SSDs heraus zu holen, werden diese auf unserem Intel Core i7 System getestet.

Dieses besteht aus:

  • Prozessor: i7-6950X
  • Mainboard: Asrock X99 Extreme11
  • Grafikkarte: Zotac GTX 980Ti
  • Arbeitsspeicher: 16GB HyperX Savage (4 x 4GB DDR4 3000MHz)
  • Systemlaufwerk: OCZ – RevoDrive 3 (240GB)
  • Netzteil: Power & Cooling Silencer MK III 1200W
  • Betriebssystem: Windows 10 Pro 64Bit

Das Testlaufwerk ist dabei als sekundäres Laufwerk eingerichtet. Das Betriebssystem befindet sich somit auf dem verbauten RevoDrive 3. Dies gilt jedoch nur für die durchgeführten Benchmarks und nicht für die Softwaretests.

Getestet wurde die Samsung – 960 PRO M.2 512GB SSD mittels dieser Benchmarks:

  • AS SSD Benchmark
  • AS SSD Kopierbenchmark
  • ATTO Disk Benchmark

AS SSD Benchmark

Der AS SSD Benchmark wurde, wie der Name vermuten lässt, speziell für SSDs entwickelt. Durch die Verwendung von inkompressiblen Daten stellt dieser Benchmark für komprimierende Controller praktisch ein Worst-Case-Szenario dar.

Mit einem Blick auf das erreichte Testergebnis ist zu erkennen, dass die 960 PRO M.2 SSD im Vergleich zum Vorgängermodell noch einmal eine Schippe drauflegen konnte und ist gerade beim sequenziellen lesen und schreiben deutlich schneller. Die von Samsung angegebenen Werte konnten wir in unserem Test jedoch nicht ganz erreichen.

AS SSD Kopierbenchmark

Neben diesem Performancetest beinhaltet, der AS SSD Benchmark auch noch einen Kopierbenchmark, mittels welchem ermittelt werden kann, wie schnell Daten innerhalb des Laufwerkes kopiert werden können.
Die verwendeten Muster entsprechen typischen Szenarien: ISO (zwei große Dateien), Programm (viele kleine Dateien), Spiel (große und kleine Dateien gemischt).

Bei dem aus drei Teilen bestehenden Kopierbenchmark konnte die 960 PRO M.2 SSD sich jedoch nur in einem Testabschnitt vor dem Vorgängermodell behaupten.

ATTO Disk Benchmark

Der ATTO Disk Benchmark ermöglicht es einem die SSDs mit einer höheren Abfragetiefe zu beanspruchen. Wir haben die SSD somit mit einer Queue Depth von 10 getestet.


Mit einem Blick auf das Testergebnis ist sehr schön zu erkennen, dass auch die Samsung – 960 PRO M.2 – NVMe SSD was die Leistung angeht, wie alle anderen SSDs auch von einer höheren Abfragetiefe profitieren kann. Es ist jedoch ersichtlich, dass die SSD beim schreiben einen Peak bei 512K Blöcken zeigt und dann wieder etwas einbricht, was eventuell durch eine temperaturbedingten kommen könnte, da sich dieses Ergebnis bei weiteren Durchläufen reproduzieren lies.

Neben den Messungen mit diesen Benchmark Tools wollen wir jedoch auch nicht die Geschwindigkeitsvorteile im alltäglichen Betrieb aus dem Auge verlieren, denn gerade auf diese kommt es im Endeffekt an, da die durch die Benchmarks aus dem Laufwerk gekitzelten Maximalwerte im Normalfall kaum erreicht werden.

Softwareinstallation

Wie die Überschrift schon verlauten lässt, werden wir in diesem Test anhand der Software PCMark 8, Acrobat Reader und OpenOffice die Zeit stoppen, in welcher die Software auf der SSD installiert werden konnte.

Softwaretest

In diesem Test werden wir die Geschwindigkeit messen, in welcher die SSD es schafft eine WinRAR Datei von einem GB zu entpacken, einen vollständigen Systemscann mit AntiVir absolviert und wie lange ein auf der SSD installiertes Windows 7 benötigt, um zu booten.
Da sich in unserem Testsystem zu den Onboardkomponenten noch ein Hardware Raidcontroller befindet, welche eine Weile braucht, um alle Festplatten zu initialisieren, werden wir die Zeit erst nach dem Verlassen des Bios stoppen.

Wie es in der Zwischenzeit auch von anderen M.2 SSDs bekannt ist, zeigte auch die 960 PRO M.2 SSD in unserem Test unter einer dauerhaften Belastung eine Drosselung bei der Übertragungsgeschwindigkeit. Diese entsteht durch die Drosselung des verbauten Controller ab einer bestimmten Temperaturschwelle. Je nach eingesetztem Mainboard gibt es direkt vom Mainboardhersteller entsprechende Kühlkörper, mittels welchen man diese Drosselung verhindern kann. Es gibt jedoch auch die Möglichkeit die SSD nicht direkt auf dem Mainboard zu betreiben, sondern auf einer speziellen Steckkarte, auf welcher dann ein entsprechender Kühlkörper verbaut werden kann. Von Samsung direkt gibt es leider keinen passenden Kühlkörper, mittels welchen man das Problem zumindest bei einem Betrieb auf einem normalen Mainboard von Haus aus eliminieren könnte.

Fazit:

Mit der 960 PRO M.2 hat Samsung seine Produktpalette um eine neue M.2 SSD-Serie erweitert, bei welcher man wieder einmal zeigt, welche Leistung in einer SSD stecken kann, wenn man aktuelle 3D-NAND Speicher mit einem schnellen Controller und einer schnellen Anbindung kombiniert. Durch die eingesetzte Technik kann nicht nur eine hohe Lebenserwartung erreicht werden, welche sich auch in der Garantiezeit von fünf Jahren widerspiegelt, sondern auch eine sehr hohe Geschwindigkeit. Mit der erreichten Geschwindigkeit stellt sie alle bisher von uns getesteten SSDs in den Schatten und ist für jeden Anwender die richtige Wahl, der nicht nur eine hohe Performance benötigt, sondern auch auf eine hohe Qualität wert legt, denn die SSD wurde seitens Samsung nicht nur sehr sauber verarbeitet, sondern kommt auch mit hochwertigen Komponenten und einer langen Garantiezeit von fünf Jahren daher. Preislich liegt die von uns getestete 512GB Version der Samsung 960 PRO M.2 aktuell bei 315€ 🛒.

Pro

  • Sehr hohe Geschwindigkeit
  • Kompatibilität
  • Verarbeitung
  • Garantiezeit

Contra

Verarbeitung

Kompatibilität

Geschwindigkeit

Lieferumfang

Preis

Wir danken Samsung sehr für die Bereitstellung des Testmusters.