Samsung – 950 PRO M.2 – NVMe SSD

Mit der 950 PRO M.2 haben wir heute Samsungs erste Consumer SSD im Test, welche auf das schnelle NVMe Protokoll in Kombination mit der aktuellen 3D V-NAND Technologie setzt, wodurch nicht nur eine längere Lebenserwartung der SSD geboten werden kann, sondern auch ein deutlicher Performanceanstieg erreicht werden soll.

Welche Details in der 950 PRO M.2 stecken und wie sich die 256GB große Version Samsungs erster NVMe SSD für Consumer in unserem Test geschlagen hat, erfahrt ihr in diesem Review.

Technische Details:

  • Kapazität: 256GB / 512GB
  • Formfaktor: M.2 2280
  • NAND Flash: 3D V-NAND
  • Controller: Samsung UBX
  • Abmessungen: 80,15 x 22,15 x 2,38 mm (L x B x H)
  • Gewicht: 10g
  • Leistung (Max.):
    2.200/900MB/s (256GB Version)
    2.500/1.500MB/s (256GB Version)
  • Schnittstelle: M.2 (PCIe 3.0 x4)
  • Betriebstemperatur: 0°C-70°C
  • Stoßfestigkeit: 1500G/0,5ms
  • MTBF: 1.500.000 Stunden

Lieferumfang:

  • Samsung – 950 PRO M.2 SSD (in gewählter Größe)
  • Anleitung/Garantiehinweis

Design und Verarbeitung:

Die 950 PRO M.2 SSD wird von Samsung in einer schlanken Verpackung geliefert, welche in einem schwarzen Grunddesign gehalten ist. Auf der Verpackungsvorderseite wurde neben einem Produktbild und der Modellbezeichnung auch die Kapazität abgedruckt.

Mit einem Blick auf die Verpackungsrückseite findet man nicht nur einen Hinweis auf die Garantiezeit von fünf Jahren vor, sondern man wird durch einen entsprechenden Schriftzug noch einmal darauf hingewiesen, dass es sich um die weltweit erste NVMe SSD handelt, welche auf der V-NAND Technologie basiert.

Innerhalb der Verpackung ist die 950 PRO M.2 SSD in einer Blisterverpackung untergebracht, welche sich problemlos öffnen lässt.

Entnimmt man die Samsung 950 PRO M.2 SSD aus seiner Verpackung, so hat man eine 80,15mm lange und 22,15mm breite SSD vor sich liegen, welche eine Stärke von gerade mal 2,38mm hat.

Im Vergleich zu einer normalen SATA-SSDs im 2,5″-Format befindet sich das PCB der SSD nicht in einem schützenden Gehäuse.
Betrachtet man das PCB einmal etwas genauer, so findet man im vorderen Bereich einen UBX-Controlle von Samsung Controller vor, welcher über drei ARM-Kerne verfügt, von denen sich zwei um die Verwaltung des verbauten NAND-Speichers kümmern und der dritte die hostseitigen Anfragen abarbeitet.

Neben dem Controller ist ein 512MB großer Low Power DDR3 Cache von Samsung verbaut.
Bei den eingesetzten NAND-Flsch-Speichern setzt Samsung bei der 950 PRO M.2 auf zwei 3D-NAND Speicher aus eigener Fertigung, welche mit 32 übereinanderliegenden Zellenebenen ausgestattet sind. Im Vergleich zu 2D-NAND Speicher kann nicht nur eine Leistungssteigerung, sondern auch eine bessere Effizienz erzielt werden und zudem mehr Speicher auf dem selben Platz verbaut werden, wodurch langfristig höhere Kapazitäten möglich sind.
In der von uns in diesem Test herangezogenen 256GB-Version der Samsung – 950 PRO M.2 verfügen die verbauten Speicherchips über acht 128-Gbit-Dies.
Neben der von uns herangezogenen 256GB-Version gibt es die Samsung – 950 PRO M.2 auch noch mit 512GB, bei welcher jeder Speicherchip über 16 Dies verfügt. Da durch die doppelte Anzahl an Dies mehr parallele Zugriffe möglich sind, ist die 512GB-Version der 950 PRO M.2 SSD schneller als die 256GB-Version.
Samsung hat auf der Rückseite des PCBs keinerlei Komponenten verbaut, wodurch man die Spezifikationen einhält und die SSD in jedem M.2 2280 Steckplatz montiert werden kann.

Die 950 PRO M.2 SSD unterstützt die DVESLP (Device Sleep) Technologie, welche für eine hohe Energieeffizienz der SSD sorgt. Diese Technologie ist vor allem beim Einsatz in Notebooks und Ultrabooks interessant, da hier die Akkulaufzeit erhöht werden kann.
Währen des Datentransfers ist die Samsung 950 PRO M.2 jedoch nicht ganz so genügsam, wie eine herkömmliche SATA SSD, denn hier zieht sie im Durchschnitt 5,1 Watt. Unter Volllast können es schnell mal knapp 7 Watt werden.

Die Samsung – 950 PRO M.2 ist, wie die Modellbezeichnung schon vermuten lässt, mit der aktuellen M.2 Schnittstelle ausgestattet, welche mit dem Z170 Chipsatz von Intel großflächig Einzug in den PC-Markt gefunden hat.

Die Anbindung erfolgt mittels des NVMe Protokolls und somit über PCI Express 3.0 x4, wodurch die 950 PRO M.2 viel höhere Übertragungsraten erzielen kann, als es mit dem 2004 eingeführten AHCI Protokoll, welches eine Anbindung per SATA erfordert, möglich ist. Das NVMe Protokoll bringt jedoch einen kleinen Nachteil mit sich, welchem man jedoch erst bemerkt, wenn man nicht auf ein Windows 8.1 oder Windows 10 Betriebssystem setzt, denn erst ab Windows 8.1 wird das NVMe Protokoll nativ unterstützt. Für Windows 7 bietet Microsoft einen entsprechenden Hotfix an. Auch Samsung bietet einen passenden NVMe Treiber an, welchen man dem von Microsoft bereitgestellten Hotfix vorziehen sollte, da dieser den verbauten Cache deaktiviert, wodurch die SSD etwas langsamer unterwegs ist.

Die Verarbeitung wurde seitens Samsung sauber ausgeführt und gibt uns keinen Anlass zur Kritik.

Testablauf:

Das wichtigste Kaufargument ist bei einer SSD zweifelsohne nicht das Design, sondern die Leistung, welche erbracht werden kann.
Aus diesem Grund schicken wir die SSD nicht nur in verschiedene Benchmarks, sondern werden uns auch ein genaues Bild über die Geschwindigkeit in alltäglichen Bereichen machen.

Um die volle Leistung aus den von uns getesteten SSDs heraus zu holen, werden diese auf unserem Intel Core i7 System getestet.

Dieses besteht aus:

  • Prozessor: i7-6950X
  • Mainboard: Asrock X99 Extreme11
  • Grafikkarte: Zotac GTX 980Ti
  • Arbeitsspeicher: 16GB HyperX Savage (4 x 4GB DDR4 3000MHz)
  • Systemlaufwerk: OCZ – RevoDrive 3 (240GB)
  • Netzteil: Power & Cooling Silencer MK III 1200W
  • Betriebssystem: Windows 10 Pro 64Bit

Das Testlaufwerk ist dabei als sekundäres Laufwerk eingerichtet. Das Betriebssystem befindet sich somit auf dem verbauten RevoDrive 3. Dies gilt jedoch nur für die durchgeführten Benchmarks und nicht für die Softwaretests.

Getestet wurde die Samsung – PRO 950 M.2 256GB SSD mittels dieser Benchmarks:

  • AS SSD Benchmark
  • AS SSD Kopierbenchmark
  • ATTO Disk Benchmark

AS SSD Benchmark

Der AS SSD Benchmark wurde, wie der Name vermuten lässt, speziell für SSDs entwickelt. Durch die Verwendung von inkompressiblen Daten stellt dieser Benchmark für komprimierende Controller praktisch ein Worst-Case-Szenario dar.

Mit einem Blick auf das erreichte Testergebnis ist zu erkennen, dass wir die seitens Samsung angegebene Lesegeschwindigkeit in diesem Test nicht ganz erreichen konnten. Dafür konnten wir die angegebene Schreibgeschwindigkeit jedoch übertreffen.

AS SSD Kopierbenchmark

Neben diesem Performancetest beinhaltet, der AS SSD Benchmark auch noch einen Kopierbenchmark, mittels welchem ermittelt werden kann, wie schnell Daten innerhalb des Laufwerkes kopiert werden können.
Die verwendeten Muster entsprechen typischen Szenarien: ISO (zwei große Dateien), Programm (viele kleine Dateien), Spiel (große und kleine Dateien gemischt).

Nachdem die 950 PRO M.2 schon im AS SSD Benchmark sehr gute Werte erreichen konnte, setzt sie dieses Ergebnis im Kopierbenchmark fort.

ATTO Disk Benchmark

Der ATTO Disk Benchmark ermöglicht es einem die SSDs mit einer höheren Abfragetiefe zu beanspruchen. Wir haben die SSD somit mit einer Queue Depth von 10 getestet.


Mit einem Blick auf das Testergebnis ist sehr schön zu erkennen, dass auch die Samsung – 950 PRO M.2 – NVMe SSD was die Leistung angeht, wie alle anderen SSDs auch von einer höheren Abfragetiefe profitieren kann. Wir konnten die seitens Samsung angegebenen Geschwindigkeiten in diesem Test nicht nur erreichen, sondern auch überbieten.

Neben den Messungen mit diesen Benchmark Tools wollen wir jedoch auch nicht die Geschwindigkeitsvorteile im alltäglichen Betrieb aus dem Auge verlieren, denn gerade auf diese kommt es im Endeffekt an, da die durch die Benchmarks aus dem Laufwerk gekitzelten Maximalwerte im Normalfall kaum erreicht werden.

Softwareinstallation

Wie die Überschrift schon verlauten lässt, werden wir in diesem Test anhand der Software PCMark 8, Acrobat Reader und OpenOffice die Zeit stoppen, in welcher die Software auf der SSD installiert werden konnte.

Softwaretest

In diesem Test werden wir die Geschwindigkeit messen, in welcher die SSD es schafft eine WinRAR Datei von einem GB zu entpacken, einen vollständigen Systemscann mit AntiVir absolviert und wie lange ein auf der SSD installiertes Windows 7 benötigt, um zu booten.
Da sich in unserem Testsystem zu den Onboardkomponenten noch ein Hardware Raidcontroller befindet, welche eine Weile braucht, um alle Festplatten zu initialisieren, werden wir die Zeit erst nach dem Verlassen des Bios stoppen.

Fazit:

Mit der 950 PRO M.2 hat Samsung eine pfeilschnelle M.2 SSD in seinem Sortiment, mit welcher man zeigt, welche Leistung in einer SSD stecken kann, wenn man aktuelle 3D-NAND Speicher mit einem schnellen Controller und einer schnellen Anbindung kombiniert. Durch die eingesetzte Technik kann nicht nur eine hohe Lebenserwartung erreicht werden, welche sich auch in der Garantiezeit von fünf Jahren widerspiegelt, sondern auch eine sehr hohe Geschwindigkeit. Hier konnte die 950 PRO M.2 als erste SSD in unserem Test sogar die vom Hersteller angegebenen Geschwindigkeiten übertreffen. Mit der erreichten Geschwindigkeit stellt sie alle SATA SSDs in den Schatten und ist für jeden Anwender die richtige Wahl, der nicht nur eine hohe Performance benötigt, sondern auch auf eine hohe Qualität wert legt, denn die SSD wurde seitens Samsung sehr sauber verarbeitet. Preislich liegt die von uns getestete 256GB Version der Samsung 950 PRO M.2 aktuell bei knapp 190€ 🛒.

Pro

  • Sehr hohe Geschwindigkeit
  • Kompatibilität
  • Verarbeitung
  • Garantiezeit

Contra

Verarbeitung

Kompatibilität

Geschwindigkeit

Lieferumfang

Preis

Wir danken Samsung sehr für die Bereitstellung des Testmusters.