Samsung – 860 EVO + 860 PRO SATA SSDs

Mit der 860 EVO und 960 PRO haben wir heute die neusten SSD Modelle von Samsung im Test, welche die Vorgängermodelle ablösen und neben einer höheren Effizienz auch mit einer höheren Lebenserwartung aufwarten wollen, bei der die Performance jedoch nicht in den Hintergrund rücken soll.

Welche Details in den beiden neuen SSDs von Samsung stecken und mit welcher Performance sie in unserem Test abschneiden konnten, erfahrt ihr in diesem Review.

Technische Details:

860 EVO

  • Kapazität: 250 GB / 500 GB / 1TB / 2TB / 4TB
  • Formfaktor: 2,5″
  • NAND Flash: V-NAND Speicherarchitektur mit 3-Bit MLC-Technologie
  • Controller: Samsung MJX-Controller
  • Abmessungen: 100 x 69,85 x 6,8mm (L x B x H)
  • Leistung (Max.):
    550/520MB/s
  • Schnittstelle: SATA 6Gb/s
  • Betriebstemperatur: 0°C-70°C
  • Lagertemperatur: -40°C-85°C
  • Stoßfestigkeit: 1500G/0,5ms
  • MTBF: 1.500.000 Stunden

 

860 PRO

  • Kapazität: 250 GB / 500 GB / 1TB / 2TB / 4TB
  • Formfaktor: 2,5″
  • NAND Flash: V-NAND Speicherarchitektur mit 2-Bit MLC-Technologie
  • Controller: Samsung MJX-Controller
  • Abmessungen: 100 x 69,85 x 6,8mm (L x B x H)
  • Leistung (Max.):
    560/530MB/s
  • Schnittstelle: SATA 6Gb/s
  • Betriebstemperatur: 0°C-70°C
  • Lagertemperatur: -40°C-85°C
  • Stoßfestigkeit: 1500G/0,5ms
  • MTBF: 2.000.000 Stunden

Lieferumfang:

  • 960 EVO bzw. 960 PRO SATA SSD (in gewählter Größe)
  • Kurzanleitung

Design und Verarbeitung:

Die beiden Modelle der 860 EVO und 860 PRO Serie werden von Samsung in einer schlanken Verpackungen geliefert, welche in einem schwarzen Grunddesign gehalten sind. Auf der Verpackungsvorderseite wurde neben einem Produktbild und der Modellbezeichnung auch die Kapazität abgedruckt. Obwohl die beiden Verpackungen fast gleich aufgebaut sind, lassen sie sich durch den farbigen Streifen, welcher als Hintergrund unter der jeweiligen Modellbezeichnung abgedruckt wurde, unterscheiden.

Mit einem Blick auf die Verpackungsrückseite findet man nicht nur einen Hinweis auf die Garantiezeit von fünf Jahren vor, sondern auch auf das jeweilige Einsatzgebiet der beiden SSDs.

Innerhalb der Verpackung sind die beiden SSDs jeweils in einem Inlay untergebracht, welches nicht mit einem Deckel versehen ist, wodurch die SSDs sehr leicht zugänglich sind.

Entnimmt man die SSDs aus ihren Verpackungen, so hat man in unserem Fall zwei SSDs vor sich liegen, welche nicht nur in einem recht unauffälligen Design gehalten sind, sondern auch mit einer Bauhöhe von nur 7 mm dünner ausfallen, als viele andere Laufwerke im 2,5″-Format.

Durch diese geringere Bauhöhe können die SSDs auch in so manchem Notebook oder Ultrabook eingesetzt werden, in dem ein normales 2,5″-Laufwerk keinen Platz findet.
Bei den beiden neuen Modellreihen setzt Samsung auf ein Gehäuse, welches vollständig aus Aluminium gefertigt wurde. Auf der Oberseite der SSDs wurde jeweils das Samsung Logo sowie der Schriftzug “Solid State Drive” abgedruckt. Je nach Modellreihe wurde zudem noch ein rotes bzw. graues Quadrat auf die Gehäuseoberseite gedruckt.

Auf der Gehäuserückseite wurde auf den beiden SSDs jeweils ein Aufkleber aufgebraucht, auf dem neben der Modellbezeichnung auch Informationen über die Speicherkapazität sowie die Seriennummer etc. zu finden sind.

Als Controller kommt in den beiden neuen Modellen ein Samsung MJX-Controller zum Einsatz. Neben diesem verbaut Samsung bei der 860 EVO hauseigene 64 Layer V-NAND TLC (Tipple Level Cell) Speicher mit 3 Bit pro Speicherzelle. Bei der 860 PRO kommt hingegen Samsungs V-NAND Speicherarchitektur mit 2-Bit MLC-Technologie (Multi Level Cell) zum Einsatz. Der verbaute LPDDR4 Speicher fällt je nach Modell und Kapazität der jeweiligen SSD mit 512 MB bis 4 GB unterschiedlich groß aus. Hierbei können die Modelle mit 250 und 500 GB aus der EVO Serie bzw 256 GB und 512GB bei der PRO Serie auf einen Cache von 512MB zurückgreifen. Die weiteren Modelle sind passend zur Kapazität von 1TB, 2TB und 4TB mit einem Cache von 1GB, 2GB und 4GB ausgestattet.

Die Verarbeitung wurde seitens Samsung sehr sauber ausgeführt und gibt uns keinen Anlass zur Kritik.

Testablauf:

Das wichtigste Kaufargument ist bei einer SSD zweifelsohne nicht das Design, sondern die Leistung, welche erbracht werden kann.
Aus diesem Grund schicken wir die beiden SSDs nicht nur in verschiedene Benchmarks, sondern werden uns auch ein genaues Bild über die Geschwindigkeit in alltäglichen Bereichen machen.

Um die volle Leistung aus den von uns getesteten SSDs heraus zu holen, werden diese auf unserem Intel Core i7 System getestet.

Dieses besteht aus:

  • Prozessor: i7-6950X
  • Mainboard: Asrock X99 Extreme11
  • Grafikkarte: Zotac GTX 980Ti
  • Arbeitsspeicher: 16GB HyperX Savage (4 x 4GB DDR4 3000MHz)
  • Systemlaufwerk: OCZ – RevoDrive 3 (240GB)
  • Netzteil: Power & Cooling Silencer MK III 1200W
  • Betriebssystem: Windows 10 Pro 64Bit

Die beiden Testlaufwerke sind dabei jeweils als sekundäres Laufwerk eingerichtet. Das Betriebssystem befindet sich somit auf dem verbauten RevoDrive 3. Dies gilt jedoch nur für die durchgeführten Benchmarks und die Softwaretests.

Getestet wurden die beiden SSDs mittels dieser Benchmarks:

  • AS SSD Benchmark
  • AS SSD Kopierbenchmark
  • ATTO Disk Benchmark

AS SSD Benchmark

Der AS SSD Benchmark wurde, wie der Name vermuten lässt, speziell für SSDs entwickelt. Durch die Verwendung von inkompressiblen Daten stellt dieser Benchmark für komprimierende Controller praktisch ein Worst-Case-Szenario dar.

Die von Samsung angegeben Lese- und Schreibgeschwindigkeiten konnten wir in diesem Test bei beiden Modellen nicht ganz erreichen.

AS SSD Kopierbenchmark

Neben diesem Performancetest beinhaltet, der AS SSD Benchmark auch noch einen Kopierbenchmark, mittels welchem ermittelt werden kann, wie schnell Daten innerhalb des Laufwerkes kopiert werden können.
Die verwendeten Muster entsprechen typischen Szenarien: ISO (zwei große Dateien), Programm (viele kleine Dateien), Spiel (große und kleine Dateien gemischt).

In diesem Test konnte beide von uns herangezogene SSDs gute Werte erreichen.

ATTO Disk Benchmark

Der ATTO Disk Benchmark ermöglicht es einem die SSDs mit einer höheren Abfragetiefe zu beanspruchen. Wir haben die SSD somit mit einer Queue Depth von 10 getestet.


Erinnert man sich einmal an die vorherigen Testergebnisse zurück, so ist mit einem Blick auf das Testergebnis sehr schön zu erkennen, dass sowohl die 860 EVO als auch die 860 PRO von einer höheren Abfragetiefe profitieren können. Die von Samsung angegebenen Lese- und Schreibgeschwindigkeiten konnten wir in unserem Test nicht nur erreichen, sondern stellenweise auch leicht überschreiten.

Neben den Messungen mit diesen Benchmark Tools wollen wir jedoch auch nicht die Geschwindigkeitsvorteile im alltäglichen Betrieb aus dem Auge verlieren, denn gerade auf diese kommt es im Endeffekt an, da die durch die Benchmarks aus dem Laufwerk gekitzelten Maximalwerte im Normalfall kaum erreicht werden.

Softwareinstallation

Wie die Überschrift schon verlauten lässt, werden wir in diesem Test anhand der Software PCMark 8, Acrobat Reader und OpenOffice die Zeit stoppen, in welcher die Software auf der SSD installiert werden konnte.

Softwaretest

In diesem Test werden wir die Geschwindigkeit messen, in welcher die SSD es schafft eine WinRAR Datei von einem GB zu entpacken, einen vollständigen Systemscann mit AntiVir absolviert und wie lange ein auf der SSD installiertes Windows 7 benötigt, um zu booten.
Da sich in unserem Testsystem zu den Onboardkomponenten noch ein Hardware Raidcontroller befindet, welche eine Weile braucht, um alle Festplatten zu initialisieren, werden wir die Zeit erst nach dem Verlassen des Bios stoppen.

Fazit:

Mit der 860 EVO und 860 PRO hat Samsung seine Produktpalette um zwei neue SSD Serien erweitert, welche die vergangenen Modellreihen in mehreren Bereichen ablöst. Mit einer Kapazität von bis zu 4TB hat Samsung die maximale Speicherkapazität im Vergleich zur vorherigen Serie verdoppelt. Gleiches gilt bei dem größten Modell auch für den verbauten Cache. Mit diesem Schritt kommt Samsung dem Verlangen nach immer größeren Kapazitäten entgegen, welche dank der sinkenden Preise immer verlockender werden. Dank der eingesetzten Technik konnte nicht nur die Performance minimal gesteigert werden, sondern auch die Zuverlässigkeit. Was die maximale Performance angeht, werden die neuen Modelle einzig und allein durch die verbaute SATA-Schnittstelle begrenzt. Im Bereich der Zuverlässigkeit konnte man jedoch im Vergleich zu den Vorgängermodellen eine deutliche Steigerung erzielen. Je nach Modell wurde der TBW (Total Bytes Written) Wert mehr als vervierfacht. Auch die Effizienz konnte gesteigert werden, denn im Vergleich zu den Vorgängermodellen verbrauchen die neuen Modelle deutlich weniger Strom. Die Verarbeitung der beiden von uns herangezogenen Testmuster wurde sehr sauber ausgeführt und gibt uns keinen Grund zur Beanstandung. Preislich liegt die 1TB große 860 EVO zur Markteinführung bei knapp 370€ 🛒. Das PRO Modell mit der gleichen Kapazität kostet etwa 500€ 🛒. Wie wir es aus der Vergangenheit kennen, wird auch bei diesen Preisen schnell etwas Bewegung ins Spiel kommen. Neben den Modellen im 2,5″ Format wird es die in der 860 EVO Reihe auch per SATA angebundene M.2 Varianten und mSATA Modelle geben. Bei diesen Modellen reicht die Speicherkapazität jedoch nur bis 2TB bzw. 1TB.

Pro

  • Hohe Geschwindigkeit
  • Kompatibilität
  • Verarbeitung
  • Garantiezeit + TBW-Werte

Contra

Verarbeitung

Kompatibilität

Geschwindigkeit

Lieferumfang

Preis

Wir danken Samsung sehr für die Bereitstellung des Testmusters.