Reolink – Argus 2 WLAN-Kamera

Mit der Argus 2 haben wir heute eine WLAN-Kamera mit integriertem Akku und einem zusätzlichen Solarpanel im Test, welche sich durch ihre Eigenschaften auch in abgelegenen angebracht und autark betrieben werden kann.

Welche Features in der Argus 2 stecken und wie sich die WLAN-Kamera Reolink in unserem Test geschlagen hat, erfahrt ihr in diesem Review.

Technische Details:

Video & Audio

  • Bildsensor: Sternenlicht CMOS-Bildsensor
  • Videoauflösung: 1080p HD bei 15 fps
  • Videoformat: H.264
  • Sichtfeld: Mit festem Objektiv, 130° Diagonal
  • Nachtsicht: Bis zu 10 m
  • Digitaler Zoom: 6x digitaler Zoom
  • Audio: Mit hochwertigem Lautsprecher & Mikrofon
    PIR-Erkennung & -Alarme
  • PIR-Erkennungsreichweite: Einstellbare Bewegungserkennung bis zu 9 m
  • PIR-Erkennungswinkel: 120° Horizontal
  • Audioalarm: Individuelle Alarm-Ansagen
  • Andere Alarme: Echtzeitige Alarme in Form E-Mails & Push-Nachrichten
    WLAN
  • WLAN-Standard: IEEE 802.11b/g/n
  • Betriebsfrequenz: 2,4 GHz
  • WLAN-Sicherheit: WEP/WPA-PSK/WPA2-PSK
    Strom
  • Akku: 5200 mAh wiederaufladbarer Akku (Akku-Laufzeit variiert nach Einstellungen, Nutzungsbedingungen & Umgebungstemperatur)
  • Solarstrom: Unterstützt Aufladung mit Reolink Solarpanel
  • Gleichstrom: Unterstützt Aufladung mit 5 V/2 A Netzadapter
    Speicherung
  • Lokale Speicherung: Unterstützt Micro SD-Karte von bis zu 64 GB
  • Cloud Speicherung: Unterstützt Reolink Cloud
    Arbeitsumgebung
  • Betriebstemperatur: -10 bis 55° C (14° bis 131° F)
  • Witterungsbeständigkeit: Wetterfest mit IP65-Zertifikat
    Größe & Gewicht
  • Größe: 96 x 58 x 59 mm (3,8 x 2,3 x 2,3 in)
  • Gewicht (inkl. Akku): 260 g (9,2 oz.)

Lieferumfang:

  • Argus 2 WLAN-Kamera
  • Akku
  • Schutzhülle
  • Montagefuß (geschraubt)
  • Montagefuß(magnetisch)
  • USB-Kabel
  • Montageschrauben
  • Bohrschablonen
  • Montageriemen
  • Sicherungsleine
  • Anleitung
  • Warnhiweis auf Videoüberwachung
  • Solarpanel inkl. Montagematerial (optional)


Design und Verarbeitung:

Die Argus 2 wird von Reolink in einer schwarzen Verpackung geliefert, welche auf der Verpackungsvorderseite neben der Modellbezeichnung und einer kurzen Produktbeschreibung auch mit einem Produktbild der enthaltenen Kamera bedruckt wurde.

Auf der Verpackungsrückseite findet man einen Hinweis auf weitere Produkte von Reolink sowie auf die Kontaktmöglichkeiten zum Reolink Support.

Entnimmt man die Argus 2 aus seiner Verpackung, so hat man eine kabellose Kamera vor sich stehen, welche nicht vollständig montiert ist.

Um die Argus 2 ohne eine externe Stromversorgung betreiben zu können, befindet sich im Lieferumfang ein austauschbarer 5300 mAh starker Samsungakku, welcher einfach auf die Rückseite der Kamera gesteckt werden kann.

In das Akkugehäuse wurde neben dem Akku auch noch eine Ladeelektronik sowie ein Micro-USB-Anschluss integriert, welcher sich hinter einer in die Rückseite eingelassenen Gummiabdeckung befindet.

Der mitgelieferte Akku soll eine durchgehende Aufzeichnung von bis zu 16 Stunden ermöglichen. Da die Argus 2 jedoch nicht für eine dauerhafte Aufzeichnung gedacht ist, sondern für eine eventbezogene Aufzeichnung, welche automatisch durch den integrierten PIR-Sensor gestartet und beendet wird. Bei einer solchen Nutzung soll eine Akkulaufzeit von vier bis sechs Monaten erreicht werden.

Für den Fall, dass man die Kamera an einem belebten Ort montiert, an welchen häufige Aufzeichnungen stattfinden, kann man die Kamera jedoch auch an ein 2 Ampere starkes USB-Netzteil oder an das optional erhältliche Solarpanel anschließen, wodurch eine unbegrenzte Nutzung ermöglicht wird.

Mit einem Blick auf die Vorderseite der Argus 2 findet man neben der im oberen Bereich untergebrachten Optik, welche Videos in einer 1080p HD-Auflösung bei einem Blickwinkel von 130° aufzeichnet, auch eine getönte Abdeckung vor, hinter welcher sich die IR-LEDs befinden.

In die linke Gehäuseseite wurde ein Micro-SD-Kartenslot eingearbeitet, welcher sich wie auch der USB-Anschluss auf der Rückseite des Akkus hinter einer Gummiabdeckung befindet.

Unterhalb des Micro-SD-Kartenslots ist zudem noch ein vertieft eingelassener Resetschalter zu finden.

Zur Montage befinden sich gleich zwei Wandhalterungen im Lieferumfang der Argus 2. Soll die Kamera innerhalb der eigenen vier Wände an einer Stelle befestigt werden, an welcher sie vor äußeren Einflüssen geschützt ist, kann man auf eine magnetische Halterung zurückgreifen,

welche mittels zwei Schrauben an der gewünschten Stelle montiert wird. Die Kamera kann anschließend einfach auf die Halterung aufgesetzt und beliebig ausgerichtet werden.

Möchte man die Kamera außerhalb der eigenen vier Wände montieren, wo sie nicht nur Wind und Regen, sondern auch anderen Einflüssen ausgesetzt ist, so sollte man auf die robustere Metallhalterung zurückgreifen, welche man wahlweise mittels drei Schrauben, oder mittels des im Lieferumfang enthaltenen Befestigungsriemen an einer Wand, Rohr, Stamm oder ähnlichen befestigen kann.

Im Vergleich zur Magnethalterung wird die Kamera auf dieser Halterung mittels einer 1/4“-Schraube befestigt.

Um die Kamera vor Regen und Schnee schützen zu können, befindet sich im Lieferumfang noch eine weiße Schutzhülle, welche einfach über die Kamera gestülpt werden kann.

Neben der im Lieferumfang enthaltenen Schutzhülle bietet Reolink auch noch eine schwarze sowie eine Schutzhülle im Camouflagedesign an.

Wo die Aufzeichnung bei einer erkannten Bewegung automatisch auf die eingesetzte Speicherkarte erfolgt, erfolgt die Verbindung zur Kamera über eine WLAN-Verbindung im 2,4 GHz Band. Im Vergleich zum 5 GHz Band bietet einem das 2,4 GHz Band eine größere Reichweite und somit einen größeren Aktionsradius, in welchem man die Kamera installieren kann. Die Argus 2 unterstützt hierbei den IEEE 802.11b/g/n Standard und eine WEP, WAP-PSK und WPA2-PSK Verschlüsselung.

Für den Fall, dass man die Argus 2 z.B. in seinem Garten oder an der Fassade des eigenen Wohnhauses abseits von jedem Stromanschluss installieren möchte, bietet Reolink ein Solarpanel an, mittels welcher man den in der Argus 2 integrierten Akku ganz einfach wieder aufladen kann.

Im Gegensatz zur weißen Argus 2 Kamera ist das Solarpanel in ein schwarzes Kunststoffgehäuse eingefasst, welche wie auch die Kamera selbst über ein Stativgewinde verfügt.

Im Lieferumfang des optional erhältlichen Solarpanels befindet sich eine kompakte Wandhalterung, welche eine stabile Montage und eine einfache Ausrichtung des Solarpanels ermöglicht.

Das mit dem Solarpanel verbundene USB-Kabel hat eine Länge von 5 m und ist am Micro-USB-Anschluss mit einem Gummiüberwurf ausgestattet, durch welchen in Kombination mit der mitgelieferten Schutzhülle eine wasserdichte Abdichtung erzielt werden kann.

Die Verarbeitung der Argus 2 sowie des optional erhältlichen Solarpanels wurde seitens Reolink sauber und hochwertig ausgeführt. Einzig die glänzend schwarze Front der Kamera hat uns nicht ganz so gut gefallen. Eine matte Ausführung hätte uns an dieser Stelle vor allem dann, wenn man die Kamera unauffällig positionieren möchte, besser gefallen.

Installation und Einrichtung:

Bevor man die Argus 2 in sein Netzwerk einbinden und einrichten kann, sollte man die Kamera an der gewünschten Stelle montieren. Soll die Montage innerhalb der eigenen vier Wände erfolgen, so greift man am besten auf die magnetische Halterung zurück. Diese ermöglicht eine einfach und sehr schnelle Montage der Kamera. Der in der Kamera integrierte Magnet ist stark genug, um die Kamera an dieser Halterung auch über Kopf montieren zu können.
Soll die Kamera außerhalb der eigenen vier Wände installiert werden, so greift man am besten auf die etwas robuster ausgelegte Halterung zurück, auf welche die Kamera aufgeschraubt wird. Wird die Kamera außerhalb der eigenen vier Wände montiert, so sollte man zwingend darauf achten, dass man die Kamera so montiert, dass sie ersten nicht so einfach entdeckt und zweitens nicht so einfach erreichbar ist, denn wird die Kamera von einem potenziellen Einbrecher demontiert, oder die MicroSD-Karte entnommen, sind auch alle bis dahin nicht heruntergeladen Aufzeichnungen entwendet worden.
Um den mitgelieferten Akku nicht zum Aufladen oder zum Austausch abnehmen zu müssen, kann man die Kamera mit dem optional erhältlichen Solarpanel kombinieren. Dank des 5 m langen Anschlusskabel kann dieses auch ein gutes Stück entfernt von der Kamera positioniert werden, wodurch es eventuell an einem etwas sonnigeren Ort montiert werden kann.

Hat man die Kamera montiert, so sollte man vor dem ersten Einschalten die im jeweiligen App-Store bereitgestellte Reolink App auf seinem Smartphone oder Tablet installieren und öffnen.

Im Vergleich zu ähnlichen Produkten anderer Hersteller muss man zur Nutzung der Reolink App keinen Account erstellen. Somit kann man gleich nach dem Start der App mit der Einrichtung der Argus 2 beginnen.

Um die Kamera mit der App zu koppeln muss man nun im ersten Schritt den Barcode auf der Rückseite der Kamera abscannen und anschließend den Akku in die Kamera einsetzen. Sobald der Akku eingesetzt wird schaltet sich die Kamera automatisch ein und beginnt mit der Kopplung, zu welcher man mit einer Sprachansage begrüßt wird.

Nachdem man die Sprachansage quitiert hat, muss man im Anschluss das eigene WLAN auswählen und den Netzwerkschlüssel eingeben. Aus diesen Daten erstellt die App nun einen Barcode, welchen man mit der der Argus 2 abscannen muss.

Anschließend meldet sich die Kamera automatisch im eigenen WLAN an und wird in der App angezeigt.
Um die Kamera vor einem fremden Zugriff schützen zu können kann man die App mit einem Passwort versehen.

Anschließend kann man der Kamera noch eine Bezeichnung zuteilen sowie die Einstellungen zur Sommerzeit treffen.

Sobald die Einrichtung abgeschlossen ist, sieht man nach dem starten der App ein Vorschaubild der letzten Liveansicht.

Über die Übersichtsseite lässt sich nicht nur mit einem Klick live auf die Kamera schauen, sondern es können auch getätigte Aufnahmen abgerufen, eine Aufnahme gestartet, die Auflösung angepasst, und zwischen dem Tag und Nachtmodus gewechselt werden.

Zudem kann man von hieraus auch die Einstellungen aufrufen.

Als oberster Punkt bekommt man in den Einstellungen den aktuellen Akkustand angezeigt. Sollte der Akku gerade aufgeladen werden, wird einem dies hier ebenfalls angezeigt.
Klickt man sich einmal in den Akkustatus, so bekommt man zudem eine Übersicht geboten, welche einem einen Überblick über die „Alarmzeiten“, also die Zeiten, an denen automatische Aufzeichnungen stattgefunden haben, sowie die Zeitspannen, in welchen man live auf die Kamera geschaut hat, gibt.

Neben den Anzeigeeinstellungen, auf welche wir im weiteren Verlauf noch genauer eingehen, kann man an dieser Stelle auch die Alarmeinstellungen tätigen. Zudem können über einen einfachen Tastendruck die Audioaufnahme, Status-LED und IR-Lichter aktiviert bzw. deaktiviert werden.

In den Anzeigeeinstellungen lässt sich das Bild im Bedarfsfall auf den Kopf stellen und der Tag/Nachtmodus anpassen. Zudem kommt man über eine weitere Schaltfläche auch auf die Qualitätseinstellungen, in welchen man die Aufnahmequalität einstellen kann.

An dieser Stelle kann man Voreinstellungen für zwei verschiedene Einsatzszenarien einstellen. Dies ist vor allem dann nützlich, wenn einem nur eine geringe Bandbreite zur Verfügung steht, denn in diesem Fall kann man die Liveübertragung in einer niedrigeren Auflösung betrachten.

In den Alarmeinstellungen kann man an oberster Stelle die Einstellungen zum PIR-Sensor treffen.

Hier lässt sich nicht nur der PIR-Sensor aktivieren oder deaktivieren, sondern auch ein Zeitplan und die Empfindlichkeit einstellen.

Über den Menüpunkt „Record“ kann man die automatische Aufnahme sowie die Zeit, wie lange die Aufnahme nach dem beenden eines Events noch weiterlaufen soll, einstellen.
Zudem lässt sich hier noch eine E-Mailbenachrichtigung sowie ein Alarmton einstellen.

Möchte man die Einzelnen Einstellungen nicht alle über ein Smartphone oder Tablet vornehmen, so kann man nach der Ersteinrichtung, welche die Kopplung mit dem eigenen WLAN beinhaltet, auch auf die seitens Reolink bereitgestellte Windowssoftware zurückgreifen.

Sobald man alle Einstellungen vorgenommen hat, ist die Kamera einsatzbereit und arbeitet autark.

Test:

Wir haben die Argus 2 über einen Zeitraum von mehr als einen Monat hinweg in verschiedenen Einastszenarien getestet. Um alle Einstellungen und Funktionen der Argus 2 besser und schneller auf die eigenen Bedürfnisse anpassen zu können, wurde die Argus 2 in der ersten Testwoche innerhalb des Redaktionsgebäudes getestet.
Aufgrund des in der Redaktion bestehenden Mesh-WLAN hatten wir anfangs kleinere Probleme mit der Einrichtung der WLAN-Verbindung. Die Kamera hat sich zwar problemlos mit unserem WLAN verbinden lassen, jedoch hat sich die Kamera aus uns unerklärlichen Gründen immer mit dem schwächeren Access Points verbunden, wodurch die Kamera nur eine sehr geringe Übertragungsgeschwindigkeit von knapp 40 kbps erreichen konnte und die Verbindung aus diesem Grund mehrfach abgebrochen ist. Eigentlich sollte ein WLAN-Gerät in einem solchen Fall automatisch an den stärkeren Access Point übergebenen werden. Da dies jedoch nicht automatisch klappte, haben wir die Kamera auf die Werkseinstellungen zurückgesetzt, den schwächeren Access Point deaktiviert und die Verbindung erneut eingerichtet. Nachdem die Verbindung stabil lief, wurde der deaktivierte Access Point wieder aktiviert. Die Argus 2 blieb erfreulicherweise mit dem stärkeren Access Point verbunden und konnte somit problemlos genutzt werden.

Während des weiteren Testzeitraumes wurde die Kamera im häuslichen Umfeld auf einem Balkon installiert, wo sie einen Garten überwachen sollte und aufgrund des Aufstellungsortes wechselhaften Wetter und Temperaturen von -2 °C bis 28 °C ausgesetzt war.

Im ersten Einsatzszenarium wurde die Argus 2 ohne eine zusätzliche Stromversorgung und somit allein über den integrierten Akku betrieben. Um die Kamera so lange wie möglich ohne Unterbrechung nutzen zu können, wurde vor der integrierte Akku vor der ersten Inbetriebnahme vollständig aufgeladen.
Wie die Statistik zur Batterienutzung zeigt, hat die Kamera in der ersten Testwoche täglich mehrere Minuten aufgezeichnet. Zudem wurde am ersten Nutzungstag 75 Minuten lang das Livebild betrachtet.

Dies ist nicht nur über die Reolink App, sondern auch über die seitens Reolink bereitgestellte Windowssoftware, den Reolink Client möglich.

Nach der ersten Testwoche hatte der 5.300 Akku noch eine Restkapazität von 43 %. Hierbei ist jedoch zu erwähnen, dass durch die die lange Nutzung des Live Views die Akkukapazität um knapp 20 % abgenommen hat.

Im zweiten Einsatzszenarium wurde die Argus 2 in Kombination mit dem optional erhältlichen Solarpanel betrieben. Da zwischen dem Standortwechsel kein separater Ladevorgang stattgefunden hatte, wurde dieses Einsatzszenario mit einer Akkukapazität von 43 % gestartet. Das Solarpanel und die Kamera waren auf der Ostseite des Hauses montiert, wodurch das Solarpanel nur in den Morgenstunden direkt von der Sonne angestrahlt wurde. Wie man der oben gezeigten Statistik zur Batterienutzung entnehmen kann, betrug die Ladekapazität nach einer Nutzungsdauer von gut 3 Wochen 84 %.

Um bei einer Bewegung, welche im 130 ° Blickwinkel der Kamera stattfindet, automatisch Aufzeichnen zu können, muss der integrierte Bewegungsmelder aktiviert werden. Die Argus 2 ist hierzu mit einem PIR-Bewegungssensor ausgestattet.
Bei dem PIR-Bewegungssensor handelt es sich um einen passiven Infrarot-Bewegungsmelder, welcher Bewegungsalarme aussetzt, falls er durch Infrarot-Licht aktiviert, die bewegenden und warmen Objekte emittieren. Im Vergleich zu Bewegungsmeldern, welche Bewegungen durch Abgleich einzelner Pixel ermitteln hat der PIR-Bewegungsmelder den Nachteil, dass man ihn nicht hinter einer Glasscheibe einsetzen kann.
Da ein solcher Aufbau in keinem unserer Testszenarien der Fall war, konnten wir innerhalb der Redaktion mit der niedrigsten Empfindlichkeit arbeiten. Damit die Argus 2 im zweiten Testszenarium auch auf Bewegungen, welche in 15 m entfernt stattfinden reagiert, wurde die Empfindlichkeit in diesem Testaufbau auf die höchste Empfindlichkeitsstufe eingestellt.

Der in der Argus 2 verbaute Bewegungssensor reagiert mit diesen Einstellungen auf alle Bewegungen, welche sich in den jeweiligen Testabläufen auftraten und startete etwa 2 Sekunden nach dem erkennen einer Bewegung mit der Aufnahme. Die Aufnahmen wurden, wie von uns in den Einstellungen ausgewählt, acht Sekunden nach der letzten erkannten Bewegung automatisch beendet.

Für den Fall, dass man gleich wissen will, wenn sich im Blickfeld der Kamera etwas bewegt, bietet die Reolink App eine Push-Funktion, welche einem auf dem genutzten Smartphone oder Tablet benachrichtigt. Zudem besteht noch die Möglichkeit, sich automatisch per E-Mail benachrichtigen zu lassen. In beiden Fällen kann man dann durch einen einfachen Klick einen Blick auf das Livebild werfen. Auch ein Playback oder Download der aufgezeichneten Videosequenz ist möglich.

Zeitgleich mit dem Start der Videoaufzeichnung kann man auch einen Alarmton aus der Kamera ertönen lassen. Auch eine Kommunikation über den in der Kamera verbauten Lautsprecher ist auf Wunsch möglich. Aus unserer Sicht sollte man diese Funktionen jedoch nicht nutzen, denn wenn die Kamera entdeckt und anschließend entwendet wird, sind auch alle Aufnahmen, welche noch nicht heruntergeladen wurden, für immer verschwunden.
Leider bietet die Argus 2 trotz der WLAN Schnittstelle keine Möglichkeit, eine Aufzeichnung außerhalb der eingelegten MicroSD-Karte vorzunehmen. Eine Kombination mit einem vorhandenen NAS oder einem am Router angeschlossenen und als FTP-Server eingerichteten USB-Speicher ist somit ebenso nicht möglich, wie eine direkte Aufnahme auf das per App gekoppelte Smartphone oder Tablet.

Neben der Art und Weise, wie schnell und wie sicher im Bedarfsfall Videos aufgezeichnet werden, kommt es bei einer Überwachungskamera auch auf die Bildqualität der Aufzeichnung an. Der in der Argus 2 verbaute Sensor zeigte sich in unserem Test von einer sehr guten Seite. Die in einer Full HD Auflösung (1920 x 1080 Pixel) getätigten Aufnahmen sind nicht nur bei gutem Tageslicht sehr scharf, sondern auch in der Dämmerung.

Aufgrund des großen Blickwinkels von 130° wirkt das Bild jedoch gerade im äußeren Bereich etwas verzerrt.
Auch nachts kann die Bildqualität bei normalen Witterungsverhältnissen überzeugen.

Regnet oder schneit es jedoch einmal etwas stärker, so hat man ein deutliches Rauschen im Bild, welches gerade Details im Bild schnell einmal überlagern kann.
Um den dunklen Nachthimmel aufzuhellen, ist natürliche auch die Argus 2 mit IR-LEDs ausgestattet, welche eine Reichweite von maximal 10 Metern haben. Wird die Kamera innerhalb eines Raumes eingesetzt, so lässt sich diese Reichweite noch erzielen. Soll jedoch ein Außenbereich überwacht werden, wird das Bild nach etwa 6 m dunkel.
Die Argus 2 kann zwar Videos in einer Full HD Auflösung aufzeichnen, jedoch werden diese nur mit maximal 15 FPS aufgezeichnet, wodurch schnelle Bewegungen und Objekte nicht immer vollständig in der Aufzeichnung nachzuverfolgen sind. Eingeschränkt wird man neben der geringen Frames auch durch die Möglichkeiten zur Bildeinstellungen, denn man kann weder die Sättigung, die Schärfe oder den Kontrast einstellen.

Fazit:

Mit der Argus 2 hat Reolink eine Überwachungskamera in seinem Sortiment, welche in unserem Test neben einer guten Bildqualität vor allem durch die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten punkten konnte. Dank des 5.300 mAh starken Akkus, welchen Reolink der Argus 2 spendiert hat, lässt sich die Kamera auch ganz einfach an Stellen montieren, welche sich nicht gleich neben einer Steckdose befinden. Für den Fall, dass man den auswechselbaren Akku nicht austauschen oder zum Aufladen ab und an von der Kamera abnehmen möchte, kann man die Argus 2 mit dem optional erhältlichen Solarpanel verbinden, durch welches man die Kamera ohne einen Akkutausch dauerhaft nutzen kann. Innerhalb der eigenen vier Wände kann die Kamera auch mit einem optional erhältlichen USB-Netzteil betreiben. Die Argus 2 bringt jedoch auch ein paar Nachteile mit sich, denn trotz der Möglichkeit, die Kamera in sein Heimnetz einbinden zu können, kann man keine direkte Videoaufzeichnung auf das heimische NAS vornehmen. Obwohl einem die bereitgestellte App nur sehr wenige Möglichkeiten bietet, in die Bildeinstellung eingreifen zu können, konnte die Argus 2 sowohl bei Tageslicht, als auch Nachts mit einer guten Bildqualität überzeugen, durch welche man die Kamera bedenkenlos innerhalb und außerhalb der eigenen vier Wände einsetzen kann. Speziell für den Außeneinsatz liegt dem sehr umfangreichen Lieferumfang neben einer robusten Wandhalterung auch noch eine Schutzhülle bei, welche man auch Wunsch auch noch in zwei anderen Farben erwerben kann. Preislich liegt die Argus 2 aktuell bei knapp 100 € 🛒. Ein Bundle, bestehend aus einer Argus 2 WLAN-Kamera und dem von uns ebenfalls in diesem Test herangezogenen Solarpanel liegt preislich bei etwa 150 € 🛒.


Wir danken Reolink sehr für die Bereitstellung des Testmusters.

Reolink - Argus 2 WLAN-Kamera

8.6

Bildqualität

8.0/10

Montage

9.0/10

Stromversorgung

10.0/10

Kompatibilität

7.0/10

Software

8.0/10

Lieferumfang

10.0/10

Preis

8.0/10

Pro

  • Verarbeitung
  • Gute Bildqualität bei Tag und bei Nacht
  • Lange Akkulaufzeit
  • Autarke Nutzung in Kombination mit optionalem Solarpanel
  • Steuerung per App und Windowssoftware (beides ohne Registrierung nutzbar)

Contra

  • Max 15 FPS
  • Keine Aufzeichung auf Netzwerklaufwerk
  • Geringe Einstellmöglichkeiten bei der Bildqualität