Razer – Huntsman – Gaming Tastatur

Mit der Huntsman haben wir heute die neuste Gaming Tastatur von Razer im Test, welche nicht nur mit einer besonders schnellen und präzisen Tastenauslösung punkten möchte, sondern auch durch einen großen Funktionsumfang.

Welche Details in der Huntsman stecken und wie sich die neue Gaming Tastatur von Razer in unserem Test geschlagen hat, erfahrt ihr in diesem Review.

Technische Details:

  • Schalter: Razer Opto-Mechanical-Schalter
  • Auslösekraft: 45 Gramm
  • Layout:105 Tasten
  • Lebensdauer: 100 Millionen Tastenanschlägen
  • Beleuchtung: Razer Chroma-Hintergrundbeleuchtung mit 16,8 Millionen anpassbaren Farboptionen
  • Voll programmierbare Tasten mit On-the-fly-Makro-Aufzeichnung
  • 10-Tasten-Rollover mit Anti-Ghosting
  • Polingrate: 1000 Hz
  • Material: Matte Aluminium-Abdeckung, Kunststoffbody
  • Abmessungen: 444,5 x 140 x 36,5 mm
  • Gewicht: 860 g

Lieferumfang:

  • Razer Huntsman
  • Kurzanleitung
  • Razer-Aufkleber

Design und Verarbeitung:

Die neue Huntsman wird von Razer in einer in einer schwarz/grünen Verpackung geliefert, welche auf der Vorderseite mit einem großen Produktbild bedruckt ist, bei dem jedoch die Pfeiltasten ausgespart wurden. Durch diese Aussparung kann man schon vor dem Auspacken auf die Pfeiltasten der enthaltenen Tastatur zugreifen und so einen ersten Eindruck von den verbauten Schaltern bekommen.

Auf der Verpackungsrückseite ist neben einem weiteren Produktbild, anhand welchem einem die wichtigsten Details nähergebracht werden, auch noch ein skizzierter Schalter abgedruckt worden.

Entnimmt man die Huntsman aus ihrer Verpackung, so hat man eine mechanische Tastatur vor sich liegen, welche über ein 105-Tastenlayout verfügt. Durch dieses Layout verfügt sie über die gleich Tastenanzahl und die gleiche Tastenanordnung, wie man sie von einer herkömmlichen Tastatur aus einem Büro kennt. Dennoch ist es Razer gelungen, die Tastatur in einem etwas schlankeren Design zu halten.

Den schlanken und kompakten Aufbau konnte Razer durch den rahmenlosen Aufbau des Tastaturgehäuses realisieren. Das Tastaturgehäuse wurde auf der Oberseite mit einer dünnen Aluminiumschicht ausgestattet, welche in einem vollkommen schwarzen Design gehalten ist.
Wirft man einmal einen seitlichen Blick auf die Tastatur, so ist zu erkennen, dass die Tasten nicht wie bei den meisten anderen Tastaturen auf dem Markt in einen Kunststoffrahmen eingefasst sind.

Die einzelnen Tasten sind somit direkt auf die Oberseite des Tastaturgehäuses aufgesetzt. Durch diesen Aufbau wird die Tastatur nicht nur etwas kompakter, sondern auch die Reinigung der Tastatur wird erleichtert, da man Krümel einfach ausschütteln kann, ohne dass sie am Rahmen hängen bleiben.

Eine Handballenauflage, durch welche das Handling der Tastatur etwas verbessert würde, sucht man bei der Huntsman jedoch leider vergeblich. Razer hat jedoch zeitgleich mit der Huntsman auch die Huntsman Elite in sein Sortiment aufgenommen, welche neben einer entsprechenden Handballenauflage auch mit einer erweiterten Beleuchtung sowie zusätzlichen Tasten ausgestattet wurde.

Um jedoch auch den Funktionsumfang der „normalen“ Huntsman Tastatur steigern zu können, hat Razer anstelle der rechten Windowstaste mit einer FN-Taste verbaut. In Kombination mit der FN-Taste ist es möglich, die Doppelbelegung verschiedener Tasten abzurufen.

Passend hierzu wird einem auch die Möglichkeit geboten, Makros aufzuzeichnen und in verschiednen Profilen abzuspeichern.
Wo man bei den meisten Tastaturen am Markt die Status-LEDs oberhalb der NUM-Tasten vorfindet, findet man bei der neuen Huntsman einen hochglänzenden Razer Schriftzug vor.

Die Status-LEDs wurden aus diesem Grund oberhalb der Pfeiltasten untergebracht.

Bei den verbauten Schaltern setzt Razer nicht auf die in der Zwischenzeit weitverbreiteten mechanischen Schalter, welche man in verschiedenen Ausführungen auch in anderen Tastaturen aus eigenem Hause einsetzt, sondern auf die neu entwickelten Opto-Mechanical Switches. Diese Switches sollen durch eine optische Abtastung nicht nur besonders präzise agieren, sondern auch besonders schnell sein.

Wie wir es von vielen aktuellen mechanischen Schaltern her kennen, wurden auch die Opto-Mechanical Switches seitens Razer mit einer RGB-Beleuchtung ausgestattet. Diese befindet sich, wie bei fast allen mechanischen Schaltern an der oberen Kante des Schaltergehäuses.

Da auch die neue Huntsman Gaming Tastatur der Chroma Serie angehört, kann man die Beleuchtung frei konfigurieren und mit anderen Produkten aus der Chroma Serie kombinieren.

Durch die Anordnung der LEDs in Kombination mit den schwarz/lilanen Schaltern beschränkt sich die Ausleuchtung jedoch leider auf den oberen Bereich der aufgesetzten Tastenkappen. Tastenkappen, welche über eine zweizeilige Beschriftung verfügen, werden aus diesem Grund nicht vollständig ausgeleuchtet.

Mit einem Blick auf die Rückseite der Tastatur findet man ein schwarz gesleevtes Anschlusskabel vor.

Betrachtet man die Tastatur einmal von der Unterseite aus, so findet man ein schwarzes Kunststoffgehäuse vor, welches nicht nur mit sechs gummierte Standfüße ausgestattet wurde,

sondern auch noch mit ausklappbare Standfüße im hinteren Bereich der Tastatur.

Razer geht an dieser Stelle einen Schritt weiter als die meisten anderen Hersteller und hat der Tastatur hierbei kleine und große Standfüße spendiert, welche alle mit einer Gummierung versehen wurden.

Durch diese unterschiedlich großen Standfüße kann der Anstellwinkel sehr gut an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden.

Auch wenn man der Huntsman keine Handauflage spendiert hat, wurde die Gaming Tastatur seitens Razer sehr sauber und hochwertig verarbeitet. Der einzige richtige Kritikpunkt ist hierbei in der Ausleuchtung der zweizeilig beschrifteten Tastenkappen zu finden.

Inbetriebnahme:

Die Huntsman wurde von unserem Windows 10 Testsystem per Plug and Play erkannt. Eine Treiber- bzw. Softwareinstallation ist zur normalen Nutzung nicht von Nöten, wodurch man von der theoretischen Seite her gleich nach dem Anschließen der Tastatur ins erste Spiel starten kann. Um jedoch den vollen Funktionsumfang nutzen zu können, muss man sich die seitens Razer bereitgestellte Software herunterladen.

Bei der bereitgestellten Software handelt es sich um die Synapse Software, welche wir schon von anderen Razer-Produkten kennen. Leider ist Razer seinem Konzept bei dieser Software treu geblieben, wodurch man zur Nutzung der Software noch immer ein Benutzerkonto anlegen muss.

Im Vergleich zu den vergangenen Versionen wird einem jedoch schon bei der Installation auffallen, dass Razer seine Software in der Zwischenzeit überarbeitet hat, denn man bekommt schon während der Installation die Möglichkeit geboten, zusätzliche Apps zu installieren, welche z.B. die Kombination mit einer PHILIPS hue ermöglichen.

Sobald man die Software öffnet landet, man auf einer Übersichtsseite, auf welcher einem neben den angeschlossenen und kompatiblen Razer Komponenten auch weitere Schaltflächen angezeigt werden.

Über diese kann man z.B. direkt zu einer verbundenen PHILLIPS hue wechseln oder die Beleuchtungseinstellungen aufrufen. Mittels eines Klicks auf die Schaltfläche der angeschlossenen Tastatur gelangt man in den Softwareabschnitt, welcher zur Konfiguration der angeschlossenen Tastatur zuständig ist.

Über den Softwareabschnitt „Anpassen“ kann man jede einzelne Taste mit einer bestimmten Funktion belegen. Zudem wird einem hier die Möglichkeit geboten, den Game-Mode zu aktivieren bzw. deaktivieren und bestimmte Tastenkombinationen, welche einen ungewollt aus einem Spiel befördern können, zu deaktivieren.

Über den Softwareabschnitt „Beleuchtung“ kann man alle Einstellungen tätigen, welche die Beleuchtung der verwendeten Tastatur betreffen. Neben der Möglichkeit, vordefinierte Beleuchtungseinstellungen abzurufen

kann man die Beleuchtung auch vollständig personalisieren.

Alle getätigten Einstellungen lassen sich in verschiedenen Profilen speichern, welche ganz einfach über die Tastatur auswählbar sind.

Die bereitgestellte Software ist sauber strukturiert und bietet einem vor allem durch die Kombinationsmöglichkeit mit einer PHILIPS hue einen sehr großen Funktionsumfang. Leider ist jedoch noch immer eine Registrierung notwendig.

Ergonomie und Bedienkomfort:

Neben den optischen Gesichtspunkten wollen wir natürlich auch wissen, wie das Handling der Huntsman ist und haben die Tastatur daher in unseren schon bekannten Test geschickt, in welchem sich die Tastatur in allen Lebenslagen beweisen musste.

Wie schon kurz angesprochen kommen in der Huntsman die neuen Opto-Mechanical Switches von Razer zum Einsatz, welche nicht wie herkömmliche Tasten mittels einer Mechanik ausgelöst werden, sondern durch einen Infrarotlichtstrahl innerhalb jedes Switches. Mit einem Aktivierungspunkt bei 1,5 mm arbeiten die Razer Opto-Mechanical Switches 30 Prozent schneller als herkömmliche klickende mechanische Switches.


Bildquelle: Razer

In der Praxis liefern die Razer Opto-Mechanical Switches schnellere Performance ohne Abstriche bei der Taktilität. Der Switch hat die gleichen Aktivierungs- und Rücksetzpunkte für schnelle Tasteneingaben, wie man sie von linearen Switches kennt. Kombiniert wird dies mit einer ähnlichen taktilen Haptik vom beliebten Razer Green Switches und einer etwas geringeren Betätigungskraft von 45 Gramm. Die Razer Opto-Mechanical Switches sind für 100 Millionen Tastenanschläge ausgelegt, was doppelt so viele Anschläge sind, wie bei normale mechanische Switches. Durch die Nutzung der optischen Betätigungstechnologie und des metallischen Tastenstabilisators gibt es weniger Spielraum und keinen physischen Kontakt während des Auslösens, was die Abnutzung entsprechend verringert. Wie wir es von anderen Tastaturen aus dem Hause Razer kennen, welche mit den grünen Razer Switches ausgestattet sind, gehören auch die neuen optischen Switches nicht zu den leisesten Switches am Markt, wodurch die Tastatur gerade in einem Großraumbüro als störend empfundenen werden kann.
Damit die Tastatur auch in einem heißen Gefecht jede Eingabe wahrnimmt und richtig übermittelt, wurde die Huntsman mit einer 10-Key-Rollover und Anti-Ghosting Funktion ausgestattet.
Razer hat die Huntsman Gaming Tastatur mit hohen Tastenkappen ausgestattet, welche einem einen sehr angenehmen Komfort bieten. Leider verzichtet man seitens Razer bei der „normalen“ Version der Huntsman auf eine Handballenauflage. Nutzer, welche nicht auf eine solche Handballenauflage verzichten können, aber dennoch in den Genuss der neuen Opto-Mechanical Switches kommen wollen, müssen daher zu der etwas teureren aber auch besser ausgestatteten Huntsman Elite greifen.

Fazit:

Mit der Huntsman hat Razer eine Gaming Tastatur in sein Sortiment aufgenommen, welche uns in vielen Bereichen überzeugen konnte. Die Verarbeitung wurde seitens Razer hochwertig und zugleich optisch ansprechend ausgeführt. Durch die aus Metall gefertigte Oberseite vermittelt die Tastatur nicht nur einen sehr robusten Eindruck, sondern verzeiht es einem auch einmal, wenn man sie nicht ganz so sanft in einen Rucksack packt, um sie mit auf die nächste Lanparty zu nehmen. Durch den schlanken Rahmen nimmt die Tastatur dort sowie auch dem heimischen Schreibtisch zudem nicht so viel Platz ein, sodass man noch problemlos ein großes Mauspad neben der Tastatur platzieren kann. Der Nachteil an diesen kompakten Abmessungen liegt jedoch in der recht steil abfallenden Vorderseite der Tastatur, welche zudem nicht über eine Handballenablage verfügt. Hierdurch wird das Handling gerade bei sehr langen Gaming Sessions etwas erschwert. Für Nutzer, welche auf eine solche Handballenauflage nicht verzichten können, bietet Razer mit der ebenfalls neuen Huntsman Elite eine Tastatur an, welche auf der Huntsman basiert, jedoch neben einer Handballenauflage auch über eine zusätzliche Beleuchtung, sowie zusätzliche Tasten verfügt. Die verbauten Opto-Mechanical Switches lasen einen sehr schnellen und präzisen Tastenanschlag zu und eignen sich hierdurch nicht nur für Gamer, sondern auch für Vielschreiber. Passend zum Einsatzgebiet der Tastatur stellt einem Razer auch eine sehr umfangreiche und leicht zu bedienende Software zur Verfügung, welche jedoch den Zugriff auf eine Cloud erfordert und somit einen Login erforderlich macht. Preislich liegt die Huntsman aktuell bei knapp 160€ 🛒.

Wir danken Razer sehr für die Bereitstellung des Testmusters.

Razer - Huntsman - Gaming Tastatur

8.7

Lieferumfang

9.0/10

Verarbeitung

10.0/10

Funktionsumfang

8.0/10

Bedienerfreundlichkeit

9.0/10

Modding

10.0/10

Software

7.0/10

Preis

8.0/10

Pro

  • Gute Verarbeitung
  • Gummierte und zweifach ausklappbare Standfüße
  • Vielfältige Belegung der Tasten in verschiedenen Profilen
  • Frei wählbare RGB Beleuchtung
  • Umfang der Software

Contra

  • Cloud Zwang bei der Software
  • Keine Handballenauflage
  • Schlechte Ausleuchtung bei zweizeilig beschrifteten Tasten