Raijintek Aidos CPU-Kühler im Test

Mit dem Ereboss und dem Themis konnte der neue Hersteller Raijintek in unserer Redaktion schon einige Awards abstauben. Mit dem Aidos haben wir heute das kleinste Modell aus der neuen Produktreihe von Raijintek im Test.

Ob auch der recht kleine Aidos auf unserem i7-Testsystem überzeugen konnte und welche Leistung in ihm steckt, erfahrt ihr in diesem Review.

Technische Details:

Kühler

  • Dimensionen: 95x55x136 mm (LxBxH)
  • Gewicht: 325 g (ohne Lüfter)
  • Thermische Resistenz: 0.127 °C/W
  • Heat Sink
    Basis Material: C.D.C. (CPU Direkt Kontakt)
    Fin Material: Aluminum; Lötfreie Finanbringung
  • Heat Pipe: 4 x 6mm
  • INTEL: Alle Sockel LGA 775/1150/1155/1156/1366/2011 CPU (Core™ i3 / i5 / i7 CPU)
  • AMD: Alle FM2+/FM2/FM1/AM3+/AM3/AM2+/AM2 CPU

Lüfter

  • Dimensionen: 120x120x25 mm (LxBxH)
  • Eingangsspannung: 12V
  • Startspannung: 7 V
  • Geschwindigkeit: 1000~2200 RPM
  • Lagertyp: Gleitlager
  • Air Flow: 22.1~48.6 CFM
  • Air Pressure: 0.73~3.53 mmH2O
  • Lebensdauer: 40,000 Stunden
  • Geräuschkulisse: 28.87 dBA
  • Anschluss: 4 pin mit PWM

Lieferumfang:

  • Aidos Kühlkörper
  • 9225 PWM Lüfter
  • Back Plate
  • Quersteg
  • 2 x NTEL Installations-Clip
  • 2 x AMD Installations-Clip
  • 5 x Anti-Vibrations Slicks
  • 4 x LGA2011 Schrauben
  • 4 x Gewindeschrauben
  • 2 x M3 Schrauben
  • 4 x Metallmutter
  • 4 x Plastikabstandshalter
  • Wärmeleitpaste
  • Montageanleitung

Design und Verarbeitung:

Der Aidos wird von Raijintek in einer Verpackung geliefert, dessen Design wir in der Zwischenzeit schon von anderen Produkten des noch sehr jungen Herstellers kennengelernt haben. Die Verpackung des Aidos ist somit ebenso überwiegend in den Farben Rot und Weiß gestaltet.

Auf der Vorderseite der OVP ist neben einem Produktbild der Produktname abgedruckt.
Auf der Rückseite sind drei Detailbilder zu finden.

Die technischen Details wurden auf der linken Verpackungsseite untergebracht. Auf der gegenüberliegenden Seite sind die wichtigsten Features des CPU-Kühlers zu finden.

Wie wir es in der Zwischenzeit ebenfalls schon von dem getesteten Ereboss und Themis kennen, ist auch bei dem verpackten Aidos ein klappern zu hören, sobald man die Verpackung etwas hin und her bewegt. Diese kommt wie auch schon bei den anderen Kühlern durch das Zubehör, welches sich in einer etwas zu großen Tüte innerhalb der OVP hin und her bewegen kann.
Der Kühlkörper ist innerhalb der OVP in einem Karton untergebracht, welcher so gefaltet wurde, dass er als Schutzpolster für den Kühler dient. Der mitgelieferte 92-mm-Lüfter ist direkt neben dem Kühlkörper verstaut.

Spätestens, wenn man den Aidos von seiner Verpackung befreit hat, wird einem klar, dass dieser Kühler untergehen würde, wenn man ihn in einem Big-Tower verbauen würde. Denn mit gerade einmal 95x55x136 mm gehört der Aidos zu den kleinsten Tower-Kühlern auf dem Markt und richtet sich somit eher an Nutzer eine ITX oder mITX System.

Nach dem Themis ist auch der Aidos von Raijintek mit einem auffälligen Lamellendesign ausgestattet worden. Die 42 Aluminiumfinnen wurden alle mittig mit einem eingeprägten Raijintek Logo versehen.

Um das Design noch etwas ansprechender zu gestalten, wurden einige Aussparungen aus dem den einzelnen Finnen herausgestanzt. Die Finnen sind dabei symmetrisch aufgebaut, wodurch die sich gegenüberliegenden Seiten jeweils dasselbe Design aufweisen. Auch wenn in den Aidos mehr Aussparungen in die Stirnseiten der Aluminiumfinnen eingearbeitet wurden, als es bei dem Themis der Fall ist, wirkt der Kühlkörper durch die abgerundete Form dieser Aussparungen nicht so aggressiv wie der Kühlkörper des Themis.
Wie auch schon bei den beiden anderen, von uns getesteten Kühlern aus dem Hause Raijintek ist auch der Aidos für einen Push-Pull-Betrieb vorbereitet. Um diesen zu realisieren zu können, wurden in beide Stirnseiten des Kühlkörpers Montagemöglichkeiten für die Gummientkoppler eingelassen, an welchen die Lüfter befestigt werden.

Die 0,5mm starken Kühlfinnen sind nicht mit den Kupferheatpipes verlötet, sondern wurden fest an diese heran gebogen. Um eine zusätzliche Stabilität zu erreichen, wurden die einzelnen Finnen an den beiden Außenseiten an jeweils zwei Stellen ineinander verhackt.

Der Aidos-Tower-Kühler setzt auf vier 6-mm-Heatpipes, welche die Aluminiumbodenplatte parallel zueinander durchlaufen und u-förmig gebogen sind.

Bei einem Blick auf die Unterseite des Kühlers ist zu erkennen, dass es sich um einen C.D.C. (CPU Direkt Kontakt) Kühler handelt. Bei dieser Kühlerart sind die Heatpipes nicht komplett von der Bodenplatte umschlossen, sondern bilden eine nahtlose Kontaktfläche mit der Bodenplatte.

Hierzu sind die eigentlich runden Heatpipes, soweit heruntergeschliffen, dass sie eine plane Oberfläche mit der Bodenplatte bilden.
Bei vielen Kühlern, welche auf solch eine Konstruktionsweise setzten, kommt es oftmals vor, dass sich ein kleiner Zwischenraum zwischen den kanten der Heatpipes und der dazwischen befindlichen Bodenplatte befindet. Dieser ist bei dem Aidos nur an den Außenseiten der Bodenplatte zu finden. Hier wurde die Bodenplatte des kürzlich getesteten Themis etwas besser verarbeitet.

Durch diese kleinen Zwischenräume ist es unter Umständen notwendig bei der Montage etwas mehr Wärmeleitpaste zu verwenden, als wenn man einen Kühler montiert, der auf eine geschlossene Bodenplatte setzt.
In die Oberseite der Bodenfläche sind zwei kleine Bohrungen eingelassen, welche zur Justierung der Montageplatte dienen.

Als Lüfter kommt auf dem Aidos ein 92-mm-Lüfter aus dem hause Raijintek zum Einsatz.
Der 9225 PWM Lüfter hat einen roten Rahmen und hat eine Höhe von 25mm.

Der Impeller ist in weiß gehalten und verfügt über sieben Lüfterblätter, welche recht schräg angestellt sind. Die Lüfterblätter weisen an ihren Enden keine Erhebungen oder Ähnliches auf, welche man von vielen anderen Lüftern kennt. Bei einem genauen Hinsehen ist jedoch zu erkennen, dass die Lüfterblätter direkt an der Narbe etwas schmäler als an ihren Außenseiten sind.

Dreht man den Lüfter einmal um, so ist gut zu erkennen, dass Raijintek auch bei diesem Lüfter fünf anstatt der sonst üblichen vier Stege verbaut, an denen der Impeller befestigt ist.

Diese fünf Stege sind leicht gegen die Drehrichtung gebogen.
Als Anschlusskabel kommt ein 4-Pin-PWM-Kabel zum Einsatz, welches mit einem fast nahezu blickdichten Gewebesleeve überzogen ist.

Die Verarbeitung des gesamten Kühlers und auch des Lüfters ist durchweg gut. Lediglich bei der Ebenheit der Bodenplatte hat uns die Verarbeitung des Themis etwas mehr überzeugt.

Montage:

Die Montage ist in zwei eigentliche Schritte aufgeteilt. Im ersten Schritt wird eine Backplane an das Mainboard montiert. Dies ist auch bei einem AMD-Mainboard notwendig. Dadurch, dass die Schrauben von der Rückseite aus durch die Backplane geführt werden, ist dies auch keine fummelige Angelegenheit. Diese Schrauben werden dann von der Vorderseite des Boards mittels Abstandshaltern aus Kunststoff bestückt, welche über ein Innengewinde verfügen. Somit ist auch dessen Montage sehr einfach und sicher. Auf diese Abstandshalter werden dann zwei Montagestege über die herausstehenden Schrauben gestülpt und anschließend verschraubt. Dieser Schritt kann durch entsprechende Muttern, welche auch mit der Hand festgezogen werden können, noch ohne Werkzeug bewältigt werden. Im nächsten Schritt muss der Kühler auf die mit Wärmeleitpaste bestrichene CPU aufgesetzt werden. Über die Bodenplatte des Kühlers wird anschließend ein Steg gelegt, welcher mit den zuvor an der Backplane montierten Stege verschraubt wird. Nur bei diesem Schritt muss man auf einen Schraubenzieher zurückgreifen

Durch die verwendete Backplane Konstruktion kann der Kühler auf einem AMD-Mainboard nur in zwei Richtungen montiert werden. Auf einem Intel Mainboard hat man die freie Wahl in Sachen Ausrichtung.

Der Lüfter wird über Gummientkoppler an dem Kühlkörper befestigt.

Der Kühler ist zwar für einen Push-Pull-Betrieb ausgelegt, jedoch befinden sich im Lieferumfang nur fünf Gummientkoppler. Ein Gummientkoppler wird von Raijintek jedem Produkt als Ersatz beigelegt. Ebenso gibt es den mitgelieferten 92-mm-Lüfter von Raijintek noch nicht einzeln zu kaufen, wodurch man zu einem Lüfter eines anderen Herstellers greifen müsste, welcher optisch eventuell nicht so gut zu dem Raijintek Lüfter passt.
Raijintek hat uns jedoch schon während dieses Tests mitgeteilt, das man die zukünftigen Verkaufsversionen mit einer höheren Anzahl an Entkopplern ausliefern wird. Ebenso wird es eine Retailversion des enthaltenen Lüfters geben, wodurch auch eine optisch passende Push-Pull-Kombination aufgebaut werden kann.

Durch seine recht geringen Abmessungen sollte dieser Kühler nicht nur in fast jedes Gehäuse, sonder auch auf jedes Mainboard passen.

Testsystem:

Um die neusten CPU-Kühler vergleichbar und realitätsnah testen zu können, ist es erforderlich hochwertige und leistungsstarke Hardware als Grundlage zu haben.
Aus diesem Grund kommt ein Sockel 1366 High End System zum Einsatz.

Das Testsystem besteht aus:

  • Intel Core i7 975 XE
  • Rampage III Extreme
  • 3 x 2GB 1600MHz CL6 Mushkin Copperhead
  • Sapphire HD5970

Die komplette Hardware wird @ Stock also nicht übertaktet betrieben.

Um eine Verfälschung der Temperaturen durch andere Hardwarebauteile weitestgehend auszuschließen, wird die gesamte restliche Hardware mit Wasser gekühlt.

Dies erlaubt es uns, zusätzlich CPU Wasserkühler auf diesem System zu testen.

Testablauf:

Da es sich bei dem verwendeten Lüfter um einen PWM Lüfter handelt, welcher seine Geschwindigkeit selbst anpasst, haben wir die PWM Steuerung während des Tests deaktiviert.

Die Testergebnisse sind bei einer Raumtemperatur von ca. 20,9°C (zu beginn der Testphase gemessen) entstanden. Protokolliert wurde der maximale Mittelwert aller CPU Cores nach einer Idle time von 45 Minuten und nach einem anschließendem 30 minütigen Prime95 Stresstest. Ausgelesen wurden diese Werte mit Aida64 Extreme Edition.

Wir nutzen bei unseren Tests immer die ARCTIC MX-2 Wärmeleitpaste, um auch hier etwaige Schwankungen ausschließen zu können.

Die erreichten Temperaturen sind abhängig von dem genutzten System und können auch auf ähnlichen Systemen abweichen. Jedoch lassen sich die Kühler untereinander gut vergleichen, da alle die gleiche Testgrundlage haben.

Als Referenz dienen alle Kühler, welche wir bis jetzt auf diesem System getestet haben.

Wie es allein durch die geringe Größe zu erwarten war, kann der Aidos keinen neuen Kühlrekord aufstellen, sondern platziert sich im hinteren Drittel unseres Testfeldes. Hierzu muss jedoch gesagt werden, dass solch ein kleiner Kühler kaum auf solch einer oc-CPU verbaut wird, denn der montierte Lüfter läuft sonst fast immer auf 100%, wodurch er auch aus einem geschlossenen Gehäuse gut zu hören ist.

Fazit:

Mit dem Aidos hat Raijintek einen CPU-Kühler im Sortiment, welcher eher für Nutzer von ITX und mITX-Systemen ausgelegt ist, als dass er auf einer oc-CPU in einem XL-ATX-Gehäuse verbaut wird. Durch seine geringen Abmessungen eignet er sich bestens, um in kleinen Gehäusen eingesetzt zu werden, in denen nicht sehr viel Platz vorhanden ist. In solchen Systemen verrichtet er dann auch sehr gute Arbeit. Mit der von uns verwendeten CPU hatte der Kühler zwar zu kämpfen, dennoch wäre ein entsprechender 24/7 Betrieb in dieser Konfiguration möglich. Wir würden diese Konfiguration jedoch nicht empfehlen, da der Lüfter auch bei einer PWM-Steuerung fast immer mit einer sehr hohen Drehzahl läuft. Will man sich jedoch ein kleines System fürs Wohnzimmer oder als kleinen Fileserver zusammenbauen, ist man mit dem Aidos sehr gut und zudem noch sehr preiswert bedient, denn den Aidos gibt es aktuell für 16,90€ 🛒 bei Caseking.de.


Pro

  • Verarbeitung
  • Montagemöglichkeit für 2. Lüfter
  • Sehr geringer Verkaufspreis
  • Entkoppelter Lüfter
  • Sehr kompakt

Contra

  • Fehlende Entkoppler im Lieferumfang für optionalen 2. Lüfter (In der Verkaufsversion enthalten)
  • Baugleicher Lüfter aktuell nicht einzeln erhältlich
  • Kühlleistung zu gering für sehr leistungsstarke CPUs

Kühlleistung

Verarbeitung

Montage

Kompatibilität

Lautstärke

Modding

Lieferumfang

Preis

Wir danken Raijintek für die Bereitstellung des Testmusters.