Raijintek – Aeneas -Micro-ATX Cube

Mit dem Aeneas haben wir heute einen Micro-ATX Cube im Test, welcher trotz seiner kompakten Abmessungen High-End-Hardware aufnehmen und diese zudem noch besten auf angenehmen Temperaturen halten soll, wodurch das Case zum perfekten Begleiter für jeden Lanparty-Gänger werden könnte.

Welche Features in dem Aeneas stecken und wie sich der Cube in unserem Test geschlagen hat, erfahrt ihr in diesem Review.

Technische Details

  • Maße: 288 x 430 x 380 mm (B x H x T)
  • Material: Stahl, Kunststoff
  • Farbe: Schwarz
  • Formfaktor: Micro-ATX, Mini-ITX
  • Lüfter insgesamt möglich:
    4x 120 mm / 1x 200 mm (Vorderseite)
    2x 140 mm (Rückseite)
    2x 140 mm (Deckel)
  • Davon vorinstalliert:
    2x 120 mm (Vorderseite)
    2x 140 mm (Rückseite)
  • Radiator-Mountings (Verzicht auf Lüfter-Slots):1x 240 mm (Vorderseite)1x 280 mm (Deckel)
  • Laufwerksschächte:
    1x 5,25 Zoll (extern)
    1x 3,5 Zoll (extern)
    4x 3,5 Zoll / 2,5 Zoll (intern, werkzeuglos)
  • Netzteil: 1x Standard ATX (optional)
  • Erweiterungsslots: 5
  • I/O-Panel:
    2x USB 3.0 (interne Anbindung)
    2x USB 2.0 (interne Anbindung)
    1x je Audio In/Out
  • Maximale Grafikkartenlänge: 310 mm
  • Maximale CPU-Kühler-Höhe: 180 mm

Lieferumfang:

  • Aeneas (in der gewählten Ausführung)
  • Schraubenset
  • Kabelbinder
  • Speaker
  • Montageanleitung

Design und Verarbeitung:

Das Aeneas wird von Raijintek in einer neutralen Verpackung geliefert, bei welcher nicht nur aus Kostengründen, sondern auch der Umwelt zur Liebe auf eine hochglänzende Aufmachung verzichtet wurde.
Auf der Vorderseite der OVP wurde neben einer Skizze des Aeneas und der Produktbezeichnung auch noch eine Auflistung der wichtigsten Features auf die Verpackung aufgedruckt.

Auf der Verpackungsrückseite ist eine Skizze des geöffneten Gehäuses sowie eine Auflistung der technischen Details zu finden.

Innerhalb seiner OVP ist das Aeneas durch Styroporpolster geschützt und übersteht somit den Transport zum Käufer ohne eine weitere Umverpackung unbeschadet.

Äußeres Erscheinungsbild

Das von uns getestete Modell des Aeneas ist vollständig in Schwarz gehalten. Neben dieser Version gibt es auch noch eine schwarz/weiße Variante des Aeneas. Zudem bietet Raijintek diese beiden Modellvarianten für einen geringen Aufpreis auch mit einem integrierten Sichtfenster an.

Entnimmt man das Aeneas aus seiner Verpackung, so hat man einen rechteckigen Midi-Tower im Cube Format vor sich stehen, dessen Design gemeinsam von der Gehäusefront und dem Gehäusedeckel geprägt werden.

Mittig in diese beiden Elemente ist ein schwarzes Mesh-Gitter eingearbeitet, welches sich über fast die gesamte Gehäusefront und Gehäusedeckel erstreckt. Dieses Mesh-Gitter ist in einen schwarzen Kunststoffbereich eingefasst, welcher direkt um das Mesh-Gitter herum etwas höher ist, als an der linken und rechten Seite.

Im unteren Bereich der Kunststofffront wurde unterhalb des Mesh-Gitters noch eine Aussparung eingearbeitet, welche neben dem Mesh-Gitter als zusätzlicher Lufteinlass dient. Im unteren Bereich des Mesh-Gitters wurde das Raijintek Logo angebracht.

Im oberen Bereich des Mesh-Gitters befindet sich in der Gehäusefront neben einem externen 5,25″ Laufwerksschacht auch noch ein externer 3,5″ Laufwerkschacht, wie er in der letzten Zeit bei vielen Gehäusen sehr selten geworden ist. Die beiden Laufwerksschächte sind mit Blenden verschlossen, welche ebenfalls aus einem Mesh-Gitter gefertigt wurden.
Die gesamte Gehäusefront kann ganz einfach von dem Gehäuse abgezogen werden. Blickt man einmal auf die Innenseite der Kunststofffront, so findet man hinter dem verbauten Mesh-Gitter einen eingearbeiteten Staubfilter vor. Dieser ist auch bei den beiden Laufwerksblenden zu finden.

Links und rechts von dem verbauten Mesh-Gitter wurde zudem jeweils eine transparente Kunststoffleiste verbaut, welche sich über die gesamte Höhe der Frontblende erstreckt. An der Unter- und Oberseite dieser Kunststoffleisten wurde jeweils eine blaue LED verbaut.

Mit einem Blick auf den freigelegten Gehäusekorpus kann man hier einen weiteren Staubfilter finden.

Dieser kann zur Reinigung oder zur Lüftermontage ganz einfach von der Gehäusefront abgenommen werden.

Nimmt man diesen von dem Gehäuse ab, so erhält man einen freien Blick auf die Stahlkonstruktion der Gehäusefront. Seitens Raijintek wurden hier schon zwei 120-mm-Lüfter aus eigenem Hause verbaut. Das Aeneas bietet einem die Möglichkeit neben diesen beiden schon vorinstallierten 120-mm-Lüfterern noch zwei weitere Lüfter mit 120mm an der Gehäusefront zu verbauen. Ebenso ist es auch möglich, anstelle der 120-mm-Lüfter einen 200-mm-Lüfter zu verbauen.

Will man sein System lieber mittels einer Wasserkühlung kühlen, so ist auch dies möglich, denn hinter der Gehäusefront kann problemlos ein 240-mm-Radiator verbaut werden.

Der Gehäusedeckel ist wie schon kurz angesprochen vom Design her an die Gehäusefront angepasst worden.

Das mittig verbaute Mesh-Gitter kann sobald die Gehäusefront abgenommen wurden ist nach vorne herausgezogen werden.

Hinter diesen befinden sich zwei weitere Einbaumöglichkeiten für Gehäuselüfter. Hier können zwei 120mm / 140-mm-Lüfter oder ein 280-mm-Radiator verbaut werden.

Das hier verbaute Mesh-Gitter ist wie auch das Mesh-Gitter in der Gehäusefront mit einem Staubfilter versehen.

Aufgrund des abgerundeten Überganges von der Gehäusefront in den Gehäusedeckel wurde das I/O-Panel nicht wie sonst so oft in die Oberkante der Gehäusefront eingelassen, sondern wurde aus Designgründen auf die linke und rechte Seite des Gehäusedeckels aufgeteilt.
Auf der linken Seite des Gehäusedeckels befinden sich je zwei USB 2.0 und USB 3.0 Anschlüsse.

Auf der gegenüberliegenden Seite ist neben den obligatorischen Audioanschlüssen auch der Power-Schalter sowie auch der Schalter für die LED-Beleuchtung zu finden.

Die LED-Beleuchtung wurde im Gehäusedeckel genauso realisiert, wie wir es schon bei der Frontblende gesehen haben.

Mit einem Blick auf die Gehäuserückseite fallen einem gleich die beiden mächtigen Wabengitter auf. Diese sind einmal in der linken, oberen Ecke und in der rechten, unteren Ecke zu finden. Hinter diesen wurden seitens Raijintek schon jeweils ein 140-mm-Lüfter vormontiert.

Neben dem unteren Wabengitter ist der Einbauplatz des ATX-Netzteiles zu finden. Dieser verfügt über acht Montagebohrungen, wodurch das zu verbauende Netzteil in zwei Richtungen verbaut werden kann.
Direkt darüber ist der quer angeordnete Ausschnitt für die I/O-Blende zu finden, neben welchem sich an der rechten Seite fünf Slotblenden befinden. Durch diese Anordnung wird einem sehr schnell klar, dass das Mainboard waagerecht in dem Aeneas verbaut wird.

Die fünf Slotblenden sind durch eine nach oben aufschiebbare Blende fixiert. Zusätzlich wurden sie noch einmal mittels Schrauben befestigt. Diese sind jedoch durch die Blende hindurchgeschraubt, wodurch man alle Slotblenden lösen muss, damit man die Blende zur Montage einer Erweiterungskarte aufschieben kann.

Hier gibt es bei manch anderen Herstellern eine schönere Lösung, bei der in dieser Blende z.B. Bohrungen eingelassen wurden, welche so groß sind, dass die Blende einfach über die Schrauben der Slotblenden geführt werden kann.

Einen sicheren und entkoppelten Stand erhält das Aeneas durch vier große Kunststofffüße, welche mit einer Gummierung versehen wurden.

Blickt man einmal auf die rechte Gehäuseseite, so findet man im hinteren Bereich ein weiteres Wabengitter vor, welches als Lufteinlass für das ATX-Netzteil dient.

Dieses wurde auf der Innenseite mit einem Staubfilter ausgestattet, welcher mittels Magnete an der Seitenwand haftet.

Die linke Seitenwand ist bei unserem Modell vollkommen unauffällig gestaltet.

Etwas anders sieht dies bei der Variante mit eingelassenem Sichtfenster aus.

Blick ins Innere

Einen freien Blick auf das Gehäuseinnere erhält man, indem man die beiden Seitenwände von diesem abnimmt. Dies ist durch die verwendeten Rändelschrauben ohne weiteres Werkzeug möglich.
Nimmt man die Seitenwände ab, so fällt einem gleich der waagerecht verbaute Mainboardschlitten ins Auge.

Raijintek hat in diesem schon die zur Mainboardmontage notwendigen Abstandshalter vormontiert. Unterhalb des Mainboardschlittens befindet sich hinter der Gehäusefront der HDD-Käfig, in welchem bis zu vier 2,5″ oder 3,5″ Festplatten verbaut werden können. Hierzu wurden in dem HDD-Käfig vier Festplatteneinschübe aus Kunststoff eingeschoben, welche eine werkzeuglose und zudem noch entkoppelte Montage von 3,5″ Festplatten gewährleisten. 2,5″ Festplatten müssen hingegen in diesen HDD-Einschüben verschraubt werden.

Zwischen dem HDD-Käfig und den an der Gehäusefront montierten Lüftern ist noch genügend Platz um einen flachen Radiator zu montieren. Soll hier ein übermäßig dicker Radiator montiert werden, so muss man auf die Lüfter an der Gehäusefront verzichten.
Oberhalb dieser Lüfter sitzen die Laufwerkskäfige für das externe 3,5″ und 5,25″ Laufwerk. Diese können bei Bedarf aus dem Gehäuse entfernt werden. Ein solcher Bedarf besteht z.B., wenn man eine sehr lange Grafikkarte auf seinem Mainboard verbauen, oder einen mächtigen Radiator am Gehäusedeckel unterbringen will.
Links neben dem HDD-Käfig wurde ein recht großer Freiraum gelassen. In diesen hätte man noch einen separaten HDD-Käfig unterbringen können. Dadurch, dass Raijintek jedoch auf diesen verzichtet hat, bietet sich der Freiraum gerade so zur Unterbringung einer Wasserpumpe und dem dazugehörigen Ausgleichsbehälter an. An der Rückseite ist dann der verbaute 140-mm-Lüfter zu finden.
Alle in dem Aeneas verbauten Lüfter verfügen neben dem obligatorischen 3-Pin-Lüfteranschluss auch über einen Molex-Stecker, womit sie direkt an das Netzteil angeschossen werden können.
Dreht man das Gehäuse einmal um, so findet man den Einbauplatz des ATX-Netzteiles vor. Dieser ist hinter dem HDD-Käffig im unteren Bereich des Gehäuses zu finden.

Am Gehäuseboden wurden vier erhöhte Auflagepunkte eingearbeitet, auf denen das Netzteil aufliegt. Diese sind jedoch nicht aus Moosgummi oder Ähnlichem gefertigt, sondern wurden in das Bodenblech eingeprägt, wodurch hier keine Entkopplung stattfindet.

Der Mainboardschlitten kann und muss zur Montage aus dem Gehäuse entnommen werden. Dieser ist mit insgesamt sieben Rändelschrauben befestigt und lässt sich somit ohne Werkzeug aus dem Gehäuse entfernen.

Neben einer großen Aussparung, welche eine Kühlermontage bei montiertem Mainboard zulässt, wurden auch noch fünf Kabeldurchführungen in den Mainboardschlitten eingearbeitet.

Diese sind alle mit einer Gummidurchführung versehen worden.

Die Verarbeitung des Aeneas wurde optisch ansprechend ausgeführt. Auch, was die Qualität der Verarbeitung angeht, haben wir an dem Aeneas nichts auszusetzen, finden lediglich die Blende oberhalb der Slotblenden etwas unpassend ausgeführt, da man alle Schrauben der Slotblenden entfernen muss, um diese separat festgeschraubte Blende hochschieben zu können.

Montage:

Im ersten Montageschritt nehmen wir bei dem Aeneas die beiden Seitenwände von dem Gehäuse ab, um anschließend den Mainboardschlitten aus dem Gehäuse entnehmen zu können. Auch wenn man das Mainboard mit einem kurzen Schraubenzieher auch bei montiertem Mainboardschlitten an diesem befestigt bekommt, ist dieser Arbeitsschritt von Nöten, da man das ATX-Netzteil sonst nicht unter den Mainboardschlitten bekommt.
Somit sollte man dieses direkt im Anschluss und somit noch vor der Mainboardmontage montieren, damit man dem Mainboardschlitten nicht gleich wieder in das Gehäuse einbaut, nachdem das Mainboard auf diesem befestigt wurde.
Wir haben das Netzteil in unserem Test so montiert, dass es sich frische Außenluft zur Kühlung ansaugen kann. Es wäre auch möglich gewesen, das Netzteil um 180° gedreht zu montieren, sodass es warme Abluft der Festplatten abführen kann. Diese Aufgabe wird jedoch schon von dem an der Gehäuserückseite verbauten 140-mm-Lüfters übernommen.
Hat man das Mainboard auf dem Mainboardschlitten montiert und das Netzteil im Gehäuse untergebracht, kann man den Mainboardschlitten wieder in das Gehäuse einbauen.
3,5″ Festplatten können wie schon kurz erwähnt direkt in die HDD-Einschübe geklemmt werden. 2,5″ Festplatten müssen in diesen jedoch verschraubt werden.

Bei Montage der von uns in diesem Test verwendeten Radeon HD 4870 X2 mussten wir den Laufwerkkäfig des externen 3,5″ Laufwerkes aus dem Gehäuse demontieren, da die verwendete Grafikkarte ansonsten nicht in das Gehäuse gepasst hätte.

Dieser ist jedoch sehr schnell und einfach aus dem Gehäuse verbannt. Anschließend können Erweiterungskarten mit einer Länge von bis zu 31cm verbaut werden.
Die Befestigung der Erweiterungskarten ist durch die Montageart der Slotblendenabdeckung wie schon kurz erwähnt etwas umständlich, da man auch bei einer Erweiterungskarte, welche nur eine Slotblende belegt sechs Schrauben lösen und wieder befestigen muss.

Durch die fünf Slotblenden bietet das Aeneas jedoch trotz der Tatsache, dass es sich um ein Micro-ATX-Gehäuse handelt die Möglichkeit ein SLI- oder Crossfire-System zu beherbergen, bei dem die verwendeten Grafikkarten eine Höhe von zwei Slots aufweisen.

Neben der schon kurz erwähnten Montagemöglichkeit von verschiedenen Radiatoren bietet das Aeneas zudem genügend Platz für einen CPU-Kühler mit einer Höhe von bis zu 18cm.

Durch die Notwendigkeit der Demontage des Mainboardschlittens beansprucht die Hardwaremontage in dem Aeneas auf den ersten Blick etwas mehr Zeit als bei einem herkömmlichen Gehäuse. Wer jedoch schon einmal in einen solchen Cube, aus welchen man den Mainboardschlitten nicht entfernen kann, krampfhaft versucht hat die Hardware sauber hinein zu bekommen, wird wissen, dass die bei dem Aeneas angewandte Lösung die bessere Alternative ist.

Fazit:

Bei dem Aeneas von Raijintek handelt es sich um ein Micro-ATX-Gehäuse, welches nicht nur durch die verschiedenen Farbvarianten auf sich aufmerksam macht, sondern vor allem durch sein sehr großes Platzangebot. Das Gehäuse bietet nicht nur ausreichend Platz für die größten auf dem Markt befindlichen Tower und Twin-Tower-Kühler, sondern auch für eine ausreichend dimensionierte Wasserkühlung. Die Verarbeitung ist durchweg sehr gut gelungen und vor allem für Gamer optisch ansprechend ausgeführt. Neben der von uns getesteten Variante gibt es das Gehäuse zudem noch in einer weiteren Farbvariante und in entsprechenden Window-Versionen. Durch die integrierte Beleuchtung ist der erste Schritt für Casemodder oder diejenigen, die es werden wollen schon seitens Raijintek getan. Die Beleuchtungsfarbe kann zudem ganz einfach durch den Austausch der LEDs und somit von jedem, der etwas technisch versiert ist, geändert werden. Leider dauert die Montage der Hardware durch die notwendige Demontage bestimmter Bauteile länger als in einem normalen Midi-Tower. Dafür fällt das Gehäuse jedoch recht kompakt aus und bietet viel Platz, welcher auch für eine optionale Wasserkühlung ausreicht, die in so manchem Midi-Tower nicht passen würde. Mit knapp 76€ 🛒 ist das Gehäuse zwar kein Schnäppchen, aber vor allem in der nur 5€ 🛒 teureren Window-Version ein garantierter Eyecatcher auf der nächsten Lanparty.

Pro

  • Ansprechendes Gamer-Design
  • Verarbeitung
  • Ausstattung I/O Panle
  • In verschiedenen Farben und mit Window erhältlich
  • Stellenweise werkzeuglose Montage
  • Kühlmöglichkeiten
  • Moddingpotential
  • Platzangebot

Contra

  • Befestigung der Slotblenden
  • Mainboardschlitten muss zur Hardwaremontage erst demontiert werden

Verarbeitung

Kompatibilität

Kühlmöglichkeiten

Ausstattung

Lieferumfang

Modding

Preis

 

Wir danken Raijintek für die Bereitstellung des Testmusters.