Prolimatech Basic 65 CPU-Kühler

Mit dem Basic 65 haben wir einen der neuen Mainstream-Kühler aus dem Hause Prolimatech im Test, welcher sich eher an den preisbewussten Käufer richtet, welche aber dennoch nicht auf die bekannte Qualität eines Prolimatech-Kühlers verzichten wollen.

Wie die neuen, günstigen Prolimatech-Kühler verarbeitet sind und welche Leistung in Ihnen steckt, erfahrt ihr in diesem Review.

Technische Details:

  • Maße: 130 x 148 x 50 mm (B x H x T)
  • Material: vernickeltes Kupfer (Heatpipes), Aluminium (Lamellen, Bodenplatte)
  • Gewicht: ca. 465 g
  • Heatpipes: 3x Ø 6 mm
  • Lüfter: 1x 120 mm
  • Anschluss: 4-Pin-PWM
  • Drehzahl: 600 – 1.600 U/min (+/- 10 %)
  • Kompatibilität:
    Intel-Sockel 1150, 1155, 1156
    AMD-Sockel AM2, AM2+, AM3, AM3+, FM1, FM2, FM2+

Lieferumfang:

  • Basic 65 Kühler
  • 120-mm-Lüfter
  • Montageset
  • Wärmeleitpaste
  • Montageanleitung

Design und Verarbeitung:

Der Prolimatech Basic 68 wird in einer schwarzen Verpackung geliefert, durch welche schon gut zu erkennen ist, dass es sich bei diesem Kühler um ein Produkt handelt, welches nicht für Enthusiasten ausgelegt ist, denn auf eine bunte Aufmachung mit Produktbildern im Hochglanzformat wird bei dieser Verpackung verzichtet.
Auf der Oberseite der OVP wurde lediglich das Prolimatech Logo abgedruckt. Die Kühlerbezeichnung ist auf der vorderen Lasche des Verpackungsdeckels zu finden.

Zudem wurde die OVP auf ihrer Rückseite noch mit den technischen Details bedruckt.

Entnimmt man den Kühler seiner Verpackung, so findet man einen mit 5cm recht schlanken Tower-Kühler vor, welcher in einem symmetrischen Design gefertigt wurde.

Das Design des Basic 65 Kühlers von Prolimatech wird maßgeblich durch das Design seiner Kühlfinnen geprägt. Die 46 verbauten Aluminiumfinnen wurden mittig auf den beiden Stirnseiten des Kühlers auf einer Breite von ca 5mm umgefaltet, wodurch die Stabilität des Kühlers erhöht wird.

Zur rechten und linken Seite der Kühlfinnen hin wurde eine geschwungene Vertiefung auf beide Seiten der einzelnen Finnen eingearbeitet. Zudem stehen die äußeren Kanten der Finnen auf den beiden Stirnseiten ab. Zwischen dieses herausstehenden Ecken ist ein Abstand von 120mm, wodurch der mitgelieferte Lüfter leicht in die Finnen versenkt montiert wird.
Die 46 Aluminiumfinnen sind auf drei vernickelte 6-mm-Kupferheatpipes gesteckt, welche die ebenfalls vernickelte Bodenplatte aus Kupfer u-förmig durchlaufen. Die Heatpipes sind innerhalb der Aluminiumfinnen so angeordnet, dass sie nicht hintereinander im Luftstrom des Lüfters, sondern nebeneinader im direkten Luftstrom stehen. Durch diese Anordnung trifft die vom Lüfter durch den Kühlkörper transportierte Luft nicht nur frontal auf eine der verbauten Heatpipes, sondern gleich auf alle drei. Durch diese Konstruktionsweise kann ein Teil der entstehenden Abwärme direkt von den Heatpipes abgeführt werden und muss nicht erst den Weg über die Aluminiumfinnen nehmen.
Alle verbauten Aluminiumfinnen wurden zudem mit einem eingeprägten Logo versehen, welches die Silhouette eines grimmig dreinschauenden Löwengesicht widerspiegelt.

Mit einem Blick auf die Außenseiten des nur 50mm breiten CPU-Kühlers wird ein etwas aggressiveres Lamellendesign sichtbar, welches durch Zacken erreicht wird, welche aus den Finnen herausgestanzt wurden.

Wie es auch schon mittig auf der Stirnseite des Kühlers zu erkennen war, wurden die Kühlfinnen auch an den beiden Außenseiten zum Erreichen einer höhere Stabilität umgefaltet. Dies wurde jeweils auf der rechten und linken Seite der Außenseiten getan. An den beiden Außenseiten dienen diese umgefalteten Lamellen jedoch nicht nur der Stabilität des Kühlers, sondern sie dienen auch als Aufnahmepunkte für die Montageklammern, mittels welcher der mitgelieferte Lüfter an dem Kühler befestigt wird.
Die verbaute Bodenplatte besteht aus einer Unter- und Oberseite. Die Unterseite, welche den direkten Kontakt zur CPU herstellt, hat eine Stärke von lediglich 1,5mm und fällt damit im Vergleich zu den Bodenplatten teurerer CPU-Kühler sehr dünn aus.

Durch diese geringe Materialstärke liegen die Heatpipes auch nur flach auf der Bodenplatte auf uns wurden nicht in diese eingearbeitet. Die Auflagefläche ist kreisförmig poliert worden. Durch diese Verarbeitungstechnik wurden jedoch sehr feine Riefen in die Bodenplatte eingearbeitet.

Diese sehr feinen Riefen lassen sich jedoch problemlos von der bei der Montage verwendeten Wärmeleitpaste ausgleichen. Die Oberseite der Bodenplatte fällt hingegen um einiges dicker aus. Hier ist auch gut zu erkennen, dass die Heatpipes in diese versenkt wurden. Bei einem Blick auf die Oberseite der Bodenplatte ist jedoch noch etwas Schmutz zu erkennen, welcher bei der Fertigung des Kühlers entstanden ist.

Bei dem mitgelieferten Lüfter handelt es sich um einen schwarzen 120-mm-Lüfter von Prolimatech. Der Lüfter hat einen quadratischen Kunststoffrahmen, wie man ihn von den meisten Lüftern in dieser Größe kennt.

Auffällig sind jedoch die vier Ecken, in denen sich auch die Montagebohrungen befinden. Hier wird das Material des Lüfterrahmens zu den Außenkanten hin immer schmäler, wodurch eine Optik entsteht, welche einem den Anschein macht, als wenn die Ecken des Lüfterrahmens nach innen gebogen wären.

Der verbaute Impeller ist ebenfalls in Schwarz gehalten und wurde mittig mit dem Prolimatech Logo versehen, welches in den Impeller eingeprägt ist. Der Impeller verfügt über 11 Lüfterblätter, welche kein besonderes Design wie Erhebungen oder Aussparungen aufweisen. Der Impeller ist an fünf Stegen befestigt, welche alle leicht gegen die Rotationsrichtung gebogen sind.

Als Anschlusskabel kommt ein 4-PIN-Kabel zum Einsatz, wodurch jedem klar sein dürfte, dass es sich bei diesem Lüfter um einen PWM-Lüfter handelt. Die Leistung des Lüfters liegt somit je nach Bedarf zwischen 600 – 1.600 U/min.

Die Verarbeitung der Kühlfinnen ist durchweg sehr gut und kann mit der Verarbeitung bei teureren Kühlern mithalten. Was die Bodenplatte angeht, sieht das Ganze jedoch schon wieder etwas anders aus. Hier ist gut zu erkennen, dass nicht nur am Material, sondern auch an der sauberen Verarbeitung etwas gespart wurde.

Montage:

Die Montage des Basic 65 gestaltet sich recht einfach. Im ersten Schritt müssen zwei Montagebügel an der Bodenplatte des Kühlers befestigt werden. Zur Montage auf einem Intel Sockel wird die im Lieferumfang enthaltene Backplane benötigt. Wird der Kühler auf einem AMD-System verbaut, kommt die original Backplane von AMD zum Einsatz. Hat man die Montageschienen an der Bodenplatte befestigt, muss der Kühler nur noch auf die mit Wärmeleitpaste bestrichene CPU aufgesetzt und mittels Federschrauben mit der Backplane verschraubt werden. Der im Lieferumfang befindliche Lüfter wird mittels zwei Montageklammern einfach an den Kühlkörper geklippt.

Auf eine Entkopplung des Lüfters wird jedoch leider vollständig verzichtet.
Durch seine geringen Abmessungen passt der Kühler auf eigentlich jedem Mainboard so neben die Speicherslots, das hier auch noch Speicher mit großen Kühlkörpern verbaut werden können.

Testsystem:

Durch die geringere Kompatibilität des Kühlers in Bezug auf Intel Sockel müssen wir in diesem Test leider auf ein alternatives Testsystem ausweichen.

Das Testsystem besteht aus:

  • Intel i7 3770K
  • Asus Maximus IV Extreme
  • 4 x 2GB 1600MHz CL6 Mushkin Copperhead
  • Sapphire HD5970

Die komplette Hardware wird @ Stock also nicht übertaktet betrieben.

Um eine Verfälschung der Temperaturen durch andere Hardwarebauteile weitestgehend auszuschließen, wird die gesamte restliche Hardware mit Wasser gekühlt.

Dies erlaubt es uns, zusätzlich CPU Wasserkühler auf diesem System zu testen.

Testablauf:

Da es sich bei dem verwendeten Lüfter um einen PWM Lüfter handelt, welcher seine Geschwindigkeit selbst anpasst, haben wir die PWM Steuerung während des Tests deaktiviert.

Die Testergebnisse sind bei einer Raumtemperatur von ca. 20,9°C (zu beginn der Testphase gemessen) entstanden. Protokolliert wurde der maximale Mittelwert aller CPU Cores nach einer Idle time von 45 Minuten und nach einem anschließendem 30 minütigen Prime95 Stresstest. Ausgelesen wurden diese Werte mit Aida64 Extreme Edition.

Wir nutzen bei unseren Tests immer die ARCTIC MX-2 Wärmeleitpaste, um auch hier etwaige Schwankungen ausschließen zu können.

Die erreichten Temperaturen sind abhängig von dem genutzten System und können auch auf ähnlichen Systemen abweichen. Jedoch lassen sich die Kühler untereinander gut vergleichen, da alle die gleiche Testgrundlage haben.

Schaut man sich die von dem Basic 65 Kühler erreichte Kühlleistung einmal an, ist klar zu erkennen, dass er eine deutlich bessere Kühlleistung liefert, als es von dem Intel Boxed-Kühler der Fall ist. Durch diese erbrachte Kühlleistung sind auch in warmen Tagen ein paar Übertaktungsversuche möglich.

Fazit:

Prolimatech zeigt mit dem Basic 65, das es sehr wohl möglich ist, einen Kühler zu entwerfen und zu fertigen, welcher eine gute Kühlleistung zu einem geringen Preis liefert. Wo die Kühlleistung unseren Erwartungen nach dem ersten Eindruck des Kühlers vollkommen entsprochen hat, sieht es bei der Verarbeitung jedoch leider etwas anders aus. Bei der Verarbeitung der Bodenplatte, in Sachen Materialstärke und auch der Sauberkeit der Verarbeitung sieht man leider an welchen Ecken seitens Prolimatech bei diesem Kühler gespart wurde. Dies spiegelt sich auch in der fehlenden Lüfterentkopplung und dem Lieferumfang wieder, in dem nur ein paar Lüfterklammern enthalten sind. Die Verarbeitung der Kühlfinnen hingegen ist sehr gut und optisch auch noch ansprechend ausgeführt. Mit einem Preis von 26,90€ 🛒 ist der Kühler zudem sehr günstig.


Pro

  • Kühlleistung
  • Montagemöglichkeit für 2. Lüfter
  • Sehr geringer Verkaufspreis
  • Schlanke Bauart

Contra

  • Fehlende Entkoppler
  • Geringe Kompatibilität auf Intel CPUs
  • Nur eine Ausrichtungsvariante für AMD CPUs
  • Nur ein paar Lüfterklammern im Lieferumfang
  • Unsauber verarbeitete Bodenplatte

Kühlleistung

Verarbeitung

Montage

Kompatibilität

Lautstärke

Modding

Lieferumfang

Preis

Wir danken Caseking.de sehr für die Bereitstellung des Testmusters.