PHANTEKS PH-TC12DX CPU-Kühler im Test

Mit dem PH-TC12DX schicken wir in diesem Review den kleinen Bruder des PH-TC14PE, welchen wir vergangenen März schon einmal auf einer APU getesteten hatten, in unseren Kühlertest.

Wie sich der PH-TC12DX von seinem großen Bruder unterscheidet, und welche Leistung er auf unserem i7 Testsystem liefert, erfahrt ihr in diesem Review.
Um einen besseren Vergleich mit dem PH-TC14PE zu erhalten, werden wir diesen in Kürze auch noch auf unserem i7 System testen.

Technische Details:

  • Maße (ohne Lüfter): 126 x 158 x 57 mm (B x H x T)
  • Maße (mit Lüftern): 126 x 158 x 107 mm (B x H x T)
  • Gewicht (ohne / 1x / 2x Lüfter): 566 / 717 / 868 g
  • Material: vernickeltes Kupfer (Bodenplatte, Heatpipes), speziell beschichtetes Aluminium (Lamellen)
  • Farbe (Kühler/Lüfter): Blau/Weiß-Blau
  • Heatpipes: 4x Ø 6 mm
  • Lüfter: 2x 120 mm PH-F120HP
  • Lebenserwartung: 150.000 h
  • Anschluss: 1x 4-Pin-PWM (inkl. Y-Verteiler)
  • Lautstärke: 21,9 – 27,6 dB(A)
  • Drehzahl: 600 – 1.800 U/min
  • Airflow: 38,8 – 115,7 m³/h
  • Kompatibilität: Intel-Sockel 775, 1150, 1155, 1156, 1366, 2011 AMD-Sockel AM2, AM2+, AM3, AM3+, FM1, FM2 (benötigen Referenz-Backplate)

Lieferumfang:

  • PH-TC12DX Kühlkörper
  • 2x PH-F120HP PWM Lüfter
  • 8x Fan Clip Adapter
  • 4x Antivibrationsgummistreifen
  • 4x Fan wire clips (PH-F120HP Fan’s Accessories)
  • SoliSku Mounting Kits für Intel und AMD
  • Y Fan Adapter (4pin)
  • PH-NDC Wärmeleitpaste
  • 2x Phanteks PH-TC12DX Anleitung

Design und Verarbeitung:

Der PH-TC12DX wird in einer Verpackung geliefert, wie wir sie schon von anderen PHANTEKS Kühlern kennen. Die OVP ist überwiegend in Schwarz und Weiß gehalten.

Auf der Vorderseite sowie auch auf der Oberseite der OVP sind die verschiedenen Farbvarianten abgebildet, in welchen es den Kühler zu kaufen gibt. Die enthaltene Farbe ist durch einen kleinen, aufgeklebten Punkt gekennzeichnet.
Auf der Rückseite der OVP ist eine kurze Beschreibung in 10 Sprachen abgedruckt.

Die technischen Details sind auf der Seite zu finden, sie wurden jedoch nur in Englisch abgedruckt.

Kühler:

Im Gegensatz zu seinem großen Bruder dem PH-TC14PE handelt es sich bei dem PH-TC12DX nicht um einen Twin-Tower-Kühler, sondern um einen normalen Tower-Kühler.

Bei dem von uns in diesem Review getesteten Kühler handelt es sich um die blaue Variante.
Den Kühler gibt es zudem noch in Silber, Rot und Schwarz. Die silberne Variante ist dabei ca. 5€ 🛒 günstiger als die anderen Farbvarianten.

Der PH-TC12DX Tower-Kühler setzt auf vier vernickelte 6-mm-Heatpipes aus Kupfer, welche die ebenfalls vernickelte Kupferbodenplatte u-förmig durchlaufen.

Die Bodenplatte weißt keinerlei Rillen oder Riefen auf und ist im Auslieferungszustand durch eine Schutzfolie, welche sich leicht und rückstandslos abziehen lässt, geschützt. An der Bodenplatte ist das “SoliSku” getaufte Montagesystem schon verschraubt, wodurch die Montage auf dem Mainboard noch einmal erleichtert werden soll.

Die vier u-förmig gebogenen Heatpipes durchlaufen zwei Lamellentürme aus insgesamt 51 Aluminiumlamellen.

Über diesen beiden Kühltürmen befindet sich noch eine weitere, durchgehende Lamelle, welche jedoch nicht von den Heatpipes durchlaufen wird.

Bei dieser handelt es sich um eine Lamelle, welche eher für die Optik montiert wurde. Sie ist nur mit den darunter befindlichen Lamellen an acht stellen miteinander verhakt und kann somit nur sehr wenig Abwärme über diese Verbindung aufnehmen. Sie dient somit eher als Zierblende, um die Heatpipeenden zu verstecken. Da alle Lamellen den gleichen Abstand von ca. 2mm zueinander haben, verfügt die obere Lamelle über eine Erhöhung in der Lamellenmitte, welche sich jedoch fast über die ganze Lamelle erstreckt.

Somit ist es möglich, das auch die Abschlusslamelle einen geringen Abstand zu den anderen Lamellen hat und es dennoch möglich ist, die Enden der Heatpipes unter dieser zu verstecken. Mittig in diese Erhöhung ist das PHANTEKS Logo eingeprägt.
Zwischen den beiden Lamellentürmen befindet sich ein Spalt von ca. 5mm.
Alle Lamellen sind in Blau gehalten. Bei genauem Hinsehen fällt jedoch auf, dass nur die obere Lamelle richtig glänzt. Diese Lamelle ist blau lackiert. Die restlichen Lamellen hingegen sind mit dem patentierten Beschichtungsverfahren “Cold Plasma Spraying Coating Technology” beschichtet. Hierbei wird nicht nur die Farbe auf den Kühler gebracht, sondern auch die Oberfläche im Nano-Bereich erhöht, was wiederum zur besseren Wärmeableitung und somit auch besseren Kühlleistung führt.
Diese Beschichtungsweise führt jedoch auch dazu, das die Lamellen stellenweise einen matten Farbton haben.

Beim genauen Blick auf die beiden langen Seiten, als auch bei einem Blick auf die Unterseite, ist zu erkennen, dass die einzelnen Lamellen nicht aus einem Stück bestehen. Sie sind jeweils links bzw. rechts von den Heatpipes angeordnet.

Durch diese Anordnung wird die Lamellenmontage erleichtert, da die Heatpipes nicht durch die Lamellen geführt werden müssen, sondern die Lamellen einfach links und rechts von den Heatpipes angebracht werden können. Die Lamellen sind an den Nahtstellen jeweils an den äußeren Kanten als auch an den Außenseiten des Kühlers ineinander gehakt.
Bei einem Blick auf die Außenseite sind kleine Einkerbungen in den Lamellen zu erkennen. Diese dienen zur Befestigung der Lüfterklammern.

An den Außenseiten ist der Kühler etwas breiter, wodurch die Lüfter leicht vertieft montiert werden.

Lüfter:

Bei den beiden im Lieferumfang befindlichen Lüftern handelt es sich um Lüfter des Modelles PH-F120HP.

Diese PHANTEKS Lüfter gibt es noch nicht einzeln zu kaufen.
Dies ist jedoch nicht der einzige Unterschied zu den bis einzeln erhältlichen, 120-mm-Lüftern von PHANTEKS, den PH-F120S Lüfter, welche wir in diesem schon getestet hatten.
Der größte Unterschied zwischen diesen beiden Modellen ist sicherlich, dass es sich bei den neuen PH-F120HP um PWM-Lüfter handelt. Doch auch optisch unterscheiden sie sich etwas.
Farblich sind die Lüfter wie bei allen PHANTEKS Kühler passend auf die Farbe des Kühlkörpers abgestimmt. Der Lüfterrahmen sowie die Stege, an welchem der Motor befestigt ist, sind bei allen Modellen in Weiß gehalten. Die Farbe des Rotors hingegen ist immer in der Farbe des Kühlers gehalten.
Der Lüfterrahmen ist, wie es üblich ist quadratisch gehalten. In zwei sich gegenüberliegenden Seiten ist das PHATEKS Logo in den Lüfterrahmen eingelassen. Bei einem Blick auf die Stege stellt man fest, dass die vier Stege gegen die Drehrichtung des Rotors geschwungen sind.

Bei den älteren 120-mm-Lüftern von PHANTEKS war dies noch nicht der Fall. Zudem befinden sich um alle Montagebohrungen beidseitig schon kleine Gummientkoppler.

Wie wir es von allen PHANTEKS Lüftern bisher gewohnt sind, sind die Lüfterblätter in einem speziellen Design gefertigt. Dies nennt sich Maelström Vortex Booster (M.V.B.) Design. Hierbei sind drei Erhebungen am hinteren Ende auf den Lüfterblättern zu finden.

Dieses auffällige Design soll den Luftdurchsatz ohne Erhöhung der Lautstärke steigern, in dem die Luft unter den Lüfterblättern strudelförmig herausgedrückt wird. Im Gegensatz zu allen Lüftern aus dem Hause PHANTEKS, welche wir bis jetzt in unserem Testlabor hatten, fallen diese Erhebungen bei den hier zum Einsatz kommenden Lüftern jedoch recht flach aus.
Wirft man noch einen etwas genaueren Blick auf die Rückseite der Lüfterblätter, so kann man dort noch eine kleine Neuerung entdecken. An den Außenseiten der Lüfterblätter ist eine kleine Kante zu finden.

Das Anschlusskabel ist mit einem weißen Gummisleeve überzogen und hat eine ausreichende Länge.

Der gesamte Kühler sowie die Lüfter sind sehr sauber verarbeitet und geben eine keinen Grund zur Beanstandung.

Montage:

Auf jedem Intel Sockel kann der Kühler in allen vier Richtungen verbaut werden.

Dies ändert sich jedoch leider bei einer Montage auf einem AMD-Mainboard. Hier kann der Lüfter nur in einer Richtung montiert werden. Die Montagerichtung kommt immer auf die Ausrichtung des Sockels an. Somit kann es auf Mainboards, welche für AMD-CPUs bestimmt sind, schneller zu Engpässen kommen als bei entsprechenden Boards für Intel-CPUs.

Durch die recht schmale Bauform des Kühlers und der Tatsache, dass man die Lüfter nicht fix in der Mitte montieren muss, sondern in der Höhe etwas verschieben kann, sollte es auch auf einem AMD Mainboard nicht zu Problemen kommen.

Aus diesem Grund werden wir euch den Kühler jedoch im montierten Zustand auf einem AMD-Mainboard zeigen.


Wie zu erkennen ist, gibt es auf diesem Board durch die Kühlerhöhe und die schmale Bauform keine Kollisionen mit anderen Komponenten.

Auf einem AMD, als auch einem Sockel 2011 Mainboard werden im ersten Montageschritt eine Montagevorrichtung mit der original Backplane verbunden. Auf allen anderen Mainboards muss zuerst noch die Backplane aus dem Lieferumfang angebracht werden. Auch deren Montage geht durch einfaches Anstecken sehr leicht von der Hand.
Dadurch, dass die Montageplatte des SoliSku Mounting Kit schon am Kühler befestigt ist, muss der Kühler nun nur noch auf die CPU gesetzt und mit den beiden Montagevorrichtung verschraubt werden.

Zur Lüfterentkopplung werden anschließend die Gummistreifen auf den Kühler geklebt und die Lüfter mittels der mitgelieferten Klammern am Kühler befestigt.

Die Klammern werden mit schwarzen Kunststoffpins an den Lüftern befestigt und dann einfach in den Kühlfinnen eingehakt.

Testsystem:

Um die neusten CPU-Kühler vergleichbar und realitätsnah testen zu können, ist es erforderlich hochwertige und leistungsstarke Hardware als Grundlage zu haben.
Aus diesem Grund kommt ein Sockel 1366 High End System zum Einsatz.

Das Testsystem besteht aus:

  • Intel Core i7 975 XE
  • Rampage III Extreme
  • 3 x 2GB 1600MHz CL6 Mushkin Copperhead
  • Sapphire HD5970

Die komplette Hardware wird @ Stock also nicht übertaktet betrieben.

Um eine Verfälschung der Temperaturen durch andere Hardwarebauteile weitestgehend auszuschließen, wird die gesamte restliche Hardware mit Wasser gekühlt.

Dies erlaubt es uns, zusätzlich CPU Wasserkühler auf diesem System zu testen.

Testablauf:

Da es sich bei dem verwendeten Lüfter um einen PWM Lüfter handelt, welcher seine Geschwindigkeit selbst anpasst, haben wir die PWM Steuerung während des Tests deaktiviert.

Die Testergebnisse sind bei einer Raumtemperatur von ca. 20,9°C (zu beginn der Testphase gemessen) entstanden. Protokolliert wurde der maximale Mittelwert aller CPU Cores nach einer Idle time von 45 Minuten und nach einem anschließendem 30 minütigen Prime95 Stresstest. Ausgelesen wurden diese Werte mit Aida64 Extreme Edition.

Wir nutzen bei unseren Tests immer die ARCTIC MX-2 Wärmeleitpaste, um auch hier etwaige Schwankungen ausschließen zu können.

Die erreichten Temperaturen sind abhängig von dem genutzten System und können auch auf ähnlichen Systemen abweichen. Jedoch lassen sich die Kühler untereinander gut vergleichen, da alle die gleiche Testgrundlage haben.

Als Referenz dienen alle Kühler, welche wir bis jetzt auf diesem System getestet haben.

Wie man den beiden Grafiken entnehmen kann, platziert sich der PH-TC12DX fast an der Spitze unserer Kühler-Charts und das, obwohl so manch ein anderer Kühler größer ist als der PH-TC12DX. Dies gelingt ihm jedoch nur durch die zwei kraftvollen Lüfter, welche mit ihren 1800 RPM jedoch auch nicht gerade leise Arbeiten.

Fazit:

Der PH-TC12DX von PHANTEKS überraschte uns mit seinem erbrachten Kühlergebnis unter Betrachtung seiner Größe sehr. PHANTEKS macht einigen Herstellern mit diesem Kühler eine Kampfansage und zeigt, dass es nicht immer ein großer Twin-Tower-Kühler sein muss, um eine hohe Kühlleistung zu erreichen. Um den PH-TC12DX jedoch so weit vorne mitspielen zu lassen bringt der Kühler eine beachtliche Lautstärke mit sich, wenn beide Lüfter auf 12V laufen. Durch die zwei recht schnell drehenden 120-mm-Lüfter ist der PH-TC12DX nichts für Silentliebhaber, sondern eignet sich eher für leistungshungrige User. Der PH-TC12DX ist je nach Farbvariante aktuell ab ca. 51€ 🛒 zu haben. Dies ist nicht gerade ein Schnäppchen, jedoch bekommt mein für sein Geld einen kleinen Kraftzwerg.


Pro

  • Sehr gute Kühlleistung
  • Sehr gute Verarbeitung
  • Umfangreiches Zubehör
  • Vier verschiedene Farbvarianten

Contra

  • Sehr hohe Lautstärke auf 12V
  • Nur eine Ausrichtungsvariante für AMD CPU´s

Kühlleistung

Verarbeitung

Montage

Kompatibilität

Lautstärke

Modding

Lieferumfang

Preis

Wir danken PHANTEKS für die Bereitstellung des Testmusters.