PHANTEKS – Enthoo Evolv ITX

Mit dem Enthoo Evolv ITX haben wir heute den kleinen Ableger des Enthoo Evolv aus dem Hause PHANTEKS im Test, welches nicht nur mit einem zeitlosen Design, sondern auch mit einer hervorragenden Ausstattung punkten will.

Welche Details sich in dem Gehäuse verbergen und wie es sich in unserem Test geschlagen hat, erfahrt ihr in diesem Review.

Technische Details:

  • Maße: 230 x 375 x 395 mm (B x H x T)
  • Gewicht: ca. 5,4 kg
  • Material: Stahl (Body, Seitenteile, Zierplatte am Frontpanel), Kunststoff (Frontpanel)
  • Farbe: Schwarz
  • Formfaktor: Mini-ITX
  • Lüfter insgesamt möglich:
    1x 200 / 2x 140/120 mm (Vorderseite)
    1x 140/120 mm (Rückseite)
    2x 140/120 mm (Deckel)
  • Davon vorinstalliert:
    1x 200 mm (Vorderseite)
  • Radiator-Mountings (teilweiser Verzicht auf HDD- und/oder Lüfter-Slots):
    1x max. 240 mm (Vorderseite)
    1x max. 140/120 mm (Rückseite)
    1x max. 280/240 mm (Deckel) 🛒
    🛒 Abstand zum Mainboard-Tray bei 120er-Format: 54 mm
    🛒 Abstand zum Mainboard-Tray bei 140er-Format: 74 mm
    Bitte mögliche Maximalhöhe des Arbeitsspeichers beachten!
  • Filter: Vorderseite, Netzteil (entnehmbar)
  • Laufwerksschächte:
    2x 3,5 Zoll (intern; werkzeuglos, entkoppelt + 1x optional per zusätzlich erhältlichem HDD-Bracket)
    3x 2,5 Zoll (intern; 2x statt 3,5 Zoll; 1x per SSD-Bracket hinter dem Motherboard-Tray mit “Drop-n-Lock” + 1x oder 2x optional per zusätzlich erhältlichem SSD-Bracket)
  • Netzteil: 1x Standard ATX (optional)
    Erweiterungsslots: 2
  • I/O-Panel:
    2x USB 3.0 (interne Anbindung)
    1x je Audio In/Out
  • Maximale Grafikkartenlänge: 330 mm
  • Maximale CPU-Kühler-Höhe: 200 mm
  • Maximale Netzteil-Länge: 212 mm (mit HDD-Käfig)

Lieferumfang:

  • Enthoo Evolv ITX
  • Montagematerial
  • Montageanleitung
  • Kabelbinder

Design und Verarbeitung:

Das Enthoo Evolv ITX wird in einer neutralen Verpackung geliefert, bei welcher nicht nur aus Kostengründen, sondern auch der Umwelt zur Liebe auf eine hochglänzende Aufmachung verzichtet wurde. Auf der Vorderseite ist neben der Modellbezeichnung auch eine große Skizze des Gehäuses zu finden, bei der es sich jedoch um eine Skizze der Window-Version des Gehäuses handelt. Die technischen Details sind auf der linken Verpackungsseite abgedruckt.

Mit einem Blick auf die Verpackungsrückseite findet man eine Explosionszeichnung des Enthoo Evolv ITX vor, bei der es sich ebenfalls um die Window-Version.

Innerhalb seiner OVP ist das Enthoo Evolv ITX durch Styroporpolster geschützt und übersteht somit den Transport zum Käufer ohne eine weitere Umverpackung unbeschadet.

Äußeres Erscheinungsbild

Entnimmt man das Enthoo Evolv ITX aus seiner Verpackung, so hat man ein schwarzes Mini-ITX-Gehäuse vor sich stehen, welches in einem schlichten, aber dennoch auffälligen Design gehalten ist aber im Vergleich zu vielen anderen Mini-ITX-Gehäusen auf dem Markt noch recht groß ausfällt.

Das Design wird maßgeblich von der Gehäusefront geprägt. PHANTEKS setzt bei dem Enthoo Evolv ITX auf eine Gehäusefront ein, welche über einen schwarzen Kunststoffrahmen verfügt, welcher an der Ober- und Unterkante etwas breiter ausfällt als im mittleren Bereich.

Der sichtbare Bereich der Kunststofffront beschränkt sich jedoch fast ausschließlich auf den äußeren Rahmen der Gehäusefront, denn PHANTEKS hat in diese eine zusätzliche Metallplatte eingearbeitet, welche durchgehend geschlossen ist und an das Design der Kunststofffront angepasst wurde.
Im oberen Bereich der Gehäusefront befindet sich das I/O-Panel, in welchem man neben den obligatorischen Audio-Anschlüssen auch noch zwei USB 3.0 Anschlüsse vorfindet.

Im unteren Bereich der Gehäusefront wurde ein transparenter Plexiglasstreifen eingearbeitet, welcher von der Rückseite aus weiß beleuchtet wird.

Die Gehäusefront kann ganz einfach von dem Gehäuse abgenommen werden.

Hinter der Frontblende verbirgt sich ein großflächiger Staubfilter, welcher das Gehäuseinnere effektiv vor eindringendem Staub schützt.
Die verbaute Metallfront ist hierbei nur als recht dünnes Metallblech auf einer stabilen Kunststofffront befestigt.

Hinter dem abnehmbaren Staubfilter hat PHANTEKS einen 200-mm-Lüfter verbaut.

Anstelle dieses Lüfters kann man hier auch zwei 120mm bzw. 140-mm-Lüfter oder gar einen 240-mm-Radiator verbauen.

Je nach Konfiguration muss man jedoch auf einen HDD-Käfig verzichten.

Zudem ist im unteren Bereich direkt neben dem verbauten 200-mm-Lüfter die LED zu finden, mittels welcher der Balken in der Kunststofffront beleuchtet wird.

Der Gehäusedeckel ist nahtlos an die Gehäusefront und deren abgeschrägte Kanten angepasst, besteht aber nicht, wie es in der Zwischenzeit bei vielen Gaming-Gehäusen üblich ist aus Kunststoff, sondern ist vollständig aus Metall gefertigt.

Im vorderen Bereich des Gehäusedeckels wurde der Powerschalter untergebracht. In den abgeschrägten Kanten sind auf jeder Seite vier längliche Mesh-Gitter zu finden, welche als Luftauslass dienen.

Der mittlere Bereich des Gehäusedeckels ist vollständig geschlossen und sorgt dadurch dafür, dass das gesamte Design stimmig ist und nicht durch einen zu mächtigen Luftauslass zerstört wird.

Die linke und rechte Seitenwand sind vollkommen unauffällig gehalten.

Mit einem Blick auf die Gehäuserückseite findet man direkt unterhalb des Gehäusedeckels ein geschlitztes Gitter vor, welches neben den Mesh-Gittern im Gehäusedeckel als Luftauslass dient. Unterhalb dieses Luftauslasses befindet sich an der linken Seite der Ausschnitt für das I/O-Panel. Daneben wurde ein großes Wabengitter eingearbeitet, hinter welchem man einen 120mm oder 140-mm-Lüfter verbauen kann.

Im weiteren Verlauf sind zwei Slotblenden zu finden, welche in einem kontrastreichen Weiß gehalten sind. Die Erweiterungskarte wird von der Gehäuseaußenseite befestigt. Schaut man sich die hier verbaute Blende einmal etwas genauer an, so ist zu erkennen, dass es hier einen kleinen Lackmangel gibt.

Der Einbauplatz für das ATX-Netzteil befindet sich am Gehäuseboden und verfügt über acht Montagebohrungen, durch welche das Netzteil in zwei Richtungen verbaut werden kann.

An der Unterseite des Enthoo Evolv ITX wurde im hinteren Bereich ein Staubfilter eingearbeitet, welcher ganz einfach von dem Gehäuse abgenommen werden kann.

Einen sichern Stand gewährleisten vier Kunststoffstandfüße, welche an das Design des Gehäuses angepasst wurden und mit Gummipuffern versehen wurden.

Blick ins Innere

Nimmt man die Seitenwände von dem Gehäuse ab, so fällt einem gleich, wenn man das Gehäuseinnere von der linken Seite aus betrachtet auf, dass der Innenraum sehr aufgeräumt wirkt und man auf den ersten Blick keinen HDD-Einbauplatz erkennen kann.

PHANTEKS hat das Gehäuse in unterschiedliche Bereiche unterteilt. Hierzu wurde im unteren Bereich des Gehäuses eine Trennung eingezogen, welche zur linken Gehäuseseite hin im vorderen Bereich geschlossen und im hinteren Bereich mit einer seitlichen Öffnung versehen wurde.

Die Oberseite dieser Kammer ist in einem Lochprofil gehalten, wodurch eine Luftzirkulation zwischen den beiden Kammern erfolgen kann.

Dies ist vor allem dann wichtig, wenn das Netzteil so verbaut wird, dass der Lüfter nach oben zeigt. Der Einbauplatz des Netzteiles befindet sich gleich unterhalb des gelochten Bereiches und ist am Gehäuseboden mit Moosgummipuffern versehen.
Im vorderen Bereich befinden sich zwei Einbauplätze für 3,5″ oder 2,5″ Festplatten.

Diese sind von der linken Gehäuseseite aus weder zu erkennen, noch zugänglich, wodurch die Montage der hier verbauten Platten wie auch die des Netzteiles von der rechten Gehäuseseite aus erfolgen muss.
Oberhalb der Trennkammer hat PHANTEKS im vorderen Bereich des Gehäuses eine weitere Kammer integriert, welche auf der Außenseite mit dem PHANTEKS Logo versehen wurde.

Diese kann ganz einfach durch das Lösen von vier Rändelschrauben nach oben hin aufgeklappt werden.

Sie dient zum einen dazu, den hinteren Teil der Erweiterungskarte zu verstecken. Dies hat nicht nur den Vorteil, dass ein kleiner Luftkanal um die verbaute Erweiterungskarte entsteht, wodurch eine verbaute Grafikkarte z.B. besser mit Luft von dem hinter der Gehäusefront verbauten Lüfter versorgt werden kann, da die Luft so nicht zu den Seiten hin entweichen kann. Zusätzlich lassen sich so bei langen Grafikkarten, welche eine Länge von bis zu 33cm haben dürfen, die Anschlusskabel verstecken.

Auf der Oberseite dieser Trennkammer sind Montagepunkte zu finden, welch einem verschiedene Montagemöglichkeiten geben.

Es wird einem die Möglichkeit geboten hier optional erhältliches Zubehör wie SSD-Montagerahmen für 1 bzw. 2 zusätzliche 2,5-Zoll-Drives, eine HDD-Halterung oder aber die PHANTEKS-Pumpenhalterung zu montieren. Ebenso lassen sich hier auch Ausgleichsbehälter befestigen.

In den Mainboardschlitten ist eine sehr große Aussparung eingelassen worden, welche einen problemlosen Tausch des Kühlers bei montiertem Mainboard sicherstellt. Zudem wurden in den Mainboardschlitten noch mehrere Kabeldurchführungen eingearbeitet, welche alle mit einer Gummidurchführung versehen sind.

Schaut man sich die oberen Ecken am Mainboardschlitten einmal etwas genauer an, so findet man auch hier noch Stellen vor, welche nicht ordentlich lackiert wurden.

PHANTEKS hat im Inneren des Enthoo Evolv ITX noch eine kleine Besonderheit verbaut. Hierbei handelt es sich um einen herausziehbaren Schlitten, an welchen man entweder Lüfter oder gar einen Radiator bis 280mm befestigen kann.

Durch den verbauten Schlitten kann die Montage sehr einfach erfolgen.

Mit einem Blick auf die Rückseite des Mainboardschlitten, kann man im unteren Bereich direkt hinter der Gehäusefront die beiden HDD-Einschübe erkennen.

Die in dem HDD-Käfig verbauten Einschübe sind aus schwarzem Kunststoff gefertigt und erlauben eine werkzeuglose und zudem entkoppelte Montage von 3,5″ Festplatten. PHANTEKS setzt hier ein ausgeklügeltes System ein, welches eine Beschädigung des Kunststoffrahmens bei einem häufigen Festplattentausch vermeidet.

In diesen beiden HDD-Einschüben können zudem auch 2,5″ Festplatten verbaut werden. Diese müssen jedoch mit dem Einschub verschraubt werden.

Im oberen Bereich wurde ein Montagerahmen für eine 2,5″ Festplatte verbaut. Dieser kann je nach Wunsch auch auf der Oberseite der Grafikkartenabdeckung montiert werden.

PHANTEKS hat auf der Rückseite des Mainboardschlittens zudem noch zwei Klettkabelbinder integriert, welche ein ordentliches Verlegen der Kabel ermöglichen.

Das Enthoo Evolv ITX ist eigentlich sehr gut verarbeitet. Leider hat PHANTEKS jedoch, was die Lackierung angeht, an der ein oder anderen Ecke etwas gepfuscht. Dafür kann das Enthoo Evolv ITX jedoch mit einigen Besonderheiten punkten, welche man so nicht in Gehäusen anderer Hersteller findet.

Montage:

Bei der Montage des Mainboards kann man sich bei dem Enthoo Evolv ITX von PHANTEKS den ersten Arbeitsschritt sparen. PHANTEKS hat die Abstandshalter, welche zur Mainboardmontage benötigt werden, schon in den Mainboardschlitten eingedreht. Somit kann das Mainboard gleich in dem Gehäuse montiert werden. Der gewünschte CPU-Kühler kann durch die große Aussparung im Mainboardschlitten auch problemlos erst dann montiert werden, wenn das Mainboard schon in dem Gehäuse verbaut ist. Dieser kann bis zu 200mm hoch sein, wodurch jeder Tower- oder Twin-Tower-Kühler in dem Gehäuse platz findet.
Auch die Montage einer Wasserkühlung mit bis drei Radiatoren ist in dem Enthoo Evolv ITX problemlos möglich. Um eine solche Kühllösung einfach zu gestalten, befinden sich auf der Oberseite der Grafikkartenabdeckung gleich schon Montagepunkte für einen Ausgleichsbehälter.
Ohne optionale HDD-Halter hinzu kaufen zu müssen, können in dem Enthoo Evolv ITX bis zu drei 2,5″ oder zwei 3,5″ und eine 2,5″ Festplatte montiert werden. Die Montage der 3,5″ Festplatten erfolgt hierbei entkoppelt und werkzeuglos.

Durch die acht Montagebohrungen, welche um den Einbauplatz des Netzteiles angesiedelt sind, ist eine Montage des Netzteils in zwei Richtungen möglich.
Wir haben das Netzteil in unserem Test so montiert, dass der Lüfter des Netzteiles frische Luft durch den Gehäuseboden ansaugen kann.
Überschüssige Kabel können hinter dem Mainboardschlitten verlegt werden. Hier ist auch für dicke ATX-Kabelstränge ausreichend Platz vorhanden.
Die zu verbauenden Steckkarten dürfen eine Länge von 330mm nicht überschreiten. Die Montage einer recht langen HD 4870X2 war in unserem Test kein Problem. Die Montage der Erweiterungskarte erfolgt zwar nicht werkzeuglos, die Anschlusskabel können jedoch sehr gut hinter der Blende versteckt werden.

Fazit:

Mit dem Enthoo Evolv ITX hat PHANTEKS ein Mini-ITX-Gehäuse in sein Sortiment aufgenommen, welches man besser nur ITX-Gehäuse nennen sollte, denn das Case hat im Vergleich zu vielen anderen Gehäusen für ein solches System eine recht große Größe. Diese bringt jedoch einige Vorteile mit sich, welche speziell für Gamer von Nutzen sind, die ein schnelles und zudem leise gekühltes System aufbauen möchten. Für diese bietet das Enthoo Evolv ITX einmal durch seinen Wakü-Support und einmal durch die üppigen Abmessungen eine perfekte Grundlage für eine große Kühlung. Das Gehäuse wirkt im Inneren auch bei verbauter Hardware durch die einzelnen Kammern sehr aufgeräumt, was das Case auch für Casemodder sehr interessant machen dürfte. Für diese hält man bei PHANTEKS sogar gleich eine entsprechende Version mit eingearbeitetem Sichtfenster parat. Was die Verarbeitung angeht, hat PHANTEKS bis auf ein paar Stellen bei der Lackierung sauber gearbeitet. Solche Lackmängel sollten jedoch in der heutigen Zeit nicht mehr vorkommen. Preislich liegt das Gehäuse in der von uns getesteten Version bei 65€ 🛒. Die Window-Version kostet fünf Euro mehr.

Wir danken Caseking.de für die Bereitstellung des Testmusters.

PHANTEKS - Enthoo Evolv ITX

8.6

Verarbeitung

7.0/10

Kompatibilität

10.0/10

Kühlmöglichkeiten

10.0/10

Ausstattung

9.0/10

Lieferumfang

9.0/10

Modding

7.0/10

Preis

8.0/10

Pro

  • Elegantes und zugleich auffälliges Design
  • Umfangreiche Kühlmöglichkeiten (Wasser und Luft)
  • Auch in einer Window-Version erhältlich
  • Aufgeräumtes Gehäuseinnere durch Kammersystem
  • Kompatibilität

Contra

  • Stellenweise unsaubere Lackierung