Noctua NH-L9x65 Low-Profile-Kühler

Mit dem NH-L9x65 haben wir heute den kürzlich erst vorgestellten Low-Profile-Kühler von Noctua im Test, welcher eine höhere Version des vielfach ausgezeichneten NH-L9 darstellt und somit eine noch bessere Leistung mit sich bringen soll.

Welche Leistung und Details genau in dem neuen NH-L9x65 von Noctua stecken, haben wir für euch in diesem Test herausgefunden.

Technische Details:

  • Sockelkompatibilität: Intel LGA2011-0 & LGA2011-3 (Square ILM), LGA1156, LGA1155, LGA1150 & AMD AM2, AM2+, AM3, AM3+, FM1, FM2, FM2+ (Backplate erforderlich)
  • Höhe (ohne Lüfter): 51 mm
  • Breite: 95 mm
  • Tiefe: 95 mm
  • Höhe (mit Lüfter): 65 mm
  • Gewicht (ohne Lüfter): 340 g
  • Gewicht (mit Lüfter): 413 g
  • Material: Kupfer (Boden und Heat-Pipes), Aluminium (Kühlrippen), verlötet & vernickelt
  • Lüfter-Kompatibilität: 92x92x14mm, 92x92x25mm

Technische Details Lüfter:

  • Lagertyp: SSO2
  • Max. Umdrehungsgeschw. (+/-10%): 2500 RPM
  • Max. Umdrehungsgeschw. mit L.N.A. (+/-10%): 1800 RPM
  • Min. Umdrehungsgeschw. (PWM): 600 RPM
  • Max. Volumenstrom: 57,5 m³/h
  • Max. Volumenstrom mit L.N.A.: 40,8 m³/h
  • Max. Geräuschentwicklung: 23,6 dB(A)
  • Max. Geräuschentwicklung mit L.N.A.: 14,8 dB(A)
  • Leistungsaufnahme: 2,52 W
  • Betriebsspannung: 12 V
  • MTBF: > 150.000 h

Lieferumfang:

  • NH-L9x65 Kühlkörper
  • NF-A9x14 PWM Premium Lüfter
  • Low-Noise Adapter (L.N.A.)
  • NT-H1 high-end Wärmeleitpaste
  • SecuFirm2™ Montage-Kit
  • Noctua Case-Badge aus Metall
  • Schraubendreher

Design und Verarbeitung:

Der NH-L9x65 wird in einer Verpackung geliefert, deren Design man in der Zwischenzeit von Noctua kennt.
Die OVP ist überwiegend in den Farben Weiß und Braun gehalten. Auf der Vorderseite der OVP ist neben der Produktbezeichnung eine Auflistung der wichtigsten Features sowie dem wichtigsten Lieferumfang zu finden.

Eine kurze Beschreibung des Kühlers findet man in neun Sprachen auf der Verpackungsrückseite.

Auf der linken Verpackungsseite wurden die wichtigsten Features aufgelistet. Zur besseren Veranschaulichung wurde neben jedem einzelnen Punkt ein entsprechendes Logo abgedruckt.
Die technischen Details und die Angaben über den Lieferumfang sind auf der rechten Verpackungsseite zu finden.

Innerhalb der OVP ist das Zubehör getrennt vom Kühler untergebracht. Noctua hat dieses jedoch nicht wie bei viele anderen Herstellern üblich in getrennten Kunststoffbeuteln untergebracht, sondern in einem separaten Karton.

In einem solchen befindet sich zudem auch der Kühlkörper selbst. Dieser ist speziell gefaltet und schützt den Kühler zusätzlich.

Entnimmt man den Kühler aus der Verpackung, so hält man einen schon vormontierten Top-Blow-Kühler in der Hand, welcher im Vergleich zu den kürzlich vorgestellten, 92-mm-Tower-Kühler von Noctua immer noch sehr flach daher kommt.

Optisch hat der neue NH-L9x65 mit dem NH-L9 nicht all zu viel gemeinsam. Wo es den NH-L9 noch in einer “i” und “a” Variante gab, welche entweder auf einen Intel- bzw. AMD-Sockel passte und somit auch in zwei optisch unterschiedlichen Varianten erhältlich war, ist der neue NH-L9x65 hingegen mit dem von Noctua bekannten SecuFirm2™ Montage-Kit ausgestattet, wodurch der Kühler auf allen gängigen Sockeln montiert werden kann.
Die hierzu notwendige Montagevorrichtung ist an der Bodenplatte des NH-L9x65 befestigt. Die Bodenplatte ist aus vernickeltem Kupfer gefertigt, deren Beschaffenheit in der von Noctua gewohnten Qualität ausgeführt wurde.

Eine kleine Besonderheit des NH-L9x65 sind die vier Heatpipes, welche die Bodenplatte durchlaufen. Diese haben einen Durchmesser von 6mm und werden nicht wie sonst üblich nur von einer Seite aus in die zweiteilige Bodenplatte geführt, sondern von zwei Seiten aus. Die Heatpipes sind so angeordnet, dass die erste und dritte Heatpipe zu einer Seite und die zweite und vierte Heatpipe zur anderen Seite aus der Bodenplatte herausgeführt werden.
Gleich, nachdem die Heatpipes die Bodenplatte verlassen, sind diese in einem sehr engen Radius um 180° gebogen. Zudem sind die Heatpipes leicht zur Seite hin gedreht, sodass die Heatpipes schön versetzt zueinander durch die verbauten Aluminiumfinnen geführt werden.

Noctua hat an dieser Stelle 50 Aluminiumfinnen verbaut, welcher eine Breite von 95mm und eine Höhe von 34mm haben.
Auf einer der beiden Stirnseiten wurde das Noctua Logo in die äußere Lamelle eingeprägt.

Betrachtet man dem Kühler einmal von oben, so ist als erstes zu erkennen, dass in der Kühlermitte sieben Finnen nicht in der ganzen Breite ausgeführt sind. Dies liegt daran, dass sich an dieser Stelle die Schrauben des Montagekits befinden.

Bei einem seitlichen Blick auf den Kühler ist zu erkennen, dass in die Kühlfinnen zwei kleine Aussparungen eingelassen wurden, welche zur Befestigung der Lüfterklammern dienen.

Dadurch, dass Noctua hier zwei Reihen dieser kleinen Aussparungen in die Finnen eingearbeitet hat, wird kein anderer Klammernsatz benötigt, wenn anstelle des 14mm flachen Lüfters aus dem Lieferumfang ein 25mm hoher Lüfter montiert werden soll.

Als Lüfter kommt auf dem NH-L9x65 der Noctua NF-A9x14 PWM zum Einsatz, welchen wir in diesem Review schon ausgiebig getestet haben.
Der NF-A9x14 der A-Serie von Noctua ist in den bekannten Erdtönen gefertigt, weißt jedoch einige Besonderheiten auf.

Der Rotoren und die Gummientkoppler in den Ecken der Lüfter sind in Braun gehalten. Der Lüfterrahmen ist aus einem beigefarbenen Kunststoffguss gefertigt.

Bei dem Lüfterrahmen handelt es sich um den neuen AAO (Advanced Acoustic Optimisation) Rahmen von Noctua.
Noctuas AAO (Advanced Acoustic Optimisation) Rahmen verfügen über integrierte Vibrationspuffer sowie einen abgestuften Einlassbereich (Stepped Inlet Design) und eine Mikrostruktur im Innenbereich (Inner Surface Microstructures), die eine noch bessere Performance/Noise Effizienz ermöglichen.

Auch die Rotorblätter des NF-A9x14 PWM Lüfter weisen eine Besonderheit auf. Hierbei handelt es sich um Focused Flow Acceleration Channels. Saugseitig sind die Rotorblätter mit sogenannten Flow Acceleration Channels ausgestattet. Durch die Beschleunigung des Luftstroms in den kritischen äußeren Regionen der Lüfterblätter werden saugseitige Wirbelablösungen verringert, was zu einer höheren Effizienz und einer niedrigeren turbulenzbedingten Lärmemission führt.

Der Lüfter ist mit der weiter optimierten, zweiten Generation von Noctuas bewährtem SSO-Lagersystem ausgestattet. Bei SSO2 sitzt der rückseitige Magnet näher an der Lüfterachse und bewirkt so eine noch bessere Stabilisierung, was zu einer weiter verbesserten Präzision und Haltbarkeit führt.

Bei dem Anschlusskabel setzt Noctua ein mit ca. 22cm langem Kabel auf ein sehr kurzes Anschlusskabel, welches mit dem von Noctua gewohnten Gummisleve überzogen ist. Durch den Umstand, dass das Anschlusskabel recht kurz gehalten ist, hat man gerade auf kleinen Mini-ITX-Mainboards keine unnötigen Überlängen, welche man kaum versteckt bekommt.

Die komplette Verarbeitung des Kühlers und des Lüfters ist auf einem sehr hohen Niveau.

Montage:

Der Kühler verfügt über das von Noctua bekannte SecuFirm2 Multisockel-Montagesystem. Dieses ermöglicht eine schnelle und dennoch sehr stabile Montage mit einem hohen Anpressdruck.

Bei der Montage auf einem AMD-Mainboard müssen im ersten Schritt die Schrauben der original Backplane auf der Oberseite des Mainboards gelöst werden. Der Kunststoffrahmen bzw. die Kunststoffstege, welche sich auf der Oberseite des Mainboards befinden, werden anschließend vom Mainboard abgehoben. Über den Montagebohrungen des Mainboards werden nun die Abstandshalter aus dem Lieferumfang positioniert. Diese werden zusammen mit den Metallbügeln aus dem Lieferumfang auf dem Mainboard verschraubt. Die original Backplane wird bei einem AMD-Mainboard weiter verwendet.

Anschließend kann die CPU montiert und mit Wärmeleitpaste bestrichen werden. Der Kühler wird dann über die zwei Schrauben, welche an den Montageschienen angebracht sind, auf dem Mainboard befestigt. Hierzu ist die Demontage des schon vormontierten Lüfters nicht notwendig.

Durch die Grundfläche von 95 x 95mm hängt der Kühler auf allen Intel- und auf den meisten AMD-Mainboards (hierzu zählen auch µATX und ITX-Mainboards) weder über die Speicherbänke noch über die PCIe Steckplätze.

Testsystem:

Der neue NH-L9x65 ist durch seine kleinen Abmessungen vor allem für kleine ITX-Systeme gedacht, weswegen wir den Kühler für den ersten Eindruck nicht auf unser High-End-System gespannt haben. Aus diesem Grund findet der erste Test auf unserem kleineren Testsystem statt. Um euch dennoch einen Vergleich mit den “großen” Kühler zeigen zu können, haben wir einen zweiten Test auf einem High-End-System durchgeführt. Für ein solches System sollte man den Kühler aber nicht unbedingt einsetzten.

Das Testsystem besteht aus:

  • Intel i7 3770K
  • Asus Maximus IV Extreme
  • 4 x 2GB 1600MHz CL6 Mushkin Copperhead
  • Sapphire HD5970

Das 2.Testsystem besteht aus:

  • Intel i7 3930K
  • AsRock Extreme 11
  • 4 x Corsair 8GB 1866MHz
  • EVGA GTX Titan Hydro Copper

Die komplette Hardware wird in beiden Fällen @ Stock also nicht übertaktet betrieben.

Um eine Verfälschung der Temperaturen durch andere Hardwarebauteile weitestgehend auszuschließen, wird die gesamte restliche Hardware mit Wasser gekühlt.

Dies erlaubt es uns, zusätzlich CPU Wasserkühler auf diesem System zu testen.

Testablauf:

Da es sich bei dem verwendeten Lüfter um einen PWM Lüfter handelt, welcher seine Geschwindigkeit selbst anpasst, haben wir die PWM Steuerung während des Tests deaktiviert.

Die Testergebnisse sind bei einer Raumtemperatur von ca. 21°C (zu beginn der Testphase gemessen) entstanden. Protokolliert wurde der maximale Mittelwert aller CPU Cores nach einer Idle time von 45 Minuten und nach einem anschließendem 30 minütigen Prime95 Stresstest. Ausgelesen wurden diese Werte mit Aida64 Extreme Edition.

Wir nutzen bei unseren Tests immer die ARCTIC MX-2 Wärmeleitpaste, um auch hier etwaige Schwankungen ausschließen zu können.

Die erreichten Temperaturen sind abhängig von dem genutzten System und können auch auf ähnlichen Systemen abweichen. Jedoch lassen sich die Kühler untereinander gut vergleichen, da alle die gleiche Testgrundlage haben.

Wie wir es schon vorher angekündigt haben, ist sehr gut zu erkennen, dass der NH-L9x65 nicht der beste Kühler für ein High-End-System ist. Auf einem kleineren System kann der Kühler eine sehr gute Leistung bringen, welche fast an die Leistung eines Top-Blow-Kühlers mit einem 120-mm-Lüfter herankommt.

Fazit:

Mit dem NH-L9x65 folgt Noctua dem Trend der immer kleiner werdenden Systeme, welche nicht nur im Wohnzimmer, als Media-PC, sondern in der Zwischenzeit oft auch als kleine Gaming-PCs eingesetzt werden, wodurch eine entsprechende Abwärme bewältigt werden muss. Noctua hat hierzu einem bestehenden Kühler aus den eigenen Reihen ein entsprechendes Upgrade verpasst, durch welches der Kühler nicht nur auf allen aktuellen Sockel montiert werden kann, sondern auch eine Leistung mit sich bringt, welche für solches System sehr gut ausgelegt ist. Wie unser Test gezeigt hat, kann der Kühler im Ernstfall auch auf einem High-End-System eingesetzt werden, wobei man hier jedoch bedenken sollte, dass die Leistung auf einem solchen System nur etwas besser ist, als der jeweilige Stock-Kühler. Die Verarbeitung des NH-L9x65 ist durchweg auf einem sehr hohen Niveau. Durch die kompakten Abmessungen bringt der Kühler zudem eine sehr hohe Kompatibilität mit sich.


Pro

  • Sehr gute Verarbeitung
  • Einfache und sicher Montage
  • Gute Kühlleistung
  • Hohe Kompatibilität
  • Lieferumfang


Contra

Kühlleistung

Verarbeitung

Montage

Kompatibilität

Lautstärke

Modding

Lieferumfang

Preis

Wir danken noctua.at/ sehr für die Bereitstellung der Testmusters.