Mirror’s Edge Catalyst

Mit Mirror’s Edge Catalyst haben wir ein neues Spiel von EA Games und DICE im Test, welches an den ersten Teil der Reihe von 2008 anknüpft. Wir schlüpfen wieder in die Rolle der sympathischen Faith und schlagen uns durch die Stadt Glass.

Wie bereits der erste Teil von Mirror’s Edge kämpfen wir uns in der Rolle von Faith, einer sogenannten Runnerin durch die imaginäre Stadt Glass. Wir müssen eine Vielfalt von Missionen absolvieren und mit den daraus erhaltenen Upgrade-Punkten unser Repertoir von Parcour-Moves vergrößern. Von Wallrun über Seilrutschen ist alles dabei was das Parcour-Herz begehrt.

Doch ist das Element des Parcour gut umgesetzt und kann das Spiel auch in anderen Punkten überzeugen? Diese Frage beantworten wir euch im folgenden Test.

Hauptmenü

Wir starten das Spiel und sehen zunächst einen, im Vergleich zu anderen Spielen, sehr langen Ladescreen welcher sich später dann als verständlich herausstellt. Denn es wird nicht nur das Menü geladen, sondern ebenfalls das Spiel, somit entfällt das Laden vor dem Eintritt in das Spiel selber.

Doch bevor wir weiter abschweifen werfen wir einen Blick in das Hauptmenü. Dieses ist zu Beginn des Spiels sowie während der gesamten Session verfügbar. Das Bild wird durch eine animierte, kniende Faith am rechten Rand belebt und ist sonst sehr schlicht gehalten. Die vorherrschenden Farben rot, weiß und schwarz werden wir im Laufe des Spiels überall wiederfinden.
Die Funktionen des Menüs sind über ein oben links positioniertes Tab-Menü erreichbar. Der erste Reiter bietet uns die Möglichkeit in unseren letzten Spielstand zurückzukehren, während uns beim Öffnen des zweiten Reiters eine dreidimensionale Karte von Glass präsentiert wird. Diese Karte werden wir euch im weiteren Testverlauf noch genauer vorstellen.

Der dritte Reiter ist der für uns, neben der Karte, interessanteste den wir geboten bekommen. Hier können wir unsere durch Missionen erworbenen Upgradepunkte in neue Fähigkeiten der Übergruppen Bewegung, Ausrüstung und Kampf investieren. Während wir bei den Bewegungen Klassiker der Parcour-Szene erlernen können, ist es uns ebenfalls möglich unter Kampf neue Attacken zu lernen um die Krügertruppen in die Flucht bzw. K.O. zu schlagen. Die Ausrüstung bietet alles, was der Runner von morgen benötigt wie z.B. einen Greifhaken welcher uns elegantes Schwingen über Häuserschluchten ermöglicht. Die letzten drei Reiter des Menüs befassen sich mit Sammelobjekten und den Missionen, welche wir uns nun mal genauer ansehen werden.

Die Missionstypen

Die Missionen sind so umfangreich wie im Vorgänger gehalten. Es werden einem Neben- und Hauptmissionen geboten, welche Abwechslung garantieren, aber zugleich auch viele Aufgaben neben der Story mit sich bringen. So können wir Lieferungen über die Dächer von Glass, Parcour-Rennen und vieles mehr zwischen der Story einschieben und so die Zeit totschlagen. Alle Missionen lassen sich über die Karte markieren oder ggf. durch einen Teleport sofort starten.

In der Story-Missionen selber dreht es sich stets um das Leben als Runner, sei es ein Einbruch in einem der vielen Hochhäuser bzw. der ein oder andere Kampf um die Herrschaft über die Dächer gegen die Krüger-Security. Alle Missionen haben jedoch das fast perfekte Parcour-System gemeinsam. Dessen Steuerung erweist sich nach wenigen Minuten im Spiel als einfach und verständlich. Es wird ein Augenmerk auf Timming, Augenmaß und Geschick an Maus und Tastatur gelegt um die Missionen erfolgreich abschließen zu können. Da diese Fähigkeiten aber erst durch das Spiel gefördert werden, müssen wir zunächst den ein oder anderen Fall von einer Kante verkraften. Um es einem am Anfang etwas leichter zu machen, lässt sich eine rote Spur aktivieren, welche uns den Weg aufzeigt, der uns zum Erfolg führt.

Um unsere Freunde, oder auch Spieler rund um die Welt, in unseren Spielspaß zu integrieren, ist ein Multiplayer in der Form eines “Beat the Time” Prinzips verwendbar. In diesem laufen wir eine vorgegebene Strecke gegen die Zeit ab und versuchen die bereits aufgestellten Zeiten zu unterbieten, dies ist allerdings alles andere als einfach. So verlangen uns die Strecken alle Fähigkeiten in perfekter Kombination ab.

Wir hätten uns aber etwas mehr Möglichkeiten des Zusammenspiels in Missionen gewünscht und nicht nur das Laufen durch Time-Trials, dem Dash-Modus oder dem Beat L.E. in welchem interessante Orte erforscht bzw. erklommen werden wollen.

Die Karte

Mit der Stadt Glass haben DICE und EA Games eine sterile Welt erschaffen, welche durch schwebende Fahrzeuge, unzählige Bildschirme und zahlreiche Hochhäuser geprägt ist. Die voll vernetzte Stadt wird uns in verschiedenen Vierteln präsentiert, welche sich aber durch das schlichte und zeitlose Design der Gebäude, kaum unterscheiden lassen.

Wie bereits anfangs erwähnt, finden wir eine Übersicht der Stadt im Hauptmenü voe. Das 3D-Bild der Karte ist wie der Rest des Spiels überwiegend in Weiß gehalten und zeigt uns anhand verschiedener Symbole die spielbaren Missionen. Sollten wir mal keine Lust haben auf einen eventuell Minuten langen Lauf von dem Ende einer Mission zur nächsten können wir uns auch über diese Karte teleportieren.

Interface

Wie im Rest des Spieles wird auch hier auf schlichte Eleganz gesetzt. Ein Balken, welcher uns die HP anzeigt, sowie unseren Stärk-Bonus welchen wir durch Parcour-Moves auffüllen, ist in der linken unteren Ecke zu finden. Mehr Informationen werden uns seitens der Entwickler nicht als dauerhaftes Interface zur Verfügung gestellt. Optional können wir uns, wie bereits im Abschnitt zu den Missionen erwähnt eine Rote Spur anzeigen zu lassen, welche uns den “vermeintlich” schnellsten Weg aufzeigt.

Wenn wir uns an eine Tür oder Ähnliches annähern, wird unser Bildschirm durch einen roten Pop-Up befüllt welcher uns aufzeigt, wie wir die besagte z.B. Tür betätigen können.

Das grafische Erscheinungsbild

Mit einem genaueren Blick auf die Grafik ist diese mal wieder fast ein Meisterwerk von DICE. Nicht nur das Design an sich, sondern auch die im Spiel genutzten Effekte sind fast durchweg gut ausgeführt. Seien es die Blend-Effekte beim verlassen eines Gebäudes oder auch einfach nur die Arbeit mit klaren Kanten, wenigen Farben und Rundungen.

Jedoch haben wir auch einige Makel am Spiel entdeckt, welche uns etwas stören. So sind z.B. einige Bildschirme auf unseren Wegen verpixelt. Dazu kommen zahlreiche gleiche Anzeigen an Türen und anderen Orten. Zuletzt lässt sich noch etwas über die Darstellung von entfernten Objekten sagen. Gebäude in der Ferne wirken unscharf und schlecht bearbeitet. Auch die Fahrzeuge in Entfernung sind unscharf. Diese unschönen Ecken fallen aber wenig ins Auge, da man in Missionen eher weniger in die Ferne guckt um Gebäude zu begutachten.

Erste Momente im Spiel

Wir starten das Spiel und erstellen unser Profil, daraufhin geht es los. Wir erhalten einige Texte zum lesen auf den Schirm. Okay es geht nur darum, was ein Runner ist und die Story allgemein, aber wir haben ja eh den Vorgänger gespielt also alles tutti. Dann startet ein Video ein kurzer Rückblick in die tragische Vergangenheit von Faith, das arme Mädchen. Okay es scheint ein Traum zu sein denn nach einem white Screen sehen wir die erwachsene Faith wie sie aus ihrer Pritsche aufschnellt, sie sitzt im Gefängnis … okay komisch der erste Teil hat aber anders aufgehört. Aber hey sie kommt ja frei und wir können endlich die Steuerung übernehmen, also gehen wir mal in Richtung Zukunft von Faith. Irgendein Icarus hilft uns aus dem vorbestimmten Weg in eine Seitenstraße. Er scheint von Noah zu kommen, denn er gibt uns immerhin einen beatlink. Oh Gott! Datenflash! totale Überladung! Ah okay der Gridlink stört das gute Stück. Jetzt geht es doch. Moment mal, werden wir nicht überwacht? Kaum fertig gedacht schon geht die Sirene los, wir sollten wohl so schnell es geht abhauen.

Also dem Roten Farbe folgen und ab auf die Dächer. Wow das Parcour System ist echt wieder extrem geil. Ouh ein Gegner aber das ist kein Problem 3 gezielte Schläge und aus sind seine Lichter. Wir laufen durch ein Haus und kriegen einen Crashkurs der Steuerung, dann noch einer Wache den Kiefer polieren und wir treffen wieder auf Icarus. Nach einem kurzen Dialog zwischen Icarus und Faith mischt sich Noah ein. Er schlichtet die erste Wut über den vermeidlichen neuen Helden und beordert uns weiter Richtung Unterschlupf. Na dann mal weiter, das Spiel wirkt schon cool mal schauen, wie es weiter geht.

Im Laufe des Spiels bestätigen sich unsere Vermutungen. Das Parcour-System wurde im Gegensatz zum Vorgänger deutlich verbessert. Wir erleben nach den ersten Spielstunden zwar oft dasselbe, aber der Spaß bleibt trotzdem erhalten da man stets die Herausforderung hat seine Zeiten zu verbessern bzw. den Ablauf der einzelnen Bewegungsbausteine immer flüssiger aneinander zu reihen.

Fazit

Alles in allem ist Mirror’s Edge Catalyst ein gelungenes Spiel. Es beinhaltet ein wahnsinnig geiles Parcour-System und eine nahezu perfekte Grafik. Das Design schlicht und elegant aber passend. Auch die Story weiß zu überzeugen und knüpft mehr oder weniger an den Vorgänger an. Von unserer Seite können wir eine absolute Kaufempfehlung für das neue Mirror’s Edge aussprechen. Für den Preis von knapp 41€ 🛒 für die PC-Version gibt es kein besseres Parcour-Spiel auf dem Markt. Wer den Vorgänger gespielt hat, wird sich über einen würdigen Nachfolger freuen und auch “Quereinsteiger” werden sich schnell zurechtfinden.

Ein besonderer Dank geht an EA Games dafür, dass wir Mirror’s Edge Catalyst testen durften.