Low-Profile Kühler Noctua NH-L9a im Test

Mit dem NH-L9i und NH-L9a stellte Noctua kürzlich zwei neue Low Profile Kühler für Intel und AMD Systeme vor, die durch den neuen NF-A9x14 PWM Lüfter, welchen wir in diesem schon für euch getestet haben, mit einer Bauhöhe von nur 37mm daher kommen.

Für welchen Einsatzzweck sich die neuen Kühler eignen, und welche Leistung in Ihnen steckt, werden wir in diesem Review anhand des NH-L9a für euch testen.

Technische Details Kühlkörper:

  • Sockelkompatibilität: AM2(+), AM3(+), FM1, FM2
  • Höhe (ohne Lüfter): 23 mm
  • Breite: 114 mm
  • Tiefe: 92 mm
  • Höhe (mit Lüfter): 37 mm
  • Gewicht (ohne Lüfter): 390 g
  • Gewicht (mit Lüfter): 465 g
  • Material: Kupfer (Boden und Heat-Pipes), Aluminium (Kühlrippen), verlötet & vernickelt
  • Lüfter-Kompatibilität: 92x92x14mm, 92x92x25mm

Technische Details Lüfter:

  • Lagertyp: SSO2
  • Max. Umdrehungsgeschw. (+/-10%): 2500 RPM
  • Max. Umdrehungsgeschw. mit L.N.A. (+/-10%): 1800 RPM
  • Min. Umdrehungsgeschw. (PWM): 300 RPM
  • Max. Volumenstrom: 57,5 m³/h
  • Max. Volumenstrom mit L.N.A.: 40,8 m³/h
  • Max. Geräuschentwicklung: 23,6 dB(A)
  • Max. Geräuschentwicklung mit L.N.A.: 14,8 dB(A)
  • Leistungsaufnahme: 2,52 W
  • Betriebsspannung: 12 V
  • MTBF: > 150.000 h

Lieferumfang:

  • NF-A9x14 PWM Premium Lüfter
  • Low-Noise Adapter (L.N.A.)
  • NT-H1 high-end Wärmeleitpaste
  • SecuFirm2™ Montage-Kit
  • Schrauben für 92x92x25mm Lüfter
  • Noctua Case-Badge aus Metall
  • Montageanleitung

Design und Verarbeitung:

Der NH-L9a wird in einer Verpackung geliefert, welche im Noctua üblichen Design gestaltet ist. Die OVP ist überwiegend in Weiß und Braun gehalten.

Klappt man die OVP auf, so bekommt man gleich den Eindruck vermittelt, dass man ein qualitativ hochwertiges Stück Hardware erworben hat. Die einzelnen Zubehörteile sind gut gepolstert in einer Schaumstoffschicht untergebracht und wurden rund um den Kühler angeordnet. Für den Lüfter wurde ein extra Ausschnitt in dem Schaumstoffpolster eingelassen. Die Bedienungsanleitung wurde im Deckel der OVP untergebracht.
Hebt man das Schaumstoffpolster einmal aus der Verpackung heraus, so erlangt man einen ersten Blick auf den Kühlkörper.
Der Lüfter ist schon fest an diesem montiert. Der Kühler wird in der OVP durch einen weiteren Karton in Position gehalten.
Unterhalb des Kühlers wurde die Backplane verstaut. Vier längere Schrauben zur Montage eines 25mm hohen Lüfters befinden sich in dem Karton, welcher den Kühlkörper in Position hält.

Nimmt man den Kühler das erste mal aus der Verpackung so wird einem das für die geringe Größe recht hohe Gewicht das erste mal richtig bewusst. Der Kühlkörper bringt mit seinen nur 23mm Höhe ein gewischt von 390g auf die Waage.
Schraubt man den Lüfter einmal ab, so wird einem klar, aus welchem Grund der Kühlkörper dieses Gewicht erreicht. Der Kühlkörper besteht aus 67 vernickelten Aluminiumlamellen mit einer Stärke von ca. einem Millimeter.

Auf den Stirnseiten befindet sich jeweils eine weitere Aluminiumlamelle. Diese ist jedoch ca. 2mm stark. In die äußeren Lamellen wurde neben dem Noctua Logo auch noch der Noctua Schiftzug eingelassen. An allen vier oberen Ecken sind die beiden äußeren Lamellen umgebogen und wurden mit einem Gewinde versehen. In diesen Gewinden wird der mitgelieferte 92-mm-Lüfter befestigt, auf welchen wir im weiteren Verlauf noch einmal genauer eingehen werden.

Wirft man einen etwas genaueren Blick von oben auf den Kühlkörper, so kann man durch die Lamellen hindurch zwei Heatpipes erkennen, welche die Lamellen u-förmig durchlaufen. Die beiden vernickelten Kupferheatpipes sind mittig auf den Kupferboden gelötet.

Die vernickelte Kupferbodenplatte ist im Gegensatz zu fast allen anderen Kühlern auf dem Markt nicht nur in der Größe der eigentlichen Auflagefläche auf der CPU gefertigt, sondern hat eine Breite von ca. 40mm und eine Länge von ca. 108mm. Somit erstreckt sich die Bodenplatte über die gesamte Fläche, auf welcher sich die 67 Aluminiumlamellen verteilen.

Durch diese Konstruktionsweise sind alle 67 Lamellen nicht nur mit den beiden Heatpipes, sondern auch mit der Bodenplatte verlötet, was die Wärmeabgabe steigert.
Um eine gute Auflagefläche auf der CPU zu erreichen, hat die Bodenplatte mittig eine leichte Erhöhung. Links und rechts von dieser wurden die beiden Montageklammern verschraubt.
Die Bodenplatte rund um die Auflagefläche, als auch die Auflagefläche selbst nicht spiegelglatt, sonder weißt leichte Rillen auf.

Durch die kompakten Abmessungen von 114 x 92mm hält der Kühler exakt die Maße ein, um in die Keep-Out Zonen des AMD FMx Sockels zu passen. Somit kann er nicht mit anderen Komponenten wie Grafikkarte oder Speicherriegel in Berührung kommen. Selbiges gilt auch für das etwas kleinere Intel Modell dem NH-L9i.

Als Lüfter kommt auf dem NH-L9 der Noctua NF-A9x14 zum Einsatz, welchen wir in diesem schon ausgiebig getestet haben.
Der NF-A9x14 der neuen A-Serie von Noctua ist in den bekannten Erdtönen gefertigt, weißt jedoch einige Neuerungen auf.

Der Rotoren und die Gummientkoppler in den Ecken der Lüfter sind in Braun gehalten. Der Lüfterrahmen ist aus einem beigefarbenen Kunststoffguss gefertigt.

Bei dem Lüfterrahmen handelt es sich um den neuen AAO (Advanced Acoustic Optimisation) Rahmen von Noctua.
Noctuas AAO (Advanced Acoustic Optimisation) Rahmen verfügen über integrierte Vibrationspuffer sowie einen abgestuften Einlassbereich (Stepped Inlet Design) und eine Mikrostruktur im Innenbereich (Inner Surface Microstructures), die eine noch bessere Performance/Noise Effizienz ermöglichen.

Auch die Rotorblätter dedes neuen NF-A9x14 FLX Lüfter weisen eine Besonderheit auf. Hierbei handelt es sich um Focused Flow Acceleration Channels. Saugseitig sind die Rotorblätter mit sogenannten Flow Acceleration Channels ausgestattet. Durch die Beschleunigung des Luftstroms in den kritischen äußeren Regionen der Lüfterblätter werden saugseitige Wirbelablösungen verringert, was zu einer höheren Effizienz und einer niedrigeren turbulenzbedingten Lärmemission führt.

Der Lüfter ist mit der weiter optimierten, zweiten Generation von Noctuas bewährtem SSO-Lagersystem ausgestattet. Bei SSO2 sitzt der rückseitige Magnet näher an der Lüfterachse und bewirkt so eine noch bessere Stabilisierung, was zu einer weiter verbesserten Präzision und Haltbarkeit führt.

Montage:

Dem Kühler liegt eine bebilderte Anleitung bei, welche zusätzlich mit deutschsprachigem Text versehen ist.
Durch die Tatsache, dass es sich bei diesem Kühler um einen Kühler handelt, welcher nur auf AMD-Systemen verbaut werden kann ist die Montage recht einfach.

Im ersten Schritt muss die original Backplane, welche sich an dem AMD-Mainboard befindet, demontiert werden.

Im zweiten Schritt wird die CPU mit der beiliegenden Wärmeleitpaste bestrichen. Es kann auch eine andere WLP verwendet werden, jedoch können wir durch einen Test in diesem die NT-H1 von Noctua sehr empfehlen.

Im nächsten Schritt wird der Kühler auf die CPU aufgesetzt. Anschließend wird die im Lieferumfang befindliche Backplane von der Rückseite an das Mainboard gehalten. Nun wird der Kühler mittels der vier Schrauben aus dem Lieferumfang verschraubt. Dies geschieht ebenfalls von der Rückseite des Mainboards aus.

Auf unserem Testboard ist die Montage sehr einfach. Zu den Komponenten rund um die CPU ist zwar teilweise nur noch ein ganz kleiner Spalt, jedoch eckt der Kühler nirgends an.

Möchte man auf dem Kühler lieber einen anderen 92-mm-Lüfter verwenden, so kann dieser problemlos umgebaut werden. Durch die vier längeren Schrauben, welche sich im Lieferumfang befinden, ist auch eine Montage von 25mm hohen Lüftern möglich.

Testsystem:

Da es sich bei dem Kühler um ein Modell handelt, welches speziell für ITX-Systeme entworfen und entwickelt wurde, haben wir diesen einmal auf ein Asus F1A75-I DELUXE gespannt. Gekühlt werden muss eine AMD APU A6 3500.

Das Testsystem besteht somit aus:

  • AMD APU A6 3500
  • Asus F1A75-I DELUXE
  • 2 x 2GB 1600MHz CL6 Mushkin Copperhead

Die komplette Hardware wird @ Stock also nicht übertaktet betrieben.

Testablauf:

Da es sich bei einem der verwendeten Lüfter um einen PWM Lüfter handelt, welcher seine Geschwindigkeit selbst anpasst, haben wir die PWM Steuerung während des Tests deaktiviert.

Die Testergebnisse sind bei einer Raumtemperatur von ca. 20,7°C (zu beginn der Testphase gemessen) entstanden. Protokolliert wurde der maximale Mittelwert aller CPU Cores nach einer Idle time von 45 Minuten und nach einem anschließendem 30 minütigen Prime95 Stresstest. Ausgelesen wurden diese Werte mit Aida64 Extreme Edition.

Wir nutzen bei unseren Tests immer die ARCTIC MX-2 Wärmeleitpaste, um auch hier etwaige Schwankungen ausschließen zu können.

Die erreichten Temperaturen sind abhängig von dem genutzten System und können auch auf ähnlichen Systemen abweichen. Jedoch lassen sich die Kühler untereinander gut vergleichen, da alle die gleiche Testgrundlage haben.

Als Referenz dient der REEVEN Vanxie und der original Boxed Kühler.

Wie man den beiden Testergebnissen entnehmen kann, eignet sich der Kühler bestens um ein solches System zu kühlen. Mit dem Boxed Kühler war der Lasttest nicht bis zum Ende möglich. Die CPU erreichte nach ca. 10 Minuten eine Temperatur von 69°C und das System schaltete sich ab. Der Reeven Kühler bewältigte die Situation schon besser, musste sich jedoch um Längen von dem NH-L9a schlagen lassen. Der Noctua Kühler verrichtete seine Arbeit nicht nur etwas leiser, sondern auch bedeutend effizienter.

Fazit:

Wir können für den NH-L9a einfach nichts anderes aussprechen, als eine klare Kaufempfehlung. Der Kühler lieferte in unserem Test Bestwerte ab, die wir bei der doch sehr geringen Größe nicht erwartet hätten. Er eignet sich nicht nur durch diese geringe Größe bestens für ITX-System im heimischen Wohnzimmer, sonder auch durch seine geringe Geräuschentwicklung. Der Kühler ist subjektiv betrachtet etwa nur knapp halb so laut, wie der auf 12V laufende Boxed Kühler von unserer Test CPU. Die Verarbeitung ist auf einem sehr hohen Niveau und wird von einer kinderleichten Montage noch unterstreichen. Für alle, die noch mehr aus dem Kühler herausholen wollen, liegen Schrauben im Lieferumfang bei, um einen 25mm hohen Lüfter zu montieren. Auch wenn die UVP von 39,90€ 🛒 für einen solch kleinen Kühler im ersten Moment hoch erscheint, wird man schnell feststellen, dass sich die Investition nach dem ersten heimischen Kinoabend gelohnt hat.


Pro

  • Sehr gute Verarbeitung
  • Einfache und sicher Montage
  • Sehr gute Kühlleistung
  • Lieferumfang


Contra

Kühlleistung

Verarbeitung

Montage

Kompatibilität

Lautstärke

Modding

Lieferumfang

Preis

Wir danken noctua.at/ sehr für die Bereitstellung der Testmusters.