ID-COOLING – SE-204K – Tower-Kühler

Mit dem SE-204K haben wir heute einen schmalen Tower-Kühler des in Deutschland noch recht unbekannten Herstellers ID-COOLING im Test, welcher nicht nur durch eine gute Kühlleistung, sondern auch durch eine gute Verarbeitung, sowie einem schicken Design punkten will.

Welche Details sich in dem SE-204K verbergen und wie sich der Kühler in unserem Test geschlagen hat, erfahrt ihr in diesem Review.

Technische Details:

  • Abmessungen Kühlkörper: 123×77×157mm (HxBxT)
  • Gewicht: 981 g
  • Material: Aluminium, Kupfer
  • Kontaktfläche zur CPU: vernickelte Bodenplatte, angeraut
  • Anzahl Heatpipes: 4 x 8 mm (vernickelt)
  • Kompatibilität:
    Intel LGA2011/1366/1150/1155/1156/775
    AMD FM2+/FM2/FM1/AM3+/AM3/AM2+/AM2
  • Lüfter: 12 x 12 x 2,5 cm
  • Drehzahl: 800-1800 RPM
  • Max. Air Flow: 60,7 CFM
  • Max. Statischer Druck: 1,81 mm H2O
  • Lager: Hydraulic Bearing
  • Anschluss : 4-Pin (PWM)

Lieferumfang:

  • SE-204K Kühlkörper
  • NO-12025K Lüfter
  • Montagematerial (AMD / Intel)
  • 4 x Lüfterklammern
  • Montageanleitung
  • Wärmeleitpaste

Design und Verarbeitung:

Der SE-204K wird von ID-COOLING in einer Schwarzen Verpackung geliefert, welche auf der Vorderseite neben dem Produktbild auch mit der Modellbezeichnung sowie der Leistungsangabe von 150W TDP bedruckt ist. Auf der linken Verpackungsseite befinden sich drei technische Zeichnungen des Kühlers.

Die technischen Details wurden auf der Verpackungsrückseite abgedruckt. Wie wir es kürzlich auch schon bei unserem Test des NO-12025K von ID-COOLING gesehen haben, sind diese auch bei dem SE-204K in verschiedenen Sprachen abgedruckt. Auf der rechten Verpackungsseite befinden sich zudem noch einige Featurebilder mit einer zusätzlichen Erläuterung.

Entnimmt man den SE-204K aus seiner Verpackung, so hat man einen schlichten, aber dennoch ansehnlichen Tower-Kühler vor sich stehen, welcher in einem recht schlanken Design gehalten ist.

Was einem gleich auffällt ist, dass der gesamte Kühler mit einer Nickelschicht überzogen wurde. Viele Hersteller setzten, wenn sie eine Nickelschicht auf einem CPU-Kühler anbringen nur auf vernickelte Heatpipes, welche dann in dem herkömmlichen Silber ausgeführt ist. ID-COOLING hat hier den kompletten Kühler mit einer schwarzen Nickelschicht überzogen, welche für einen sehr edlen Look des Kühlkörpers sorgt.

Der Tower-Kühler setzt auf 42 Kühlfinnen, welche alle symmetrisch aufgebaut sind und kein auf auffälliges Finnendesign aufweisen. Die einzelnen Finnen sind jedoch nicht ganz rechteckig gefertigt, sondern laufen zur Kühlermitte hin etwas verjüngt zu. Durch diesen Aufbau wird an dieser Stelle ein etwas größerer Abstand zum Lüfter geschaffen, wodurch eine Art Vorkammer entsteht, was die Luft etwas hinter der Rotornabe zirkulieren lässt, wodurch auch dieser Bereich des Kühlers von Luft durchströmt werden kann.

Wirft man einmal einen Blick von oben auf den Kühler, so ist sehr gut zu erkennen, dass die einzelnen Kühlfinnen auf vier Kupferheatpipes aufgesteckt sind. Diese sind im Vergleich zu vielen gängigen Kühlern nicht im 6-mm-Format ausgeführt, sondern haben einen Durchmesser von 8mm.
Die verbauten Heatpipes wurden so angeordnet, dass sie den Lamellenblock an der linken und rechten Seite durchlaufen. Eine Heatpipe wurde etwas weiter in der Mitte durch die einzelnen Lamellen geführt.

ID-COOLING hat bei dem Bau des SE-204K großen Wert auf eine hohe Kompatibilität gelegt, und die vier verbauten Heatpipes aus diesem Grund nicht einfach nur u-förmig gebogen, sondern auch stellenweise im unteren Bereich etwas abgeschrägt. Der hierdurch entstehende asymmetrische Aufbau ist sehr schön zu erkennen, wenn man sich den nur 77mm schlanken Tower-Kühler einmal von der Seite betrachtet.

Dies hat den Vorteil, dass eine größere Kompatibilität zu den verbauten Speichermodulen gegeben ist, da der Kühler etwas von diesen weggerichtet montiert werden kann.
In den beiden Außenseiten sind zudem noch die Aufnahmepunkte für die Lüfterklammern zu erkennen, welche in die einzelnen Finnen eingelassen wurden. ID-COOLING legt dem SE-204K einen zweiten Satz Lüfterklammern bei, wodurch der Kühler problemlos im Push-Pull-Betrieb betrieben werden kann, was die Kühlleistung zusätzlich steigern kann.

Schaut man sich einmal die Bodenplatte an, so findet man hier eine sehr dünne Kupferplatte vor, welche auf der Unterseite der vier Heatpipes angebracht wurde. Diese ist wie auch der Rest des Kühlers mit einer schwarzen Nickelschicht versehen, weist jedoch sehr feine Riefen auf, welche von der Fertigung der Kupferplatte stammen.

Diese können jedoch problemlos von der Wärmeleitpaste ausgeglichen werden.
Die Oberseite der zweiteiligen Bodenplatte fällt etwas dicker und auch breiter aus. In die beiden seitlichen Ausleger wurden jeweils zwei Montagebohrungen eingelassen, an welche später die Montageschienen befestigt werden.

Als Lüfter kommt auf dem SE-204K der kürzlich schon von uns getestete NO-12025K Lüfter aus dem Hause ID-COOLING zum Einsatz.
Schaut man sich den Lüfter einmal etwas genauer an, so fallen einem an diesem gleich mehrere Designmerkmale auf, welche dem Lüfter nicht nur ein besonderes Aussehen verpasst, sondern auch einige Features, welche den Lüfter bei seiner Funktion unterstützen.

Der Großteil des NO-12025K ist aus schwarzem Kunststoff gefertigt, wozu z.B. der Lüfterrahmen zählt. Betrachtet man diesen einmal etwas genauer, so wird einem schnell auffallen, dass dieser nicht einfach nur quadratisch gefertigt wurde, wie es bei den meisten Lüftern auf dem Markt der Fall ist. ID-COOLING hat dem Lüfterrahmen des NO-12025K ein etwas kantigeres Design verpasst. So wurden die vier Ecken des Lüfterrahmens abgeschrägt ausgeführt. Zudem wurde auf jeder Seite des Lüfters der Lüfterrahmen in der Mitte etwas breiter ausgeführt. In zwei Außenseiten wurde zudem das ID-COOLING Logo eingeprägt.
In die vier Ecken des Lüfters wurden nicht nur die Montagebohrungen eingelassen, sondern auch fest verbaute Entkoppler untergebracht. ID-COOLING setzt bei dem NO-12025K in jeder Ecke einen durchgehenden Gummipuffer ein, welcher aus der Vorder- und Rückseite des Lüfters heraussteht. Dies hat den Vorteil, dass es egal ist, wo der Lüfter montiert wird. Er liegt durch die herausstehenden Gummientkoppler immer mit diesen auf einem Kühler, Radiator oder dem Gehäuse auf.

Die Entkoppler sind in einem kontrastreichen rot gehalten. Durch diese Farbgebung passt der Lüfter vom Design her zu vielen aktuellen Hardwarekomponenten wie Mainboards und Grafikkarten, welche speziell für leistungshungrige und designbewusste Gamer gefertigt werden.

Schaut man sich einmal den Impeller an, so findet man auch hier schwarzen Kunststoff vor, welche jedoch im Gegensatz zum Lüfterrahmen leicht transparent ausgeführt wurde.

Diese leicht transparente Ausführung eines Impellers ist meistens dann von Vorteil, wenn dieser beleuchtet werden soll. ID-COOLING hat dem NO-12025K jedoch keine LEDs verpasst, welche den Impeller beleuchten können. Auch Casemoddern wird es nicht einfach ermöglicht, diese nachzurüsten, da sich im Lüfterrahmen keine Bohrungen befinden. Für geübte Casemodder stellt das Bohren der benötigten 5-mm-Löcher jedoch kein großes Hindernis da.
Mit einem Blick auf eines der sieben Lüfterblätter wird man schnell feststellen, das diesen an ihrer hinteren Kante über ein recht ungewöhnliches Design verfügen. Die einzelnen Lüfterblätter wurden direkt an der Rotornarbe mit einer kleinen Vertiefung versehen. An ihrer Außenseite wurde ebenfalls eine Vertiefung eingearbeitet, welche nicht ganz so breit, dafür jedoch um einiges tiefer ausfällt.

Wirft man einmal einen Blick auf die Rückseite des Lüfters, so findet man dort sieben Stege vor, welchen den Impeller in Position halten. Diese sind alle leicht gegen die Rotationsrichtung gebogen und bis auf einen Steg, durch welchen das Anschlusskabel geführt wird, recht schlank ausgeführt.

Bei dem Anschlusskabel handelt es sich um ein 4-PIN-PWM-Kabel, welches als schwarzes Flachbandkabel ausgeführt wurde.

Der Kühler sowie auch der mitgelieferte Lüfter ist sehr sauber und auch optisch ansprechend gefertigt.

Montage:

Zur Montage kommt eine Multi-Sockel-Backplane zu Einsatz, weswegen es auch bei der Montage auf einem AMD-Mainboard notwendig ist, diese zu verwenden und somit die original Backplane vor der eigentlichen Montage zu entfernen.
Diese wird von der Rückseite aus an das Mainboard gehalten und dann mittels vier Bolzen bestückt, welche durch die Montagebohrungen des Mainboards geführt werden. Diese Bolzen werden auf der Vorderseite des Mainboards jeweils mit Abstandshaltern bestückt.
Im nächsten Schritt muss man die zum Sockel passenden Montageschienen an dem CPU-Kühler befestigen. Diese werden jeweils mit zwei kleinen Schrauben direkt an die Bodenplatte des CPU-Kühlers geschraubt.
Anschließend kann dieser auf die mit Wärmeleitpaste bestrichene CPU aufgesetzt werden. Die Montageschienen können nun mittels der im Lieferumfang enthaltenen Schrauben auf den vier Bolzen verschraubt werden.
Ist der Kühler montiert, so kann man den Lüfter mittels der mitgelieferten Lüfterklammern am Kühlkörper befestigen.

Durch die fest im Lüfter verbauten Entkoppler ist dieser bestens vom Kühlkörper entkoppelt.

Durch die recht schmale Bauform ragt der Kühler nur bei sehr wenige Intel-Systemen einseitig in den Bereich der Arbeitsspeicher hinein.

Testsystem:

Um die neusten CPU-Kühler vergleichbar und realitätsnah testen zu können, ist es erforderlich hochwertige und leistungsstarke Hardware als Grundlage zu haben.
Aus diesem Grund kommt ein Sockel 2011 System zum Einsatz.

Das Testsystem besteht aus:

  • Intel i7 3930K
  • AsRock Extreme 11
  • 4 x Corsair 8GB 1866MHz
  • EVGA GTX Titan Hydro Copper

Die komplette Hardware wird @ Stock also nicht übertaktet betrieben.

Um eine Verfälschung der Temperaturen durch andere Hardwarebauteile weitestgehend auszuschließen, wird die gesamte restliche Hardware mit Wasser gekühlt.

Testablauf:

Da es sich bei dem verwendeten Lüftern um zwei PWM Lüfter handelt, welche ihre Geschwindigkeit selbst anpassen, haben wir die PWM Steuerung während des Tests deaktiviert.

Die Testergebnisse sind bei einer Raumtemperatur von ca. 20,9°C (zu beginn der Testphase gemessen) entstanden. Protokolliert wurde der maximale Mittelwert aller CPU Cores nach einer Idle time von 45 Minuten und nach einem anschließendem 30 minütigen Prime95 Stresstest. Ausgelesen wurden diese Werte mit Aida64 Extreme Edition.

Wir nutzen bei unseren Tests immer die ARCTIC MX-2 Wärmeleitpaste, um auch hier etwaige Schwankungen ausschließen zu können.

Die erreichten Temperaturen sind abhängig von dem genutzten System und können auch auf ähnlichen Systemen abweichen. Jedoch lassen sich die Kühler untereinander gut vergleichen, da alle die gleiche Testgrundlage haben.

Als Referenz dienen alle Kühler, welche wir bis jetzt auf diesem System getestet haben.
Dies erlaubt es uns, zusätzlich CPU Wasserkühler auf diesem System zu testen.

Mit einem Blick auf das erreichte Kühlergebnis ist schön zu sehen, dass sich der SE-204K von ID-COOLING trotz seiner recht schlanken Abmessungen im vorderen Mittelfeld platzieren kann. Wem dieses Kühlergebnis noch nicht ausreicht, kann es durch einen zweiten Lüfter steigern. Die Leistungssteigerung um 0,3°C steht jedoch aus unserer Sicht in keiner Relation zur dann herrschenden Geräuschkulisse. Wir empfehlen es eher, denn Lüfter mit knapp 1500 RPM laufen zu lassen, auf denen er schon um einiges ruhiger agiert.

Fazit:

Mit dem SE-204K hat ID-COOLING einen Tower-Kühler in seinem Sortiment, welcher nicht nur sehr gut verarbeitet ist, sondern auch besonders schick aussieht. Der Kühler ist einer der wenigen Kühler in unserem Testfeld, welche vollständig mit einer schwarzen Nickelschicht versehen sind, welche dem Kühler einen sehr edlen Look verpasst. Dieser wird durch den mitgelieferten Lüfter zusätzlich unterstrichen. Auch die Verarbeitungsqualität liegt auf einem solch hohen Niveau, wie wir es nur von einer Handvoll anderer Hersteller kennen. Was die Kühlleistung angeht, platziert sich der SE-204K im vorderen Mittelfeld und ist somit stark genug, um auch eine sehr potente CPU auf Temperaturen zu halten. Die erreichte Kühlleistung erbringt der Kühler jedoch nur durch die recht hohe Drehzahl des Lüfters, wodurch er nicht gerade der leiseste Kühler in unserem Testfeld ist. Durch die PWM-Steuerung kann der Lüfter jedoch problemlos den jeweiligen Gegebenheiten nach geregelt werden. ID-COOLING hat dem SE-204K einen asymmetrischen Aufbau verpasst, durch welchen der Kühler eine sehr große Kompatibilität mit sich bringt. In Deutschland ist der Kühler aktuell noch in keinem Shop gelistet. Interessenten können diesen jedoch z.B. Amazon.com bestellen, wo der Kühler mit einem Preis von 44,99$ gelistet ist.


Pro

  • Kühlleistung
  • Sicher Montage
  • Verarbeitung
  • Hohe Kompatibilität
  • Design
  • Lieferumfang


Contra

  • Lautstärke unter Volllast

Kühlleistung

Verarbeitung

Montage

Kompatibilität

Lautstärke

Modding

Lieferumfang

Preis

Wir danken ID-COOLING sehr für die Bereitstellung des Testmusters.