Fractal Design Kelvin T12 Wasserkühlung

Mit der Kelvin T12 haben wir heute das kleinste Modell der im letzten Jahr vorgestellten All-in-One-Wasserkühlung aus dem Hause Fractal Design, im Test, welche mit einigen Besonderheiten daher kommt.

Welche Details sich in der Kelvin T12 verbergen und wie sich diese All-in-One-Wasserkühlung in unserem Test geschlagen hat, erfahrt ihr in diesem Review.

Technische Details:

  • Abmessung Radiator: 163 x 132 x 34 mm (H x B x T)
  • Abmessung Lüfter: 120 x 120 x 25 mm (H x B x T)
  • Gewicht: 1,7 kg (Kühler, Lüfter, Montagematerial)
  • Nennspannung: 12V DC
  • Anlaufspannung: 6V
  • Nennstrom: 0,27A
  • Maximaler Durchfluss: 72 l/h
  • Lüfterdrehzahl: 800 – 1700 RPM
  • Luftdurchsatz: 62,4 CFM
  • Statischer Druck Lüfter: 2.33 mm H2O
  • Schallpegel Lüfter: 19,35 dB(A) max.
  • Schallpegel Pumpe: 25 dB(A) max.
  • Anschluss Lüfter: 4-Pin PWM
  • Anschluss Kühler: 3-Pin
  • Schlauchlänge: ca. 32 cm
  • Anschlüsse: G 1/4″
  • Kompatibilität:
    Intel: 775,1150,1155,1156,1366,2011
    AMD: AM2,AM2+,AM3,AM3+,FM1,FM2,FM2+

Lieferumfang:

  • Kelvin T12
  • Montagematerial
  • 2 x 120-mm-Lüfter
  • Wärmeleitpaste
  • Montageanleitung

Design und Verarbeitung:

Die Kelvin T12 All-in-One-Wasserkühlung wird von Fractal Design in einer Verpackung geliefert, welche nicht wie von den Fractal Design Gehäusen gewohnt in einer neutralen Aufmachung, sondern in einem recht dunklen Design gehalten ist. Auf der Vorderseite der Verpackung findet man neben der Modellbezeichnung ein großes Produktbild der AiO-Wakü vor.

Die technischen Details sowie technische Zeichnungen des Radiators und einer Explosionszeichnung der Pumpe wurden auf den beiden Verpackungsaußenseiten abgedruckt.
Auf der Verpackungsrückseite findet man ein Detailbild der Pumpe und des Radiators vor. Zudem wurde hier noch eine kurze Beschreibung des Produktes abgedruckt.

Entnimmt man die All-in-One-Wasserkühlung aus ihrer Verpackung, so hat man eine kompakte AiO-Wakü mit einem 120-mm-Radiator vor sich liegen.

Fractal Design setzt bei der Kelvin T12 auf einen 46mm starken Radiator, welcher vollständig aus Kupfer gefertigt wurde. Im Inneren des Radiators befinden sich 12 Kanäle, durch welche das Wasser von einer zur anderen Seite und wieder zurückgeleitet wird.

Zwischen diesen Kanälen befinden sich die einzelnen Kühllamellen, welche wie der restliche Radiator auch schwarz lackiert wurden. Diese Lackierung ist jedoch noch auf den sichtbaren Seiten und nicht auf der gesamten Fläche der Kühllamellen aufgetragen. Somit kann die Wärme leichter an die Umgebung abgegeben werden, als wenn sie erst durch eine Lackschicht transportiert werden müsste. Wie es bei einem Radiator üblich ist, kommen auf der linken und rechten Seite eine Vorkammer zum Einsatz, in welchen das Wasser auf die einzelnen Kanäle aufgeteilt wird. Auf einer Seite des Radiators wurde an die hier zu findende Vorkammer ein seitlicher Verschlussstopfen eingeschraubt, welcher das entlüften oder befüllen des Systems ermöglicht.

Hier sind wir auch schon bei einer der Besonderheiten dieser All-in-One-Wasserkühlung angelangt. Eigentlich handelt es sich bei solchen Wasserkühlungen um geschlossene Systeme. Fractal Design ist jedoch einer der wenigen Hersteller, welcher es nicht nur erlaubt und problemlos ermöglicht, das System zu entlüften, oder zu befüllen, sondern auch zu erweitern.
Hierzu wurden an den beiden Vorkammern auf der gegenüberliegenden Seite nicht wie sonst üblich die verwendeten Schläuche fest auf die Anschlüsse gepresst.

Fractal Design setzt hier auf zwei handelsübliche G 1/4″ Gewinde, in welche zwei schwarze Anschlüsse eingeschraubt sind.
Somit ist es problemlos möglich, die Anschlüsse von dem Radiator abzuschrauben und den Kühlkreislauf z.B. um einen Ausgleichsbehälter oder einen weiteren Radiator etc. zu erweitern.
Die verwendeten Schläuche haben eine Länge von 32cm und sind für ein All-in-One-System extrem flexibel ausgeführt.

Um die schwarzen Schläuche wurde zudem eine Spirale gezogen, welche dafür sorgt, dass die Schläuche nicht so schnell abknicken.
Seitlich wurde das Fractal Design Logo in einem kontrastreichen Weiß auf den Radiator gedruckt.

Zur Montage des Radiators am Gehäuse und des Lüfters an dem Radiator verfügt dieser auf beiden Seiten jeweils über vier Gewinde zur Montage.

Die hier eingearbeiteten Gewinde sind nicht nur einfach in den Rahmen des Radiators geschnitten, sondern wurden mit einem Schutzblech versehen, welche dafür sorgen, dass die Kühlfinnen nicht durch zu tief eingedrehte Schrauben beschädigt werden können.

Seitlich wurde der Radiator zudem auf beiden Seiten mit einer glänzenden Fläche versehen, auf welcher zudem auch noch das Fractal Design Logo abgedruckt wurde.

Schaut man sich einmal das Pumpengehäuse, welches eine Einheit mit dem CPU-Kühler bildet an, so wird man schnell feststellen, dass dieses im Vergleich zu vielen anderen Pumpengehäusen solcher Wasserkühlungen nicht rund, sondern quadratisch ausgeführt ist, dafür jedoch etwas höher ausfällt.
Die Oberseite des aus schwarzem Kunststoff gefertigten Pumpengehäuses ist mit einer schwarzen Klavierlackoptik versehen und wurde zudem in der unteren rechten Ecke mit dem Fractal Design Logo bedruckt.

An der rechten Seite des Pumpengehäuses befinden sich die beiden verwendeten Anschlüsse. Wie es auch schon bei dem Radiator der Fall war, kommen auch bei der Pumpe zwei handelsübliche Anschlüsse zum Einsatz, wie man sie von normalen Wasserkühlungen kennt. Diese sind mit einem 90°-Winkel versehen und passend zum restlichen Design in schwarz gehalten.

Auf der gegenüberliegenden Seite ist ein weiterer Verschlussstopfen zu sehen, welcher ein Befüllen bzw. Entlüften des Systems ermöglicht.

In die Unterseite des Pumpengehäuses ist wie es bei solchen All-in-One-Wasserkühlungen immer der Fall ist, die Bodenplatte des CPU-Kühlers eingearbeitet. Diese ist aus hochwertigem Kupfer gefertigt. Fractal Design setzt sogar bei den verwendeten Schrauben auf Schrauben aus Kupfer.

In den Kunststoffbereich um die Bodenplatte herum wurde eine Nut eingearbeitet, welche als Aufnahmepunkt für das Montagekit dient.
Das verwendete Anschlusskabel ist mit einem blickdichten Kabelsleeving versehen worden und verfügt über einen 3-Pin-Anschluss.

Als Lüfter kommen auf der Kelvin T12 zwei hauseigene 120-mm-Lüfter ein, welche auf einen hohen, statischen Druck optimiert sind. Wie man es von den Lüftern aus dem Hause Fractal Design kennt, ist der Lüfter in einem schwarz/weißen Design gehalten.

Der schwarze Kunststoffrahmen ist quadratisch aufgebaut und verfügt über keinerlei Besonderheiten und ist somit in einer normalen Bauhöhe von 25mm gefertigt. Der Verbaute Impeller ist in einem kontrastreichen Weiß gehalten und verfügt über sieben Lüfterblätter, welche durch ihren steilen Anstellwinkel einen hohen statischen Druck erzeugen sollen.
Befestigt ist der Impeller an vier Stegen, welche geradlinig von der Lüftermitte zu den vier Ecken verlaufen.

Auch die Anschlusskabel der beiden Lüfter sind mit einem blickdichten Gewebesleeve überzogen.

Die beiden Lüfter verfügen über einen 4-Pin-Anschluss, wodurch es sich bei den Lüftern um PWM-Lüfter handelt. Um beide Lüfter an einem Anschluss anschließen zu können, liefert Fractal Design einen entsprechenden Adapter mit, welcher ebenfalls gesleevt ist.

Die Verarbeitung der Kelvin T12 liegt nicht nur optisch, sondern auch was die verwendeten Materialien angeht, auf einem sehr hohen Niveau. Das einzige, was uns in unserem Test Aufgefallen ist, war ein lautes “Gluggern”, wenn man die Wasserkühlung hin und her bewegt hat. Hierbei handelte es sich um eine Luftblase, welche produktionsbedingt in einem solchen System ist. In unserem Fall konnten wir 13ml Kühlflüssigkeit nachfüllen, bis das System randvoll gefüllt war. Wir können jedoch schon jetzt verraten, dass sich dieser minimale Unterschied durch die Vorkammern am Radiator nicht auf die Kühlleistung auswirkt.

Montage:

Fractal Design hat dem Lieferumfang der Kelvin T12 zwei verschiedenen Montagevorrichtungen beigepackt, welche sich in der Montageart nur wenig unterscheiden. Besitzer eines AMD-Systems sind hier etwas im Vorteil da sie sich einen Arbeitsschritt sparen können.

Im ersten Schritt muss an einem Intel-Mainboard die mitgelieferte Backplane montiert werden. Diese wird auf die Rückseite des Mainboards gelegt. Die darin enthaltenen Montagegewinde müssen nun an der richtigen Stelle positioniert werden. Durch diese Montageart ist es möglich, die Backplane auf verschiedenen Sockeln zu nutzen. Kommt ein AMD-System zum Einsatz, so kann die original Backplane weiterverwendet werden. Der Montagerahmen, welcher sich auf der Vorderseite des Mainboards befindet, muss jedoch entfernt werden.

Anschließend kann das Montagekit für den jeweiligen Sockel an dem Pumpengehäuse befestigt werden. Diese besteht aus einer linken und einer rechten Hälfte. Diese werden von links und rechts in die dafür vorgesehene Nut im unteren Bereich des Pumpengehäuses geschoben und arretieren dann in der Mitte von selbst.
Nun kann die AiO-Wasserkühlung auch schon auf die mit Wärmeleitpaste bestrichene CPU aufgesetzt und mittels der mitgelieferten Schrauben an der Backplane befestigt werden. Durch die im Lieferumfang befindlichen Federn wird der optimale Anpressdruck gewährleistet.

Die beiden mitgelieferten Lüfter werden jeweils mittels vier Schrauben an dem Radiator befestigt. Auf einer Seite dienen diese zudem dazu, den Radiator samt Lüfter an der Gehäusewand zu montieren.

Die verwendeten Schläuche sind sehr flexibel, was das Verlegen deutlich vereinfacht.

Fractal Design setzt bei der Kühlflüssigkeit keine Wasserzusätze ein. Um dies zu ermöglichen, kommt nur Kupfer (beim Radiator und dem Kühler) sowie Messing (bei den Anschlüssen) zum Einsatz. Zudem sind die verwendeten Schläuche vollkommen blickdicht. Will man die Wasserkühlung erweitern, so sollte man dieses Konzept entweder weiterführen oder einen entsprechenden Wasserzusatz verwenden, welcher die Algenbildung verhindert.

Testsystem:

Um die neusten CPU-Kühler vergleichbar und realitätsnah testen zu können, ist es erforderlich hochwertige und leistungsstarke Hardware als Grundlage zu haben.
Aus diesem Grund kommt ein Sockel 2011 System zum Einsatz.

Das Testsystem besteht aus:

  • Intel i7 3930K
  • AsRock Extreme 11
  • 4 x Corsair 8GB 1866MHz
  • EVGA GTX Titan Hydro Copper

Die komplette Hardware wird @ Stock also nicht übertaktet betrieben.

Um eine Verfälschung der Temperaturen durch andere Hardwarebauteile weitestgehend auszuschließen, wird die gesamte restliche Hardware mit Wasser gekühlt.

Testablauf:

Da es sich bei dem verwendeten Lüftern um zwei PWM Lüfter handelt, welche ihre Geschwindigkeit selbst anpassen, haben wir die PWM Steuerung während des Tests deaktiviert.

Die Testergebnisse sind bei einer Raumtemperatur von ca. 20,9°C (zu beginn der Testphase gemessen) entstanden. Protokolliert wurde der maximale Mittelwert aller CPU Cores nach einer Idle time von 45 Minuten und nach einem anschließendem 30 minütigen Prime95 Stresstest. Ausgelesen wurden diese Werte mit Aida64 Extreme Edition.

Wir nutzen bei unseren Tests immer die ARCTIC MX-2 Wärmeleitpaste, um auch hier etwaige Schwankungen ausschließen zu können.

Die erreichten Temperaturen sind abhängig von dem genutzten System und können auch auf ähnlichen Systemen abweichen. Jedoch lassen sich die Kühler untereinander gut vergleichen, da alle die gleiche Testgrundlage haben.

Als Referenz dienen alle Kühler, welche wir bis jetzt auf diesem System getestet haben.
Dies erlaubt es uns, zusätzlich CPU Wasserkühler auf diesem System zu testen.

Mit einem Blick auf das erreichte Testergebnis ist sehr schön zu sehen, welche Leistung in der Kelvin T12 von Fractal Design steckt. Sie schneidet im Vergleich zu anderen Wasserkühlungen mit einem 120-mm-Radiator deutlich besser ab. Dieses Leistungsplus verdankt sie vor allem dem recht dicken und vollständig aus Kupfer gefertigten Radiator. Der zweite Lüfter ist hier noch das Sahnehäubchen.

Fazit:

Mit der Kelvin All-in-One-Wasserkühlungsserie hat Fractal Design einen neuen Meilenstein im Bereich der All-in-One-Wasserkühlungen gesetzt. Durch den flexiblen Aufbau lässt sich die Wasserkühlung so einfach, wie man es von einer sonst aufwendig zusammengestellten Wasserkühlung kennt, erweitern. Die Verarbeitungsqualität ist auf einem sehr hohen Niveau. Fractal Design hat in der Kelvin T12 nur hochwertige Komponenten verbaut, welche zudem dafür sorgen, dass die Kühlleistung gesteigert wird. In Sachen Kühlleistung ist Fractal Design vielen Mitbewerbern einen Sprung voraus. Dies liegt nicht nur daran, dass man auch beim Radiator auf Kupfer setzt, sondern auch an der Dicke des Radiators sowie den zwei Lüftern, welche dem Lieferumfang beiliegen. Preislich liegt die Kelvin T12 mit knapp 100€ 🛒 mit wenigen anderen All-in-One-Wasserkühlungen in dieser Leistungsklasse gleichauf, kann jedoch mit einer entsprechenden Erweiterbarkeit punkten.


Pro

  • Hohe Kühlleistung
  • Sehr gute Verarbeitung
  • Sicher und einfache Montage
  • Hohe Kompatibilität
  • Erweiterbarkeit
  • Lieferumfang


Contra

Kühlleistung

Verarbeitung

Montage

Kompatibilität

Lautstärke

Modding

Lieferumfang

Preis

Wir danken Fractal Design für die Bereitstellung des Testmusters.

Ein Kommentar

  1. Kürzlich erst präsentierte Fractal Design auf der Computex 2015 in Taipeh die überarbeitete Version der Kelvin All-in-One-Wasserkühlung, welche mit einigen Neuerungen daher kam, welche unser Testmuster noch nicht aufweisen konnte.

    So hat man an dieser einige Veränderungen vorgenommen:

    Neuer Dynamic GP-12 Lüfter für ein besonders leises Betriebsgeräusch und einen signifikant größeren Airflow. Ein breiter Drehzahlbereich von 500 bis 2000 rpm ermöglicht eine bessere Kontrolle der Umdrehungsgeschwindigkeit sowie eine verringerte Geräuschbelastung.
    9V Adapter ermöglicht jetzt eine einfach Reduktion der Spannung und damit ein leiseres Betriebsgeräusch
    Verbessertes Fillport Design: Extra robuste Schraube für den Fillport, die einfach per Hand, mit einer Münze oder einem Inbusschlüssel geöffnet werden kann
    Radiator Schrauben nun mit PH2 Kopf für einfache Montage mit einem Schraubendreher, ein Inbusschlüssel wird nicht mehr benötigt
    PWM-Splitter passt jetzt farblich perfekt zu den Lüftern

    Alle Käufer, welche sich noch kurz vor der Computex oder auch schon gleich zur Markteinführung eine Kelvin All-in-One-Wasserkühlung gekauft haben, lässt Fractal Design jedoch nicht doof in die Röhre schauen.

    Käufer, die bereits die Vorgängerversion erworben haben, können über den Fractal Design Support die geänderten Teile ab August kostenfrei beziehen! Die einzige Voraussetzung, welche hierzu erfüllt sein muss, ist die Vorlage der Rechnung.

    Es gibt drei verschiedene Kits, welche auf die drei verschiedenen Wasserkühlungen ausgerichtet sind. Die Kits enthalten folgende Teile:

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